BioWare: Kurzfristige Maßnahmen ohne Substanz - Baldur's Gate 3-Macher kritisiert Entlassungen

In dieser Woche kündigte Electronic Arts eine Umstrukturierung des Entwicklerstudios BioWare an. Die mit den Maßnahmen einhergehenden Entlassungen sorgen bei Michael Douse, dem Publishing Director der Larian Studios ("Baldur's Gate 3"), für Unverständnis.

BioWare: Kurzfristige Maßnahmen ohne Substanz – Baldur’s Gate 3-Macher kritisiert Entlassungen

Nachdem das Fantasy-Rollenspiel „Dragon Age: The Veilguard“ die in es gesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte, kündigten die Verantwortlichen von EA in dieser Woche eine Umstrukturierung des verantwortlichen Entwicklerteams BioWare an.

Nur kurze Zeit später wurde klar, dass es im Rahmen der Umstrukturierung auch zu Entlassungen kam. Während ein Teil der Entwickler, die zuletzt an „Dragon Age: The Veilguard“ arbeiteten, auf andere Projekte innerhalb der EA-Studios verteilt wurden, verloren andere ihren Job. Wie viele Menschen unter dem Strich entlassen wurden, ist unklar.

Wie Insider Gaming berichtet, machte sich bei BioWare intern zudem die Sorge vor weiteren Entlassungen breit. Eine Entwicklung, die mit Michael Douse den Publishing Director der „Baldur’s Gate 3“-Macher der Larian Studios auf den Plan rief. Dieser kritisierte EAs Entscheidung und rief den Publisher dazu auf, eine „tragfähige strategische Richtung“ für das angeschlagene Studio zu finden.

Branchenveteran kritisiert EAs Vorgehensweise

In den letzten Monaten sprach Douse immer wieder über die Entwicklung der Gamesbranche und nahm dabei selten ein Blatt vor den Mund. So auch im aktuellen Fall. „Um es ganz klar zu sagen: Was ich an der Art und Weise, wie Entlassungen durchgeführt werden, hasse, ist, dass sie bevor die Entscheidungsträger wissen, was sie mit einem Studio machen sollen, umgesetzt werden“, so der Publishing Director der Larian Studios.

„Und nicht als Folge einer bereits gefundenen Richtung. Das ist durchgängig der Fall. Es ist eine kurzfristige Kostensparmaßnahme auf Kosten vieler Menschen, die kein langfristiges Problem löst.“



Wie Douse ausführt, mangelt es vielen Entscheidungsträgern der Branche schlichtweg an der Fähigkeit, tragfähige strategische Entscheidungen zu treffen. „Das ist ein Mangel an tragfähiger strategischer Richtung auf Führungsebene. Wahrscheinlich könnte man es herausfinden, wenn man seinen Entwicklern vertraut, anstatt sie zu feuern“, meint Douse.

„Aber positiv ist, dass ich eine leichte Veränderung in diese Richtung sehe. Vorerst nur im wenig riskanten Bereich von Remastern und Remakes. Aber sie sind das Fundament für etwas Größeres.“

Entlassungen verschärfen eine Krise

Bezüglich der Entlassungen ergänzte Douse, dass Maßnahmen dieser Art die Krise eines Publishers oder Entwicklers noch einmal verschärfen könnten.

„Die Diskrepanz zwischen Venture Capital und arbeitslosen Spieleentwicklern ist faszinierend. Denn während die einen nach oben fallen, stürzen die anderen mit gleicher Geschwindigkeit in die Tiefe“, fuhr Douse fort.



„Man kann eine milliardenschwere Initiative gegen die Wand fahren und dennoch aufsteigen, während ein unglaublich talentierter Künstler, Ingenieur, QA-Tester usw. in die Armut abrutschen kann. Auf einem Piratenschiff würde man den Kapitän über Bord werfen. Videospielunternehmen sollten wie Piratenschiffe geführt werden“, heißt es abschließend.

Aktuell arbeitet BioWare am neuesten Kapitel der „Mass Effect“-Saga. Berichten zufolge könnte die offizielle Enthüllung des Titels aber noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

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EA ist der Vollstrecker der Gamingbranche. Wenn die keine Sportgames hätten, würde es EA schon lange nicht mehr geben.
Hire and Fire ist ne schlimme Sache und in der Branche extrem krass.

Ich verstehe auch nicht, wie man so stur und mit voller Absicht am Markt vorbeientwickelt, wenn die Entwicklung so teuer ist und vor allem so lange gedauert hat. So groß kann der Vorteil eines hohen DEI/ESG Scores doch nicht sein, dass man Games in die Pleite entwickelt.

Finde den Piratenschiff Vergleich gut.

Es müssten viel mehr Köpfe der Entscheidungsträger/Inner/E rollen.

@Doniaeh: Würde es noch Likes geben, hättest du jetzt einen 🙂

Die ganze Nummer zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte von EA. Tolle Entwickler werden aufgekauft, die kreativen Köpfe mittel- und langfristig vertrieben durch AAA-Fließbandentwicklung nach Schema F, dann bleibt der Erfolg aus weil man auf Zwang neue Zielgruppen (die womöglich gar nicht existieren) erschließen möchte während die alten Fans vor den Kopf gestoßen werden und die Studios werden geschlossen. Siehe Westwood, Bullfrog, etc.

Ich habe nichts gegen irgendwelche Bewegungen usw.
Aber hätte man einfach ein Dragon Age Spiel gemacht und nicht nur den Namen benutzt …….. ;(

Larian ist das absolute top Studio.
Die sind so sympathisch

Natürlich stinkt der Fisch vom Kopf aber auch Führungskräfte sind von den Entlassungen betroffen, was meiner Meinung nach einfach richtig ist, nach drei Mega Flops.

@_YoungAvenger_: Definitiv! Würde insgesamt in den Betrieben helfen. Loyalität ist wichtig, aber man kann/sollte sie nicht ins Unendliche treiben und seine Macht ausnutzen, bis die „Untertanen“ am Ende sind.

Die letzte Analogie hat mich kurz gekillt, haha, aber verkehrt wäre das keinesfalls. Dann würden die Guillemots und ihre Artverwandten deutlich gewissenhafter handeln.

Paar mehr so tolle Studios und alles wäre gut. Dann würde ab und zu auch mal ein gutes Spiel erscheinen.
Gibt nur noch sehr wenige Studios deren Spiele ich zum Release blind kaufe.

Das Studio wird mir immer wie symptahischer. 🙂 Arrrh!

Da spricht er ein paar sehr weise Worte! Stimme ich vollkommen zu! Arrrh!