Die E3 2019: Die Gewinner und Verlierer

Auch ohne Sony eine solide Show: Die Electronic Entertainment Expo 2019 ist Geschichte. Die Redaktion zieht ein erstes Fazit: Wer sind die Gewinner und Verlierer der E3 2019?

Die E3 2019: Die Gewinner und Verlierer

Die Electronic Entertainment Expo (kurz: E3) besitzt eine lange und bewegte Historie. Seit dem Jahr 1995 machte die Spielemesse viele Entwicklungen durch und musste sich immer wieder an neue Marktsituationen anpassen. Auch in diesem Jahr war die E3 längst nicht „business as usual“: Nach Absagen namhafter Hersteller wie beispielsweise Sony war die Veranstaltung ein wenig kleiner als gewohnt.

Und dennoch ist die E3-Woche die beste Zeit für Gamer. So viele Neuankündigungen, Eindrücke und Überraschungen gibt es sonst zu keinem Zeitpunkt im Kalenderjahr. Wir werfen einen Blick zurück und verraten, wer die Gewinner und Verlierer der E3 2019 sind.

GEWINNER: Keanu Reeves – „You’re breathtaking“

Normalerweise besitzen Promi-Auftritte bei einer Spielemesse wie der E3 ein extrem hohes Fremdschämpotenzial. Doch Keanu Reeves‘ Stippvisite im Rahmen der Xbox-Pressekonferenz sorgte für einen der schönsten Momente der gesamten Veranstaltung. Zunächst die erste Überraschung: Keanu Reeves, aktuell dank des Hollywood-Blockbusters „John Wick 3“ in aller Munde, taucht im Trailer zu „Cyberpunk 2077“ auf. Dann öffnet sich urplötzlich ein Tor auf der Bühne und der „Matrix“-Hauptdarsteller betritt das Auditorium.

Streaming wird in Zukunft immer wichtiger!

Die Massen jubeln und auch Reeves verliert sichtlich seine Coolness. Als ihm dann noch ein Gast im Publikum „You’re breathtaking“ entgegen brüllt, kann er nicht anders. Reeves antwortet: „No, you’re breathtaking! You are all breathtaking!“ Dieser Ausbruch echter Emotion geht viral und beschert „Cyberpunk 2077“, CD Project RED und auch Keanu Reeves reichlich positives Feedback.

Gleiches gilt im übrigen für die Präsentation von „Ghostwire Tokyo“. Ikumi Nakamura, Creative Director bei Tango Gameworks, eroberte mit ihrer herzlichen Art die Herzen der Fans.

GEWINNER: Die aktuelle Konsolengeneration

Playstation 5 und Xbox Project Scarlett stehen in den Startlöchern. Microsoft kündigte die nächste Konsolengeneration für das Weihnachtsgeschäft 2020 an. Ein Release-Termin für die Playstation 5 ist noch nicht bekannt. Doch wenn die diesjährige E3 eins gezeigt hat, dann dass die aktuelle Konsolengeneration längst noch nicht zum alten Eisen gehört.

Die Masse an Neuankündigungen, Fortsetzungen und Remakes beeindruckt. Wir freuen uns im Speziellen auf „Watch Dogs: Legion“, „Cyberpunk 2077“, Star War Jedi: Fallen Order“, „DOOM: Eternal“ und „Marvel’s The Avengers“. Weltpremieren wie „Elden Ring“ oder „Ghostwire Tokyo“ sorgten zudem für Aha-Effekte, während Neuauflagen wie „Final Fantasy VII Remake“ Nostalgiker ins Boot holen. Der Spiele-Nachschub für 2019 und 2020 scheint jedenfalls gesichert.

Wenn es um das vorgestellte Spiele-Portfolio selbst geht, so gibt es in diesem Jahr tatsächlich weder Gewinner noch Verlierer: Nintendo, Microsoft, Ubisoft und alle übrigen Publisher und Entwickler überzeugten, ohne dabei aber die Messlatte wirklich höher zu legen. Während Microsoft Xbox beispielsweise mit einem guten Lineup punktete, verpatzte man den Reveal der Xbox Project Scarlett. Nintendo enttäuschte viele mit der Release-Verschiebung von „Animal Crossing“ und dem Fehlen von „Metroid“, schloss die Nintendo Direct aber mit der Ankündigung des Nachfolgers von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ ab.

In Sachen Multiplattform-Publisher überzeugte Ubisoft mit einer insgesamt runden Veranstaltung, dicht gefolgt von Square Enix, das mit „Marvel’s The Avengers“ und diversen „Final Fantasy“-Spielen die Aufmerksamkeit auf sich zog.

GEWINNER: Die Zukunft ist online

Trotzdem erkennt man immer stärkere Tendenzen in Richtung Streaming und Online-Services. Ubisoft stellte beispielsweise den Story-Creator für „Assassin’s Creed: Odyssey“ und den Koop-Modus „Rainbow Six: Quarantine“ vor. Bethesda arbeitet weiter an „Fallout 76“ und integriert künftig einen neuen Story-Modus mitsamt Dialogsystem und NPCs.

Das fleißige Schrauben an Spielen und damit die Veröffentlichung weiterer Inhalte dürfte in den kommenden Jahren ebenso wichtig werden, wie das Videogame-Streaming. Microsoft geht in die Offensive und präsentierte neben dem Game Pass für PC und dem Bundle-Preis für Xbox-Live-Abonnenten auch seinen Streaming-Service xCloud. Dazu rüstet Google natürlich mit Stadia mächtig auf. Abo-Modelle wie der Xbox Game Pass werden ebenso an Bedeutung hinzu gewinnen wie Streaming-Services.

VERLIERER: Sony

In diesem Jahr blieb Sony der E3 fern. Das Unternehmen kündigte die Playstation 5 bereits vor Monaten an, wichtige Titel wie „Death Stranding“ wurden ebenfalls im Vorfeld ausführlich beworben. Und obwohl Sony durch die E3-Abstinenz sicherlich nichts an Reichweite einbüßte, so überließ man doch Konkurrenten wie Nintendo, Microsoft und auch Google das Feld.

Wenn über neue Videospiele gesprochen wurde, dann (gefühlt) über Multiplattformtitel, die auf allen Systemen erscheinen. Darüber hinaus verliert die Messe selbst natürlich auch an Spannung: Stand früher der Konkurrenzkampf der Großen im Mittelpunkt, entfiel diesmal das packende Vergleichen der Pressekonferenzen von Microsoft und Sony.

VERLIERER: Bioware und „Anthem“

Biowares Online-Shooter „Anthem“ gehört zu den größeren Software-Flops der jüngeren Vergangenheit. Viel erwarteten daher, dass Electronic Arts und Bioware auf der diesjährigen E3 mit der großen „Dragon Age“-Ankündigung zurückschlagen würden. Aber Fehlanzeige!

Abseits einer kleinen Ankündigung im Rahmen des EA-Play-Streams fanden weder Bioware noch „Anthem“ auf der Messe statt. Dass Bioware seit dem Release des Shooters ordentlich Federn lassen musste, ist bekannt. Aber dass man sich so sehr zurückzieht, überrascht dann doch.

VERLIERER: Gameplay-Trailer

Es war ein großer Trend der Pressekonferenzen: Hübsche Render-Trailer ohne Aussagekraft. Anstatt gerade Weltpremieren bereits mit echtem Gameplay-Material vorzustellen, setzten Entwickler und Publisher auf gut geschnittene Trailer. Ganz egal, ob „Elden Ring“, „Deathloop“ oder auch „Outriders“ – Gameplay-Eindrücke gab es selten und obendrein mangelte es auch noch an echten Details.

Wir hoffen, dass sich diese Tendenz in den kommenden Jahren nicht fortsetzt und man stattdessen wieder vermehrt auf Live-Gameplay und andere Präsentationsmethoden setzt. Denn nur so gewinnen auch wir vor den Bildschirmen einen echten Ersteindruck der Spiele.

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SkywalkerMR

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xjohndoex86

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