Embracer Group: Weitere Schließungen und Entlassungen wohl unausweichlich

Nach einer gigantischen Expansionsphase, in der die Embracer Group zahlreiche Studios und ganze Publisher übernahm, folgte in diesem Jahr die Kehrtwende.

Aufgrund einer ausbleibenden Finanzspritze leitete das schwedische Medienunternehmen eine Umstrukturierung ein, die Projektstreichungen, Studioschließungen und Entlassungen zur Folge hatte.

Bei den bisherigen Maßnahmen wird es nicht bleiben: Lars Wingefors, Chief Executive Officer der Embracer Group, räumte inzwischen ein, dass letztendlich noch mehr kommen wird.

„Wir treffen Entscheidungen, einige Teams umzustrukturieren oder zu verkleinern. Und in einigen Fällen wird es zu Schließungen kommen“, so Wingefors. Gleichzeitig hofft er einem Bericht von Stephen Totilo (Axios) zufolge auf Investitionen von außen.

Zu einer möglichen Veräußerung von Studios erklärte der CEO recht schwammig: „Es gibt einen starken, dynamischen Markt mit vielen, vielen aktiven Akteuren – sowohl Finanzsponsoren als auch große Branchenakteure. Aber es ist einfacher, angemessene Prozesse für, ich würde sagen, hochwertigere Vermögenswerte als für kleinere Vermögenswerte durchzuführen.“

Vom Großinvestor zum Sanierungsobjekt

Die Embracer Group setzt sich aus mehreren unabhängigen Geschäftseinheiten zusammen, die in den vergangenen Jahren erworben wurden. Dazu gehören THQ Nordic (2011), Coffee Stain (2018), Plaion (ehemals Koch Media/Deep Silver, 2018), Amplifier Game Invest (2019) und Saber Interactive sowie DECA Games – beide im Jahr 2020 übernommen.

Auch Gearbox Entertainment, der Entwickler hinter “Borderlands”, gehört zu den Akquisitionen des Unternehmens und ist seit 2021 im Embracer-Besitz, was sich bald wieder ändern könnte. Das untergliederte Volition wurde in diesem Jahr im Zuge der Umstrukturierung und Verschlankung geschlossen, konnte mit dem 2022 veröffentlichten “Saints Row” (Metascore 61) allerdings kaum überzeugen.

Zum Portfolio der Embracer Group gehören ebenfalls Easybrain (2021), Dark Horse Comics (2021) und Asmodee (2021), um nur ein paar weitere Beispiele zu nennen. Eine detaillierte Übersicht über die Unternehmensstruktur bietet der entsprechende Wikipedia-Eintrag.

Während die laufenden Maßnahmen zur Neustrukturierung wohl unmittelbar auf den geplatzten Deal mit Savvy Games zurückzuführen sind und zu einem profitablen Unternehmen führen sollen, sind sie ebenfalls das Ergebnis des unnatürlichen Wachstums in einem offensichtlich nicht tragbaren Tempo.

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Es bleibt unklar, auf welche Weise Wingefors die finanziellen Mittel aufbringen möchte, um die bestehenden Teams und Projekte des Firmengeflechtes zu unterstützen. Den Berichten zufolge hatte der geplatzte Deal mit Savvy Games ein Volumen von zwei Milliarden Dollar.

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