Was lange Zeit undenkbar erschien, gab es in den vergangenen Jahren, gerade bei großen AAA-Games, immer häufiger: Persönliche Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen gegen Entwicklerteams. Zuletzt sah sich unter anderem Capcom nach der Veröffentlichung von „Monster Hunter Wilds“ mit solchen Entwicklungen konfrontiert, was unter anderem zur Absage eines Vortrags in Japan geführt hat.
Kürzlich hat sich selbst die renommierte japanische Zeitung Sankei Shimbun mit dieser Thematik auseinandergesetzt, wie Automaton berichtet. In einem Artikel rückt die zunehmende moralische Verrohung innerhalb der Gaming-Industrie in den Fokus. Unter anderem schreibt die Zeitung: „Stirb“ sowie „Geh auf die Knie“ oder auch „Inkompetenter Abschaum“. Dies sind nur kurze Auszüge aus dem Bericht.
Moralischer Anspruch und die Wirklichkeit gehen weit auseinander
Zu diesem wichtigen Thema hat sich die Sankei Shimbun mit Hideki Yasuda zusammengesetzt, einem Analysten der Gaming-Branche. Dieser gab im Artikel an, es sei schon immer üblich gewesen, „dass einige Fans sich lautstark beschweren, wenn die Qualität eines Spiels nicht ihren Erwartungen entspricht.“ In den letzten Jahren wären einzelne Videospielentwickler jedoch immer mehr zu Zielscheiben geworden.
Dies liegt unter anderem daran, dass Gaming-Unternehmen einzelne Personen im Rahmen von Marketingkampagnen stärker in den Vordergrund gestellt hätten. Hier trifft nun der Anspruch, dass in sozialen Medien ein ähnliches moralisches Verhalten erwartet werden solle wie im realen Leben, auf die Realität im Gaming-Bereich. Dort habe „das Bewusstsein der Nutzer mit dieser Veränderung noch nicht ganz Schritt gehalten.“
Aufgrund dieser Entwicklungen haben sich gleich mehrere bekannte japanische Gaming-Unternehmen dafür eingesetzt, Richtlinien gegen Kundenbelästigung auf den Weg zu bringen. Hierzu zählten zuletzt unter anderem Level-5, Sega und Square Enix. Sega hat zudem erklärt, rechtlich gegen eine Person vorgehen zu wollen, die mehrfach „übermäßige diffamierende und beleidigende Äußerungen“ über einen Mitarbeiter getätigt hat.
Eine besondere Rolle für diese Schritte könnte auch der Brandanschlag auf das renommierte Anime-Studio Kyoto Animation („Violet Evergarden“) am 18. Juli 2019 spielen. Ein 41 Jahre alter Mann hat damals einen Brand gelegt, bei dem 36 Menschen ihr Leben verloren haben. In den Jahren vor dem Anschlag hat das Unternehmen immer wieder Morddrohungen erhalten, die allesamt anonym verfasst worden seien.
Was ist eure Meinung zum Thema Moral im Umgang mit Videospielentwicklern?
Zuerst soll gesagt sein dass es natürlich nicht klar geht Morddrohungen oÄ zu verschicken aber das Problem ist meiner Meinung nach hausgemacht.
Die 80+€ sollen wir am besten schon zahlen bevor das Spiel rauskommt. Was bekommt man als Gegenleistung? Ein unfertiges Produkt, etliche mechanismen, die einen manipulieren immer mehr Geld ins Spiel zu stecken. Die Spiele sind oft nur noch hingerotzt ohne echt Seele oder Innovation. Gleichzeitig werden die Angestellten behandelt wie Dreck. Selbst nach erfolgreichen Releases werden große Teile der Belegschaft vor die Tür gesetzt, jetzt wird immer mehr von AI übernommen – als jemand der in dem Bereich unterwegs ist kann ich sagen: das wird die Qualität weiter schmälern. Alles nur um Investoren die Taschen weiter voll zu machen.
Capcom hat jetzt schon das 2. Vollpreisspiel released, das technisch ein kompletter Sauhaufen ist. Ich spiele MHW am PC, habe bessere Hardware als bei Steam empfohlen wird. Trotzdem schaffe ich selten 50 Frames und droppe regelmässig unter 30. Das Spiel ist seit Februar released. Das schlimmste ist, dass MHW eigentlich ein spannender Titel ist, bei dem viel Liebe und Innovation drin steckt im Vergleich zum Zustand der Branche aber es funktioniert einfach nicht richtig. Dass die Leute sich das nicht gefallen lassen hat meiner Meinung nach nichts mit moral zu tun, die Drohungen gehen aber trotzdem zu weit.
Bitte was? Das Problem ist hausgemacht? Es spielt keine Rolle was solche Unternehmen machen: Nichts rechtfertigt Drohungen, persönliche Beleidigungen oder ähnliches. Absolut nichts. Jegliche Rechtfertigung oder Relativierung, wie du es hier machst, ist abzulehnen. Es ist traurig, das die Community es nicht schafft, sich eindeutig gegen jeglichen Hass zu positionieren und Menschen wie du immer wieder versuchen Rechtfertigungen zu finden für das Fehlverhalten solcher „Fans“.
Ich denke er meint damit, dass sich die Firmen mit den genannten Praktiken allgemein den Unmut der Spieler aufhalsen. Zumindest hab ich seinen Post so verstanden, und finde ich auch nachvollziehbar
Es gibt einfach KEINE RECHTFERTIGUNG für Drohungen egal welcher Art auch immer. Egal ob im Internet oder sonst wo.
Niemand hat das Recht von Künstlern/Dienstleistern in der Unterhaltungsbranche irgendwas einzufordern. Nix davon ist lebensnotwendig, es besteht null Anspruch auf Leistung für iegendwen. Wer meint sich darüber hinwegzusetzen sollte sich grundsätzlich erstmal Gedanken machen wo man ggf falsch abgebogen ist. Und wer dann noch zu radikalen Mitteln greift, egal ob körperlich oder verbal/psychisch, sollte knallhart bestraft werden.
Es ist krank, was manche Menschen einfach meinen locker aus der Hüfte in die Tasten zu hauen, weil ihnen z.B. ein Spiel nicht gefällt. Und ja, man benutzt das Wort teils inflationär, aber hier trifft es genauso zu. Solches Verhalten ist krank, auch mangelnde Impulskontrolle zählt dazu.
Macht euch bitte kurz Gedanken darüber, denn es wird mit der Zeit nicht besser
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Naja ich antworte lieber nicht mehr. Das hier ist nicht zielführend.
Ich hoffe jemand der Verantwortlichen hier sieht das und sperrt dich permanent. Is ja krank was du hier von dir gibst
Wieso? Ich habe niemanden beleidigt oder aufgehetzt. Ich bin einfach anderer Meinung als du.
Du bist das beste Beispiel für die Verwahrlosung der Moral. Menschen zu bedrohen oder gar zu töten wie durch den Brandanschlag, weil man eine andere Meinung zu einem Unterhaltungsprodukt hat ist ein Nogo – das dann so zu relativieren wie du ist echt abartig.
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Nur weil wir Kollektiv Abschaum sind ist das fur dich nen Grund diese verhalten zu befürworten?
Du bist dann ggf mitunter einer der Gründe warum sich dies nicht ändert!
Wer Fehlverhalten toleriert ist teil des Problems.
Selbst wenn man in der Masse wenig ändert jedes bisschen ist wichtig.
Kannst du nicht ernst meinen oder? Was ein dummer Kommentar Eyy..
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Verdammt noch etwas früh zum tippen 😀
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Ich schätze wir sind uns alle einig, dass direkter Hass und Drohungen zu weit gehen.
Jedoch halte ich Spott, Schadenfreude und Häme durchaus legitim, wenn sie berechtigt ist.
Aber, wie bereits weiter unten geschrieben: Wer bestimmt, wann was zu weit geht oder was berechtigt ist.
Zudem bin ich mir nicht 100%ig sicher, ob diese Aktionen tatsächlich zum Schutz der Mitarbeiter dienen sollen – oder ob es dafür dient, langsam jegliche ungewollte Meinung aus dem Netz auszuradierem, weil die ja den Verkaufszahlen schaden könnte.
Spott, Schadenfreude oder Häme haben genauso wenig mit legitimer Kritik zu tun. Man kann sich mal aufregen über etwas und auch mal deutliche Worte finden, nur so kann sich auch was ändern. Aber Schadenfreude über ein Projekt was gescheitert ist zu haben, ist einfach kindisch und dient auch nicht dazu, die gewünschte Reaktion der Entwickler hervorzurufen…
Schadenfreude über ein Projekt das gescheitert ist, weil man den Fokus auf z.B. Mikrotransaktionen statt Spielspaß gelegt hat, ist sehr wohl angebracht.
Warum Schadenfreude dann äußern? Ist doch in dem Sinne gar nicht angebracht, da du schon lange das Signal gesendet hast, dass Microtransaktionen Scheiße sind. Da hängen auch immer Jobs dahinter und es sind definitiv nicht die Manager die das entschieden haben, dass es sowas gibt die gehen müssen.
Ich finde das ja auch Scheiße, aber deswegen Schadenfreude zu empfinden, ist halt Quatsch
Zum einen:
Schadenfreude zu *empfinden* ist kein „Quatsch“.
Zum anderen:
Die Häme richtet sich in der Regel nicht gegen den einfachen Angestellten, der nur tut was ihm gesagt wurde, sondern gegen diejenigen, die diese Entscheidung verbockt haben.
Dein Totschlagargument „da hängen Jobs dran“ ist hingegen wirklicher Quatsch, denn wenn es danach geht, darfst du überhaupt nichts bemängeln, garnichts, nada, nüschts!
Nestle sperrt Wasserquellen? Nicht meckern, der einfach Arbeiter am Fließband kann nichts dafür.
Der lustige Orangenmann macht die Wirtschaft zunichte? Nicht das Maul aufreißen, den einfachen Sachbearbeiter trifft doch keine Schuld.
Warner Bros richtet eine Reihe mit Mikrotransaktionen zu Grunde? Pssst. Sei still, die Putzfrau der Programmiererbüros hat damit nichts zu tun.
Das Verhalten ist natürlich in keiner Weise in Ordnung oder zu verteidigen.
In manchen Fällen allerdings hausgemacht, und wo die moralischen Probleme dabei liegen, da rüber kann man auch diskutieren.
Wenn man seine Kunden mit süchtig machenden Psychologischen Tricks von seinem Produkt abhängig macht, diese dann aber so dermaßen ändert oder anpasst , dass diese hausgemachte und provozierte Sucht nicht mehr befriedigt wird, ist es eben nicht überraschend wenn bei der Anzahl an Spielern ein paar dabei sind die damit nicht umgehen können.
Wie gesagt ist es keine Entschuldigung für das Verhalten solcher Menschen, dennoch sehr mutig hier mit Moral zu kommen.
Wir wählen mit unserer Brieftasche, die Informationspflicht liegt bei uns als Kunden. Erst kaufen, dann drohen ist kein akzeptables Verhalten.
Vorbestellungen sollte man nur bei Titeln tätigen, bei denen man sich zu 100% sicher ist, oder wenn man z.B. über Steam eine Rückerstattung beantragen kann.
Leider muss man diese Drohungen heutzutage ernst nehmen, auch wenn vermutlich weit mehr als 99% „nur“ aus Frust entstehen. Wie im Artikel erwähnt, gab es bereits mehrere Leute, die ihre Drohungen in die Tat umgesetzt haben.
Glaube jeder von uns war mal stink sauer weil ein Spiel durch einen Patch „versaut“ wurde.
Gamer sind halt auch emotional bei der Sache. Manche Games lieben wir halt und wenn es dann in für uns „ruiniert“ wird reagieren viele ebenfalls emotional.
Ist natürlich keine Entschuldigung / Legitimation.
Grundsätzlich würde ich aber behaupten ist es nicht alleinige dem Kunden seine Pflicht sich zu informieren.
Der Entwickler / Publisher ist in der Pflicht zu informieren.
„der Brandanschlag auf das renommierte Anime-Studio Kyoto Animation“
Das als ein Beispiel zu nennen ist schon ein wenig sozial.
Wenn man ein wenig rein liest, hat das ganze überhaupt nichts mit einer reinen Online Hasskritik oder Morddrohung zu tun, bei denen wahrscheinlich über 99,9% bis eben auf den Onlinepart nichts passiert.
Gerade wenn man sich den Hintergrund des Täters anschaut. Schlechte Familienverhältnisse, Schule wirklich nur bis Grundschule besucht, eine Geistesstörung usw.
So ein drastisches Beispiel soll natürlich zeigen wie schlimm die Situation ist, ist aber wie gesagt komplett fehl am Platz.
Ansonsten, sollten Entwickler/Publisher sich der sachlichen Kritik stellen und die wirklich schlimmen Sachen nicht absichtlich in den Fordergrund stellen um abzulenken. Einfach anzeigen und gut ist.
Sachliche Kritik gibt es genug und auch diese wird oft als Hass oder unsachlich dargestellt.
Ganz ehrlich, ich kann das geheule nicht mehr hören.
Ist schon richtig, Beispiel ist nicht optimal und in den meisten Fällen bleibt es bei einer Online-Drohung.
Die Leute die tatsächlich schwere Straftaten begehen, ob nun z.B. Luigi oder der CTE/NFL-Typ, kündigen das eher nicht vorher an.
Und auch bei der sachlichen Kritik gebe ich dir Recht, teilweise nehmen Publisher/Studios die Opferrolle dankend an, damit man sich eben gar nicht mit der Kritik auseinandersetzen muss, sondern man konzentriert sich auf die Minorirät, welche über die Stränge schlägt (Drohungen).
Ich bin auch dafür, dass bessere Maßnahmen getroffen werden. Wer es im Internet übertreibt, sollte dafür auch belangt werden können.
Bedrohungen sollten richtig hart bestraft werden.
Einerseits ja, andererseits: Wo ziehst du die Grenze?
Und: Wer wertet das aus?
Wenn du dir mal anschaust, wie „schießwürdig“ manche Moderatoren in Communities sind. Da wird schon mal alles ausgesperrt, dessen Meinung nicht der eigenen Echokammer entspricht.
Oder auch hier:
Wie viele User kreischen bei legitimer Spielkritik schon von Hate?
Ist bei uns auch problemlos möglich und passiert ziemlich häufig.
Allerdings ist der Unterschied zwischen Drohung und Bedrohung oft schwer festzumachen und unsere Gerichte sind ohnehin schon überfordert, wodurch teils wesentlich schlimmere Leute wieder aus der U-Haft kommen.
Muss man jetzt nicht vertiefen, aber für solche Maßnahmen bräuchte es halt auch ein effizienteres System.
Ist Sachen der Sicherheitsbehörden und wird schlechte Leistung nicht entschuldigen.
Boar, Kollege du solltest mal rausgehen und dir helfen lassen.
Danke, dass du dich hier als Negativbeispiel zur Verfügung stellst. Es ist wichtig, dass man in der Community untereinander für dieses Thema sensibilisiert und auf einen angemessen Ton achtet, damit gar nicht erst Behörden eingeschaltet werden müssen.
Kriminelle sollte man wie Kriminelle behandeln. Gamer / Kunden sollte man wie Gamer / Kunden behandeln. Und die Unterschiede sollten jedem klar sein. Wer da keine Unterschiede macht, dem kann ich ebenfalls keine gute Absichten unterstellen.
Unsinn. Es ist einfach rational. Wenn Menschen getötet werden oder dergleichen, hat das nichts mehr mit Gaming zutun. Es sind schlicht und ergreifend Kriminelle. Wenn jemand sowas macht, ist er schon lange weit von einem geistigen Zustand entfernt, wo „Sensibilsierung durch Communties“ noch irgendwas bewirken könnte. Solche Leute gehören entweder in den Knast oder in die Psychiatrie und werden in aller Regel schon deutlich früher auffällig.
Wie wäre es außerdem auch mal mit Sensiblisierung von der andere Seite? Solche Aktionen in einen pauschalen Zusammenhang mit „den Gamern“ zu bringen, wie es hier passiert ist, ist ebenfalls niederträchtig, widerwärtig und manipulativ.
Ich bin Gamer. Ich bin aber mit Sicherheit kein Mörder und auch niemand, der irgendwen bedroht oder sonstwie wehtut. Und 99% aller Gamer sind es wahrscheinlich nicht. Ich empfinde solch ein Duktus als Hetze. Und wenn es so läuft, kann man von mir keine Mitleidsbekundungen erwarten, sorry.
Ein 41 Jahre alter Mann hat damals einen Brand gelegt, bei dem 36 Menschen ihr Leben verloren haben.
Oh man.
Das ist ja extrem traurig.
Was für gestörte Typen.
Ja sowas geht natürlich gar nicht. Kritik ist ok, sie kann auch mal bissi lauter werden. Aber dann zu drohen, ist unterste Schublade.