Tales of Symphonia Remastered im Test: Glanzlose Neuauflage eines JRPG-Klassikers

In Form von "Tales of Symphonia Remastered" feiert ein waschechter JRPG-Klassiker sein Comeback. Was der Titel knapp 20 Jahre nach seiner Premiere noch zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

"Tales of Symphonia Remastered" ist ab dem 17. Februar 2023 unter anderem für PS4 erhältlich.

Mit „Tales of Symphonia Remastered“ erscheint dieser Tage eine Neuauflage eines der beliebtesten Teile der legendären JRPG-Reihe. In unserem Test verraten wir euch, warum einige Aspekte dem Zahn der Zeit trotzen konnten und noch immer viel Spaß machen, das Remaster an sich jedoch deutlich besser hätte ausfallen können.

Die Welt muss erneuert werden

Für den Fall, dass ihr den inzwischen fast 20 Jahre alten Titel noch nicht kennen solltet, zunächst ein paar Worte zur Story des Games. Im „Tales of Symphonia“-Universum besagt eine Legende, eines Tages werde sich ein Auserwählter erheben und so letztendlich die sterbende Welt erneuern. Auf diese gefährliche Reise begibt sich auch der junge Schwertkämpfer Lloyd, der seiner Freundin Colette dabei helfen möchte, das Ende allen Seins doch noch zu verhindern.

Gemeinsam mit weiteren Verbündeten müssen sie verschiedene Siegel brechen, um ihr Ziel zu erreichen. Allerdings ahnen sie noch nicht, auf was für ein gefährliches Spiel sie sich dabei eingelassen haben und schon bald beginnen sich die Dinge zu überschlagen.

Die wendungsreiche und spannende Geschichte des JRPG-Klassikers kommt zwar nicht ohne das eine oder andere Klischee aus, kann ansonsten jedoch auch nach all diesen Jahren noch überzeugen. Die Inszenierung und Präsentation der Story ist dafür inzwischen, abgesehen von einigen wirklich schicken Anime-Sequenzen, nicht mehr zeitgemäß. Dafür unterhalten die nach wie vor sehr gut geschriebenen Charaktere, die im Laufe des Fantasy-Abenteuers glaubhafte Entwicklungen durchlaufen. Doch nicht nur in dieser Hinsicht kann der Titel punkten, auch das Gameplay kann sich noch immer sehen lassen.

Abwechslungsreiche Fantasy-Kämpfe

Während ihrer Reise müssen sich Lloyd & Co. natürlich auch allerlei Gefahren erwehren. Glücklicherweise sind sie in den Kämpfen gegen wilde Tiere, Monster und andere feindliche Kräfte nicht schutzlos. Unser Protagonist ist ein ziemlich geschickter Schwertkämpfer und seine Gefährten haben verschiedene Talente, etwa Fernangriffe oder auch Magie, mit denen sie Feinde von verschiedenen Stellen der abgesteckten Arenen aus aufs Korn nehmen können.

Verglichen mit moderneren Ablegern der Reihe, etwa „Tales of Arise“, wirken die Kämpfe nach heutigen Standards eher gewöhnlich und aufgrund der veralteten Animationen auch etwas undynamisch. Da die Charaktere, abhängig von ihren Talenten, verschiedene Techniken, gewissermaßen Spezialangriffe, ausführen und auch weitere neue Attacken erlernen können, bietet das Kampfsystem von „Tales of Symphonia Remastered“ immer noch genug Tiefe, um nicht zu langweilen. Wenn ihr euch Zeit nehmt, um euch in all die Feinheiten reinzuarbeiten, machen die Scharmützel auch heute noch wirklich viel Spaß.

An der Erkundung der Fantasy-Welt hat der Zahn der Zeit indes deutlich stärker genagt. Auf ihrer kleinen Odyssey machen Lloyd und seine Freunde natürlich Station an den unterschiedlichsten Orten und diese zu erkunden ist noch immer ziemlich unterhaltsam. Es gibt etwa verschiedenen Shops, in denen ihr unter anderem Zutaten für verschiedene Gerichte und Heilitems kaufen sowie überschüssige Objekte in eurem Inventar für etwas Kleingeld verkaufen.

Darüber hinaus warten hier, in bester JRPG-Manier, selbstverständlich auch verschiedene Nebenmissionen auf euch, die die ohnehin ordentliche Spielzeit noch zusätzlich nach oben treiben. Für die Story allein könnt ihr gut und gerne um die 45 Stunden einplanen, wenn ihr wirklich alles erleben möchtet, was „Tales of Symphonia Remastered“ zu bieten hat, sind es locker über 100 Stunden. Ihr erhaltet hier also ein wirklich prallgefülltes Paket.

Zudem dürft ihr während eurer Mission, die Welt vor dem drohenden Untergang zu bewahren, auch allerlei Dungeons durchsuchen. Obwohl sich diese zu einem gewissen Grad voneinander unterscheiden und einige nette Rätsel bieten, ist das Leveldesigns nicht allzu gut gealtert und eher langweilig. Auch das Bereisen der Spielwelt über die Map ist heutzutage schlichtweg veraltet und insbesondere die Kamerasteuerung in diesen Abschnitten ist ein echter Graus. Hier hätte Bandai Namco Entertainment gerne Hand anlegen und nachbessern dürfen. Damit kommen wir nun auch schon zum nächsten Punkt, dem Remaster-Aspekt.

Ein Remaster mit den nötigsten Verbesserungen

Erinnern wir uns zurück, wurden wir in den letzten Jahren mit einigen wirklich hochkarätigen Remaster-Versionen altbekannter Videospielklassiker geradezu verwöhnt. Hierzu zählen etwa „NieR Replicant“, „Mass Effect: Legendary Collection“ oder zuletzt auch „Crisis Core: Final Fantasy VII Reunion“. Während diese Titel teils durchaus umfassende Verbesserungen am jeweiligen Original vorgenommen haben, sowohl technisch als auch spielerisch, beschränkt sich das Remaster des JRPG-Klassiker eher auf das Nötigste.

Im Grunde basiert die aktuelle Version des Titels auf der fast neun Jahre alten PS3-Version des Games. Diese läuft bei 30 Bildern pro Sekunde und lässt sich in den Einstellungen nicht verändern, was angesichts der 60 FPS in der GameCube-Fassung äußerst schade ist. Die Grafik an sich wirkt gegenüber den älteren „Tales of Symphonia“-Versionen lediglich marginal verbessert. Der Cel-Shading-Look an sich ist zwar gut gealtert, allerdings wirkt das Bild oft verwaschen und einige Texturen hätten deutlich besser aufgehübscht werden können, als es letztendlich der Fall gewesen ist. Sie scheinen lediglich hochskaliert worden zu sein.

Des Weiteren fehlen ein paar Quality-of-Life-Verbesserungen, die in modernen Genre-Vertretern bereits zum Standard gehören. Hierzu zählt beispielsweise eine automatische Speicherfunktion oder übersichtlichere Menüs. Auch die Möglichkeit, Zwischensequenzen überspringen zu können, wirkt etwas halbherzig umgesetzt, denn es scheinen sich lediglich richtige Filmsequenzen und die optionalen Dialoge überspringen zu lassen, nicht jedoch die unvertonten Ingame-Dialoge, die noch immer den Hauptteil dieser Szenen ausmachen. Hinzukommen einige überraschend lange Ladezeiten, die in den alten Versionen nicht enthalten waren.

Hinsichtlich des „Remaster-Aspekts“ wäre sicherlich noch mehr drin gewesen. Schade ist ebenfalls, dass das Action-RPG-Spin-off „Tales of Symphonia: Dawn of the New World“, anders als noch in der PS3-Version, in der PS4-Fassung fehlt.

Das soll nun jedoch nicht bedeuten, dass „Tales of Symphonia Remastered“ keine Verbesserungen gegenüber den vorherigen beiden Veröffentlichungen des Games bieten würde. Die Steuerung funktioniert nun beispielsweise einen Tick geschmeidiger und die Auflösung ist höher. Zudem war die Performance in der von uns gespielten PlayStation 4-Version stabil. Davon abgesehen ist der Soundtrack noch immer eine Wucht und bleibt mit seinen traumhaften Melodien lange im Ohr.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Spannende Geschichte
  • Gut geschriebene Charaktere
  • Angenehm komplexes Kampfsystem
  • Sehr umfangreiches JRPG-Paket
  • Noch immer schicke Anime-Sequenzen & toller OST
CONTRA
  • Inszenierung & Präsentation der Story veraltet
  • Leveldesign teils altbacken
  • Kamerasteuerung (Map-Erkundung) ein Graus
  • Remaster beschränkt sich nur auf das Nötigste
  • "Tales of Symphonia: Dawn of the New World" nicht enthalten

Tales of Symphonia Remastered im Test: Glanzlose Neuauflage eines JRPG-Klassikers

In seinem Kern ist „Tales of Symphonia Remastered“ noch immer sowohl einer der besten Ableger der altehrwürdigen JRPG-Reihe als auch eines der wohl besten JRPGs überhaupt. All diese Stärken sind natürlich auch in der jüngsten Neuauflage des Klassikers enthalten, etwa die noch immer spannend erzählte Geschichte, die gut geschriebenen Charaktere und das zwar für heutige Verhältnisse etwas undynamische, jedoch stets spaßige Kampfsystem.

Angesichts all dieser Stärken und des Rufs des Originals ist es schade, dass Bandai Namco Entertainment sich beim Remaster eher auf das Nötigste beschränkt hat. Sowohl technisch als auch spielerisch hätte der Titel definitiv umfassender modernisiert und aufgehübscht werden können. Außerdem wirken einige Verbesserungen etwas halbherzig umgesetzt, etwa die Möglichkeit, nun einige Zwischensequenzen und Dialoge überspringen zu können.

Wenn ihr über diese Ecken und Kanten hinwegsehen und euch mit einigen altbackenen Elementen des Games arrangieren könnt, erhaltet ihr trotzdem hier immer noch ein wirklich gutes JRPG, mit dem ihr sehr viel Zeit verbringen könnt.

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Mein spiel wurde gestern von amazon leider gequetscht geliefert, neues exemplar ist nun unterwegs

So sehr ich Tales of mag, aber dieses husch husch Remaster hole ich mir nicht. Ich wette, die Framerate ist nichtmal stabil.

Ich habe ne PlayStation und keine Switch, ich möchte, dass die Standard erfüllt werden.

Performancemode, saubere Animationen und schöne Effekte erwarte ich.

Raytracing brauche ich nicht.

@ Raine
Batan kaitos war damals auch ein finanzieller Misserfolg und wurde nach den 2ten teil eingestellt, die tales of serie ist aber im westen immer belieber geworden. Ich denke die preise sind aufgrund der zahlungsfreudigen fanbase geschuldet. Bei batan kaitos weiss Bandai nicht obs anklang findet, daher versucht man es so attraktiv wie möglich zu machen.

Keine 60fps ? lächerlich

bereits beim ersten Trailer gedacht, „ok sieht jetzt nicht so krass besser aus“.
Leider hat dieses fantastische Game keine wirklich faire behandlung bekommen, hat so viel mehr verdient. Ich hab das Game leider nie beendet, sondern glaub bis zur Hälfte gespielt. Aber bei einem guten Remake hätte ich direkt wieder Lust gehabt es dieses Mal durchzuspielen. Habe die story damals über den Anime gesehen und es ist schon ein richtig gutes Story-Spiel.

Ich habe es auf dem Cube durchgespielt und auf der Wii und PS3 angefangen.
Bei eine richtigen Remake hätte ich es auch noch für die PS4 geholt, aber nicht so ein Schund.

Wirklich schade, dass die da nicht mehr daraus gemacht haben. Hätte ein Zugpferd werden können, weitere ältere Teile erneut zu veröffentlichen. So glaube ich das jedoch eher weniger.

Für mich müsste es schon weit mehr zu bieten haben, als das was abgeliefert wurde. Da ist das Metroid Prime Remaster schon deutlich was ein Remaster ausmacht. Aber auch Grandia 1+2 haben sich mehr Mühe gegeben. Da wurde sogar Teil 2 das erste Mal auf deutsch übersetzt. baten kaitos hat leider nur Teil 1 auf deutsch und Teil 2 wieder nur auf englisch. Das fühlt sich Mal wieder an, als hätte man die Rom genommen, durch den „remaster‘ Schredder gejagt und fertig. Da muss einfach immer mehr kommen, als nur die Möglichkeit einem zu geben, es auf Konsole X,y oder z spielbar zu machen. Für mich total uninteressant und das leider für vielen. Wird höchstwahrscheinlich wie Tales of Vesperia ständig im Sale für 8€ später sein. Kann mir nichtmal vorstellen, dass da überhaupt groß viel Arbeit hinter steckt für 50€.

Skip. Frechheit das Game, vor allem wegen der Framerate. Auf Switch soll es sogar noch übler werden. Dann lieber das Game per dolphin abspielen (hab natürlich das Orginal). Das
Baten Kaitos Remake sieht dagegen sehr vielversprechend aus.

Finde eure Test – Artikel stellenweise zu kurz

Da verstehe einer Namco: Baten Kaitos im Doppelpack veröffentlicht man für 50€ und Tales of Symphonia als einzelnes Spiel auch für 50€.

Habe es auf der PS3 zum ersten Mal gespielt. Die Geschichte war ein Mix aus Final Fantasy X und Tales of Phantasia. Tolle Charaktere aber die trostlosen Dungeons verleiteten mich dazu nicht das Spiel durchzuspielen.

Das „Remaster“ ermöglicht es uns PS4 Spielern das Spiel zu spielen, mehr braucht es aus meiner Sicht auch nicht. Daher Pflicht erfüllt und gut ist.