Was von den Spielern schon seit einiger Zeit befürchtet wurde, hat sich in den vergangenen Wochen bewahrheitet. Die Rede ist natürlich von einer Erhöhung der Spielepreise.
Den Anfang machten Nintendo und Microsoft. Für deren große Blockbuster werden künftig rund 80 Euro (digital) beziehungsweise 90 Euro (physisch) fällig. Es ist davon auszugehen, dass weitere Branchengrößen wie Take-Two Interactive oder Electronic Arts in absehbarer Zeit nachziehen werden.
Eine Entwicklung, die Matthew Handrahan, Portfolio-Manager beim „Clair Obscur: Expedition 33“-Publisher Kepler Interactive, im Interview mit GamesIndustry.biz zwar kritisierte, zugleich aber auch als Chance für Studios bezeichnete.
Diese sollten teilweise umdenken und sich an Produktionen mit einem geringerem Budget wagen, die zu günstigeren Preisen angeboten werden können.
Schreckt ein niedriger Preis Spieler ab?
„Ich denke, je mehr der Preis von Triple A-Spielen steigt, desto mehr Chancen entstehen, Spiele in einem vernünftigeren Umfang zu veröffentlichen und sie in der Preisspanne von 40 bis 50 Dollar anzubieten“, erklärte der Portfolio-Manager. „Und ich glaube nicht, dass jemand, der Expedition 33 gespielt hat, denkt, dass es sein Geld nicht wert war.“
Wie François Meurisse, der Producer von „Clair Obscur: Expedition 33“, einräumte, sorgte die Enthüllung des Preises des Rollenspiels aber auch für unerwartetes negatives Feedback.
Demnach befürchtete ein Teil der Spieler aufgrund des Preises von 50 US-Dollar beziehungsweise Euro, dass es sich bei „Clair Obscur: Expedition 33“ um ein eher kurzes Spiel handeln könnte.
Sogar die generelle Qualität des Titels wurde stellenweise infrage gestellt, wie der Produzent des Überraschungshits erklärte. Auch die Spieler sollten bei kleineren Produktionen also umdenken und diesen eine faire Chance einräumen.
Meurisse weiter: „Als wir den Preis von 50 Dollar angekündigt haben, gab es tatsächlich etwas Gegenwind im Netz. Einige befürchteten, es handle sich um ein nur zwölf Stunden langes Spiel mit unfertigem Inhalt oder fanden es verdächtig, dass ein Spiel, das in den Trailern so aussieht, nur 50 Dollar kosten soll.“
Wie oft wurde das Rollenspiel bislang verkauft?
„Clair Obscur: Expedition 33“ erschien am 24. April 2025 für PC, PS5 und Xbox Series X/S. Nachdem sich die internationale Presse mit Lob förmlich überschlug, ließ auch der kommerzielle Erfolg nicht lange auf sich warten. In den ersten 33 Tagen nach der Veröffentlichung verkaufte sich das Rollenspiel mehr als 3,3 Millionen Mal.
Für den verantwortlichen Publisher Kepler Interactive ein Beweis dafür, dass sich mit vergleichsweise überschaubaren Budgets ebenfalls Hits produzieren lassen, ohne auf die teilweise in der Branche vorherrschenden „unverantwortlich Praktiken“ zurückgreifen zu müssen.
Weitere Meldungen zu Clair Obscur: Expedition 33.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
AlgeraZF
30. Mai 2025 um 18:29 UhrIch bin tatsächlich auch erst von einer recht kurzen Spielzeit ausgegangen.
Da sieht man mal wie weit wir mittlerweile sind. Fast schon unvorstellbar für nur 45-50€ ein Spiel mit sehr großem Umfang zu bekommen.
Das und mehr kosten ja teilweise schon Remaster.
OzeanSunny
30. Mai 2025 um 18:33 UhrNun ja, Clair Obscur: Expedition 33 ist dahingehend auch einer der Ausnahme Fälle mit dieser Qualität und der Spieldauer.
Natürlich dürfen sich alle Studios sich daran ein Beispiel nehmen.
Ob sie das wollen ist fraglich.
No-Face
30. Mai 2025 um 18:39 UhrGebt mir Schnörkellos Action Games wie DMC, Metal Gear Rising oder Bayonetta mit 8-10 Stunden Spielzeit und hohem Wiederspielwert.
Eure uninspirierten 60+ Stunden , eierlegende Wollmilchsäue, für jeden was dabei, bloß kein Risiko eingehen Mega-Budget Titel könnt ihr behalten.
Loxagon
30. Mai 2025 um 18:56 UhrJetzt schon erfolgreicher als das mehr als 10x so teure FF16.
OldGamer
30. Mai 2025 um 18:59 UhrFür TW3 habe ich damals fast 1.5 Jahre gebraucht . Kein anderes Spiel in der Zeit . Das war es aber auch wert . Keine Ahnung wie man neben Arbeit, Familie, Hobbys (andere) und ehrenamtlichen Projekten noch viel Zeit für Gaming findet . Wenn ich manchmal lese, dass Manche nach einer Woche 100 + Stunden in ein Spiel versenken und dann meckern, dass sie das Spiel schlecht fanden aber trotzdem dutzende Stunden Lebenszeit vernichtet haben, weiß man doch was inzwischen nicht mehr stimmt . Ich bevorzuge kleine, kurze und gute Spiele . Das Ende von Akt 2 bei CO war mir persönlich schon deutlich zu viel Zeit am Stück, in der man nicht speichern konnte .
Umso älter, umso kürzer müssen die Spiele werden 🙂
Und ich gebe lieber 50 Euro für 15 bis 20 Stunden evtl. noch mit Wiederspielwert aus , als 80 Euro für die Dreiundzwölfigste OW.
Und da Gamer im Schnitt älter werden , wird auch der Markt für solche Spiele wachsen .
longlegend
30. Mai 2025 um 19:09 UhrDass die Branche nach einer gewissen Zeit simpelste Grundprinzipien vergisst und wieder neu lernen muss kann man wirklich nicht mehr verstehen
Calia_Sakaresh
30. Mai 2025 um 19:11 Uhr@Loxagon
FF 16 hat sich in einer Woche 3.6 Millionen mal verkauft. 😉
CybernetikFrozone
30. Mai 2025 um 19:14 Uhr„Gebt mir Schnörkellos Action Games wie DMC, Metal Gear Rising oder Bayonetta mit 8-10 Stunden Spielzeit und hohem Wiederspielwert.
Eure uninspirierten 60+ Stunden , eierlegende Wollmilchsäue, für jeden was dabei, bloß kein Risiko eingehen Mega-Budget Titel könnt ihr behalten.“
Wir haben echt mit Charakter Action einiges an Kreativität verloren,das brauchen wir wieder.
schuhle
30. Mai 2025 um 19:42 Uhr@Calia_Sakaresh,
Final Fantasy ist eine sehr starke Marke geworden, und Square Enix hat Unsummen reingesteckt für Marketing. Ist dann nicht wirklich großartig.
Jericco
30. Mai 2025 um 19:56 Uhr@schuhle
Das Marketing hat eher Sony betrieben und Geld reingebutter, nicht Square.
schuhle
30. Mai 2025 um 20:02 Uhr@Jericco
Hoppala, das stimmt. Habe es ganz vergessen.
Krawallier
30. Mai 2025 um 20:18 UhrHabe mir trotzt GP auch gekauft, tolles Spiel.
Gam3r
30. Mai 2025 um 20:22 UhrIch habe in den letzten Monaten schon öfter das Budget- und Managementproblem angesprochen.
Einfach Games nicht unnötig Strecken und totreiten. Einige Games führen Mechaniken ein, hören irgendwann damit auf und dann muss man noch 30-50 Stunden auf der Mechanik repetitiv rummachen.
Gute Games bleiben gute Ganmes, auch wenn die etwas kürzer sind.
Gaia81
31. Mai 2025 um 00:25 UhrFür mich bis jetzt spiel des Jahres
RegM1
31. Mai 2025 um 02:17 UhrMan sieht ja, wie gut sich günstigere Titel verkaufen, z.B. Clair Obscur, Nightreign, Helldivers 2…
Während die 80-120€ Titel reihenweise failen.
Punished Snake
31. Mai 2025 um 11:01 Uhr„Den Anfang machten Nintendo und Microsoft.“
Falsch, den Anfang hat Sony bereits 2020 gemacht, mit 80€ als Standard-Preis für ihre First Party PS5 Spiele.
Shaft
31. Mai 2025 um 11:48 Uhrder witz ist ja, früher gab es das nicht, diesen ganzen marketing , producer, ceo, bwler und shareholdermist. da wurden spiele entwickelt und auf den markt gebracht. manche waren sofort ein erfolg, andere kamen erst später in gang, aber es wurde ihnen eine chance gegeben und vielfalt und spaß waren lohnenswert. und dann kahmen die ganzen geldgierigen zecken aus ihren löchern gekrochen und haben sich am zocken festgesaugt.