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PS4-TEST: Resident Evil Revelations 2 - Episode 1

play3 Review: PS4-TEST: Resident Evil Revelations 2 – Episode 1

7.0

„The Walking Dead“ macht es, „The Wolf Among Us“ macht es, „Game of Thrones“ macht es und nun auch „Resident Evil“. Die Rede ist von Videospielen im Episoden-Format. Beginnend heute erscheint „Resident Evil Revelations 2“ häppchenweise in Form von vier Download-Episoden. Erst kurz nach Veröffentlichung der letzten Episode wird der Titel ab dem 20. März dann in seiner kompletten Form auch auf Blu-Ray erhältlich sein.

Dass Telltale-Games die Vermarktung von Episoden-Inhalten wie kein anderer beherrscht, steht außer Frage. Doch wie gut funktioniert das Konzept im „Resident Evil“-Universum? Reißt die Story ähnlich mit wie bei der Adventure-Konkurrenz, wo man dem Start einer neuen Folge sprichwörtlich entgegen fiebert? PLAY3.de hat die erste „Relevations 2“-Episode durchgespielt und gibt Antworten.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 01

Was wir cool finden

Das rasant geschnittene Rendersequenz-Intro legt den Grundstein für ein Survial-Horror-Abenteuer, welches ihr aus der Perspektive von insgesamt vier Charakteren erlebt. Damit dieser Twist funktioniert, gliedert sich jede Episode in zwei ähnlich lange Handlungsstränge. Handlungsstrang A rückt Serien-Urgestein Claire Redfield und ihre jüngere Kollegin Moira Burton in den Fokus.

Eben noch scherzen die beiden auf einer Cocktail-Party ihres Arbeitgebers – der Anti-Bioterrorismus-Organisation TerraSave – als plötzlich die Lichter ausgehen, Männer einer Spezialeinheit den Raum stürmen und den Mädels eine Betäubungsspritze in den Hals rammen. Einige Zeit später erwacht Claire in einer Gefängniszelle an einem unbekannten Ort – um ihr Handgelenk ein seltsam leuchtendes Armband. Dann plötzlich, ohne ihr Zutun öffnet sich die Tür der Zelle und der Wahnsinn beginnt…

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 02

Für Koop-Liebhaber
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, denn mit einer Story-Spielzeit von gerade mal zwei bis drei Stunden fällt die erste Episode von „Revelations 2″ leider ziemlich kurz aus. Laune macht das Ganze trotzdem, vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden im Splitscreen-Koop mit einem Kumpel. Die Grundidee? Ein Spieler steuert Claire, der andere Moira. Da jede Figur über ganz einige Talente verfügt, wird Teamwork zum Pflichtprogramm.

Ist kein menschlicher Mitspieler verfügbar, übernimmt die KI die Steuerung des Koop-Partners. Spielt ihr allein, dürft ihr außerdem (fast) jederzeit zwischen den Spielfiguren wechseln. Anfangs fühlt sich das etwas ungewohnt an, doch schon nach kurzer Zeit hat man den Dreh raus. Nicht zuletzt weil Capcom die Steuerung im Vergleich zum ersten „Resident Evil Revelations“ für PS3 spürbar verbessert hat. Egal ob Ausweichrolle, flotter Sprint durch verwinkelte Gänge oder gezieltes Anvisieren von besonderes verwundbaren Zombie-Körperteilen – das Handling ist auf Augenhöhe mit moderner Third-Person-Action-Kost.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 03

Grundverschieden
Doch zurück zu unseren Protagonisten. Claire schwört auf Schusswaffen und ist entsprechend dafür zuständig, Gegner aus dem Weg zu räumen. Moira dagegen hat eine Aversion gegen alles, was Patronen speit. Sie greift lieber zur Taschenlampe, blendet damit ihre Widersacher, macht versteckte Objekte in der Umgebung sichtbar, teilt mit einer Brechstange im Nahkampf aus und hebelt Türen auf. Kurzum: Die beiden Charaktere sind grundverschieden, was den Koop-Schwerpunkt des Titels prima unterstreicht.

Gleiches gilt für die Helden des zweiten Handlungsstrangs: Barry Burton (Waffenspezialist) und Natalia (kann Feinde durch Wände sehen, versteckte Objekte lokalisieren sowie durch enge Passagen krabbeln). Ihre Geschichte wird allerdings erst verfügbar, wenn ihr die Story rund um Claire und Moira bis zum ersten großen Cliffhanger vorangetrieben habt.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 05

Gruselgarantie?
Atmosphärisch hinterlässt „Revelations 2“ eine ordentliche Figur, insbesondere der Part mit Claire und Moira dürfte Survival-Horror-Enthusiasten zusagen. Durchweg gelungen wird hier zwischen ruhigen und hektischen Momenten abgewechselt und der Spieler mit recht zähen, optisch hinreichend grotesken Gegnertypen konfrontiert. Die allgegenwärtige Munitionsknappheit und geschickt platzierte Controller-Vibrationseffekte sorgen ebenfalls für wohlige Nervenkitzel.

Einmal beide Handlungsstränge abgeschlossen, schaltet ihr noch den sogenannten Raid-Modus frei. Dieser Horde-Modus wirkt zunächst unscheinbar, überzeugt dann jedoch mit einem kontinuierlich ansteigenden Schwierigkeitsgrad, jeder Menge Freischalt-Extras, zahlreichen Waffen-Upgrades, und der Option, ihn ebenfalls kooperativ angehen zu können.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 07

Was wir weniger cool finden

Episode 1 büßt leider an verschiedenen Fronten Wertungspunkte ein. Da wären zum Beispiel die bis dato eher langweiligen Umgebungen. Das Szenario „mysteriöse Gefängnisinsel“ als solches gefällt, die bisherige Umsetzung dagegen weniger. Den Korridoren der größtenteils rechteckig konstruierten Anlage mangelt es an architektonischen Highlights und sehenswerten Details, die zum Erkunden einladen.

Sicherlich, hier und da liegen verstörende Notizzettel herum, ab und an entdeckt man groteske Folterinstrumente und hin und wieder ziehen seltsam verstümmelte Körper die Blicke des Betrachters auf sich. So richtig will der Entdecker-Funke allerdings nie überspringen. Hat man, was man braucht (etwa einen Schlüssel), verschwendet man in der Regel keine Zeit mehr, sich noch länger umzuschauen. Wer zuvor die unzähligen Umgebungsdetails eines „The Order 1886“ bewundert hat, dürfte in dieser Hinsicht also ziemlich enttäuscht sein.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 04

Technik von gestern
Mitverantwortlich hierfür ist zweifelsohne die eher angestaubte Technik. Man merkt einfach, dass das Spiel auch noch auf PS3 funktionieren muss. Entsprechend durchschnittlich gestaltet und texturiert fallen die 3D-Modelle von Regalen, Kisten, Stühlen, Baumstämmen und Umgebungsobjekten aus. Lichteffekte sowie Gegnermodelle machen da schon mehr her, schöpfen das Potenzial der PS4 aber ebenfalls in keiner Weise aus.

Schelte gibt’s zudem für einige wirklich unschöne Clipping-Fehler. Wie der oben abgebildete Screenshot illustriert, treten diese meist im Zusammenhang mit interaktiven Objekten auf. Vor allem Holzkisten zersplittern bei Gewalteinwirkung zuweilen äußerst seltsam. Das führt vereinzelt dazu, dass Teile solcher Kisten plötzlich in der Luft schwebend hängen bleiben.

Clipping-Fehler konnten wir außerdem bei am Boden entlang robbenden Gegnern beobachten, deren Köpfe immer wieder mal unschön in Wände ragten. Nichts Gravierendes, aber doch irgendwie störend für eine solche Traditionsmarke.

Resident Evil Revelations 2 - PS4 Screenshot 06

Weitere Kehrseiten der Medaille
Ein eher zweischneidiges Schwert ist auch die deutsche Sprachausgabe und Übersetzung. In einigen Szenen passt sie wie das Kampfmesser in den Zombie-Schädel, in anderen wirkt sie schlichtweg lächerlich und unpassend. Wenn beispielsweise der Herr im Intro davon spricht, dass Zitat: „Terr nicht mit orist enden muss“, wirkt das einfach nur trashig.

Last but not least ein paar Worte zu den Rätseln. Die „Finde das Zahnrad“-, „Drücke den Schalter“- oder „Dreh den Geschützturm“-Puzzle werden euch zu keiner Zeit vor unlösbare Herausforderungen stellen. Vielmehr kann es passieren, dass ihr den entscheidenden Schalter oder Schlüssel in der Hektik übersehen habt und minutenlang bereits erkundete Orte danach absucht. Das bläht das Gameplay streckenweise künstlich auf. Bleibt also zu hoffen, dass diese Episode nur ein Warmlaufen für komplexere Puzzle darstellt.

System: PlayStation 3, PlayStation 4
Vertrieb: Capcom
Entwickler: Capcom
Releasedatum: 25. Februar 2015 (erste Episode als Download, dann immer eine neue Episode pro Woche), 20. März 2015 (Diskversion)
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.capcom.co.jp/rev2/index.php?os=1

7.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Resident Evil Revelations 2 – Episode 1

Trotz wenig berauschender Umgebungsdetails, teils wirklich trashiger deutscher Sprachausgabe, vereinzelter Clipping-Fehler und diverser KI-Aussetzer – bisher hat mich „Resident Evil Revelations 2“ recht gut unterhalten und meine Neugierde geweckt. Wo bin ich überhaupt? Was hat es mit den Furcht-messenden-Armbändern wirklich auf sich? Warum will Moira keine Schusswaffen verwenden? Wer verbirgt sich hinter der sadistischen Lautsprecherstimme, die mir ständig ins Gewissen redet? Kurz gesagt: Ich will wissen, wie’s nächste Woche weitergeht. In der Zwischenzeit tobe ich mich mit dem erstaunlich umfangreichen und vor allem im Splitscreen-Koop sehr spaßigen Raid-Modus aus. Dass sowohl der als auch die Kampagne nicht im Online-Koop spielbar sind, bleibt mir dagegen ein Rätsel. Ferner musste ich ein bisschen die Stirn runzeln, als ich zum ersten Mal die Preise für spielbezogene Download-Inhalte im PlayStation Store erblickte. 2,99 Euro für ein neues Heldenkostüm riecht schon ziemlich nach Abzocke. Insbesondere wenn man bedenkt, dass dieser Preis praktisch der Hälfte der ersten Episode (5,99 Euro) entspricht. Echte Resi-Jünger lassen sich davon aber nicht die Stimmung vermiesen und geben diesem Capcom-Experiment die Chance, die es verdient hat.

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Kommentare

Ridgewalker

Ridgewalker

25. Februar 2015 um 20:26 Uhr
TommyGamer666

TommyGamer666

26. Februar 2015 um 05:20 Uhr
KoelschBloot

KoelschBloot

26. Februar 2015 um 08:11 Uhr
KoelschBloot

KoelschBloot

26. Februar 2015 um 10:15 Uhr
Cpt. Archer

Cpt. Archer

26. Februar 2015 um 10:46 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 14:36 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 14:38 Uhr
KoelschBloot

KoelschBloot

26. Februar 2015 um 14:39 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 14:41 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 14:56 Uhr
kripofrankfurt

kripofrankfurt

26. Februar 2015 um 15:00 Uhr
Cpt. Archer

Cpt. Archer

26. Februar 2015 um 15:02 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 15:06 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

26. Februar 2015 um 16:01 Uhr
kripofrankfurt

kripofrankfurt

26. Februar 2015 um 19:12 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

27. Februar 2015 um 13:32 Uhr
JessyDaQueen

JessyDaQueen

27. Februar 2015 um 13:41 Uhr