Die jüngsten Entscheidungen der US-Regierung ziehen die Aufmerksamkeit von Branchenverbänden auf sich. Auch die Videospielindustrie sieht sich durch die von Donald Trump verhängten Importzölle mit Herausforderungen konfrontiert.
Donald Trump hatte in dieser Woche umfassende Zollmaßnahmen auf Warenimporte aus etlichen Ländern erlassen – darunter China, Vietnam und Japan. Letztere stehen essenziell für die Herstellung elektronischer Produkte, darunter auch Spielekonsolen und zugehörige Hardware-Komponenten.
Handelszölle könnten Konsolenpreise deutlich beeinflussen
Die Entertainment Software Association (ESA), die als Interessenvertretung führender US-amerikanischer Videospielunternehmen agiert, äußerte sich in einem Interview mit dem Journalisten Stephen Totilo zu den Folgen der neuen Zölle.
Aubrey Quinn, Senior Vice President der ESA, erklärte: „Jedes einzelne Produkt, das ein Verbraucher kauft, wird wahrscheinlich von vielen der angekündigten Zölle betroffen sein, die alle aufeinander aufbauen.“
Laut Quinn könne sich die Situation noch verschärfen, wenn betroffene Länder mit eigenen Maßnahmen reagieren: „Ich denke, dass das, was wir gestern gehört haben, nicht das Ende der Geschichte ist, weder für die Vereinigten Staaten noch für andere Länder.“
Diese Einschätzung wird durch die Tatsache verstärkt, dass bestimmte Konsolenkomponenten häufig aus verschiedenen Herkunftsländern stammen, was zu mehrfacher Belastung durch unterschiedliche Zollsätze führt.
Ein zentrales Beispiel für die potenziellen Auswirkungen ist die kommende Switch 2 von Nintendo. Die Preisgestaltung des Produkts könnte laut einem Bericht der Financial Times auch im Hinblick auf die US-Zollpolitik kalkuliert worden sein.
Der japanische Analyst Serkan Toto vermutet: „Der Preis deutet darauf hin, dass Nintendo einen Puffer für den Fall aufbaut, dass die Zölle die Lieferketten härter als erwartet treffen.“
Wir berichteten schon gestern:
Produktion in den USA: Keine kurzfristige Lösung
Ein häufig diskutierter Lösungsansatz ist die Verlagerung der Fertigung in die Vereinigten Staaten. Das sei aber nicht von heute auf morgen erledigt. „Lieferketten sind komplex und ändern sich sicherlich nicht über Nacht. Alles, was in Erwägung gezogen oder entschieden wird, kann keine schnelle und reflexartige Reaktion auf eine bestimmte Ankündigung sein“, so Quinn.
Die ESA sieht in diesem Zusammenhang auch die hohe Abhängigkeit der Branche von etablierten internationalen Produktionsnetzwerken. Analyst Daniel Ahmad wiederum weist darauf hin, dass Nintendo die eigene Fertigung bereits nach Vietnam verlagert habe, um vorangegangene Zölle zu umgehen – mit begrenztem Erfolg. Eine erneute Produktionsumstellung würde nicht nur erhebliche Investitionen erfordern, sondern sei auch mit langen Vorlaufzeiten verbunden.
Auswirkungen auf Verbraucher und Marktumfeld
Sollten die Zölle bestehen bleiben oder ausgeweitet werden, könnte sich dieser Umstand langfristig auf das Kaufverhalten auswirken. Denn die höheren Produktions- und Importkosten dürften an die Endverbraucher weitergegeben werden. Bereits jetzt wird in der Branche über mögliche Preisanstiege diskutiert, die sich im Fall von Hardware-Neuerscheinungen wie der Switch 2 auf bis zu 600 US-Dollar belaufen könnten.
Die ESA appelliert an Politik und Industrie, strategisch zu handeln. „Ich denke, jedes Unternehmen, jede Branche, auch die Videospielindustrie, muss darüber nachdenken, was das Beste für die Verbraucher, das Beste für das Geschäft und das Beste für die Mitarbeiter ist“, so Quinn abschließend.
Botomraider: Das ist nicht klug, im Gegenteil. Viel zu einfach gedacht. Aber brabbel es ruhig nach.
Nur linke sind gute Menschen und nur die Eu darf Zölle machen.
Die PS5 kostet in Japan durch den schwachen Yen mittlerweile auch 60% mehr als zum Release (~50000 JPY zum Release, aktuell ~80000 JPY).
Allerdings macht mir das Weltgeschehen mittlerweile echte Sorgen, entweder knicken alle Länder vor den USA ein und machen sie noch viel reicher oder aber die Welt wehrt sich, was ebenfalls dramatische Konsequenzen haben wird.
Irgendwann, und womöglich nicht mehr lang…dann wird der große Knall kommen.
Es läuft einfach darauf hinaus…und bereitet euch einfach drauf vor.
Groß rumtexten, warum wieso und weshalb bringt da nicht mehr viel…
@J-Rock: Das verändert den Blickwinkel völlig, oder? 😉
@Alistair
Schöner als mit dem letzen Absatz hätte ich es nicht Worte fassen. Das schlimme ist, dass sich diese Typen auch noch wie große Männner und Macher fühlen.
Die Parallelen zu der 30er Jahren sind unverkennbar. Weltweit lodern Kriege, Rechte Parteien sind auf dem Vormarsch und die USA erheben höhere Zölle als zu beginn der 30er (damals waren es 6%). Wie die 30er endeten wissen ja vermutliche alle hier.
Als würde die Welt nur noch aus Affen bestehen die unbedingt ihren dickschädel durchsetzen wollen weil sie sich irgendwie benachteiligt fühlen.
Und mit Deutschland kannst du die Migration in die USA schon mal gar nicht vergleichen, weil es dort kein nennenswertes Sozialsystem gibt. Auch gering qualifizierte Migranten müssen dort sofort arbeiten, wenn sie überleben wollen. Die werden übrigens auch gebraucht, weil es unzählige Geringqualifizierte braucht, um eine Wirtschaft am Leben zu halten mit Jobs, die kein normal verdienender Amerikaner machen will (Haushaltshilfe, Kellner, Gärtner etc.).
@J-Rock: Ja? Deswegen wurden ja auch gerade zig Personen mit gültiger Einreiseerlaubnis in den Knast geschickt und mussten wieder ausreisen. U.a. deutsche Staatsbürger oder Personen, die mit Amerikanern verheiratet sind und nach Auslandsaufenthalten wieder in die USA einreisen wollten.
Und deswegen gibt es ja auch die Grabenkämpfe zwischen MAGA und den Techies um Musk und Thiel, die natürlich Zuwanderung von Fachkräften brauchen, um ihr Business am Laufen zu halten. MAGA ist komplett gegen JEDE Einwanderung. Weil Einwanderung die „amerikanische Kultur“ zerstören würde. Wo man sich erst mal fragt, welche Kultur genau, da die USA eine Nation ist, die vollständig von Einwanderern geprägt wurde. Aber gut, Sinnfragen muss man da eh nicht stellen, wo es keinen Sinn gibt.
Das ganze Vorgehen ist Quatsch.
Natürlich macht es Sinn dort zu produzieren, wo die Kosten günstig sind. In den USA wird dafür das produziert, was die Amis besser können – Stichwort Silicon Valley. Die US-Wirtschaft hat nahezu Vollbeschäftigung und selbst, wenn Unternehmen ihre Produktion in die USA verlagern würden (was Jahre dauert, um entsprechende Fabriken zu bauen), gibt es gar nicht genug Arbeitskräfte, die in den USA produzieren könnten. Auch vor dem Hintergrund das laut MAGA Migration (zusätzliche Arbeitskräfte) ja der Kern allen Übels ist. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die US-Konsumenten natürlich freuen würden, wenn sie für ihren Nike-Turnschuh, der bisher in Vietnam für ein paar Dollar genäht wird, dann künftig 300 Dollar zahlen müssen, weil die Arbeitskosten in den USA ein vielfaches höher sind.
Ist einfach ein Beispiel für Entscheidungen von Leuten, die keine Ahnung davon haben, was die Auswirkungen sein werden.
Die Videospielbranche ist schon kaputt ohne Ende,. Auch wenn der Trump ein Menschenfeind ist und Fehlentscheidungen trifft, braucht man ihm das nicht in die Schuhe zu schieben.
Die Welt braucht Menschen wie Trump und Putin um mal wieder Unabhängigkeit zu lernen.
Ich habe für diesen Orangen Affen und seine Anhänger keine netten Worte demnach spare ich sie mir. Diese Menschenfeinde gehöre einfach bekämpft
USA verhängen vorerst keine Zölle auf Arzneimittel
@Blackmill_x3 da geh ich auch absolut mit, gerade wenn man bedenkt das wir keine Medikamente in Europa herstellen können, ist das schon hart. Geht ja nicht nur um Kosteneinsparung, sondern auch das der Sicherheitsstandard so gering ist, was ich aus menschlicher Sicht eine Katastrophe finde.
Ich schätze aber so wie das jetzt läuft, wird der Schaden erst mal enorm, die USA wird ja Handelstechnisch isoliert (mehr oder weniger). Bis da neue Produktionsketten usw aufgebaut sind, geht das ein paar Jahre. Wird halt erst mal eine eklige Zeit für die Bürger.
@Clive95
Ja so schnell und ohne Vorbereitung ist es natürlich erstmal mies.
Aber das wird sich mit der Zeit auch wieder einpendeln, denke ich.
Aber wenns irgendwann läuft und die Länder wieder mehr selber produzieren, ist es schon von Vorteil.
So wie es jetzt die ganze Zeit war und ist, ist nämlich auch gar nicht gut.
Das Perfide daran: Trump und Konsorten werden den Schaden, den sie anrichten, wieder den Anderen zuschieben. Auch wenns uns durch Trump, der ja quasi per du mit der NSAgD is, schlechter geht, werden Alice und Co es auf unsere Regierung schieben. Müde Schafe werden den Zusammenhang dann leider nicht erkennen.
Ändern kann man aber nur was, wenn eigene Produktionsketten schon stehen und funktionieren.
Das wird jedenfalls noch spannend.
Einzige Alternative: Wir produzieren unsere eigene Konsole – Bildchirmspiel 02!
@Blackmill_x3 da unsere Firma, die noch viel in Deutschland produziert, kann ich dem nicht so entspannt entgegen sehen. In erster Linie leiden erst mal die US Bürger unter den Maßnahmen und werden ordentlich zur Kasse gebeten und die Unterhaltskosten sind ja schon enorm. Dort wird dann gerne zu Fastfood gegriffen anstatt frisch zu kochen, einfach weil frische Lebensmittel extrem teuer sind dort.
Das man etwas ändern muss, so wie es Juan geschrieben hat würde ich voll mitgehen. Aber mit der Brechstange alles versuchen nieder zu reißen ist garantiert nicht der richtige Weg. Alles mit Sinn und Verstand und da ist Trump garantiert der falsche. Wenn die das echt in der Form durchziehen, haben wir bald ein großes Problem.
PS6 wird halt dann 800-900 Euro + den Kleinkram kosten 😀
@Juan
Sehe ich auch so.
So schön es auch ist, dass alles günstig in China produziert wird, ist es aber auch irgendwann ein riesiger Nachteil, wenn sich so viele Länder so sehr davon abhängig machen.
Kann Trumps handeln gut nachvollziehen.
Jetzt weiss dir olle EU mal wie es ist wenn alles teurer gemacht wird…. und labern jetzt von Handelskrieg so ein Stuss…
Mir egal. Zurzeit gibt’s eh nichts interessantes für mich. Zocke viel Retro
Mal abgesehen davon das es alles andere als Gut ist für die Umwelt wenn alles mögliche völlig sinnlos um die Welt geschickt wird mit Tankern die sonst was für schwarze Rauchsäulen ausstoßen…
Was genau er und seine Administration damit bezwecken will weiss niemand aber wahrscheinlich geht es ihnen gegen den Strich das alles in Chin, Indien und co hergestellt wird und das werden sie in den nächsten Jahren wieder zurück drehen.
Sogar unsere Medikamente werden zum größten Teil da hergestellt. Das kann so irgendwie nicht richtig sein oder das ein Apfel aus Afrika billiger ist als ein Apfel aus Deutschland der hier schon vor Ort ist. Nordseekraben werden zur Bearbeitung nach Afrika geschickt und dann kommen sie wieder zum Verkauf zu uns zurück. Da kann man endlos weiter aufzählen.
Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.