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Exoprimal im Test: Kann die Dinojagd überzeugen?

Mit “Exoprimal” hat Capcom vor wenigen Tagen einen Online-Shooter veröffentlicht, der gleichzeitig den Start einer neuen IP des Publisher darstellt. Unter den Trailern hagelt es von Shooter-Fans Kritik. Wir haben uns in die Schlacht gewagt und zeigen euch, wie viel PvP im Dino-Shooter steckt und wo der 5-vs.-5-Shooter überzeugen kann.

play3 Review: Exoprimal im Test: Kann die Dinojagd überzeugen?

6.0

Der Koop-Shooter „Exoprimal“ möchte den Markt mit einer Mischung aus PvP- und PvE-Elementen aufmischen. Dazu werden passend zum Namen Exosuits vergeben, in denen ihr gegen Dinohorden und andere Fighter antretet. Dabei verwandelt sich das Spiel von einer Art asymmetrischem Wettkampf in ein direktes PvP, das sich mit PvE-Dinogeballere abwechselt. Klingt auf dem Papier eigentlich echt spannend, oder? In der Praxis hat uns der Dino-Shooter leider mehr enttäuscht, als wir erhofft haben.

Leviathan startet ein Kampfspiel – Die Story

Über die Story hinter “Exoprimal” gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Als Exofighter-Pilot werdet ihr von einer künstlichen Intelligenz namens “Leviathan” durch Raum und Zeit geschickt, um gegen wildgewordene Dinos und andere Exofighter zu kämpfen. Das Ziel des sogenannten Kampfspiels: Brauchbare Kampfdaten sammeln, um gegen Extremsituationen gewappnet zu sein.

Habt ihr eine gewisse Anzahl an Matches absolviert, bekommt ihr kleine Story-Fetzen in Form von einfachen Cutscenes präsentiert. Außerdem steht euch ein Analysebrett zur Verfügung, das euch Hintergrundinformationen verrät. Ein nettes Gimmick, wenn die Geschichte spannender wäre.

Das Dino-Survival-Spiel schickt euch im Dino-Survival-Mode auf verschiedene Kampfplätze, um vorgegebene Ziele möglichst schnell zu erfüllen. Jedes 5-vs-5-Match besteht dabei aus unterschiedlichen Aufgaben, die es zu meistern gilt. Während euer Team den Anweisungen von Leviathan folgt und gegen Horden an Dinos kämpft, existiert eine Paralleldimension mit einem anderen Team, das ebenfalls an dieser Aufgabe arbeitet. Wurde eine Mission abgeschlossen, könnt ihr zur nächsten vorrücken.

Die KI aus dem Off hält euch regelmäßig auf dem Laufenden, wie ihr im Vergleich zum anderen Team dasteht. Das kann demotivierend sein, denn anstatt in einem spaßigen Gemetzel-Flow gegen Dinosaurier zu geraten, hört ihr regelmäßig die Durchsage “Dein Team schließt Aufgaben schneller/langsamer ab als der Feind”. Das verleitet dazu, demotiviert zu agieren, anstatt die wilde Dinoballerie richtig zu genießen.

Für die verschiedenen Missionen werdet ihr mit eurem Team in immer ziemlich ähnliche postapokalyptische Stadtszenarien geschickt, in denen es Gegenstände zu beschützen oder Basen einzunehmen gilt. Dabei werden immer wieder neue Raptoren und andere Dinosaurier beschworen, die euch als Horde angreifen und ganz schön überrennen. Das wilde Geballere gegen die Massen an Dinos könnte der beste Teil des Spiels sein, wenn es mehr Dinoarten geben würde, die optisch und technisch herausfordern.

Je länger ihr spielt, desto mehr Missionstypen werden freigeschaltet. Das bringt dem eher eintönigen Spielmodus ein bisschen Abwechslung, die er auch dringend benötigt. Gegen Ende der Mission bietet euch Leviathan die Chance, in die Dimension der Gegner einzudringen, um sie am Erreichen der Ziele zu hindern. Ab diesem Moment verwandelt sich “Exoprimal” in ein actionreiches PvP-Schlachtfeld, bei dem ihr vermutlich häufiger das Zeitliche segnen werdet. Vor allem, wenn Leviathan die Freigabe für einen Dominator erteilt.

Was ein Dominator ist, fragt ihr euch? Dieser Sonderskill erlaubt es einer Person im Team, die Kontrolle über einen riesigen Dinosaurier zu übernehmen und die Gegner mit ungeheurer Kraft anzugreifen. Die Steuerung des prähistorischen Geschöpfes ist zwar behäbig, aber erfüllt seinen Zweck: Heftige Biss- und Rammattacken schleudern Gegner aus dem Spiel und hindern sie am Erreichen ihrer Ziele.

Zehn Exofighter zur Auswahl

In “Exoprimal” stehen euch von Beginn an zehn verschiedene Exofighter-Modelle zur Verfügung. Vom einsteigerfreundlichen Allrounder, über mächtige Tanks mit Schutzschild bis hin zu Support-Charakteren, die in einer Partie (unserer Meinung nach) unverzichtbar sind. Mit jedem Match levelt ihr euch auf, schaltet neue Extras frei und passt den Exofighter eurer Wahl mit verschiedenen Waffen und Verbesserungen euren Wünsche an.

Während eines Kampfspiels kann es vorkommen, dass drei von fünf Spielern einen Support-Charakter ausgewählt haben. Obwohl Heilung wichtig ist, braucht euer Team mehr Feuerkraft, um die Ziele effektiv zu erreichen. Glücklicherweise erlaubt es “Exoprimal”, den Exosuit jederzeit zu wechseln. Selbst mitten im Kampf könnt ihr auf Knopfdruck aus eurem Anzug schlüpfen, als Mensch lebensmüde übers Schlachtfeld rennen oder in einen anderen Suit krabbeln, um das Team bestmöglich zu unterstützen. Diese Flexibilität macht die einzelnen Matches besonders aufregend, da sich die Gewichtung der Spielerklassen ständig verändert.


News zu Exoprimal: 


Startprobleme der deutschen Synchronisation

Prinzipiell finden wir es gut, dass “Exoprimal” eine deutsche Synchronisation spendiert bekommen hat. Die Aussagen über den aktuellen Status des Matches sind zwar ziemlich repetitiv, aber immerhin auf deutsch. Zumindest manchmal: Unsere Version hat bis zum Schreiben dieses Tests erhebliche Audioprobleme, bei denen sich deutsche und englische Synchro immer wieder abwechseln oder sogar mischen. Schade!

6.0

Wertung und Fazit

PRO
  • 10 verschiedene Exosuits/Klassen verfügbar
  • Mehr Missionstypen im Spielverlauf freischaltbar
  • Flüssig funktionierende Server
  • Dinohorden-Gemetzel kurzzeitig Spaßig
CONTRA
  • Wenig Abwechslung (Schauplatz, Spielmodi)
  • Zu wenig Dino-Variationen
  • Viele Mikrotransaktionen
  • Irrelevante Story
  • Synchronisationsprobleme

Exoprimal im Test: Kann die Dinojagd überzeugen?

Es ist schade, dass “Exoprimal” eine gute Idee ist, die sich unfertig anfühlt. 5-vs.-5-Schlachten mit Dinohorden könnten den PvP-Markt gehörig aufmischen, doch die neue IP von Capcom hat leider noch zu viele Schwachpunkte. Dabei wollen wir den Community-Wunsch nach einem neuen “Dino Crisis“ an dieser Stelle gar nicht erst ansprechen. “Exoprimal” ist ein eigenständiger Online-Shooter, der auch so behandelt werden sollte.

Dass sich das Geballere auf die Dinohorden auf PS5 nur mäßig wuchtig anfühlt, ist zu verschmerzen. Aber die Monotonie – sei es bei den Locations, den Dino-Variationen oder dem Spielmodus, ist leider ein K.O.-Kriterium für viele Spieler. Dazu kommt, dass es sich bei “Exoprimal” um einen Vollpreistitel handelt, der an vielen Stellen wie ein F2P-Game wirkt. Auf dem Startbildschirm werden permanent Verbesserungen und kosmetische Items aus dem Echtgeld-Shop angepriesen. Außerdem gibt es etwas weiter versteckt im Menü einen Survival Pass, der an “PUBG” und Co. erinnert und vermutlich zum täglichen Spielen animieren soll.

Trotzdem wollen wir euch ermutigen, in Zukunft einen Blick in “Exoprimal” zu werfen: So übel, wie manche Youtube-Kommentare unter den Trailern vermuten lassen, ist das Dinogemetzel keinesfalls.

Ganz im Gegenteil: Wir hatten Spaß an “Exoprimal”. Ja, das geht auch ohne, dass es sich dabei um ein Game mit 100er Wertung handelt! Objektiv gesehen hat es einige Schwächen. Doch wenn ihr einen leichten Dino-Online-Shooter für Zwischendurch sucht, der euch abends zwei Stunden den Alltag vergessen lässt, könnte “Exoprimal” was für euch sein.

Hotlist

Kommentare

naughtydog

naughtydog

17. Juli 2023 um 14:03 Uhr
Sunbro_Patze

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17. Juli 2023 um 14:03 Uhr
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