Mit der Ankündigung, die Server von „Anthem“ im Januar 2026 vom Netz nehmen zu wollen, rückten die Verantwortlichen von EA den Loot-Shooter aus dem Hause BioWare zuletzt wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.
Während sich die verbliebenen aktiven Spieler in den vergangenen Wochen gegen die Abschaltung der Server stemmten, sprach Mark Darrah, ehemaliger Executive Producer bei BioWare, in der „What Really Happened to Anthem“-Videoreihe (via GamesRadar) ausführlich über die Entwicklung und das Scheitern des Spiels.
Dieses führte Darrah nicht nur auf die spielerischen und technischen Mängel zum Launch von „Anthem“ zurück. Auch bei der Vermarktung und der Entwickung des Loot-Shooters, der intern unter dem Codenamen „Dylan“ entstand, seien aus seiner Sicht gravierende Fehler gemacht und wertvolles Potenzial verschenkt worden.
Wie fehlende Kommunikation zu einem Flop führte
Wie Darrah im Verlauf des Gesprächs erklärte, hätte BioWare durchaus die Möglichkeit gehabt, „Anthem“ gezielt als Konkurrenten zu anderen Loot-Shootern wie „Borderlands“ oder „Destiny“ zu positionieren. Aufgrund des unklaren Marketings hätten viele Spieler vor dem Kauf aber gar nicht gewusst, um was für ein Spiel es sich bei „Anthem“ handelt.
„Eines der Dinge, die wirklich seltsam wirkten, war, dass das Projekt scheinbar nicht bereit war, seine Konkurrenz beim Namen zu nennen“, erklärte der BioWare-Veteran.
„Dylan wurde in einer Zeit vor Destiny konzipiert. Aber das Spiel, das langsam aus diesem kreativen Chaos hervorging, ähnelte sehr stark Destiny – oder vielleicht Borderlands.“
„Und es wirkte sehr merkwürdig, dass das Projekt offensichtlich sehr unwillig war zu sagen: Dieses Spiel ist wie Borderlands – nur mit Mech-Anzügen und Flugmechanik. Oder: Das ist Destiny mit einer Flugfunktion oder irgendetwas in dieser Richtung“, führte Darrah aus. Ein Kritikpunkt, der sich nicht nur auf das Marketing bezog.
Auch intern weigerte sich BioWare demnach, Vergleiche zu anderen Serien beziehungsweise Spielen zu ziehen, was dazu führte, dass bei der Entwicklung von „Anthem“ wichtige Entscheidungen nicht getroffen wurden, die möglicherweise zu einem besseren Spiel geführt hätten.
Das Team drehte sich mitunter im Kreis
Erschwerend kam hinzu, dass sich das Team bei der Entwicklung teilweise im Kreis drehte und dadurch wertvolle Zeit sowie Ressourcen verschwendete.
„Denn ein System, das eigentlich so funktionieren musste wie das von Destiny, musste – weil man eben nicht Destiny war – völlig orientierungslos beginnen und sich dann mühsam durch unzählige Iterationen kämpfen, nur um am Ende genau dort zu landen, wo es von Anfang an hätte sein sollen: bei Destiny“, so der langjährige BioWare-Produzent weiter.
Und so kam es, wie es kommen musste: Mit einem Metascore von 59 Punkten entwickelte sich „Anthem“ zum bislang am schlechtesten bewerteten Titel von BioWare. Nachdem auch die unter dem Namen „Anthem 2.0“ angekündigte, umfangreiche Überarbeitung des Loot-Shooters nach nur wenigen Monaten eingestellt wurde, war das Schicksal des Titels endgültig besiegelt.
Anthem ist auf der PS5 (Pro) einfach viel zu gut, um es abzuschalten, finde ICH!
Ich hoffe irgendwie noch, dass die Leute, welche EA ein Konzept vorlegen wollen, um Anthem für seine Fans am Leben zu erhalten, vielleicht doch nicht auf taube Ohren treffen!
EA’s Ruf würde es bestimmt auch nicht schaden…
Jedes einzelne gescheiterte Game der letzten 10 Jahre einzeln aufzuarbeiten ist jetzt wohl Trend, oder Darrah will einfach im Gespräch bleiben.
Inquisition fand ich noch richtig gut, am Anfang etwas zäh aber gut bis sehr gut geschriebene Charaktere. Alles danach befand sich qualitätiv mehr oder weniger im freien Fall und EA gebe ich da eine große Mitschuld. Man muss mittelmäßige Games nicht auf Biegen und Brechen releasen.
What happend to Bioware ist eher die Frage. Andromeda hat seine Fans, bleibt aber weit hinter den Erwartungen und einstigen Stärken zurück.
Anthem war kurzweilig und hat im Koop einige Zeit auch Spaß gemacht, war aber neben der coolen Flug- und Gunmechanik eintönig und unnötig gestreckt.
Naja, DA V … lassen wir das. Hat ein paar Fans und gut.