NieR: Schöpfer Yoko Taro über Evangelion-Einfluss, den Savegame-Streich und die 26 Enden von Automata

Zum 15-jährigen Jubiläum der „NieR“-Reihe teilte Schöpfer Yoko Taro interessante Details zur Entwicklung. Er sprach über den Einfluss von „Neon Genesis Evangelion“, die Geheimhaltung des Savegame-Twists vor dem Produzenten und die Anweisung von Square Enix, mehr Enden für „Automata“ einzubauen.

NieR: Schöpfer Yoko Taro über Evangelion-Einfluss, den Savegame-Streich und die 26 Enden von Automata

„NieR“ wurde erstmals im Jahr 2010 veröffentlicht, weshalb das beliebte Franchise in diesem Jahr sein 15-jähriges Jubiläum zelebriert. Während 2021 eine Neuauflage des Originals in Form von „NieR Replicant“ erschien, liegt die letzte Fortsetzung, „NieR Automata“ aus dem Jahr 2017, fast acht Jahre zurück. Im Rahmen der Feierlichkeiten spekulierten Fans auf eine mögliche Neuankündigung, wurden von Square Enix jedoch enttäuscht.

Zumindest veröffentlichte der Publisher nun ein ausführliches Jubiläums-Interview, in dem Schöpfer und Game Director Yoko Taro sowie Produzent Yosuke Saito tief in die Entstehung von „NieR“ und „NieR Automata“ eintauchten und so einige faszinierende Details enthüllten.

„Alles, was ich mache, ist von Evangelion beeinflusst“

Taro betonte bereits in der Vergangenheit wiederholt, dass „NieR“ „im Grunde nur eine Neuerzählung“ von „Neon Genesis Evangelion“ sei, und jetzt enthüllte der kreative Kopf, dass auch „NieR Automata“ von dem Kult-Anime inspiriert wurde. „Aber alles, was ich mache, ist von Evangelion beeinflusst“, erklärte Taro, ohne näher darauf einzugehen, doch sowohl die „NieR“-Spiele als auch die „Drakengard“-Reihe weisen unverkennbare Parallelen auf.

Er ergänzte: „Bei der Entwicklung von Nier entschieden wir uns für eine Welt ohne Menschen, was uns zwang, eine Geschichte ohne menschliche Beteiligung zu entwerfen.“ Im Nachhinein fragt sich Taro jedoch, „ob ich die Menschheit vielleicht nicht so einfach hätte auslöschen sollen.“ Der Wunsch, die Menschheit auszulöschen, könnte aber auf seiner „niederschmetternden Erkenntnis, dass ich null Charisma habe“, beruhen – was aber auch dazu führen würde, dass „viele Leute [NieR] aufgeben“.

Von größeren Oberkörpern und gelöschten Spielständen

Im weiteren Verlauf des Interviews sollten sich die beiden „NieR“-Entwickler an ihre schönsten Momente erinnern, und Taro erzählte amüsiert, wie Vorgesetzte von Square Enix aus Amerika zu ihm sagten: „Macht den Oberkörper der Hauptfigur größer! Ich sage, größer!“ Saito hingegen erinnerte sich, wie er davon erfuhr, dass die Spieler in „NieR“ ihre Spielstände löschen und das Spiel erneut durchspielen mussten, um das wahre Ende zu erreichen.

„Herr Yoko hielt die Tatsache, dass das Spiel deinen Speicherstand löscht, vor mir geheim, aber einige andere Teammitglieder enthüllten mir dies im Geheimen. Meine liebste Erinnerung ist wahrscheinlich, diese Sache einfach laufen gelassen zu haben. Ist schon okay, sagte ich. Ist wahrscheinlich nur eine Hommage an Dragon Quest!“ Doch letztendlich erkannte Saito: „Obwohl es anscheinend keine Hommage an Dragon Quest war (lacht).“

Die 26 Enden von Automata – weil Square Enix mehr Inhalte forderte

Eine weitere interessante Anekdote, die Taro und Saito im Laufe des Interviews ansprachen, betrifft die beachtliche Anzahl von 26 Enden in „NieR Automata“ – eine Zahl, die wohl manchen Spieler in den Wahnsinn getrieben haben dürfte. Doch warum entschieden sich die Entwickler für so viele Enden in dem Action-RPG? Wie Taro erklärte, wurde die grundlegende Idee „von Drakengard übernommen“.



Der ausschlaggebende Faktor war jedoch Publisher Square Enix, der anwies: „Fügt mehr Inhalte hinzu!“ Demnach scheint PlatinumGames zunächst eine Version von „NieR: Automata“ eingereicht zu haben, die weniger Enden umfasste. Ungeachtet dessen entwickelte sich das melancholische Rollenspiel zu einem großen Erfolg, verkaufte sich mittlerweile fast 10 Millionen Mal und wurde von Ex-PlayStation-Manager Shuhei Yoshida sogar als Retter der japanischen Spieleindustrie bezeichnet.

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@Indorath
Was bei anderen Spielen eben ein typisches Game Over sein würde, da man die für die Mission relevante Komponente nicht erfüllt hat und die Story nicht weiter gehen kann bzw es nicht vorgesehen ist, dass der Spieler scheitern kann.

Alle Enden von F-Z kann man quasi als „Was wäre wenn?“ Enden sehen.

@Krawalier: Wenn ich mich richtig erinnere sind nur wenige Enden Game-Over Enden. Bis zu einem gewissen Punkt im Spiel gibt es ja kein Game Over, da das Bewusstsein von 2B und 9S wieder in neue Körper geladen werden.
Die meisten Enden kommen durch direkte Entscheidungen im Spiel, etwa die Maschinen im Dorf zu vernichten oder einen Fisch zu essen.

@Matze
Das meiste davon sind eher Enden wenn man bei etwas scheitert, also im Grunde Game Over Enden.

26 Enden…lol