Im Rahmen der Opening Night Live wurde mit „Under the Waves“ ein neues Adventure-Game angekündigt, das beim in Paris ansässigen Entwicklerteam von Parallel Studio entsteht. Als Publisher des Titels fungiert derweil Quantic Dream („Detroit: Become Human“) und an deren Stand durften wir auf der Gamescom 2022 bereits eine frühe Version des Games anspielen. Wie uns der Trip hinab in die Tiefen des Ozeans gefallen hat, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.
Allein im kalten Nass
Wir hatten die Chance, das Tutorial des kommenden Adventures, das im Laufe des kommenden Jahres unter anderem für PlayStation 4 und PlayStation 5 veröffentlicht werden soll, selbst zu erleben. Uns zur Seite stand Maurene, die als 3D Artist am Spiel mitwirkt. Was genau ihre Aufgabe ist, dazu später etwas mehr. Zunächst verriet sie uns, dass der Name unserer Spielfigur Stan lautet, der über Funk in Kontakt mit seinem Boss Tim steht.
Im Rahmen der gut 25 Minuten langen Demo haben sich beide immer wieder miteinander unterhalten. Primär ging es dabei natürlich um die Mission unserer Spielfigur, die sie weit unter die Meeresoberfläche führt. Stan ist ein Berufstaucher, der von einem Ölkonzern angeheuert wurde, um die Nordsee zu erforschen.
Unter dem Meeresspiegel mussten wir uns in der Third-Person-Perspektive zunächst einen Weg durch eine überflutete Anlage bahnen. Mit unserer schweren Tauchausrüstung kamen wir unter Wasser natürlich nur behäbig voran, doch so konnten wir die Umgebung richtig auf uns wirken lassen.
Die kalten Korridore der Anlage erzeugten in Kombination mit dem stimmungsvollen Soundtrack und einer mindestens ebenso gelungenen Geräuschkulisse schnell eine beklemmende Atmosphäre. Um voranzukommen, mussten wir immer wieder kleinere Umgebungsrätsel lösen, die jedoch in der Anspielfassung nicht allzu kompliziert ausfielen. Zumeist mussten wir nur Kleinigkeiten erledigen, etwa an Ventilen drehen, um verschlossene Türen zu öffnen.
Falls wir einmal ein wichtiges Objekt übersehen haben sollten, half uns eine Funktion unseres Anzugs weiter: Auf Tastendruck konnten wir nämlich einen Umgebungsscan aktivieren, der unsere Ziele für uns hervorhob und markierte. Ein zwar nicht innovatives, dafür jedoch ziemlich nützliches Feature. Allzu oft haben wir von diesem Scan übrigens keinen Gebrauch gemacht, denn die Wegführung war in den meisten Fällen sehr klar, sodass wir ohne die kleinen Tipps auskamen.
Unterwegs fanden wir darüber hinaus auch kleine Verbrauchsgegenstände sowie Materialien, mit denen wir in der Demo allerdings noch nichts anfangen konnten. Auf unsere Nachfrage hin, bestätigte Maurene uns, dass es in „Under the Waves“ auch ein Crafting-System geben wird. Denkbar wäre, dass wir kleinere Verbrauchsgegenstände herstellen können, beispielsweise Sauerstoffröhrchen, die wir ab und an einsetzen mussten, um Stans Tank wieder aufzufüllen.
Nach und nach wurden zudem natürlich auch neue Funktionen eingeführt. An einer Stelle mussten wir beispielsweise schwimmen, um einen Abgrund zu überwinden. Wir konnten uns frei bewegen, allerdings war hierbei Vorsicht geboten! Eine Drohne patrouillierte im Bereich, die uns nicht entdecken durfte. Am Ende des Areals machten wir dann eine ganz spezielle Entdeckung: Moon. Hierbei handelt es sich um ein kleines U-Boot, das wir selbst steuern können.
Eine stimmungsvolle Spielwelt
Nachdem wir die Haltekrallen gelöst hatten, konnten wir uns hinter das Steuer unseres neuen Gefährts setzen und uns hinaus in die Spielwelt wagen. Maurene verriet uns, dass es sich hierbei um ein größeres Areal handelt, das wir nach eigenem Gusto erkunden können. Selbst das Auftauchen an der Wasseroberfläche war möglich. Bei den wirklich hervorragend animierten Wellen, die unsere kleine Moon gut durchschaukelten, bot sich uns ein beeindruckender Anblick.
Anschließend ging es wieder hinab in die Tiefe und wir erkundeten das Gebiet, in dem sich auch einige Nebenaufgaben versteckten. Wir entdeckten zum Beispiel eine Höhle, in der sich womöglich eine nützliche Belohnung befunden hat. Statt uns dort umzusehen, begutachteten wir mit unserem kleinen U-Boot stattdessen lieber die wundervoll atmosphärische Spielwelt. Alles wirkt wie aus einem Guss und zugleich sowohl respekteinflößend als auch melancholisch. Die Steuerung von Moon machte auf uns übrigens noch einen etwas schwammigen Eindruck. Wir hatten nicht immer das Gefühl, die totale Kontrolle zu haben.
Doch zurück zur Spielwelt, denn das Areal war wirklich sehr lebendig. Wir konnten etwa verschiedene Unterwasserpflanzen und -tiere erspähen. Maurene erzählte uns, dass die Erstellung dieser Elemente in „Under the Waves“ ihre Aufgabe sei. Interessantes Detail: Im fertigen Game dürfen sich Spieler wohl auf ungefähr 20 unterschiedliche Tierarten freuen dürfen, zu denen unter anderem Haie, Schildkröten und Wale gehören sollen. Ein paar davon waren bereits im Trailer zu sehen.
Da wir nun schon beim visuellen Design des Titels angelangt sind: Der Grafikstil ist durchaus ungewöhnlich, kombiniert er doch einen stilisierten Comic-Look, der bei Stan zum Einsatz kommt, mit einer etwas realistischeren Optik bei Flora und Fauna. Es ist ein Mix, der auf den ersten Blick sehr gegensätzlich anmuten sollte, auf uns insgesamt hingegen wirklich absolut stimmig wirkte. Wir hätten die Unterwasserwelt liebend gerne noch länger erkundet.
Schwierige Themen und eine spannende Story?
Gegen Ende der Demo erreichten wir mit Stan schließlich eine Station, die als eine Art Operationsbasis fungieren könnte. Hier konnten wir uns ohne die schwere Montur deutlich leichtfüßiger bewegen und die verschiedenen Räume der Einrichtung erkunden, die mit vielen kleinen Details gespickt waren. In seinem Schlafraum angelangt, erfuhren wir im Rahmen einer kurzen Sequenz, dass Stan eine Ehefrau hat. Allerdings ist in der Vergangenheit irgendwas zwischen ihnen vorgefallen, weshalb sie Abstand voneinander brauchten. Womöglich ein Grund, weshalb unser Protagonist auf Tauchstation gegangen ist?
Parallel Studio bestätigten bereits, dass sich die Story von „Under the Waves“ mit anspruchsvollen Themen auseinandersetzen soll, unter anderem Trauer und Verlust, die in besagter Szene erstmals deutlicher anklangen. Dank des hervorragenden Zusammenspiels aus der gut gelungenen englischen Synchronisation sowie dem tollen Soundtrack wird hier eine ungemein dichte Atmosphäre aufgebaut. Die Story könnte die größte Stärke des Titels werden.
Könnte, da sich nach der relativ kurzen Anspielmöglichkeit natürlich noch nicht richtig einschätzen lässt, wie sich die Geschichte letztendlich entwickeln und wie ansprechend die komplexen Thematiken umgesetzt werden. Ausgehend von den finalen Momenten der Demo-Version scheinen uns im Unterwasser-Adventure auch abgedrehte, fast schon alptraumhafte Momente zu erwarten und das sei bereits verraten: Nach dem Cliffhanger hätten wir den Controller am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt – ein gutes Zeichen!
„Under the Waves“ war ohne Übertreibung das Spiel auf der Gamescom 2022, das bei uns mit am längsten und intensivsten nachgewirkt hat. Das ist vor allem dem Umstand zu verdanken, dass der von uns gespielte Abschnitt des Titels bereits einen sehr runden Eindruck auf uns machte. Die einzelnen Elemente – die Erkundung der Spielwelt, die audiovisuelle Präsentation und die fantastisch gestaltete Unterwasserwelt – waren super aufeinander abgestimmt.
Natürlich können wir aktuell noch nicht einschätzen, wie gut die verschiedenen Zahnräder über mehrere Stunden hinweg ineinandergreifen werden und bis zum Release müsste das Team von Parallel Studio auch noch an der einen oder anderen Stellschraube drehen.
Sollte sich unser erster Eindruck bestätigen, dürfte uns hier 2023 ein absolutes atmosphärisches Highlight erwarten, das hoffentlich auch mit seiner spannenden Story über den gesamten Verlauf zu fesseln vermag. Dieses Adventure-Game solltet ihr unbedingt im Auge behalten.
Mit Unterwasser Spielen kriegste mich immer. Erst recht wenn es auch noch mit SciFi gepaart ist. Das Spiel hatte mich schon seit dem ersten Moment.
es gibt viel zu wenig games, die in so einem setting spielen.
Storniert
@FURZTROCKEN
QD ist halt nicht der Entwickler sondern Publisher.
Liest sich einfach spannend und sehr gut. Danke für den ersten Eindruck. Hab es schon mal auf die Liste gesetzt 😉
Bereits beim ersten Ansehen des Trailers, haben mich die gezeigten Bilder und Sequenzen sofort an den Film „Abyss“ erinnert. Allein das ist, zumindest für mich, schon ein sehr gutes Zeichen, dass sich mit diesem Titel ein durchaus interessantes Spiel in Entwicklung befindet. Wenn sich diese atmosphärische Grafik- und Sound-Kulisse durch‘s gesamte Spiel zieht und die dahinterstehende Geschichte in spannender Weise erzählt wird, habe ich eigentlich keine Zweifel, dass mit diesem Game im kommenden Jahr eine besonders eindrucksvolle Spielerfahrung zu erwarten ist.
Es ist kein Heavy Rain und dennoch sehr interessant der Trailer der Trailer sagt mir sehr zu besonders die zwei Szenen mit dem Wal.
* Deliver Us The Moon ~ Mars * unter Wasser, mit ’nem Publisher, der das fantastische
* Detroit Become Human * entwickelte?! Mehr brauch ich gar nicht wissen, um
* Under The Waves * blind vorzubestellen, sobald möglich! 🙂
Der Trailer sagte mir erstmal nicht zu, aber je nehr man sieht und hört, desto eher bin Ich vllt doch an Bord, oder darunter…
Der noch realistischere Grafikstil von QD hätte irgendwie auch gut gepasst. Sein Gesicht wirkt auf den ersten Blick etwas leblos und klobig. Trotzdem der Titel bleibt interessant.
Was für ein atmosphärisches Brett, da freue ich mich mal so richtig drauf! Danke euch für euren ersten Eindruck zum Spiel, hört sich alles sehr gut an!
Eines der wenigen Höhepunkte auf der Gamescom. Vielleicht sogar das Highlight für mich.
Kommt auf die Liste.
Werde es mal im Auge behalten