Meinung: So viel Silent Hill? Wir sind skeptisch!

Drei neue Spiele und ein Film: Konami holt zum „Silent Hill“-Rundumschlag aus. Wieso die Neuausrichtung eine Chance, aber auch mit vielen Risiken behaftet ist, diskutieren wir in der „Silent Hill“-Kolumne.

Meinung: So viel Silent Hill? Wir sind skeptisch!

Die Katze oder besser gesagt der Pyramide-Head ist endlich aus dem Sack: Im Rahmen des „Silent Hill Transmission“-Streams kündigte Konami gleich drei neue „Silent Hill“-Ableger, die interaktive Streaming-Serie „Silent Hill: Ascension“ und den frischen Film „Return To Silent Hill“ unter der Regie von Christophe Gans an.

Gerade über das Remake von „Silent Hill 2“ und auch die neuen Titel „Silent Hill f“ und „Silent Hill: Townfall“ sollten wir uns eigentlich freuen und Luftsprünge machen. Schließlich war es viel zu lange ruhig um Konami Horror-Serie. Doch wirkliche Euphorie will vorerst nicht aufkommen und dafür gibt es gute Gründe!

Der Konami-Absturz

Dass Konami diesen Weg gehen würde, scheint ein logischer Schritt: Das japanische Traditionsunternehmen setzte zuletzt nahezu alle großen Marken vor die Wand oder schaffte es schlicht nicht, überhaupt Spiele zu entwickeln. Wie lange warten wir beispielsweise auf eine Fortsetzung von „Castlevania: Lord of Shadow 2“?! Von „Metal Gear Solid“ möchten wir an dieser Stelle gar nicht erst sprechen.

Andere Marken zerstörte man selbst: Aus „Pro Evolution Soccer“ wurde „eFootball“. Die Umbenennung wäre kein Problem, wäre das Spiel nicht zum Start ein einziger Scherbenhaufen gewesen. Seitdem hat man an dem Free-To-Play-Kick gefeilt, trotzdem ist man weder eine Alternative noch ein kostenloser Konkurrent für „FIFA 23“. Und erinnert ihr euch noch an das 2019 gefloppte „Contra: Rogue Corps“?

Was wir damit sagen wollen: Konami hatte zuletzt alles andere als ein glückliches Händchen. Dass man nun mit dem Publikumsliebling „Silent Hill“ einen großflächigen Angriff versucht, erscheint da ein logischer Schritt.

Mehrgleisig zum Erfolg?

Konami kündigte aber nicht nur das bereits lange gerüchtete Remake von „Silent Hill 2“ an, sondern präsentierte kleine Einblicke in den neuen Film „Return to Silent Hill“ sowie die interaktive Streaming-Serie „Silent Hill: Ascension“.

Man fährt also mehrgleisig und legt den Fokus nicht allein auf Computer- und Videospiele. Vielmehr möchte man „Silent Hill“ als Entertainment-Marke etablieren. Das ist zweifellos ein smarter, wenn auch nicht gerade neuer Move. Spätestens nach den Erfolgen der Netflix-Serie „The Witcher“ strecken viele Unternehmen ihre Fühler in Richtung Film- und Seriengeschäft aus. Schließlich kann ein Blockbuster schnell auch zusätzliche Einnahmen für die Gaming-Sektion generieren.

Im Fall von „The Witcher 3: Wild Hunt“ durfte sich CD Projekt RED zum Weihnachtsgeschäft 2019 etwa über einen Verkaufszuwachs von 554 Prozent freuen. Zeitweise waren auf Steam sogar mehr „The Witcher 3“-Spieler online als zum Launch des Fantasy-Rollenspiels vier Jahre zuvor. Ubisoft kooperiert ebenfalls mit Netflix. Das Ergebnis sind neben einer „Assassin’s Creed“-Serie auch exklusive Mobile-Spiele.

„Silent Hill“ könnte also für Konami ein Versuchsballon sein, um die Möglichkeiten auszutesten. Im Falle eines Erfolges könnte man weitere Marken auslagern und in andere Entertainment-Bereiche erweitern. „Metal Gear“ wäre hier ein ebenso prominentes Beispiel wie „Castlevania“, für das es ja bereits eine Anime-Serie auf Netflix gibt.

Zweiter Frühling für „Silent Hill“?

Und dennoch sind wir skeptisch. Speziell in Bewzug auf „Silent Hill 2“. Dessen Qualitäten sind unbestritten. Das Spiel gehört vollkommen zurecht zu den besten Horror-Games aller Zeiten, ist aber zugleich auch ein Produkt seiner Zeit. Sowohl die verwendeten Motive als auch das Gameplay und die Technik – sie alle spielten mit hinein in die „Faszination Silent Hill“.

Insofern ist es auch vollkommen logisch, dass die Verantwortlichen von Bloober Team bereits ankündigten, bei allem Respekt zum Original auch einige Veränderungen daran vorzunehmen. Man muss an einem über 20 Jahre alten Spiel Anpassungen vornehmen, damit es einer neuen Zielgruppe gefällt. Die Herausforderung besteht hier vor allem darin, die Seele des Originals zu bewahren.

Bloober Team hat zwar mit Titeln wie „Blair Witch“ oder „The Medium“ eine längere Grusel-Vergangenheit, die ganz großen Hits waren aber nie dabei. Das Remake von „Silent Hill 2“ ist nun zweifellos die größte Chance des im polnischen Krakau ansässigen Entwicklers. Ob dies Fluch oder Segen für Bloober Team und Konami bedeutet, wird sich erst zeigen. Die ersten Szenen wirken gut und stimmungsvoll, jedoch bleibt abzuwarten, ob man es wirklich schafft, dem über 20 Jahre alten Horror-Klassiker neues Leben einzuhauchen.

Unsere größte Befürchtung: Bei „Silent Hill“ spielte seit jeher das Kopfkino oder auch die Fantasie des Spielers eine wichtige Rolle. Gelingt das auch mit 4K-Auflösung, HDR und einer möglicherweise angepassten Third-Person-Kamera?


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Hier stehen zumindest einige gewaltige Fragezeichen hinter – ebenso wie hinter dem von No Code entwickelten „Silent Hill Townfall“ oder „Silent Hill f“, welches uns in die 60er zurückschickt und so einen neuen Spin in die Serie bringen soll. Klingt beides spannend, aber nach den vergangenen Jahren fehlt uns schlicht das Vertrauen in Konami, um hier blind in den „Silent Hill“-Hype zu verfallen.

Deshalb: Das Geschäftsmodell um die Marke „Silent Hill“ wirkt stimmig, jetzt überzeugt uns bitte auch endlich wieder mit großen Spielen, liebe Konamis.

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Arthur-Spooner

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05. November 2022 um 17:13 Uhr
News-Kommentator

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05. November 2022 um 17:52 Uhr
consoleplayer

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05. November 2022 um 19:55 Uhr
Ridgewalker

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05. November 2022 um 22:24 Uhr
Doppeldenker86

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06. November 2022 um 08:05 Uhr
xjohndoex86

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06. November 2022 um 11:37 Uhr
RikuValentine

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06. November 2022 um 11:41 Uhr
xjohndoex86

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RikuValentine

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06. November 2022 um 11:56 Uhr
xjohndoex86

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06. November 2022 um 12:23 Uhr
Schnäbedehämbrä

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06. November 2022 um 12:33 Uhr