Phil Spencer: Großartige Spiele allein werden den Xbox-Marktanteil nicht ändern

Während PlayStation und Nintendo weitgehend den Konsolenmarkt dominieren, bleibt für die Xbox-Sparte nur der dritte Platz. Laut Phil Spencer werden gute Spiele an den Marktanteilen nur wenig ändern. Zudem entschuldigte sich das Xbox-Oberhaupt in einem Interview für den enttäuschenden "Redfall"-Launch.

Phil Spencer: Großartige Spiele allein werden den Xbox-Marktanteil nicht ändern

Seitdem Sony die Produktion der PS5 erhöhen und für eine bessere Verfügbarkeit sorgen konnte, gehen die Verkäufe quasi durch die Decke. Gleichzeitig konnte in ersten Regionen der Abstand zu den Konsolen Xbox Series X und Xbox Series S weiter ausgebaut werden.

Auch der Konsolenverkauf von Nintendo läuft nach wie vor hervorragend, trotz der Tatsache, dass die Japaner weiterhin auf einen Nachfolger der Switch warten lassen.

Für den dritten Konsolenanbieter auf dem Markt bleiben die Konsolenverkäufe offenbar auf einem Niveau, mit dem der Xbox-Hersteller nicht zufrieden sein dürfte. Allerdings gebe es nur begrenzte Möglichkeiten, den Konkurrenten ein paar Prozent vom Marktanteil abzunehmen, wie der Xbox-Chef betonte.

„Es geht uns nicht darum, Sony oder Nintendo zu übertrumpfen“, so Phil Spencer in einer neuen Kinda Funny-Show. „Es gibt nicht wirklich eine großartige Lösung oder einen Gewinn für uns. […] Ich sehe Kommentare, dass sich alles zum Guten wenden würde, wenn man nur großartige Spiele erschaffen würde. Es stimmt einfach nicht, dass, wenn wir losziehen und großartige Spiele entwickeln, sich der Anteil der Konsolen plötzlich auf dramatische Weise verschieben wird.“

Laut Spencer seien „die beiden Top-Player so stark, wie sie sind“. Und in bestimmten Fällen gebe es „einen sehr, sehr diskreten Fokus auf Geschäfte und andere Dinge“, die es dem Xbox-Team schwerer machen würden. Gleichzeitig stellte Spencer klar, dass es nicht an „irgendjemand anderem“ liegt, dass die Situation so sei.

Spieler haben ihre Bibliotheken bereits aufgebaut

Spencer zufolge war die Xbox One-Ära eine schlimme Generation, die man verloren habe. Es sei zugleich eine Generation gewesen, in der die Spieler damit begannen, ihre digitalen Spielbibliotheken aufzubauen, die dank der Abwärtskompatibilität der neuen Konsolen auch auf der neuen Hardware genutzt werden können, was den Umstieg noch einmal schwerer mache.

So glaubt der Xbox-Chef, dass 90 Prozent der Leute, die eine Konsole kaufen, bereits eine PlayStation, Nintendo oder Xbox-Konsole besitzen, auf denen sie ihre digitale Spielesammlung etabliert haben. Zudem sei die neue Generation die erste, in der die großen Spiele, die Gamer ausgiebig nutzen, Produktionen sind, die bereits in der letzten Generation verfügbar waren, darunter „Fortnite“.

„Wir wollen, dass sich unsere Xbox-Community großartig fühlt. Aber die Vorstellung, dass wir das Konsolenrennen irgendwie gewinnen werden, wenn wir uns nur mehr auf großartige Spiele auf unserer Konsole konzentrieren, entspricht meiner Meinung nach nicht der Realität der meisten Menschen“, so Spencer.

Während sich Microsoft damit abgefunden zu haben scheint, dass die Xbox auf dem Konsolenmarkt in absehbarer Zeit nicht die Führung übernehmen kann, zielt das Unternehmen auf einen noch größeren Markt ab.

„Wenn wir nicht in der Lage sind, Kunden auf Handys zu finden, auf jedem Bildschirm, auf dem jemand spielen möchte, wird man wirklich in eine Nische des Spielens segmentiert, was die Führung eines globalen Unternehmens sehr schwierig machen wird“, so Spencer im vergangenen November in einem Gespräch mit The Verge.

„Als Prozentsatz des gesamten Spielegeschäfts schrumpft das Konsolengeschäft, weil das Gesamtgeschäft wächst und die Konsole als Geschäft relativ flach bleibt, dasselbe gilt für den PC“, betonte er weiter. Mit der Übernahme von Activision Blizzard, die nach der CMA-Entscheidung auf wackeligen Beinen steht, wäre Microsoft mit King schlagartig im Besitz eines führenden Anbieters von Mobile-Spielen.

Entschuldigung für Redfall-Debakel

Im Rahmen der neusten Ausgabe von Kinda Funny Games äußerte sich Spencer ebenfalls zum desaströsen Launch von „Redfall“, das auf dem PC auf einen Metascore von 58 und auf der Xbox Series X/S auf einen Metascore von 62 kommt. Die User-Scores liegen bei 1.9 und 2.6.

Spencer nutzte die Gelegenheit, sich für den vergeigten Start zu entschuldigen und erklärte: „Es gibt nichts Schwierigeres für mich, als die Xbox-Community zu enttäuschen. Ich bin schon seit langer Zeit ein Teil davon. Ich arbeite natürlich an der Xbox, ich leite das Geschäft, ich habe viele Freunde und bekomme viel Feedback. Und wenn ich dann sehe, wie die Community das Vertrauen verliert und enttäuscht ist, dann bin ich enttäuscht und wütend auf mich selbst.“

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Im Fall von „Redfall“ liege der Durchschnitts-Score zweistellig unter dem Wert, den man bei Xbox erwartet hatte: „Das ist eines der enttäuschenden Dinge: Wir würden niemals ein Spiel auf den Markt bringen, von dem wir dachten, dass es in den niedrigen 60ern bewertet wird – das ist nicht Teil unserer Ziele“, so Spencer weiter.

Dem Xbox-Chef zufolge hätte eine Verschiebung nachträglich betrachtet nur bedingt Sinn ergeben, denn das Feedback, dass er gesehen habe, bezog sich voranging auf die kreative Vision des Spiels, auf die eine Verschiebung keinen großen Einfluss mehr gehabt hätte.

„Es gibt Qualitätsprobleme und wir arbeiten daran. Aber ein wesentlicher Teil des Feedbacks, das ich [aus Redfall-Rezensionen] bekomme, ist, dass das Spiel nicht die kreative Vision umsetzt, die es für die Spieler hatte. Das fühlt sich nicht an wie ein: Hey, verschiebt es einfach“, so Spencer.


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Im weiteren Verlauf des Interviews widmete sich Spencer den Spielen, die noch kommen werden und räumte ein, dass der Xbox-Showcase im vergangenen Jahr nicht die Erwartungen erfüllen konnte. „Nein, wir haben nicht geliefert“, betonte das Xbox-Oberhaupt.

In diesem Jahr soll der Showcase, zu dem kürzlich die genaue Startzeit angekündigt wurde, besser werden, auch wenn es Spencer vermied, die Erwartungen unnötig in die Höhe zu treiben: „Wir werden einige Dinge ankündigen, die die Leute noch nicht gesehen haben, einige neue Spiele, [und] wir werden Updates zu einigen der Dinge geben, die auf eurer Liste standen.“

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05. Mai 2023 um 15:48 Uhr
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