Atelier Ryza: Bietet die Anime-Serie mehr als nur Fanservice? - Ersteindruck

Mit "Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout The Animation" startete vor wenigen Woche eine neue Videospiel-Adaption. Wir haben uns die ersten Folgen der Anime-Serie angesehen und verraten euch, ob sich ein Blick lohnt.

Atelier Ryza: Bietet die Anime-Serie mehr als nur Fanservice? – Ersteindruck
"Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout The Animation" könnt ihr exklusiv bei Crunchyroll schauen.

Nicht nur in Hollywood, sondern auch in Japan stehen Videospiel-Verfilmungen weiterhin hoch im Kurs und mit „Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout The Animation“ ging in der aktuell laufenden Sommer-Season eine neue Games-Adaption an den Start. Wir haben uns die bisher veröffentlichten Episoden der Anime-Serie angesehen und verraten euch, ob die Umsetzung des JRPG-Hits mehr als nur plumpen Fan-Service zu bieten hat.

Der Ruf des Abenteuers

Im Mittelpunkt der Fantasy-Geschichte steht die junge Reisalin Stout, die von ihren Freunden Ryza genannt wird. Sie lebt gemeinsam mit ihren Eltern im beschaulichen Dorf Rasenboden auf der kleinen Insel Kurken. Unsere Heldin sowie ihre zwei besten Freunde, Lent und Tao, sehnen sich nach mehr in ihrem Leben. Sie wollen Abenteuer erleben, mehr über die Welt erfahren und sich mutig neuen Herausforderungen stellen.

Als sich ihnen die Möglichkeit eröffnet, aus ihrem gewohnten Alltag auszubrechen, nehmen sie allen Mut zusammen und machen sich auf den Weg zu einer benachbarten Insel. Dort müssen sie sich jedoch eingestehen, dass sie noch nicht bereit für eine große Reise sind, denn gefährliche Monster überwältigen sie beinahe. Zum Glück treffen sie einen Alchemisten und seine Begleiterin, die ihnen helfen. Von hier an soll sich ihr Leben für immer verändern!

In seinen Grundzügen erzählt der „Atelier Ryza“-Anime eine sehr klassische Fantasy-Geschichte, die Fans des Genres so bereits aus anderen Storys kennen dürften. Dabei macht das Team rund um Regie-Debütantin Ema Yuzuriha einen guten Job, uns diese Welt sowie die Eigenheiten unserer Hauptcharaktere näherzubringen. Hier wird in den ersten Episoden ein solides Konstrukt aufgebaut, obgleich dem Genre keine neuen Facetten hinzugefügt werden.

Generische Protagonisten

Auch bei den Wesenszügen unseres Protagonisten-Trios setzen die Verantwortlichen, wie Koei Tecmo in der gleichnamigen Games-Vorlage, eher auf bewährte Elemente. Sowohl Reisalin, als auch Lent sowie Tao haben streng genommen nur eine sie definierende Charaktereigenschaft. Ryza ist unser überdrehtes Energiebündel und will gefühlt immer mit dem Kopf durch die Wand. Lent ist der unerfahrene wie unerschrockene Krieger und Tao der feige Bücherwurm.

Am ehesten bekommt noch Kraftprotz Lent ein paar weitere Facetten spendiert, denn wir erhalten in den ersten Episoden von „Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout“ kleinere Einblicke in sein Leben und seine Motivation. Wir können verstehen, warum er seine „Mentorin“, die Kriegerin Lila, beeindrucken möchte und deshalb jeden ihrer Ratschläge begierig aufsaugt, um zu einem echten Kämpfer zu werden.

Doch das soll nicht bedeuten, dass unsere Heldin keine Fortschritte machen würde. Nach ihrer Begegnung auf der Insel, möchte sie unbedingt eine Alchemistin werden und tatsächlich scheint sie ein natürliches Talent dafür zu haben. Im Laufe der Episoden macht sie kleine Schritte auf diesem Weg und erhält sogar einen Stab sowie einfache Waffen, die ihr bei weiteren Abenteuern noch gute Dienste leisten dürften. All das wird sehr ruhig, fast schon unaufgeregt, inszeniert.

Generell legt die Anime-Serie bisher kein allzu hohes Tempo vor und plätschert eher gemächlich vor sich hin. Das klingt jetzt vielleicht etwas härter, als wir es meinen, denn obwohl nicht allzu viel passiert, machte es uns doch Spaß, die kleinen Fortschritte der Charaktere zu verfolgen. Falls ihr Fans eines solchen eher entspannten Erzähltempos sein solltet, dürfte die Anime-Serie bei euch vermutlich genau ins Schwarze treffen.

Mehr als nur Fanservice?

Nun wird es allerdings wohl Zeit, zum Elefanten im Raum zu kommen, denn seit dem Start der Videospiel-Adaption kann online vielerorts gelesen werden, die Animationsserie würde nur deshalb gut ankommen, weil ein großer Fokus auf Fanservice liegt. Tatsächlich ist es schon auffallend, wie oft Ryzas Schenkel, ihr Po oder auch ihr Ausschnitt prominent in Szene gesetzt werden – selbiges gilt übrigens ebenfalls für andere weibliche Charaktere wie Lila.

Außerdem ist durchaus auffällig, dass gerade solche Einstellungen oftmals ziemlich sorgfältig gezeichnet worden sind. Gerade bei den Kleidungsstücken, die mit verschiedenen Schattierungen versehen sind, hat sich das verantwortliche Studio Liden Films, Inc. („Tokyo Revengers“) sichtlich Mühe gegeben. Einem wichtigen Zweck, abgesehen davon, die Zuschauer und Zuschauerinnen damit in irgendeiner Art und Weise zu erfreuen, erfüllen diese Szenen jedoch nicht.

Das mag zwar recht nah an der JRPG-Vorlage dran sein, an der sich das Anime-Studio generell immer wieder ziemlich genau hält, doch einen echten Mehrwert hat es nicht. Deshalb empfanden wir diese Fanservice-Szenen auch eher überflüssig und hatten den Eindruck, dass es sie nicht gebraucht hätte, wenn die Macher etwas mehr Vertrauen in die Charaktere und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte gehabt hätten. Die Show hat mehr zu bieten als nur Fanservice.

Bis jetzt macht die Videospiel-Adaption daraus jedoch noch etwas zu wenig und lässt ihr durchaus vorhandenes Potential ungenutzt.

Die bisher veröffentlichten Episoden der Fantasy-Serie erzählen eine eher simple Geschichte, die noch ohne große Höhepunkte daherkommt. Auch die Animationen bewegen sich „nur“ auf einem ordentlichen Niveau. Ein audiovisuelles Feuerwerk wie andere Anime in der aktuellen Season, etwa „Jujutsu Kaisen“ oder „Bleach: Thousand-Year Blood War“, brennt die Games-Adaption nicht ab und das sollten wir wohl auch nicht erwarten.

Doch das, was „Atelier Ryza“ bis jetzt gemacht hat, ist deshalb keineswegs schlecht. Die ersten Episoden legen ein solides Fundament, auf dem aufgebaut werden kann. Schön wäre es nur, wenn das Tempo bald etwas angezogen werden und sich die Story mehr auf die Adventure-Elemente fokussieren sollte. Das Tutorial haben Ryza und ihre Freunde inzwischen abgeschlossen und sie sollten langsam den Mut fassen, erneut ein kleines Abenteuer zu beginnen.

„Atelier Ryza: Ever Darkness & the Secret Hideout The Animation“ ist exklusiv bei Crunchyroll im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln verfügbar. Neue Folgen erscheinen immer samstags um 18:30 Uhr deutscher Zeit.

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Lasst den Fanservice mal Fanservice sein, muss denn alles politisch korrekt werden? Nichtmal in Animes, eine der letzten Nischen, können Zensur-Meister unter der falschen Flagge des „Erwachsenwerden“ ihre schmutzigen Fingern von den Zensur-Messern lassen.

Auf englisch mitlesen ist nur am Anfang anstrengend, man gewöhnt sich sehr schnell daran.

Zuviel Fanservice?……mhm….muss ich für Forschungszwecke mal untersuchen 😀

Katsuno221: „Leider wie im Spiel fehlt einfach die Übersetzung“
Das stört mich ebenfalls. Es ist sehr anstrengend, in Spielen japanisch zu hören und englisch zu lesen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass zumindest deutsche Untertitel, gemessen an den Gesamtkosten, so hoch sein können.
Die deutschen Untertitel gibt es ja zumindest in der Serie.
Die Atelier Reihe lebt ja davon, dass die Story immer seicht bleibt, so dass ein gewisser Wohlfühlraum entsteht. Aber ohne Gameplay ist die Story allein einfach nicht tragfähig. Zu Arland Zeiten gab’s noch Humor, der aber auch zurück gefahren wurde.

@play3
was sind denn „bewerte Elemente“?

Ist korrigiert, Dankeschön 🙂

Wirklich viel hatte die 1te folge auch nicht geboten.
Hab nach 20 von 40min aus gemacht da es sich nur gezogen hat.

Hatte es schon geahnt ^^ schauen werde ich ihn auf jeden Fall. Leider wie im Spiel fehlt einfach die Übersetzung.