Review

The Crew 2 im Test: Mit Open-World-Vielfalt zum Erfolg?

Größer, schneller, besser? Ubisofts „The Crew 2“ fährt schwere Geschütze auf und lässt euch etwa in Monster Trucks, Booten und Flugzeugen Platz nehmen. Aber bedeutet Masse in diesem Fall auch Klasse?

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7.5

Als „The Crew“ 2014 erschien, erhielt der Open-World-Flitzer eher durchwachsene Kritiken. Doch Ubisoft schenkte dem Programm und Entwickler Ivory Tower sein Vertrauen. Über die Monate wuchs „The Crew“ immer weiter und erreichte inzwischen über 14 Millionen Spieler.

Der Nachfolger setzt das Konzept fort, erweitert es allerdings: In „The Crew 2“ geht es zu Lande, zu Wasser und in der Luft zur Sache. Beim Erforschen der gewaltigen Spielwelt schaltet ihr mühelos zwischen Autos, Booten und Straßenfahrzeugen hin und her.

Was wir gut finden

Die USA warten

„The Crew 2“ bringt euch in die Vereinigten Staaten zurück. Die Spielwelt erweist sich – wie schon im Vorgänger – als extrem weitläufig und abwechslungsreich. Ihr startet in New York, doch nach dem ersten Live-Event öffnet sich die gesamte Karte. Das Spiel verabschiedet sich von dem erzwungenen Gangster-Setting des Vorgängers und stattdessen dreht sich alles um das Erlangen von Ruhm und Ehre innerhalb der fiktiven Live-Rennserie.

Guter Open-World-Flitzer, der gelegentlich zu viel will

Im Verlauf schaltet ihr Veranstaltungen über die vier Rennfamilien Pro Racing, Offroad, Street-Racing und Freestyle frei. Durch das Absolvieren von Events oder auch Herausforderungen im Freeride-Modus sammelt ihr zudem Follower, die wiederum als XP fungieren. Mit ihnen aktiviert ihr weitere Veranstaltungen und so füllt sich die Karte binnen weniger Stunden mit beinahe 100 Events an.. Dazu variieren die Aufgaben abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad. An Umfang mangelt es in diesem Spiel also nicht.

The Crew 2 (4)

Abwechslung ist Trumpf!

Durch die vier Fahrzeugfamilien und die damit verbundenen 14 Vehikeltypen kommt eigentlich nie Langeweile auf. Schnell wirft euch „The Crew 2“ in seinen Event-Kalender hinein: Mal geht ihr wie in „The Crew: Wild Run“ in Monster Trucks auf Punktejagd, später lasst dann in Drift- oder Drag-Rennen die Reifen qualmen. Hinzu kommen die sensiblen Motocross-Bikes und Flugwettbewerbe, bei denen es immer wieder auf gutes Timing und Fingerspitzengefühl ankommt.

Die Masse an Aufgaben erschlägt einen förmlich, macht aber letztlich den Reiz des Spiels aus. Schnell ertappen wir uns dabei, wie wir immer noch ein Rennen ausprobieren und dadurch die Spielsession ein ums andere Mal verlängern. Spielerisch gibt sich „The Crew 2“ gewohnt handzahm: Die Konkurrenz fährt nicht allzu rabaukig und aufgrund des fehlenden Schadensmodells stören auch gelegentliche Crashes nicht weiter. Die Fahrzeuge liegen vergleichsweise träge auf der Straße, sind aber auch bei Drifts gut kontrollierbar.

Frische Disziplinen wie etwa die Flug-Events erfordern die meiste Einarbeitung. Sicherlich besitzen die Boot- und Flugzeug-Veranstaltungen keinen Simulationsanspruch, verfügen aber doch über ihre Eigenheiten. Zu Wasser beispielsweise ziehen wir den Stick nach hinten, um noch mehr Tempo aufzunehmen. Zugleich müssen wir aber auch den Wellengang einkalkulieren. In den Flug-Veranstaltungen benutzen wir so genannte Luft-Drifts, um kleinere Anpassungen vorzunehmen.

The Crew 2 (1)

Das sieht richtig gut aus!

Als „The Crew“ an den Start ging, war es ein eher durchschnittlich hübsches Spiel und erst Content-Updates sorgten für wirklich zeitgemäße Technik. „The Crew 2“ dagegen kann sich durch die Bank weg sehen lassen und bietet nicht zuletzt ob der teils ungewöhnlichen Blickwinkel immer wieder wunderschöne Momente. Speziell die Bootsrennen und die Darstellung des Wassers sind erstklassig: Sonnenstrahlen spiegeln sich auf der Oberfläche und auch die Wellen sind absolut bezaubernd.

Die Spielwelt selbst besitzt dagegen Licht und Schatten. Auf der einen Seite sind die Mini-USA herrlich abwechslungsreich. Das Setting bietet eine Fülle unterschiedlicher Szenarien und vieler bekannter Schauplätze. Allerdings wirkt das Geschehen in den Städten und auf den Straßen nicht immer nachvollziehbar und auch die hübschen Wetterwechsel passen nicht immer zu den Örtlichkeiten.

Was wir schlecht finden

Zu viel auf einmal?

Trotzdem mangelt es dem Spiel an Fokus und an Komfortfunktionen: Besonders zu Beginn überrollt einen das Programm förmlich mit Events, Aufgaben und Details. Tutorials für neue Disziplinen oder Funktionen fallen mit kurzen Texteinblendungen viel zu spärlich aus. Das erzeugt immer wieder eine gewisse Unsicherheit.

Nicht immer ist mehr auch wirklich besser: So viel Abwechslung „The Crew 2“ durch seine 14 Fahrzeugklassen von über 50 Herstellern und den unzähligen Events und Herausforderungen auch bieten mag, so fühlen sich speziell die Vehikel innerhalb der einzelnen Divisionen zu ähnlich an. Das Fehlen eines Schadensmodells stört in diesem Fall ebenso wie das einer Ideallinie.

Was „The Crew 2“ aber vor allem abgeht, ist Atmosphäre und ein Gefühl für die Zusammenhänge innerhalb der Spielwelt. Die eingestreuten Story-Elemente wirken zu flach und uninteressant, selbst die Live-Events – so schön sie sind – wirken oftmals künstlich. Ein „Forza Horizon 3“ etwa wirkt in sich cooler, fokussierter und weit weniger bemüht.

The Crew 2 (5)

Grinding für Motorsport-Freunde

Das Fortschrittssystem ähnelt dem des Vorgängers stark. Für erfolgreich absolvierte Events erhaltet ihr Performance-Bauteile mit verschiedenen Eigenschaften und in unterschiedlichen Seltenheitsgraden. Mit ihnen verbessert ihr eure Vehikel und macht sie somit in den schwierigeren Rennen konkurrenzfähig. Das Problem: Das System erweist sich im Test weder als sonderlich innovativ noch als abwechslungsreich. Letztlich fühlt es sich wie die typische Grinding-Spirale eines MMO-Spiels an und bietet auch auf lange Sicht – trotz Bonus-Talenten – zu wenig Neues.

The Crew 2 (2)

Keine PvP-Missionen

Besonders Rennspiele leben von dem kompetitiven Charakter und von dem Wettbewerb zwischen den Teilnehmern. „The Crew 2“ allerdings verzichtet zunächst auf PvP-Inhalte. So macht zwar der Koop-Modus durchaus Laune, jedoch fehlten uns Turniere, Einzelrennen und andere Wettbewerbe, die wir gegen unsere Freunde und Online-Rivalen bestreiten können. Die eingestreuten Herausforderungen sind leider nur ein allzu karger Ersatz dafür.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • viel Abwechslung
  • großer Umfang
  • gute Technik
CONTRA
  • fehlende Komfortfunktionen
  • sehr viel Grinding
  • wenig Stimmung

The Crew 2 im Test: Mit Open-World-Vielfalt zum Erfolg?

„The Crew 2“ übertrumpft seinen Vorgänger nahezu mühelos. Technisch macht Ivory Towers Open-World-Spiel einen gewaltigen Schritt nach vorne und auch spielerisch kann sich der Nachfolger absolut sehen lassen. Seine ganze Stärke spielt „The Crew 2“ nach etwa fünf Spielstunden aus. Dann nämlich habt ihr euch mit allen Unwägbarkeiten angefreundet und genießt einfach den unkomplizierten Rennspaß.

Die Fülle an Aufgaben erzeugt in Verbindung mit den Fahrzeugklassen ordentlich Motivation, die auch unter den kleineren und größeren Patzern im Spiel- und Menüdesign nicht allzu stark leidet. Der Aufbau eines eigenen Fuhrparks und das Bewältigen vielfältiger Aufgaben machen Spaß. Jedoch artet „The Crew 2“ mit der Zeit auch in Arbeit aus. Schließlich benötigt ihr immer mehr Follower und immer bessere Vehikel.

Besonders im Endgame wartet „The Crew 2“ dann letztlich mit zu viel Grinding auf und obendrein fehlen – zumindest zum Launch – auch noch die PvP-Events, die für ein Rennspiel im Jahr 2018 eigentlich Pflicht sein sollten. So bleibt „The Crew 2“ ein spannender und vor allem großer Open-World-Nachfolger, der gelegentlich einfach zu viel möchte.

Hotlist

Kommentare

Melk die Q

Melk die Q

02. Juli 2018 um 13:15 Uhr
Melk die Q

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02. Juli 2018 um 13:43 Uhr
President Evil

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02. Juli 2018 um 13:46 Uhr
xjohndoex86

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02. Juli 2018 um 14:07 Uhr
AvrilLavigneFan

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02. Juli 2018 um 14:16 Uhr
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02. Juli 2018 um 14:18 Uhr
Melk die Q

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02. Juli 2018 um 14:31 Uhr
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02. Juli 2018 um 14:58 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:12 Uhr
Melk die Q

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02. Juli 2018 um 15:30 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:37 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:42 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:43 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:49 Uhr
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02. Juli 2018 um 15:55 Uhr
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02. Juli 2018 um 16:01 Uhr
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02. Juli 2018 um 18:02 Uhr
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02. Juli 2018 um 20:15 Uhr
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03. Juli 2018 um 17:24 Uhr
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06. Juli 2018 um 12:04 Uhr
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06. Juli 2018 um 12:45 Uhr