Politik in Videospielen

[Michi2801]

Hallo liebe Community.

Anlässlich einer anstehenden Hausarbeit über die Vermittlung und Konstruktion von Politik in Videospielen (Thema selbst gewählt), eröffne ich hier mal einen Thread zum Thema. Vielleicht gibt es ja einige, die das ebenfalls interessant finden.

 

Kurz zum Thematik selbst: Es geht darum, wie dem Spieler eines Videospiels Politik (bzw. politische Ideale) vermittelt wird, aber nicht im Sinne von "Hey, wir erklären dir jetzt man warum Demokratie gut und an Kommunismus angelehnte Staatsformen schlecht sind" ... So wie man es beispielsweise aus etlichen Shootern kennt, in denen man (meist) als US-Soldat Chinesen (Battlefield 4), Russen (Battlefield 4) oder Koreaner bekämpft. Diese Spiele sind für eine Betrachtung uninteressant, da sie den Lösungsweg bereits vorgeben: Beseitige die bestehenden politischen Konflikte indem du möglichst viele Gegner erschießt. (Übertreibung ist gewollt)

Viel interessanter sind Spiele, in denen man durch Handlungen selbst zum politischen Akteur wird - wichtig ist hier, dass man eine Wahl hat.

 

Ein Beispiel: Sid Meier's Civilization

Hier hat man zunächst mal mehrere Möglichkeiten, das Ziel des Spiels zu erreichen (z.B. durch Eroberungssieg oder einen diplomatischen Sieg). Unterschiedliche Handlungen sollten unterschiedliche Folgen haben. So wird dem Spieler, der sich als Eroberer gibt, natürlich von vorn herein feindlicher gegenüber gestanden als jemandem, der auf Diplomatie aus ist. Ich denke ich versteht, was ich meine

 

Noch ein interessanter Aspekt: Ich stütze mich auf Untersuchungen und Thesen von Tobias Bevc, dem Herausgeber des Buches "Computerspiele und Politik - Zur Konstruktion von Politik und Gesellschaft in Computerspielen". Dieser macht eine wichtige Unterscheidung des Spielens, nämlich dem Play und Game. Unter Game versteht man das Spielen nach den Regeln des Spiels, die zum Erfolg führen, unter Play das autonome Spielen, das sich kaum bis gar nicht an die Regeln und Erzählung des Spiels hält.

Nahezu alle Spiele sind auf das "Game-Prinzip" ausgelegt, eine der wenigen Ausnahmen wäre Grand Theft Auto, wobei man natürlich keine Schwarz-Weiß-Malerei machen kann: Auch GTA Hat eine Geschichte und Regeln, nach denen man vorgehen muss, um diese abzuschließen. Dennoch liegt ein großer Fokus auf dem Spaß am freien Spielen.

 

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Spiel, in dem man durch das Play-Prinzip möglichst vielseitige Möglichkeiten hat, Politik zu konstruieren.

 

Die Grundannahme ist übrigens, dass man in nahezu jedem Videospiel eine gesellschafts-politische Aussage findet.

 

 

 

Ich würde gern mit euch über dieses Thema im Allgemeinen Diskutieren um Meinungen und Anregungen von Leuten zu erhalten, die mit der Materie vertraut sind.

 

Liebe Grüße

Michi2801

Bearbeitet 4. März 2014 von Michi2801

[-TOMEK-]

Nimm god of war 3 als beispiel, das game zeigt eindrucksvoll wie man unsere tolle regierung stürzen sollte xD

 

Spass beiseite.... Wie wäre es mit mass effect? Dort sind doch die verschiedenen gruppierungen und entscheidungen die man im laufe der reihe trifft sehr von bedeutung. Habe sie aber nie beendet.

[sonic]

Schau dir Spore an. Darin kannst du in der Kreaturenphase erstmal deine nahrung wählen um dich zum Fleischfresser oder Pflanzenfresser zu entwicklen.

Nach ca 30min erreichst du dann aber schon die Stammesphase. Hier kannst du entscheiden ob du Kriegerisch oder diplomatisch vorgehen willst.

Auch andere Völker entwicklen sich in eine dieser Richtungen und dementsprechend reagieren sie auf dich.

Wenn du in die Städtephase kommst wird das ganze sogar noch um eine religiöse komponente erweitert und du kannst auf 3 varianten mit den anderen interagieren.

 

Es ist leider etwas weniger umfangreich wie man sich das vorstellt aber du kannst es vl verwenden.

[theHitman34]

Interessant finde ich hier auch die Metro Reihe diese zeigt was nach einer Katastrophe (Atombombe) passiert und wie die Menschen sich auf engsten Raum verhalten und politisch sich verändern. Ich denke diese Verhaltensweise wie man sie im Spiel sieht ist ziemlich realistisch.

[flofire]

Interessant finde ich hier auch die Metro Reihe diese zeigt was nach einer Katastrophe (Atombombe) passiert und wie die Menschen sich auf engsten Raum verhalten und politisch sich verändern. Ich denke diese Verhaltensweise wie man sie im Spiel sieht ist ziemlich realistisch.

 

Da könnte man dann natürlich auch Fallout nehmen, da ist das ganze noch ein wenig umfangreicher

[Hobby Reaper]

Da könnte man dann natürlich auch Fallout nehmen, da ist das ganze noch ein wenig umfangreicher

 

Fallout wäre mir auch eingefallen. Da findet man ja die Enklave, welche die Überbleibsel der US-amerikanischen Politik darstellen.

[Michi2801]

Danke schonmal für die Ideen!

Denkt ihr denn, dass Videospiele tatsächlich politische Inhalte rüberbringen können? ;) Wenn ja, wie gut?

[Sponbo]

Ich glaube für deine Untersuchung gibt es kein besseres Spiel als Hearts of Iron oder Crusader Kings

[Hobby Reaper]

Danke schonmal für die Ideen!

Denkt ihr denn, dass Videospiele tatsächlich politische Inhalte rüberbringen können? ;) Wenn ja, wie gut?

 

Ich denke schon. Ich würde als Beispiel mal Final Fantasy VII nehmen, allerdings ist das nur eine Theorie von mir:

 

Der Planet wird in dem Spiel von dem Shin-Ra Konzern abgezapft und wird schwächer. Im späteren Verlauf des Spiels stürzt ein Meteor auf den Planeten, dieser hält ihn aus eigener Kraft auf, aber kann sich von diesem Schlag nur schwer erholen. Wäre der Planet weiter geschwächt gewesen zu diesem Zeitpunkt, hätte er wohl einen deutlich schwerwiegendenderen Schaden davongetragen.

 

Ich denke dieses Geschehnis stellt symbolisch die Problematik mit der Atom-Energie dar. Ist aber, wie gesagt, nur so ein Gedanke von mir.

[Michi2801]

Vielen Dank für die weiteren Hinweise ;) Werde mich umschauen! Habe mein Thema eingegrenzt auf "Rassismus in Videospielen", da es sonst zu umfangreich wird und wir nicht allzu viele Seiten schreiben sollen ;) Da nehme ich auf jeden Fall Bioshock Infinite denke ich