Da im letzten Jahr ein knapp zwei Milliarden US-Dollar schwerer Deal scheiterte, sahen sich die Verantwortlichen der Embracer Group zu einem rigorosen Sparkurs gezwungen.
Im Rahmen der Maßnahmen setzte die Publisher-Gruppe bei zahlreichen internen Studios den Rotstift an und entließen hunderte Mitarbeiter. Auch die „Neverwinter“-Macher der Cryptic Studios sahen sich Ende 2023 mit Entlassungen konfrontiert. Nachdem sich Studio-CEO Phil Frazier im Sommer dazu entschloss, Cryptic zu verlassen und zu Wargaming zu wechseln, deutete sich bereits an, dass es zu weiteren Entlassungen kommen könnte.
Befürchtungen, die sich nun offenbar bewahrheiteten. Wie mehrere Angestellte von Cryptic berichten, soll das im Jahr 2000 gegründete Entwicklerstudio sogar vor dem endgültigen Aus stehen.
Entwickler sprechen von zahlreichen Entlassungen
Auf Plattformen wie LinkedIn meldeten sich diverse Angestellte zu Wort und sprachen von einer weiteren Entlassungswellte bei Cryptic. Betroffen sind auch diverse bekannte Köpfe wie Senior Community Manager Mike Fatum, Senior Artist Mauricio Tejerina, Environment Artist Gianna Rockwell oder Character Artist Amelia March.
„Wie viele Leute, die heute posten, kenne ich jetzt offiziell mein letztes Datum bei den Cryptic Studios“, schrieb Fatum Anfang dieser Woche auf LinkedIn. „Wenn Sie auf der Suche nach einem Community Manager sind, der Erfahrung im Aufbau einer nicht-toxischen Community hat, über ausgezeichnete Hosting-Fähigkeiten und tiefes Wissen in sozialen Medien verfügt, senden Sie mir eine Nachricht, ich würde gerne mit Ihnen arbeiten!“
Rockwell äußerte sich deutlicher und bezeichnete ihren Abgang als „Teil der Entlassungen bei Cryptic“, die am 31. Oktober 2024 und somit Ende des Monats vorgenommen werden. Tejerina und March verwendeten in ihren Statements ebenfalls den Begriff „Entlassungen“.
Unbestätigten Angaben zufolge entlässt die Embracer Group nahezu die gesamte Belegschaft von Cryptic. Lediglich ausgewählte Teamleiter sollen ihren Job (vorerst) behalten.
Eine offizielle Bestätigung steht noch aus
Die Embracer Group selbst äußerte sich zu den Entlassungen und dem möglicherweise bevorstehenden Aus von Cryptic bislang nicht. Da mehrere Mitarbeiter die aktuelle Entwicklung des Studios bestätigten, können wir aber wohl davon ausgehen, dass eine entsprechende Stellungnahme in Kürze folgt.
Die Cryptic Studios wurden wie eingangs erwähnt im Jahr 2000 gegründet. Zu den bekanntesten Titeln der MMO-Experten gehören die Online-Rollenspiele „Neverwinter“ und „Star Trek Online“, die mittlerweile von anderen Studios betreut werden.
Zuletzt versuchte sich Cryptic an „Magic: Legends“, einem MMO in der Welt von „Magic: The Gathering“. Aufgrund des ausbleibenden Interesses seitens der Spieler wurde das Projekt jedoch im Juni 2021 eingestellt.
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Kommentare
Playzy
10. Oktober 2024 um 19:37 UhrDas ist so heftig. Wie dieser 2mrd Deal alles auseinander nimmt.
Sam1510
10. Oktober 2024 um 21:24 UhrDie von Embracer Group sind aber auch dämlich sry. Geben Geld im Vorfeld aus was die gar nicht besitzen zu diesen Zeitpunkt. Und durch ihre Dummen Aktionen haben die viele unschuldige mitgrissen…einfach nur Traurig.
bastardo
10. Oktober 2024 um 21:56 UhrSolang die Shareholder ihre boni bekommen ist doch alles gut.
Wen interessieren denn schon ein paar unbeteiligte Existenzen die nichts für den 2mrd deal können
DerMitDemControllerTanzt
10. Oktober 2024 um 22:48 UhrNaja was will man dazu noch sagen…
Einerseits gut, dass dieser Größenwahn nicht gut gegangen ist.
Andererseits schade um die vielen Entwickler, die sich einen neuen Job suchen müssen/mussten.
Die Gaming Branche ist einfach nur noch zum Kotzen.
worstcase
11. Oktober 2024 um 07:14 UhrTja, wer hoch fliegen will, kann auch tief fallen.
Für die ganzen Entwickler ist es natürlich erstmal bitter sich neue Jobs zu suchen. Aber man kann es auch Positiv sehen. Es entstehen neue Studios die neue Spiele für uns entwickeln. Bei den Hochkarätigen Entwicklern werden sich bestimmt einige Perlen zusammenfinden und abliefern.
Index
11. Oktober 2024 um 07:25 UhrEs is doch generell seit Corona vieles im Eimer.
Deutschlands Wirtschaft so schwach wie ewig nicht mehr. Bei uns in Österreich dito. Auch Frankreich muss 60 Milliarden einsparen und und und. Klar dass das in der Spieleindustrie auch so ist.
Dass das alles Konsequenzen hat und erst die Spitze des Eisbergs ist, war klar.
Derzeit geht’s auf der Welt ohnehin rund.
Wo man hinschaut Krieg, Streit , Zank und ganz viel Ich Ich Ich statt WIR.
Ich sag’s euch wies is. Ich bin echt froh dass es Games gibt. Das mit vielen weiteren Hobbys tut echt gut.
Horst
11. Oktober 2024 um 08:14 UhrWas da abgeht ist echt nicht mehr feierlich. Hoffentlich lernt die gesamte Branche aus diesen Sachen und macht es zukünftig besser!
naughtydog
11. Oktober 2024 um 08:59 Uhr@DerMitDemControllerTanzt
Liegt am Shareholdertum. Das macht so ziemlich jede Branche kaputt, weil der Fokus nicht mehr auf den Kunden liegt, sondern auf den Investoren.
bastardo
11. Oktober 2024 um 11:07 Uhr@naughty
Naja man muss ihnen halt nur mal wieder ein trichtern das auch der Kunde Investor ist!
Der Kunde ist an sich DER Investor denn ohne Kundschaft keine Kohle.
Aber lieber lässt man sich zum hundertsten mal von den selben versprechen blenden und kauft day 1 Ramsch.
Der gamer ist echt der typ der nach dem xten mal immernoch an
„Schatz lass es uns nochmals versuchen, diesmal hab ich mich wirklich geändert“ glaubt
Brok
11. Oktober 2024 um 11:19 UhrBei diesem Entwickler ist aber auch zu sagen das über viele Jahre absolut nichts kam. Ohne Embracer wären die wohl längst dicht