Black Panther: Zu ambitioniert? Warum EA dem Projekt den Stecker gezogen hat

2021 gründeten mehrere ehemalige Mitarbeiter von Monolith Productions, bekannt für das Action-Adventure „Mittelerde: Mordors Schatten“ im „Der Herr der Ringe“-Universum, mit Cliffhanger Games ihr eigenes Studio unter der Flagge von Electronic Arts, nachdem ihr neues Franchise mit dem Codenamen „Legacy“ zuvor von Warner Bros. eine Absage erhielt.

Im Juli 2023 kündigte das noch junge Entwicklerstudio mit „Black Panther“ ihren ersten Titel an. Doch ein Release wird nicht mehr erfolgen: In dieser Woche verkündete Publisher EA das Aus des Projekts und schloss zudem die Pforten von Cliffhanger Games. Die Hintergründe lieferte nun der bekannte Bloomberg-Journalist Jason Schreier.

Cliffhanger erzielte nur langsam Fortschritte

Wie Schreier, der sich hauptsächlich auf die Videospielindustrie konzentriert, in seinem neusten Bericht enthüllt, kam das Ende von „Black Panther“ für alle Mitarbeiter von Cliffhanger Games ziemlich überraschend: Das Projekt hatte erst kurz zuvor einen wichtigen Meilenstein der Entwicklung erreicht, das sogenannte „Gate“. Doch trotz der positiven Stimmung im Team war EA frustriert, dass das Spiel selbst nach vier Jahren die Phase der Vorproduktion noch nicht hinter sich gelassen hatte.

Anfang des Jahres überprüfte EA sein Portfolio, wobei mehrere Projekte, darunter auch „Black Panther“ und ein Respawn-Spiel, gestrichen wurden. Obwohl EA sich nicht offiziell äußerte, waren die Fortschritte offenbar unzureichend. An einem Mittwoch erfuhr das Team nur 30 Minuten nach einem Meeting, dass die Arbeit eingestellt und das Studio geschlossen wird.

In seinem Bericht nennt Schreier gleich mehrere Gründe für die langsamen Fortschritte: Das Studio befand sich noch im Aufbau und hatte gerade eine Expansion hinter sich, viele Mitarbeiter waren erst seit Kurzem dabei. Auch der teure Standort in Kirkland, Washington, erforderte hohe Gehälter, während EA erst kürzlich eine neue Büropräsenz von mindestens drei Tagen pro Woche vorschrieb und das Arbeiten aus der Ferne unterband.

Ambitioniertes Nemesis-System als Stolperstein

Doch der Hauptgrund für das Aus war wohl das ambitionierte Nemesis-System, bekannt aus „Mordors Schatten“, das die Entwickler weiterentwickeln wollten. Es sollte mehrere spielbare Charaktere wie T’Challa, Killmonger und Shuri beinhalten, die alle um die Black Panther-Rolle konkurrierten. 

Der Spieler hätte einen Helden gesteuert, während die anderen zu interagierenden Rivalen wurden. Auch die Skrulls als Gegner sollten sich an das Spieler-Verhalten erinnern. Das System war sehr komplex, und frühe Prototypen, die prozedurale Erzählexperimente zeigten, konnten die EA-Führung offenbar nicht überzeugen.

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Letztendlich war die Ideenfindungsphase zu langwierig, und Cliffhanger Games hatte Schwierigkeiten, gleichzeitig ein Studio aufzubauen und ein Spiel zu entwickeln. Die langsamen Fortschritte führten schließlich zur Einstellung des Projekts. 

„Black Panther“ ist übrigens nicht das einzige Spiel, das einer angestrebten Verbesserung des Nemesis-Systems zum Opfer fiel: Auch das „Wonder Woman“-Spiel von Monolith, das eine überarbeitete Variante des Systems nutzen sollte, wurde im Februar dieses Jahres eingestellt und das Entwicklerstudio geschlossen.

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