PS5: Scalper schaden dem Ökosystem der Konsole, meinen Analysten

Analysten sind der Meinung, dass Scalper einen negativen Einfluss auf das Ökosystem der PS5 haben und die Zahl der Spiele, die für die neue Hardware abgesetzt werden, einschränken.

PS5: Scalper schaden dem Ökosystem der Konsole, meinen Analysten
Die PS5 verweilt seit Mitte November 2020 auf dem Markt - mehr oder weniger.

In den vergangenen Wochen war es schwierig, im Zuge der drei Verkaufswellen eine PS5 zu bekommen. Interessenten mussten sich im Wettlauf um die verfügbaren Konsolen nicht nur gegen andere Spieler durchsetzen. Auch witterten sogenannte Scalper das große Geschäft. Zum Teil automatisiert klinkten sie sich in die Bestellsysteme ein und kamen den regulären Käufern oft zuvor.

Im Anschluss landeten die Konsolen auf eBay und Co, wo für die Hardware teils vierstellige Beträge verlangt wurden. Derartige Aktionen strapazieren nicht nur den Geldbeutel der ungeduldigen Spieler. Auch könnten Scalper einen negativen Einfluss auf das komplette Ökosystem der PS5 haben. Daran glaubt zumindest Kazunori Ito, Analyst bei Morningstar Research.

„Die PlayStation 5 könnte eine entscheidende Chance verpassen, in eine gute Hardware-Software-Aufwärtsspirale einzusteigen“, so die Worte des Analysten. „Der Spitzenwert der Plattform wird wahrscheinlich niedrig sein und der Gesamtumsatz der Plattform wird nicht so stark sein, wie wir es uns erhofft haben.“

Die Bedrohung liegt darin, dass Sony in den ersten Wochen der Markteinführung Probleme haben könnte, Spieler und Entwickler auf die neue Plattform zu ziehen, was die Gewinne für die kommenden Jahre untergraben würde.

Konsolen-Spiele-Verhältnis gestört?

Die PS5 ist ausverkauft. Doch Spiele werden nur für Konsolen abgesetzt, die tatsächlich genutzt und nicht in irgendwelchen Lagerhallen gehortet werden, um sie teuer weiterverkaufen zu können.

Bloomberg berichtet, dass auf drei PS5-Konsolen aktuell nur ein verkauftes Spiel kommt. Es sei „ein deutliches Indiz dafür, dass die Konsolen von Händlern gehortet werden“. Ein gesundes Verhältnis für eine neue Konsole liege bei etwa 1:1, was bedeutet, dass jede Person, die ein Gerät kauft, auch mindestens ein Spiel mit nach Hause nimmt. „Die Zahl ist wichtig, weil die PlayStation 5 mit Verlust verkauft wird, während Spiele lukrativ sind“, so Bloomberg.

Zudem hätten Schätzungen ergeben, dass Sony in Japan rund 213.000 PlayStation 5-Konsolen verkaufen konnte, während die drei Top-Titel weniger als 63.000 Mal abgesetzt wurden. Download-Verkäufe flossen in die Rechnung nicht mit ein.

„Selbst wenn wir den Kauf von digitaler Download-Software berücksichtigen, ist der Prozentsatz der verkauften PS5, die tatsächlich genutzt werden, nicht so hoch, was bedeutet, dass die aktuelle Nachfrage durch gewinnorientierte Wiederverkäufer eingeschränkt wird“, meint Hideki Yasuda, Analyst beim Ace Research Institute.

Spielekauf gar nicht notwendig

Was spricht gegen die Theorie der Analysten? Im Zuge der COVID-19-Pandemie erfolgte eine erhebliche Verschiebung der Verkäufe in den digitalen Bereich. Und die Absatzzahlen im PlayStation Store können in der Regel nur geschätzt werden. Darüber hinaus ist die PS5 mit Spielen der PS4 kompatibel, „Astro Playroom“ ist vorinstalliert, zahlreiche Publisher bieten Gratis-Upgrades für bestehende PS4-Games an und PlayStation Plus-Kunden bekommen ohne Zusatzkosten die Spiele der Instant Games Collection sowie die 20 Spiele der PS Plus Collection.

Das heißt, für viele Besitzer der Konsole besteht momentan keine Notwendigkeit, explizit für die PS5 Spiele zu kaufen. Darüber hinaus spielt die Zeit gegen die Scalper. Sony bringt in den kommenden Wochen und Monaten weitere Lieferungen auf den Markt, die den Straßenpreis der PS5 sinken lassen – bis hin zum Standardpreis von 399,99 bzw. 499,99 Euro. Die Bestände müssen demnach schnellstmöglich zahlungswillige Käufer finden, was dem Horten im Grunde widerspricht.

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Unabhängig von den Scalpern liegt es im Interesse von Sony, möglichst schnell für eine Vorbereitung der PS5 zu sorgen. „Das Debüt einer Konsole sollte einen positiven Kreislauf in Gang setzen, bei dem sich die Verbraucher auf den Kauf der Geräte stürzen, während die Entwickler Spiele veröffentlichen, die von den neuen Grafik- und Prozessorfähigkeiten profitieren, was die Nachfrage auf beiden Seiten in die Höhe schnellen lässt. Sony riskiert, das Gegenteil zu erleben“, so Bloomberg ergänzend.

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