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Hi-Fi Rush im Test: Eines der besten Spiele 2023 endlich auf der PlayStation 5

Ein Möchtegernrocker mit Musikkräften, gefährliche Roboter und mitreißende Action im Rhythmus der Musik: Das sind die Zutaten von "Hi-Fi Rush", das nun seinen Weg auf die PlayStation 5 findet. In unserem Test erfahrt ihr, was das Game so gut macht.

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9.0

"Hi-Fi Rush" erscheint am 19. März 2024 für die PlayStation 5.

Anfang 2023 sorgte das Team von Tango Gameworks („The Evil Within“) mit der plötzlichen Veröffentlichung des Rhythmus-Actionspiels „Hi-Fi Rush“ für eine DER Überraschungen des Spielejahres. Jetzt findet der Titel den Weg auf die PlayStation 5. Es ist eines von mehreren einstmals auf Konsolen Xbox-exklusiven Games, die ihre Exklusivität verlieren.

Wir durften uns vorab mit Protagonist Chai, Roboterkatze 808 und ihren Freunden in die PS5-Version ihres Abenteuers stürzen. Was wir dabei alles erlebt haben, wie es uns gefallen hat und ob ihr den Spielehit nachholen solltet, falls er bisher an euch vorbeigegangen sein sollte, verraten wir euch nachfolgend in unserem Test zum Bethesda-Titel.

Wer ist hier ein Defekt?

Doch worum geht es eigentlich in „Hi-Fi Rush“? Unser Hauptcharakter Chai ist ein richtiger Freigeist und träumt davon, eines Tages als Rockstar die Bühnen der Welt zu erobern. Während einer Operation, in deren Verlauf er einen Roboterarm erhält, geht allerdings etwas schief – denn er erhält gewissermaßen noch eine Art unfreiwilliges Extra obendrauf. Bei diesem Eingriff verschmilzt nämlich ein MP3-Player mit dem Körper unseres Helden wider Willen.

Fortan sorgt dieser dafür, dass Chai immer einen Beat hört, der sogar die Welt um ihn herum beeinflusst! Die hierfür verantwortliche Firma ist von den Nebeneffekten des Eingriffs jedoch alles andere als begeistert. Deshalb gilt unser Protagonist fortan als „Defekt“ und hat eine Zielscheibe auf dem Rücken. Fast alle Roboter in seiner Umgebung haben den Befehl, Chai auszuschalten. Unsere Hauptfigur möchte derweil einfach nur irgendwie abhauen.

Weil Chai nicht allein den mechanischen Fängen seiner Verfolger entgehen kann, benötigt er Hilfe. Glücklicherweise findet er sie in Form der knuffigen Roboterkatze 808 und der cleveren Rebellin Peppermint. Fortan versuchen sie gemeinsam, dem Konzern, der hinter unserem „Hi-Fi Rush“-Protagonisten her ist, das Handwerk zu legen und Chai dabei zu helfen, zu verschwinden.

Doch ob sie mit ihrem Plan tatsächlich erfolgreich sein werden? Das findet ihr im Rahmen der rund neun bis elf Stunden langen Story des Rhythmus-Actionspiels lieber selbst heraus.

Die Geschichte lebt von einem hohen Tempo, viel Humor und insbesondere der chaotischen wie sympathischen Gruppe an Hauptfiguren. Wir hatten schlichtweg immer großen Spaß, Chai & Co. während ihres Abenteuers zuzusehen. Zwischenzeitlich hätten wir uns jedoch auch gewünscht, dass Tango Gameworks mal etwas mehr auf die Bremse getreten hätte, um mehr auf die Charakterentwicklung der Figuren einzugehen. Gerade einige von Chais Freunden bleiben leider ziemlich blass. Hier wäre sicherlich noch mehr gegangen.

Roboterkloppen im Takt der Musik

Doch kommen wir zur Action, bei der der zuvor erwähnte Beat im Körper unseres „Hi-Fi Rush“-Helden eine wichtige Rolle spielt. Die Musik und der Rhythmus sind allgegenwärtig und selbst die Bäume und Laternen bouncen im Takt der Musik mit. Es sind schöne kleine Anhaltspunkte, die euch in den flotten Kämpfen dabei helfen, selbst das Tempo zu halten, während ihr euch mit Robotern in allen möglichen Größen und Formen herumprügelt.

Um gegen eure mechanischen Feinde anzukommen, könnt ihr zunächst leichte (Quadrat-Taste) und schwere (Dreieck-Taste) Angriffe einsetzen. Leichte Schläge sind quasi Viertelnoten, während schwere Schläge halbe Noten darstellen.

Später kommen auch noch Ultimates, Teamangriffe und Blocks dazu, was euch viele weitere Möglichkeiten eröffnet. Gelingt es euch, diese Angriffe und Aktionen im schwungvollen Rhythmus der Musik auszuführen, erhaltet ihr mehr Punkte. Ähnlich wie in den „Devil May Cry“-Games läuft hierbei oben rechts ein Counter mit, der eure Aktionen mit einem Ranking von D bis S bewertet.

Wie bei „DMC“ schaltet ihr auch in „Hi-Fi Rush“ nach und nach mit eingesammelter Währung Angriffe, Spezialfähigkeiten und Upgrades frei, um in den krachenden Kämpfen kreativer herumwirbeln zu können. So wird das Kampfsystem angenehm komplex und bietet euch viele Freiheiten, Chais Aktionen miteinander zu kombinieren. Solltet ihr Probleme damit haben, eure stilvollen Angriffe im Takt der Musik auszuführen, gibt es ein paar Hilfestellungen.

Einmal habt ihr mit Roboterkatze 808 ein schwebendes Metronom an eurer Seite, das immer schön im Takt der Musik blinkt. Mit einem Druck auf das Touchpad könnt ihr eine Extraanzeige unten am Bildschirm einblenden. Es sind schöne kleine Hilfestellungen, die Anfängern ein wenig unter die Arme greifen. Ihr seid jedoch nicht dazu gezwungen, dem Rhythmus des Spiels zu folgen, denn diesen zwingt euch der Titel nie auf.

Wenn euch der Rhythmus von „Hi-Fi Rush“ erst einmal richtig packt, entwickelt dieser eine Sogwirkung, die euch unweigerlich in ihren Bann zieht. Wir konnten gar nicht genug davon bekommen, zu den Klängen von „1,000,000“ von den Nine Inch Nails oder „Invaders Must Die“ von The Prodigy wie ein Derwisch durch die Arena zu wirbeln. Es ist schlichtweg ein fantastisches Gefühl, eins mit dem Takt der treibenden Musik zu sein.

Highlights sind hierbei die knackigen wie gleichermaßen kreativen Bosskämpfe, in denen ihr nicht immer ans Ziel kommt, wenn ihr einfach nur auf euren Kontrahenten einprügelt. Da gerade die späteren Konfrontationen mit den Bossgegnern wirklich spaßig sind, möchten wir an dieser Stelle allerdings nicht noch näher ins Detail gehen.

Nicht immer exakt im Takt

Doch auch abseits der spaßigen Action wird das Tempo konstant hochgehalten und natürlich spielt hier Rhythmusgefühl eine große Rolle. Wenn ihr euch nicht mit verschiedenen Robotern herumärgert, müsst ihr euch mit Chai oft in Jump’n’Run-Einlagen beweisen. Hier kommt es nicht nur auf Geschwindigkeit und gutes Timing an, sondern auch auf die geschickte Einbindung eurer Mitstreiter. Ohne diese kommt ihr manchmal nämlich nicht voran.

Insbesondere Wirbelwind Korsica, Kraftprotz Macaron und Pistolenschützin Peppermint stehen euch mit ihren Fähigkeiten zur Seite. Mit ihrer Hilfe könnt ihr zum Beispiel zuvor blockierte Pfade begehbar machen. Darüber hinaus dürft ihr sie während der Kämpfe herbeirufen, etwa um Schilde der Gegner zu vernichten oder den Rhythmus der Feinde zu stören. Das funktioniert insgesamt einwandfrei und motiviert zum Herumexperimentieren.

Taktgefühl müsst ihr auch am Anfang oder Ende einiger Hüpfpassagen beweisen, etwa wenn es darum geht, in einem Quick-Time-Event eine Tastenfolge exakt nachzudrücken, um voranschreiten zu können. Hier tritt „Hi-Fi Rush“ ab und an etwas zu sehr auf die Bremse. Solche Blockaden stören leider den ansonsten schlichtweg großartigen Flow des Rhythmus-Actionspiels.

Natürlich hat Tango Gameworks das Spiel an die PlayStation 5 angepasst: Das haptische Feedback des DualSense-Controllers wird hervorragend genutzt, um die Kämpfe noch packender zu machen. In einigen Momenten könnt ihr die Musik während der krachenden Action förmlich in eurer Händen spüren. Mit der Arcade Challenge gibt es zudem ein neues Update, das mit zwei spaßigen neuen Spielmodi daherkommt.

Diese müsst ihr allerdings erst einmal freispielen, ehe ihr euch in die unterschiedlichen aufregenden Herausforderungen stürzen dürft. Generell gibt es viele Zusatzinhalte freizuspielen, was für zusätzliche Motivation sorgt, etwa neue Outfits für Chai und seine Freunde.

Alle diese Boni könnt ihr freispielen, indem ihr einfach das Spiel spielt, was sich in der heutigen Zeit fast schon etwas Retro anfühlt. Mikrotransaktionen gibt es somit nicht. Für ordentlich Langzeitmotivation ist somit gesorgt. Um wirklich die 100 Prozent zu erreichen, könnt ihr gut und gerne 60 Stunden und mehr einplanen. Ein mehr als ordentlicher Umfang.

Kommen wir abschließend zur audiovisuellen Komponente von „Hi-Fi Rush“: Wie zuvor betont, ist der Soundtrack mit seinem Mix aus Originaltracks und lizenzierten Songs wirklich fantastisch. Darüber hinaus passt die Optik mit ihrem verspielten Look und den knalligen Farben perfekt dazu. Abgesehen von kleinen Problemen, etwa seltenen Clipping-Fehlern, sieht das Actionspiel auch noch richtig toll aus.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Sympathische Hauptcharaktere mit viel Humor
  • Angenehm komplexes Kampfsystem
  • Rhythmus-Action hat eine regelrechte Sogwirkung
  • Knallige Grafik & krachender Sound
  • Viele freischaltbare Inhalte
  • Schöne Einbindung der DualSense-Funktionen
CONTRA
  • Bei der Story wäre mehr möglich gewesen
  • Ein paar Quick-Time-Events bremsen den Flow
  • Vereinzelte technische Fehler

Hi-Fi Rush im Test: Eines der besten Spiele 2023 endlich auf der PlayStation 5

Nach den beiden „The Evil Within“-Horrorspielen und dem düsteren Action-Adventure „Ghostwire: Tokyo“ ist „Hi-Fi Rush“ mit seinen kräftigen und hellen Farben ein krasses Kontrastprogramm. Es ist ein Wagnis, das sich ausgezahlt hat, denn Chais Abenteuer sprudelt nur so über vor Charme, Witz und Style. Insbesondere die rhythmische Action entwickelt mit zunehmender Spielzeit einen immer besseren Flow, der eine regelrechte Sogwirkung ausübt. So viel Spaß hatten wir, auch dank des fetzigen Soundtracks, schon lange nicht mehr mit einem Actionspiel.

Ein paar Kleinigkeiten stören zwar das überzeugende Gesamtpaket, etwa die eher oberflächliche Charakterentwicklung im Rahmen der Story oder einige Bremsklötze in Form von Quick-Time-Events, doch insgesamt haben Tango Gameworks hier wirklich tolle Arbeit geleistet. Wenn ihr eine Schwäche für stilvolle Rhythmus-Action habt, solltet ihr Chai und seinen Freunden unbedingt eine Chance geben. „Hi-Fi Rush“ ist auch auf der PS5 ein echter Hit.

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Kommentare

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