Eine Ära endet: Game Informer wird nach 33 Jahren eingestellt

Das nächste Traditionsmagazin schließt die Pforten. Das US-Magazin Game Informer, das auch in Deutschland eine hohe Bekanntheit hatte, stellt überraschend den Betrieb ein. Selbst die Mitarbeiter erfuhren erst heute von ihrer Kündigung.

Eine Ära endet: Game Informer wird nach 33 Jahren eingestellt
Die Geschichte von Game Informer endet mit der Ausgabe 367.

Die Videospielbranche befindet sich im Wandel. Inbegriffen sind Übernahmen und Studioschließungen. Eine vergleichbare Situation ist bei Videospielmagazinen zu beobachten, sowohl online als auch im Printbereich.

Nachdem IGN im vergangenen Mai Publikationen wie Eurogamer, Gamesindustry, VG247 und Rock Paper Shotgun schluckte, endet an einer anderen Stelle gar eine ganze Ära. Game Informer stellt den Betrieb ein.

Nach 33 Jahren ist Schluss

Nach mehr als dreißig Jahren wird die renommierte US-Publikation vom Inhaber GameStop abgewickelt, wie überraschend in einem viel beachteten Tweet auf X, ehemals Twitter, angekündigt wurde.

“Nach 33 aufregenden Jahren, in denen wir euch mit den neuesten Nachrichten, Rezensionen und Einblicken in die sich ständig weiterentwickelnde Welt der Spiele versorgt haben, geben wir schweren Herzens die Schließung von Game Informer bekannt”, heißt es dort.

Von den “Anfängen der pixeligen Abenteuer bis hin zu den immersiven virtuellen Welten von heute” sei es eine Ehre gewesen, die “unglaubliche Reise mit den Lesern zu teilen”.

“Auch wenn unsere Druckerpressen stillstehen, wird die Leidenschaft für Spiele, die wir gemeinsam kultiviert haben, weiterleben”, heißt es in der weiteren Abschiedsbotschaft. „Danke, dass ihr Teil unserer epischen Reise ward. Und mögen eure eigenen Spieleabenteuer niemals enden.“

Die nächste und letzte Ausgabe von Game Informer mit der Nummer 367 wird “Dragon Age: The Veilguard” als Titelgeschichte haben.

Mitarbeiter erfuhren erst heute von ihrer Kündigung

Berichten zufolge wurden die Angestellten des Magazins heute zu einem Treffen mit dem Personalleiter der Muttergesellschaft GameStop einberufen. Dort erhielten sie die Mitteilung, dass das Magazin mit sofortiger Wirkung eingestellt wurde und alle Mitarbeiter entlassen sind.

Zudem wird berichtet, dass mindestens ein Mitarbeiter auf einer Dienstreise war, als das Team über die Schließung informiert wurde. Das legt ebenfalls nahe, dass die gesamte Leitung des Magazins bis heute ahnungslos war.

“Es gibt immer noch Mitarbeiter, die nicht wissen, was passiert, aber es gibt einen Tweet, den jemand weiter oben gepostet hat, um die Neuigkeiten zu verraten. Später im Verlauf des Tages werde ich noch ein paar Sachen dazu sagen, aber ja, jeder bei Game Informer wurde vor etwa einer Stunde entlassen“, schrieb Alex Van Aken, der bei Game Informer für Videos zuständig war, in einem Tweet.

Game Informer hatte seit 1991 über Spiele informiert

Die Gründung von Game Informer erfolgte 1991 als hauseigener Newsletter von FuncoLand. Die ersten Ausgaben umfassten nur wenige Seiten. Seit 1996 war das Magazin auch mit einem Online-Auftritt aktiv. GameStop übernahm FuncoLand samt Game Informer im Jahr 2000.

2010 wurde Game Informer mit fünf Millionen Exemplaren das fünftgrößte Magazin in den USA – vor populären Publikationen wie Time, Sports Illustrated und Playboy. 2011 waren es acht Millionen Exemplare, womit Game Informer zum drittgrößten Magazin nach Auflage wurde. Bis 2017 sank die Auflage leicht auf sieben Millionen.

Eine größere Entlassungswelle gab es schon im August 2019. Nach Monaten sinkender Finanzzahlen bei GameStop baute die Muttergesellschaft etwa die Hälfte der Belegschaft des Magazins ab.

2020 verließ Andy McNamara, der Chefredakteur und Gründer von Game Informer, das Unternehmen. Andrew Reiner, der die Nachfolge antrat, schied 2022 aus. Matt Miller war bis zur heutigen Schließung in dieser Position tätig.

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Dafür dass Print angeblich tot ist, sind die Stores aber noch voll von allen möglichen Magazinen und die Buchläden werden auch immer voller. Sogar so voll, dass die mittlerweile sehr kreativ beim Ausstellen werden, wenn es um die Nutzung von Platz geht. Und Mangas sieht man mittlerweile in Geschäften wo man früher nie damit gerechnet hätte.

Es sind nur sehr gezielte Medien die aussterben…. Mir persönlich fehlen die mittlerweile kaum noch erschheinenden Game Guides am Meisten. Neben der Spielhilfe waren die immer ein sehr schönes Collectible

Naja ist halt nicht mehr Zeitgemäß. Hat sich lange gehalten aber rational betrachtet ist Print halt tot.
Und so Spartenmagazine haben es nochmal extra schwer, schade eigentlich wenn man bedenkt das es die Regenbogenpresse irgendwie nicht tot zu bekommen ist obwohl das wirklich kein Verlust wäre

Sehr traurige Entwicklung.

Ich habe die M!Games seit 20 Jahren abonniert. Wenn ihr nicht möchtet, dass hier auch Mal zu lesen ist, dass diese eingestellt wird, schließt ein Abo ab.

Sowas darf eigentlich nicht passieren. Würde mal gerne wissen, wie GameStop das rechtfertigen will. Mehr Einahmen als ihr Saftladen dürfte GI allemal erbracht haben. Zudem ist es eines der größten Mags überhaupt gewesen im Game Bereich. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere M! Games noch weitere 30 Jahre schafft.

Hier in Deutschland gibt es eigentlich nur 3 Printmedien mit Playstation Artikel. Die Berichterstattungen, sowie die Testberichte gleichen ein Ei dem anderen, deshalb gehöre ich seit einigen Jahren nicht mehr zur Käuferschicht.
Insgesamt befindet sich die Branche seit Release der PS5 in einer Krise. Da jeder sein eigenes Süppchen kocht, daran hat die Gamescom sehr zu leiden. ABO Modelle und der Digitale Vertrieb macht dem Einzelhandel schwer zu schaffen. Nur allein durch euer ignorantes und egoistisch es handeln sind wir jetzt an diesem Punkt angekommen.

Ich hoffe Play3 (bzw. Play5 heute) bleibt uns noch lange erhalten. Sowohl als Magazin als auch online.
Nur die DVD Beilage sollte mal in den Ruhestand gehen. Ist in der heutigen Zeit doch einfach nur Ressourcen Verschwendung.

Aber Kotaku und IGN dürfen weitermachen. Es ist zum Kotzen.

Schade, Game Informer war einer der guten.
Nicht so Hampelmänner wie bei IGN bspw.

Nie gehört.

*play5

Auch nicht meine Publikation gewesen.

Mega fun
Fun Generation
Dreamcast Magazin
Playstation Magazin

Und heute immernoch
Playstation
&
M!Games (MAN!AC)

Och nö…. Habe immer deren Releasekalender benutzt und auch sonst war mir die Seite nicht negativ aufgefallen.

Schade, wünsche allen Mitarbeitern viel Kraft.

War jetzt für mich nicht so das Magazin, welches ich gelesen habe. Happy Computer, PowerPlay, PC Games und dann später die Gamestar / GamePro waren meine Zeitschriften.

Leider ist die GS und insbesondere GP nur noch ein Schatten ihrer selbst. Verkommen zum oberflächlichen Click-Bait und Queeren links grünen Politmagazin, weshalb ich zu diesen bereits vor Jahren auf Abstand gegangen bin. Die Genderei verursacht auch einfach nur Augenkrebs, wer will sowas schon.

Heute lese ich fast nur 4Players und Play3, die machen in meinen Augen eine sehr gute Berichterstattung fokussiert auf das Kernthema der Computerspiele, so wie es auch sein sollte. Danke dafür! 🙂

Bzgl. GameStop scheint es mir so, dass alles was die anfassen irgendwie den Bach runter geht . Damals ThinkGeek und nun der GameInformer, mal sehen, wie lange sie noch durchhalten. Ohne die 9,99€ Trade-Ins und Gebrauchte Spiele wären sie für mich wohl auch schon länger Geschichte.

Unglaublich schade. Ist für mich persönlich neben 4Players (unter Leitung von Jörg Luibl) die Instanz im Videospielbereich gewesen. Mit den legendären Covern und der herrlich unterhaltsamen, in manchen Teilen exklusiven Pre-Release Coverage, den Game-Hubs, hatten sie auch sehr coole Alleinstellungsmerkmale. Nach den immer lauter werdenden Unterstützungsaufrufen habe ich leider schon damit gerechnet, erst aufgrund des GameStop-Hintergrunds.

Resümierend bleibt zu sagen, dass es schon traurig ist, in welchem Tempo sich das Gesicht der Branche wandelt, der Charme geht immer mehr verloren. E3 und nach und nach die ganzen Charakterköpfe, Twitter-Posts und ins Netz geworfene YouTube-Videos sind einfach nicht mehr dasselbe, da fehlt komplett das Besondere, an das man sich noch Jahre später erinnert.