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Jurassic World Evolution im Test: Wie funktioniert die Aufbausimulation auf der PS4?

play3 Review: Jurassic World Evolution im Test: Wie funktioniert die Aufbausimulation auf der PS4?

7.5

Baut euren eigenen „Jurassic Park“: Frontier Developments macht euch zum Dino-Dompteur und liefert mit „Jurassic World Evolution“ ein launiges, wenn auch nicht komplexes Aufbaustrategiespiel ab.

Wie oft hatten wir schon schlechte Lizenzspiele in den Fingern und ärgerten uns über vertane Chancen. Doch bei „Jurassic World Evolution“ stehen seit der Ankündigung alle Zeichen auf Erfolg. Warum? Weil das Spiel vom britischen Entwicklerstudio Frontier Developments kommt und das Team bereits einschlägige Erfahrung durch Titel wie „Planet Coaster“ oder „Rollercoaster Tycoon 3“ sammelte. In „Jurassic World Evolution“ erfüllt ihr euch einen Kindheitstraum und baut den eigenen „Jurassic Park“. Doch funktioniert Aufbaustrategie auch auf der PlayStation 4?

Was wir gut finden

Das ist Jurassic Park!

„Jurassic World Evolution“ erscheint pünktlich zum Start des gleichnamigen Kinofilms. Normalerweise stutzen wir bei Lizenzprodukten und erwarten nicht allzu viel, doch Frontier Developments‘ Aufbauspiel greift die Stimmung und die Atmosphäre mit erstklassiger Technik und dem Original-Soundtrack hervorragend auf. Gleich zum Start des Spiels ertönt die legendäre Melodie der Filme und spätestens, wenn der Helikopter über die erste Insel fliegt, ist man in der Welt von „Jurassic Park“ gefangen.

Überraschend starkes Lizenzspiel mit toller Technik

Diese wirklich stimmige Präsentation setzt sich bei der Darstellung der Dinosaurier fort. Sie sind die wahren Protagonisten des Spiels und wurden mit viel Liebe zum Detail zum (virtuellen) Leben erweckt. Sobald ihr einen neuen Dino ausgebrütet habt und in die Freiheit entlasst, zoomt die Kamera dicht an die Kreaturen heran und zeigt ihre ersten Schritte in freier Wildbahn. Von der Hautschuppe bis zur Muskelkontraktion – Die Urzeitechsen sehen fantastisch aus. Auch der Park macht einiges her – speziell dank wechselnder Wetterbedingungen.

Jurassic World Evolution (9)

Gefälliger Aufbauspaß

In puncto Gameplay erweist sich „Jurassic World Evolution“ als mäßig komplexes Aufbaustrategiespiel. In der Karriere stampft ihr einen Park nach dem anderen aus dem Boden und zieht durch immer neue Attraktionen Gäste in die Anlage. Die Steuerung ist selbst mit dem Gamepad vergleichsweise gefällig und Funktionen wie das Platzieren neuer Gebäude und die Konstruktion zusätzlicher Gehege gehen nach einiger Eingewöhnungszeit flink von den Fingern.

Die Aufbauerfahrung ist dabei recht linear: Über Forschung schaltet ihr Upgrades und neue Gebäudetypen frei, Dinos aktiviert ihr nach Expeditionen und anschließendem Extrahieren des Erbguts. Im Verlauf dienen Aufträge für die Abteilungen Wissenschaft, Sicherheit und Unterhaltung als roter Faden und so müsst ihr etwa Fotos eurer Dinos schießen oder bestimmte Züchtungen vornehmen. Zwischendurch melden sich immer wieder bekannte Figuren wie Dr. Ian Malcolm zu Wort.

Sehr schön: Es gibt in „Jurassic World Evolution“ keinerlei Optionen zum Stoppen oder Vorspulen der Zeit. Gerade zu Beginn stört zwar das minutenlange Warten auf das Extrahieren von Dino-DNA oder Ausbrüten der Eier, doch später macht diese Einschränkung Sinn. Wenn ihr nämlich unter Zeitdruck einen ausgebrochenen T-Rex bremsen oder eine ausufernde Krankheitswelle eindämmen müsst, dann geht der Puls doch merklich nach oben.

Jurassic World Evolution (4)

Die Dino-Bäckerei

Die Dinosaurier stehen in diesem Spiel eindeutig im Mittelpunkt. Im Gegensatz zu euren Parkbesuchern besitzen sie Bedürfnisse wie Gesundheit und Geborgenheit. Kommt es zu Kämpfen oder Krankheiten, müssen eure Ranger ran.

Klasse: Ihr könnt deren Jeep manuell steuern und die Medizin selbst verabreichen. Dieses Eintauchen in den eigenen „Jurassic Park“ ist zwar spielerisch eher mau, bietet aber einen vollkommen anderen Blick auf das Geschehen.

Das Freischalten und die Pflege der Saurier gehört wiederum zu den großen Stärken des Spiels. Wir müssen herausfinden, wie sich die Biester am wohlsten fühlen und beobachten auch, wie sie aneinander geraten. Erst wenn ihr über Expedition mindestens 50% der DNA-Daten gesammelt habt, könnt ihr die Dinos züchten. Im Verlauf schaltet ihr zudem Gen-Manipulationen – etwa für andere Farben oder eine veränderte Lebenserwartung – frei, die jedoch das Risiko eines Brutfehlers erhöhen.

Beim Anlegen der Gehege müsst ihr ebenfalls aufpassen. Fühlen sich die Urzeitechsen nicht wohl, drehen sie durch und brechen womöglich aus. Das wiederum sorgt für wirklich spannende Augenblicke und noch mehr „Jurassic Park“-Feeling.

Was wir schlecht finden

Gäste ohne Bedürfnisse

Die Dinosaurier spielen in „Jurassic World Evolution“ eindeutig die erste Geige. Die Gäste dagegen achten lediglich auf die Sternewertung eures Parks. Je weiter ihr die Anlage ausbaut, desto mehr Zuschauer strömen in den Park. Das Pleitegehen ist hier nur nach Katastrophen wie Dino-Ausbrüchen möglich. Wir hätten uns gewünscht, dass auch die Gäste Anforderungen an den Park stellen und ihren Unmut kundtun. Wieso gibt es beispielsweise keine verschiedenen Altersgruppen – also etwa Erwachsene und Kinder -, die entsprechend mehr oder weniger Geld in den Park bringen und verschiedene Wünsche an die Einrichtung haben?

Jurassic World Evolution (8)

Zu wenig Micromanagement

Als Wirtschaftssimulation ist „Jurassic World Evolution“ ein Leichtgewicht. Gerade beim Micromanagement fehlen uns die Optionen. Beispielsweise können wir in Souvenirläden zwar verschiedene Andenken – wie etwa Shirts oder Caps – verkaufen, jedoch nur eine Sorte pro Laden. Wollen wir also Shirts und Kappen an den Mann bringen, müssen wir zwei Gebäude der gleichen Sorte bauen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind zu gering und hätten im Vergleich zu anderen Aufbauspielen durchaus umfangreicher ausfallen dürfen.

Jurassic World Evolution (1)

Auf Dauer recht monoton

Genau diese fehlenden zusätzlichen Optionen werden „Jurassic World Evolution“ irgendwann zum Verhängnis. Mit der Zeit wissen wir einfach, wie die Zusammenhänge funktionieren und so entwickeln sich Routinen. Dadurch wird das Spiel vergleichsweise monoton, da sich alles nur noch um Expeditionen, Gehegebau und Problembeseitigung dreht. Für eine wirklich fordernde Wirtschaftssimulation mangelt es dem Spiel einfach an Tiefe und vor allem Abwechslung – speziell in Bezug auf die Auswahl an Gebäuden.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • starke Technik
  • 42 Dinosaurier und Optionen zur Gen-Manipulation
  • gefällige Aufbausimulation mit Filmlizenz
CONTRA
  • wenige Einstellungsmöglichkeiten
  • auf Dauer zu monoton
  • fehlende Erklärtexte

Jurassic World Evolution im Test: Wie funktioniert die Aufbausimulation auf der PS4?

„Jurassic World Evolution“ ist eine faustdicke Überraschung. Normalerweise genießen wir Lizenzspiele mit größter Vorsicht, doch an diesem hatten wir richtig viel Spaß. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es sich bei dem Aufbauspiel um eine waschechte Wirtschaftssimulation handelt, sondern vielmehr an der tollen Technik und der liebevoll umgesetzten Filmlizenz. Es macht einfach riesig Freude, den eigenen Park aufzubauen, die Dinos zu beobachten und schließlich immer mehr Gott zu spielen und in der DNA der Tiere herum zu fummeln.

Und wenn dann die eigenen Kreationen durchdrehen, ausbrechen und Parkbesucher fressen, dann sind das die besten Augenblicke des Spiels. Als pures Aufbausimulation ist „Jurassic World Evolution“ dagegen nur ein Leichtgewicht. Es fehlt einfach an allen Ecken an Funktionen, Abwechslung und Möglichkeiten zum Micromanagement. Vielspieler stoßen daher schnell an die Grenzen des Spiels. Alle anderen erfreuen sich jedoch an der gelungenen Atmosphäre und an den Dinos selbst.

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Kommentare

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