Larian Studios: Massenentlassungen sind “vermeidbarer Mist”

Michael Douse, Larians Director of Publishing, hat sich zu den Massenentlassungen innerhalb der Videospielbranche geäußert. Schon zuvor verschaffte sich der Larian-CEO Swen Vincke Luft.

Larian Studios: Massenentlassungen sind “vermeidbarer Mist”

Larian konnte mit “Baldur’s Gate 3” große Erfolge feiern, was die Finanzen des Studios erheblich gestärkt haben dürfte. Dem gegenüber steht eine Branche, die in den vergangenen Monaten nicht zuletzt mit Massenentlassungen in den Schlagzeilen landete.

Der Larian-CEO und -Gründer Swen Vincke ist bekannt dafür, Dinge ungeschönt auszusprechen. Die neusten Entlassungswellen kommentierte er im Februar mit deutlichen Worten und machte vor allem die Gier der Publisher für die Situation innerhalb der Videospielbranche verantwortlich. Sie hätten „die ganze Sache schon so lange versaut“.

Auch Michael Douse, bei Larian als Director of Publishing tätig, hält seine Meinung nicht zurück. In einem Gespräch mit Game File schloss er sich den Worten von Vincke an.

Das ist “wirklich ziemlich krank”

Laut Douse seien “diese riesigen Betriebsausfälle, die wir Entlassungen nennen” ein “vermeidbarer Mist”. Anders könnten sie nicht bezeichnet werden.

So hätten es die großen Publisher und Studios einfach versäumt, sich finanziell für die Zukunft zu rüsten. Und sobald sich der Markt dreht, wären wellenartige Entlassungen, wie wir sie seit einiger Zeit sehen, die Folge.

„Deshalb sieht man eine Entlassung nach der anderen. Weil die Unternehmen sagen: Na endlich. Jetzt können wir das auch. Wir wollen das schon seit Ewigkeiten machen. Alle anderen tun es auch. Warum tun wir es also nicht? Das ist wirklich ziemlich krank.“

Douce zufolge seien Entlassungen “eine sehr, sehr komplexe und nuancierte Entscheidung”. Doch die Vorstellung, dass sie unvermeidlich seien, bezeichnete er als “einfach nicht wahr”.

Gerade in Hinblick auf die ganz großen Unternehmen seien die Entlassungen in der Regel keine Notwendigkeit, um das Risiko eines Konkurses zu reduzieren. Stattdessen gehe es um das Risiko, „die Aktionäre zu verärgern“.

Tatsächlich erwarten Aktionäre von börsennotierten Unternehmen wie Electronic Arts, Microsoft oder Sony eine gewisse Rendite. Laut Douse sollten Publisher allerdings die Gier zügeln und besser planen, damit die Entwickler über genügend finanzielle Reserven verfügen, um ein Spiel in eine andere Richtung zu lenken.

Die Lösung? Privat bleiben und Geld zurücklegen

Doch wie möchte sich Larian für kommende Herausforderungen rüsten? Hierzu folgte eine klare Aussage: Nicht verkaufen, privat bleiben und ein paar Groschen für die mageren Zeiten aufheben.

Laut Douse hätte der Börsengang von Larian zwar einiges an Geld gebracht, stünde aber „im Widerspruch zum Qualitätsaspekt dessen, was wir zu tun versuchen“. Zudem seien Unternehmen, die auf die Bedürfnisse der Anleger eingehen müssen, nicht agil genug.

“Als Unternehmen haben wir Reserven geschaffen. Wir haben uns nach dem Bedarf gerichtet und Reserven und Ausweichmöglichkeiten geschaffen, nur für den Fall, dass wir sie brauchen. Glücklicherweise müssen wir das nicht. Wir sind einfach wendig. Flink zu sein, ist der Schlüssel. Große Unternehmen sind nicht wendig”, so Douse.

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“Baldur’s Gate 3” kam im August 2023 zunächst für den PC auf den Markt. Die PS5-Fassung folgte im September, bevor im Dezember das Xbox-Series-Duo an der Reihe war. Im Februar 2024 nannte Larian eine Spielerzahl.

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