Resident Evil Welcome to Raccoon City: Besser als die alten Kinofilme? - Filmkritik

In wenigen Tagen läuft "Resident Evil: Welcome to Raccoon City" in unseren Kinos an. Wir verraten euch in unserer Filmkritik, was euch mit dem Reboot der Reihe erwartet.

Resident Evil Welcome to Raccoon City: Besser als die alten Kinofilme? – Filmkritik
"Resident Evil: Welcome to Raccoon City" startet am 25. November 2021 in den deutschen Kinos.

Nachdem viele alteingesessene Fans von Capcoms traditionsreicher Survival-Horrorreihe von den letzten „Resident Evil“-Kinofilmen enttäuscht wurden, ruhen die Hoffnungen nun auf auf dem kommenden Reboot. Wir durften uns „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ bereits vorab ansehen und verraten euch, ob ihr euch auf eine weitere Enttäuschung gefasst machen müsst oder euch vielleicht eine gelungene Adaption erwartet.

In Raccoon City ist die Hölle los

Das Jahr 1998: Seitdem sich die Umbrella Corporation aus dem verschlafenen Städtchen Raccoon City zurückgezogen hat, haben auch viele Einwohner den Ort verlassen. In einer schicksalhaften Nacht kehrt die junge Claire Redfield jedoch in ihre Heimat zurück, um ihrem Bruder Chris von seltsamen Vorkommnissen zu berichten, die sich rund um den Pharmakonzern ranken sollen.

Für Nachforschungen bleibt Chris allerdings keine Zeit, denn er wird mit einigen Kollegen aus seiner Polizeieinheit zum außerhalb der Stadt gelegenen Spencer-Anwesen geschickt, nachdem dort eine Leicht entdeckt wurde. Claire stellt derweil auf eigene Faust weitere Recherchen an und trifft dabei auf den Polizei-Neuling Leon Kennedy.

Währenddessen ahnen sie noch nicht, dass sich die Stadt zu einer Hölle auf Erden verwandelt. Horden von Untoten durchstreifen auf der Suche nach Menschenfleisch die Straßen von Raccoon City und auch im besagten Anwesen überschlagen sich bereits bald die Ereignisse. Ob Chris, Claire und ihre Verbündeten den Monstrosität des Umbrella-Konzerns entrinnen können werden?

„Resident Evil“-Veteranen haben es sicherlich bereits bemerkt: Das Kino-Reboot orientiert sich merklich an den Geschehnissen der Games-Vorlage, insbesondere am ersten und zweiten Teil der legendären Spieleserie. Die Drehbuchautoren erlaubten sich zwar ebenfalls einige Freiheiten für ihre Geschichte, entfernten sich dabei jedoch nicht so weit vom Ausgangsmaterial wie noch die vorherige Filmreihe. Insgesamt wirkt der Film durchaus stimmig.

Mehr Horror mit B-Movie-Flair

Darüber hinaus ist die gesamte Grundstimmung diesmal sehr viel düsterer und auch geerdeter. Es gibt zwar, wie in den Spielen, übertriebene Actionszenen, allerdings sind diese mehr die Ausnahme denn die Regel. Außerdem setzt das Reboot, wie Regisseur Johannes Roberts bereits im Vorfeld versprach, sehr viel mehr auf Horror. Einige Szenen sind atmosphärisch schön dicht und sogar am einen oder anderen Schockmoment haben sich die Macher versucht.

Versucht deshalb, da primär auf Jump-Scares gesetzt wird, die nicht immer ihr Ziel finden. Einige dieser Momente sind ziemlich vorhersehbar inszeniert und verlaufen deshalb im Sande. Einen reinen Horrorfilm vom Schlage eines „The Ring“ oder „Insidious“ erhalten wir hier nicht und abgehärtete Filmfans dürften somit eher selten kalte Schauer über den Rücken laufen.

Des Weiteren wirkt auch die Inszenierung in ein paar anderen Momenten etwas billig, wodurch „Welcome to Raccoon City“ ein gewisses B-Movie-Flair verströmt. Es ist kein auf Hochglanz polierter Blockbuster, sondern eine eher kleine Produktion inklusive einiger manchmal etwas schlichten Kamerafahrten. Dies mag einerseits etwas trashig aussehen, erinnert andererseits allerdings auch dezent an das legendäre Intro des ersten „Resident Evil“-Games und passt somit auch zu jenem Feeling, auf das Capcom mit der Vorlage abzielt.

Dafür setzen die Macher des Film angenehm viel auf praktische Effekte, etwa in den Schießereien mit den Zombiehorden. Auch Kostüme und Makeup sehen durchaus ordentlich aus und fügen sich mit den restlichen Elementen zu einem ziemlich stimmungsvollen Gesamtbild zusammen. Zudem ist auch die deutsche Synchronisation gelungen und die Sprecher machen einen ordentlichen Job. Einzig die ziemlich billigen CGI-Effekte sowie der manchmal etwas zu aufdringliche Soundtrack fallen hier negativ ins Gewicht und stören die Atmosphäre.

Besser als die alten Kinofilme?

Doch kommen wir nun zur großen Frage: Ist „Welcome to Raccoon City“ besser gelungen als die bisherigen „Resident Evil“-Kinofilm? Durchaus. Die älteren Kinofilme versuchten, eine eigene Geschichte innerhalb dieses Universums zu erzählen und dabei mit Alice eine neue zentrale Figur zu etablieren. Dieses Vorhaben war ziemlich ambitioniert, ging jedoch nur bedingt auf. Der Charakter blieb insgesamt ziemlich blass und die Handlung der Filme hatte, gerade in den späteren Teilen, kaum noch etwas mit der Vorlage zu tun.

Das lag unter anderem daran, dass sich die damaligen Verantwortlichen teils sehr große Freiheiten erlaubten und die eigentlichen Hauptfiguren, etwa Chris oder auch Jill, zu Randfiguren degradierten. Das Reboot vollzieht nun eine krasse Kehrtwendung und orientiert sich sehr nah am Quellmaterial. Dies geht sogar so weit, dass diverse Szenen und Einstellungen nahezu 1:1 aus den Games übernommen wurden. All das wirkt zwar in sich stimmig und Fans dürften sich über einige Easter Eggs freuen. Allerdings gehen die Macher damit auch auf Nummer sicher.

Sollten euch die alten Kinofilme zutiefst enttäuscht haben, dürfte euch „Resident Evil: Welcome to Raccoon City“ nun sehr wahrscheinlich deutlich besser gefallen. Die Stimmung der Vorlage wird gekonnt eingefangen, auch wenn uns hier kein „echter“ Horrorfilm erwartet, sondern vielmehr ein solider B-Movie. Als solcher unterhält er über seine 107 Minuten gut und schafft für weitere Filme ein ordentliches Fundament, das Lust macht, erneut in diese ikonische Welt einzutauchen.

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ConanShinishi

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TaysGamingPalace

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