Dying Light 2 angeschaut: So spannend wird die Open-World-Zombie-Apokalypse

Zombies, Colonels und die Gefahr aus der Tiefe: Das Untoten-Abenteuer „Dying Light 2“ begeistert in der Gamescom-Demo mit spielerischen Freiheiten, Parkour-Kämpfen und Entscheidungsoptionen. Was steckt hinter dem Open-World-Spiel?

Die Zombie-Apokalypse gehört zu den populärsten Settings überhaupt für Videospiele. Egal, ob im Remake von „Resident Evil 2“, dem Koop-Shooter „World War Z“ oder im Zombie-Modus von „Call of Duty“ – Die stöhnenden Modersäcke gehören spätestens seit „The Walking Dead“ zum festen Inventar der Unterhaltungsindustrie.

Mit „Dying Light 2“ erscheint im Frühjahr 2020 ein Open-World-Abenteuer, welches gerade in Deutschland für Diskussionen sorgen wird. Der Vorgänger landete aufgrund der Gewaltdarstellung postwendend auf dem Index und ob der zweite Teil hierzulande tatsächlich auf den Markt kommt, bleibt noch abzuwarten. Auf der Gamescom jedenfalls präsentierte Techland eine frische Demo und beeindruckte dabei mit starker Technik und erstaunlicher Spieltiefe.

Wir brauchen Wasser!

„Dying Light 2“ spielt gut 15 Jahre nach dem Ausbruch des Zombie-Virus. Die Menschheit kämpft ums Überleben und ist in ein dunkles Zeitalter zurückgefallen. Vorbei die Zeiten von modernen Metropolen, in der Stadt von „Dying Light 2“ ragen die Festungen eher wie mittelalterliche Burgen in den Himmel – inklusive Wachtürmen und Zugbrücken.

Die ganze Welt ist infiziert und so auch Hauptcharakter Aiden Caldwell. Der Virus machte ihn stärker und schenkte ihm ungewöhnliche Fähigkeiten, die Nachteile jedoch erfahren wir in der Gamescom-Demo nicht. Stattdessen kämpft Aiden mit einem ganz anderen Problem: Durst. District 2, einer von insgesamt sieben Stadtbezirken, ist von der Wasserversorgung abgeschnitten. Der machthungrige Colonel kontrolliert im Wasserwerk die Pumpen der Stadt.

Zu Beginn der Demo plant man also eine Verhandlung mit dem Colonel und den anderen Rädelsführern der Region. Doch etwas läuft schief. Kurz nach dem Eintreffen der Abgesandten des Colonels löst sich ein Schuss und trifft Aidens Kumpel Frank. Der Schütze ist unbekannt. Doch für Aiden beginnt ein Spießrutenlauf der Entscheidungen.

Jagd auf den Lastwagen

Sollen wir Frank helfen oder lieber den Lastwagen verfolgen, mit dem die Truppen abziehen? Diese Frage stellen wir uns gleich zu Beginn und haben für die Antwort nur wenige Sekunden. Es sind diese kurzen Augenblicke, die die Geschichte von „Dying Light 2“ so interessant und schnelllebig machen. Wir nehmen die Beine in die Hand und spurten hinterher. Über Funk erhalten wir noch den Auftrag, einen Arzt für den verwundeten Frank zu besorgen. Doch diese Anfrage spielt keine Rolle.

Zombie-Apokalypse zum Mitentscheiden!

Stattdessen zeigt sich „Dying Light 2“ in dieser Passage erneut als rassiges Parkour-Abenteuer. Geschwind springt Aiden an Wänden empor, vollführt Wall-Jumps, schwingt an Seilen oder lässt sich an Aufzügen in die Lüfte katapultieren. Techland baut zudem die Interaktion mit den Zombies aus. In einer Szene hüpft Aiden geradezu frech über die Schultern eines Untoten hinweg, in einer anderen nutzt er den Körper eines Modersacks als Sprungkissen. Die Navigation innerhalb der offenen Spielwelt wirkt flüssiger und vielseitiger als beim Vorgänger.

Erneut spielen die Tageszeiten eine wichtige Rolle: am Tag verkriechen sich die Untoten an dunkle Orte wie Häuser oder die Kanalisation. Die Straßen sind dann frei. Dummerweise versteckt sich auch das meiste Loot wie beispielsweise Crafting-Objekte, Artefakte oder andere wertvolle Gegenstände in den Innenbereichen. Wir müssen also abwägen, wann wir auf Beutetour gehen und wie viel Risiko wir eingehen wollen. Was im schlimmsten Fall passieren kann, merken wir wenig später.

Die Pumpen laufen …

Während Aiden ein Haus durchquert, bricht plötzlich der Boden unter seinen Füßen ein. Er stürzt tief und landet mitten in einem Nest. Dutzende Infizierter umringen ihn. Mit der neuen UV-Fackel verschafft ihr euch jetzt einige Sekunden Zeit. Gegen eine derart große Zombie-Meute hilft nur die Flucht. Aiden bahnt sich schließlich seinen Weg nach oben und erblickt von dort aus mit seinem Fernglas den Lastwagen. Erneut folgt eine waghalsige Parkour-Sequenz über Dächer, Geländer und durch Häuser. Er gelangt schließlich auf das Dach des Wagens und kapert ihn mitsamt Fahrer. Doch an der Festung des Colonels angekommen, beginnen die Probleme erst.

Zum Thema: Dying Light 2 – Cross-Gen-Release auf PS5 und Xbox Scarlett geplant

Natürlich fliegt Aiden auf und so müssen wir uns gewaltsam einen Weg zum Colonel suchen. Der Kletterhaken bleibt auch in „Dying Light 2“ ein beliebtes Hilfsmittel. Mit dem Seil schwingt ihr euch nahezu überall entlang oder klettert an Wänden empor. Das System erinnert leicht an „Spider-Man“, jedoch ist die Interaktion an Schlüsselstellen auf farbig markierte Objekte beschränkt.

In der Festung jedenfalls öffnet Aiden damit kurzerhand einen Lüftungsschacht und entkommt so den Häschern. In der darauf folgenden Diskussion mit dem Colonel entscheidet ihr, ob ihr ihn zum Aktivieren der Pumpen zwingt oder ob ihr mit ihm paktiert. Sucht ihr den Konflikt, hetzt der Anführer seine Männer auf euch. „Dying Light 2“ ist weiterhin ein Erwachsenenspiel. Erwartet also Blut, Gewalt und abgetrennte Gliedmaßen!

Im Kampf erobert Aiden auch den Scorpion – eine Mischung aus Scharfschützengewehr und Streitaxt. Zu guter Letzt nehmen wir es mit einem Boss-Gegner auf: einem übergroßen Tank-Soldaten. Diesen bringen wir mit Parkour-Moves wie einem Dropkick aus dem Gleichgewicht und knacken so seine Deckung. Wie in einem Kampfspiel weichen wir aus und setzen dann schnelle Konter.

Zum Abschluss setzt es natürlich einen saftigen Finishing-Move. Als Aiden jedoch dann die Pumpen und damit die Schleusen öffnet, legen wir somit einen neuen, zuvor unter dem Wasser verborgenen Bereich mit Loot, Geheimnissen und Gegnern frei. Als aus dem Morast schließlich noch eine untote Hand mitsamt Widerhaken erscheint, wissen wir, dass diese Entscheidung schwere Konsequenzen mit sich brachte.

Einschätzung: sehr gut

„Dying Light 2“ sieht fast zu gut aus, um wirklich wahr zu sein. Schon lange nicht mehr inszenierte ein Spiel die Zombie-Apokalypse mit derart viel Mut zur Innovation und eigenem Stil. Während Techland den Mix aus Parkour und Kampf beibehält, so erweitert man den Vorgänger um eine deutlich abwechslungsreichere Spielwelt und vor allem Story-Tiefe.

Alle bislang präsentierten Aufgaben und Figuren erscheinen in sich stimmig und interessant. Die Entscheidungsmöglichkeiten und ihre teils schwerwiegenden Konsequenzen tragen zur Ernsthaftigkeit des Spiels bei. Also sich in der Demo die Schleusen öffneten und District 2 wieder Wasser erhielt, war dies nur kurz ein Moment der Erlösung. Wenige Sekunden später zeigte sich bereits die Tragweite dieser Entscheidung.

Ich bin sehr gespannt, ob Techland diese Qualitäten auch über eine Spielzeit von 30 und mehr Spielstunden aufrecht erhalten kann. „Dying Light 2“ jedenfalls ist und bleibt eines der spannendsten PS4-Abenteuer für 2020.

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