Die Embracer Group verfolgte jahrelang einen massiven Expansionskurs. Allerdings musste der schwedische Medienkonzern mittlerweile zur Kenntnis nehmen, dass der simple Kauf von Studios und Marken kein Erfolgsgarant ist.
Nachdem in diesem Jahr gar eine milliardenschwere Finanzspritze platzte, wurde ein Sparkurs eingeleitet, der Entlassungen, Projektstreichungen und Studioschließungen zur Folge hatte. Prominentes Beispiel ist das “Saints Row”-Studio Volition, nachdem das letzte Spiel deutlich unter den Erwartungen blieb.
Crystal Dynamics bestätigt Entlassungen
Auch Crystal Dynamics, der Entwickler der neu aufgelegten “Tomb Raider”-Franchise, bleibt nicht verschont und muss sich mit Entlassungen arrangieren. Vor einiger Zeit erklärte der Entwickler noch, dass das Unternehmen gegen solche Maßnahmen im Grunde abgesichert sei.
Mittlerweile gaben erste Mitarbeiter ihre Entlassung bekannt, was letztendlich zu einer offiziellen Bestätigung führte. Demnach sind neun Personen aus dem Bereich Marke/Marketing betroffen. Gleiches gilt für einen IT-Mitarbeiter.
„Crystal Dynamics hat heute die schwierige Entscheidung getroffen, sich von neun Mitarbeitern aus dem Bereich Brand/Marketing und einem Mitarbeiter aus dem Bereich IT zu trennen, um das Studio an unsere aktuellen Geschäftsanforderungen anzupassen“, so das Unternehmen.
Man arbeite direkt mit den betroffenen Mitarbeitern zusammen, um sie voll zu unterstützen. In diesem Sinne bittet das Studio andere Unternehmen darum, freie Stellen mitzuteilen.
— Crystal Dynamics (@CrystalDynamics) September 20, 2023
Auf das nächste Spiel dürften die Entlassungen keinen großen Einfluss haben. Es wird gemunkelt, dass der kommende “Tomb Raider”-Teil, finanziert von Amazon Games, ein recht umfangreiches Projekt sein wird. Ob es längerfristig die Zukunft von Crystal Dynamics sichern kann, ist nach den jüngsten Turbulenzen innerhalb der Embracer Group offen.
Crystal Dynamics wurde im Jahr 1992 von Judy Lang, Madeline Canepa und Dave Morris gegründet. Sie waren zuvor als leitende Marketing-Mitarbeiter für den Spielkonsolenhersteller Sega tätig. Einer der ersten Mitarbeiter des Unternehmens war kein geringerer als Mark Cerny, der von 1992 bis 1994 in der Produktentwicklung tätig war und bei Sony mittlerweile die Hardware-Entwicklung zu verantworten hat.
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Dass es im Zuge der Umstrukturierung der Embracer Group auch zu Veräußerungen von Studios kommen könnte, zeigt das Beispiel der “Borderlands”-Entwickler, die 2021 von den Schweden übernommen wurden. Erst kürzlich sickerte durch, dass die Embracer Group einen möglichen Verkauf prüft, wobei internationale Spielkonzerne als Ansprechpartner gehandelt werden.
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Kommentare
vangus
21. September 2023 um 13:41 UhrNaja, es wurden 10 Leute entlassen, die nicht wirklich etwas mit der Spielentwicklung zu tun haben. 9 Marketing Leute und ein IT-Mensch.
Ist zwar immer ärgerlich für die Betroffenen, aber dies hier ist definitiv keine Hiobsbotschaft für Crystal Dynamics oder für Fans des Studios.
Nutelleloeffler
21. September 2023 um 19:14 UhrSony hätte Crystal Dynamics am besten kaufen sollen…aber Ryan verpennt eh alles
SasukeTheRipper
21. September 2023 um 20:35 UhrIst doch scheiße, die Tom Raider Games waren super und sind für mich eines der Highlights der letzten Generation. Hoffentlich kommen die gut unter und mit Crystal Dynamics kann es gut weitergehen.