EA Sports FC 24: Angespielt - Ist es das bessere „FIFA“?

Nach „FIFA“ kommt „EA Sports FC“: Gameplay, Spielmodi, Präsentation – Wie anders wird der neuste Teil der Fußball-Saga? Wir hatten zur Reveal die Chance, „EA Sports FC 24“ ausführlich anzutesten.

EA Sports FC 24: Angespielt – Ist es das bessere „FIFA“?

Für EA Sports beginnt das erste Jahr nach „FIFA“. Die Fußballserie gehört zu den erfolgreichsten und größten Videospielen der Welt. Mit dem am 29. September 2023 für PC, PlayStation 4/5, Nintendo Switch, Xbox One und Xbox Series S/X erscheinenden „EA Sports FC 24“ lädt man ins Clubhaus.

Mit über 700 Teams, mehr als 100 Stadien, über 30 Ligen und Lizenzoptionen wie der Champion’s League wartet man zumindest auf dem Papier mit gewaltigem Umfang auf. Die Frage ist aber: Wird „EA Sports FC 24“ das bessere „FIFA“ oder wird es doch nur ein weiterer Fußball-Aufguss?

V wie Vollgas

Mussten früher noch Animationen direkt im Studio eingescannt und aufwendig in das Spiel integriert werden, präsentiert EA Sports mit Hypermotion V eine neue Technologie, mit deren Hilfe die Bewegungen der Spielerinnen und Spieler direkt aus Videoaufnahmen digitalisiert und in Animationen umgewandelt werden können. Das Zauberwort lautet in diesem Fall „volumetric motion-capture“.

Im Klartext bedeutet das eine erhebliche Erleichterung des Motion-Capturing-Prozesses und ermöglicht zudem die Einbindung realer Bewegungsabläufe. Konnte man zuvor nur Stars aus der zweiten oder dritten Liga für Aufnahmen gewinnen, kann EA Sports nun reale Videoaufnahmen der großen Stars für die Animationen verwenden.

Da man aus einem Animationspool von 1.200+ Spielerinnen und Spielern schöpft, gibt es somit eine große Vielzahl unterschiedlicher Bewegungen. Dadurch unterscheidet sich beispielsweise die Körperhaltung beim Sprinten und die damit verbundenen Bewegungen von deutlich mehr Spielern. Die im Vorjahr eingeführten Beschleunigungstypen werden nun von drei auf sieben Klassen erweitert, sodass es auch hier Variation und somit mehr Feinheiten gibt. Die Sprinter-Typen sorgten zuletzt immer wieder für Diskussionen, da sie für ein spielerisches Ungleichgewicht sorgte.

Weitere Anpassungen betreffen u.a. das Verhalten des Balls, Kollisionen zwischen Spielern sowie die Bewegungen von deren Händen. Erneut kommt hier auch KI zum Einsatz: Beispielsweise erfasst die Technik Ballbewegungen und passt daraus die Animationen automatisch für das Leder an. Für die Hände wiederum verwendet EA Sports nun separate Capturing-Handschuhe, die in Verbindung mit einem Algorithmus in das Spiel integriert werden. Bei den Kollisionen verbessert EA Sports in diesem Jahr vor allem die Zweikämpfe auf kleinstem Raum, sodass hier etwa körperlich starke Spieler ihrer kleineren Kontrahenten wegschieben können.

Mehr Persönlichkeit neben und auf dem Spielfeld

EA Sports betont in „FC 24“ die unterschiedlichen Spielstile seiner Protagonisten. Zu diesem Zweck gibt es zwei verschiedene Spielstile: Reguläre Playstyles und Playstyle Plus. Letztere beeinflussen das Verhalten stark und sind nur besonderen Spielern vorbehalten. Insgesamt gibt es 34 Playstyles. Ein Spieler kann dabei nur einen Plus-Playstyle, aber weitere „normale“ tragen.

„Dead Ball“ etwa bezieht sich auf Freistoßspezialisten. Im Plus-Modus sind die Schüsse präzise und stärker. Bei „Power Header“ haben Kopfbälle bei Plus-Persönlichkeiten mehr Wucht. „Block“ wiederum bezieht sich auf die Defensive, sodass Verteidiger automatisch reagieren und Schüsse abwehren.

Auf der grafischen Seite passt man außerdem die Körperproportionen mit einer Erweiterung der Frostbite-Engine an. Hinzu kommen zusätzliche Licht-, Schatten- und auch Nebeleffekte.

Wie spielt sich „EA Sports FC“ denn jetzt?

In der vorgestellten Demo-Versionen waren nur eine wenige Mannschaften freigeschaltet: Bei den Männern beispielsweise Paris St. Germain und Manchester City. Alle anderen Optionen waren ebenso wie die neue Benutzeroberfläche noch nicht verfügbar. Dafür konnten wir die Präsentation des „Champion’s League“-Modus genießen. Bei der Darstellung seiner Matches gibt die Vorabversion bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die TV-reife Präsentation der Vollversion. EA Sports bemüht sich verstärkt darum, die Grenzen zwischen Videospiel und Fernsehübertragung verschwimmen zu lassen.

Im Verlauf der Matches fallen somit viele Details auf: Bei Fouls wechselt das Spiel etwa häufiger in die Referee-Kamera, sodass ihr sehen könnt, wie die Schiedsrichter eine Karte zücken oder mit Spielern diskutieren. Sehr schön ebenfalls: Wichtige Informationen wie die fünf erschöpftesten Spieler projiziert das Spiel direkt auf das Feld. Abseitsentscheidungen stellt es nun mit neuen Animationen klar. Und vor und auch während des Spiel zeigt man euch auch immer wieder das Geschehen abseits des Feldes – wie etwa die Coaches oder auch die Fans.

In Puncto Spielbarkeit sind die vielen Detailveränderungen spürbar. Zunächst einmal wirkt das gesamte Geschehen runder und natürlicher. Die Übergänge zwischen Bewegungsphasen oder auch Sprints und langsamen Dribblings erscheinen feiner. In der Vorschauversion blieb das Spiel allerdings vergleichsweise dribbling-intensiv. Ein paar schnelle Doppelpässe und schon stand meist ein Flügelspieler frei und konnte das Mittelfeld mit einem gepflegten Sprint überbrücken. Gerade explosive Athleten wie Haaland oder Mbappé gelangen so immer wieder in Lücken und spielen sich frei.

Gerade der französische Superstar rannte mit seinem „Speed Dribbling“-Playstyle schnell der Konkurrenz davon und war ihr häufig einen Schritt voraus. Als sehr handlich erweisen sich die neuen „präzisen Pässe“, mit denen wir Zuspiele in Lücken schnibbeln und auch mal halbhoch anschneiden können. Die Steuerung ist dabei mit Hilfe der R1-Taste vergleichsweise einfach, sodass diese Funktion schnell ins Inventar übergeht. Eine weiße Linie zeigt die Richtung des Zuspiels an. Im Vorabspiel gelangen uns die meisten Tore über flaches Kurzpassspiel und deutlich weniger über hohe Flanken.

Zweikämpfe gestalten sich etwas direkter als zuvor. Insbesondere Grätschen erschienen uns aufgrund neuer Animationen effektiver. Zugleich aber scheinen sie auch durch Sprints stärker beeinflusst, sodass man schnell sehr weit rutscht und dadurch Karten riskiert.

Ultimate Team, VOLTA, Karriere – Weitere Neuerungen

Kommen wir damit zu den Veränderungen und Verbesserungen bei den Spielmodi. Vorneweg geht natürlich FIFA Ultimate Team, welches für EA Sports aufgrund seines für Mikrotransaktionen optimiertes Gameplay eine enorme Einnahmequelle darstellt. Ähnlich wie zuletzt in „NHL 23“ spielen nun auch die Frauen hier mit. Bedeutet: Ihr setzt sowohl Spielerinnen als auch Spieler ein. In Sachen Spielbarkeit dominieren hier die Stats, sodass es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Für die Einbindung der Frauen überarbeitet EA Sports auch das Chemiesystem und schafft neue Möglichkeiten zum Kreieren der besten Team-Chemie.

Darüber hinaus bietet „EA Sports FC 24“ erstmals die Möglichkeit, Spieler weiterzuentwickeln und so ihre Stats anzupassen. Die Entwicklung erfolgt über Upgrade-Wege, auf denen ihr Aufgaben für bessere Stats und neue Attribute (auch die Playstyles) absolviert. Die neuen Stats sind permanent und finden in mehreren Schritten statt. Ziel ist es hier natürlich, eine Bindung zu den virtuellen Stars zu erhöhen und ihnen eine gewisse Nachhaltigkeit zu verleihen.


News zu EA Sports FC 24: 


Dem Karrieremodus verpasst EA Sports neue taktische Optionen, mit denen ihr eure Mannschaft stärker an eure Vision anpassen könnt. Zu diesem Zweck holt ihr Co-Trainer und weiteres Personal an Bord, die mit ihren Fertigkeiten Spieler und Teamstärke beeinflussen. Für die bessere Analyse gibt es nun erweiterte Trainingspläne und zusätzliche Match-Vorbereitungen inklusive Zuschauerfunktion.

Für Volta und Clubs inkludiert man nach der Kritik im Vorjahr vollumfängliches Crossplay. Alle sechs Wochen finden zudem neue Seasons statt. Die gewonnenen Trophäen finden natürlich in der im Spiel integrierten Ruhmeshalle Einzug. Ziel ist es hier, regelmäßig neue Wettbewerbe mit Playoff-Charakteristik zu präsentieren und so die Fans weiter zu motivieren.

Einschätzung: sehr gut

Inwiefern „EA Sports FC“ etwa in Sachen Lizenzen den „FIFA“-Vorgängern hinterherhinkt, wird sich erst zum Launch zeigen. Mit ersten Ankündigungen und der Gameplay-Demo auf der Playstation 5 jedenfalls konnte „EA Sports FC 24“ bereits munter punkten.

Die Präsentation wirkt deutlich ausgefeilter als noch beim Vorgänger. Gerade die vielen kleinen Details wie spontane Perspektivwechsel oder die Blicke hinter die Kulissen erzeugen hier eine schöne Atmosphäre.

Auf dem Platz gibt sich „EA Sports FC 24“ betont variabel und wartet mit einer gelungenen Handhabung, aber auch solider Spieltiefe auf. Funktionen wie die präzisen Pässe oder vor allem die Playstyles könnten aber im Online-Spiel auch für Probleme sorgen. Von Rückschritt jedenfalls ist im ersten Jahr nach „FIFA“ keine Spur. „EA Sports FC“ macht dort weiter, wo „FIFA 23“ aufgehört hat.

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Stefan-SRB

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18. Juli 2023 um 17:19 Uhr
CBandicoot

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18. Juli 2023 um 17:19 Uhr
OzeanSunny

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