Lord of the Fallen angespielt: Dark Souls für Einsteiger?

Damals ein "Dark Souls"-Klon, heute ein "Elden Ring"-Killer? Die Neuauflage von "Lords of the Fallen" steht in den Startlöchern. Wir verraten in der ausführlichen Vorschau, wie sich das Soulslike in den ersten Stunden spielt.

Lord of the Fallen angespielt: Dark Souls für Einsteiger?

Kommt euch der Name „Lords of the Fallen“ bekannt vor? Kein Wunder, das Original erschien bereits 2014 und war damals ein solider, wenn auch nicht herausragender „Dark Souls“-Klon aus der Feder von CI Games. Das bereits am 13. Oktober 2023 für PlayStation 4 und 5 erscheinende, neue „Lords of the Fallen“ aber als einfaches Reboot zu bezeichnen, würde dem von Hexworks und Defiant Studios entwickelten Actionspiel kaum gerecht werden.

Denn auch wenn es im gleichen Universum wie sein Quasi-Vorgänger spielt, so ist es doch eine ganz eigene Interpretation des Soulslike-Genres und entfernt sich deutlicher von „Dark Souls“ als das Original. Auf der Gamescom hatten wir die Gelegenheit, die ersten rund 90 Minuten von „Lords of the Fallen“ anzutesten und erklären euch in der ausführlichen Preview, wieso diesmal die Chancen auf ein waschechten Hit deutlich besser stehen.

 

Die Wahl der Klasse

Die Proberunde beginnt mit dem Charaktereditor, mit dessen Hilfe wir unseren Kämpfer oder die Kämpferin zusammenstellen können. Die Optionen gestalten sich hier üppig, wenn auch nicht rekordverdächtig. Wichtiger als das Aussehen ist aber ohnehin die Wahl der Klasse. Sie bestimmt nämlich die grundsätzliche Ausrichtung und das anfängliche Waffenarsenal.

So gibt es beispielsweise den flinken Ranger, der mit Pfeil, Bogen und Axt auf die Jagd geht. Oder auch den Kultisten, der mit Stab und Zaubersprüchen agiert. Wir entscheiden uns schlussendlich für die wahrscheinlich langweiligste Klasse von allen: Den Ritter mit Kurzschwert und schwerem Schild. Wer die Herausforderung sucht, kann natürlich auch als Verurteilter gehen und ohne Rüstung und nur mit rudimentären Waffen ausgerüstet starten.

Ein Utensil haben allerdings alle Klassen von Beginn an dabei: Die Laterne. Sie macht sicherlich den spielerisch größten Unterschied zum Original aus.

Ich geh‘ mit meiner Laterne

Das Wandeln zwischen den Welten ist ein bekanntes Motiv in Video- und Computerspielen und kam beispielsweise bei Klassikern wie „Shadow Man“ oder auch „Legacy of Kain“ vor. „Lords of the Fallen“ greift diese Idee auf und führt zu diesem Zweck zwei Spektralebenen ein: Axiom ist die Welt der Lebenden und Umbral die der Toten. Mit Hilfe eurer Laterne könnt ihr zwischen diesen Ebenen wechseln oder auch einfach nur mit deren Schein bestimmte Objekte erkennbar machen.

Wagt ihr euch nach Umbral, verändern sich Welt und Gameplay spürbar: Umbral wirkt weitaus düsterer und eben lebloser als Axiom. Hier dominieren schwarz-weiße Farbtöne. Je länger ihr in Umbral verweilt desto aggressiver reagieren die Kreaturen auf euch und desto mehr Schaden nimmt auch euer Spielcharakter. Beide Features waren in der von uns gespielten Anfangsphase aber noch wenig spürbar.

Stattdessen brach Umbral ein wenig mit den Soulslike-Regeln. Gehen wir nämlich hier drauf, dann erwachen wir einfach im Axiom und müssen keine weiteren Konsequenzen fürchten. Umbral dient aber vor allem für die Implementierung von Umgebungsrätseln: Stoßen wir etwa in Axiom auf eine scheinbar unüberwindbare Schlucht, lohnt sich ein Blick in die Totenwelt. Sehr oft befindet sich dort nämlich eine in den Stein eingeschmolzene Seele, die wir mit Hilfe der Laterne mitsamt des Felsens zu uns heranziehen können. Auf diese Weise können wir dann passieren.

Seelen spielen auch im Kampf eine wichtige Rolle. Sie schützen nämlich bestimmte Gegnertypen, die mit magischen Fähigkeiten ausgestattet sind und beispielsweise umstehende Kreaturen heilen. In diesem Fall müssen wir zunächst die Seele zerstören und danach ihren einstigen Träger ausschalten.

Schmissige Kämpfe

Ansonsten spielt „Lords of the Fallen“ auf Basis der Unreal Engine 5 seine Soulslike-Klaviatur souverän runter. Im Verlauf der ersten 90 Minuten nehmen wir es vornehmlich mit kleineren Gegnern auf. Das Spiel nimmt uns also in diesem linearen Teil stärker an die Hand als „Dark Souls“ oder „Elden Ring“.

Die Steuerung erweist sich gerade im Vergleich zum Original als enorm handlich. So wechseln wir mühelos zwischen leichten und schweren Angriffen und blocken oder parieren. Nachdem wir eine Armbrust gefunden haben, wechseln wir per Tastendruck blitzschnell auf Fernkampf und können so etwa Bogenschützen von Podesten schießen. Sehr schön: Per Klick auf die Sticks wechseln wir unsere Haltung und können etwa vom zweihändigen zum einhändigen Kampf umschalten.


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Natürlich greift auch „Lords of the Fallen“ zu den typischen „Dark Souls“-Taktiken. Angreifer verstecken sich bevorzugt in düsteren Ecken oder springen urplötzlich durch einen Stapel Kisten hindurch. Derartige Schreckmomente gehören ebenso dazu wie Angriffe an Bergkuppen oder anderen Abhängen.

Wir jedenfalls sind in der Proberunde mehr als ein Mal abgestürzt. Wenn ihr drauf geht, werdet ihr an einem der nahestehenden Altare wiederbelebt. Diese dienen nicht nur als Rücksetzpunkte. Hier könnt ihr auch eure gesammelten Erfahrungspunkte in Skillpunkte ummünzen oder schlicht eure Energiereserven wieder auffüllen.

Einschätzung: gut

Ich bilde mir ein, ein besonderer Soulslike-Spieler zu sein. Denn so sehr ich etwa „Elden Ring“ oder „Bloodborne“ mag, so sehr rangiert FromSoftwares „Dark Souls“-Reihe in meiner internen Rangliste doch deutlich dahinter. Das neue „Lords of the Fallen“ spricht mich auf jeden Fall an – vor allem aufgrund seines gut umgesetzten Kampfsystems und den eingestreuten Umgebungsrätseln.

Die Wechsel zwischen Umbral und Axiom tragen maßgeblich zur Stimmung aber auch zur spielerischen Abwechslung innerhalb des Spiels bei. Zugleich setzt man sich dadurch auch gelungen von der Genre-Konkurrenz ab.

Jetzt bin ich allerdings auch gespannt darauf, wie sich „Lords of the Fallen“ weiter entwickelt und wie es diese neuen Möglichkeiten auf Dauer variiert. Gameplay und Technik bringen in jedem Fall mehr als ausreichend Potenzial mit!

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