Studie: Klassische Spiele sind vom Aussterben bedroht

Klassische Videospiele könnten mit der Zeit komplett verschwinden. In einer Studie warnen die Video Game History Foundation und das Software Preservation Network vor dem Aussterben einst bekannter Titel.

Studie: Klassische Spiele sind vom Aussterben bedroht

Die Video Game History Foundation ist in Zusammenarbeit mit dem Software Preservation Network zu dem Schluss gekommen, dass ältere Spiele zunehmend vom Markt verschwinden und damit quasi vom Aussterben bedroht sind. Schon 87 Prozent der in den Vereinigten Staaten veröffentlichten klassischen Videogames seien in diesem Sinne gefährdet.

Stichproben hätten ergeben, dass von Spielen, die vor 2010 veröffentlicht wurden, nur noch ein kleiner Teil über Neuauflagen im Umlauf waren. Von den getesteten Commodore-64-Spielen konnten beispielsweise nur noch 4,5 Prozent in einem aktuellen digitalen Shop bezogen werden.

Bei den Spielen für den Gameboy waren es 5,8 Prozent. Vor der Schließung des Wii U- und 3DS-E-Shops war der Anteil weitaus höher, was bedeutet, dass viele der klassischen Spiele über Nintendos Online-Service am Leben gehalten wurden.

Titanic nur noch auf VHS?

„Stellt euch vor, die einzige Möglichkeit, Titanic zu sehen, bestünde darin, eine gebrauchte VHS-Kassette zu finden und euer eigenes altes Equipment zu pflegen, um den Film trotzdem ansehen zu können“, heißt es im Fazit der Studie. „Es klingt verrückt, aber das ist die Realität, in der wir mit Videospielen leben, einer 180 Milliarden Dollar schweren Industrie, während die Spiele und ihre Geschichte verschwinden.“

Im Rahmen der Studie wollten die Initiatoren wissen, wie Bibliotheken und Organisationen weitere Ausnahmen bei der Bewahrung von Videospielen gewährt werden können. So sei es den meisten Archiven und Organisationen zwar gestattet, Inhalte digital zu konservieren. Doch um diese alten Inhalte legal abspielen zu dürfen, wird von den Fans erwartet, mitunter jahrzehntealte Geräte zu nutzen.

„Ich hoffe, dass diese Studie die Menschen wachrüttelt. Seit Jahren wissen wir, dass die Verfügbarkeit klassischer Videospiele auf legalem und sicherem Weg katastrophal ist, aber niemand hat das jemals beziffert“, so Frank Cifaldi, Co-Director der Video Game History Foundation. Die Ergebnisse seien schlimmer als bei jedem anderen Medium.


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Zumindest für die Vereinigten Staaten soll eine Lösung angestrebt werden. Der Digital Millennium Copyright Act (DMCA), ein Gesetz, das die Aufbewahrung und den Zugang zu klassischen Spielen regelt, wird im kommenden Jahr erneut überprüft. „Wir hoffen, dass diese Studie einen Wandel einleitet und dass die Erhaltung von Videospielen gestärkt wird – bevor wir noch mehr verlieren“, heißt es weiter.

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