Microsofts KI-Offensive: Warum Mitarbeiter bezahlen, wenn Entwickler per Knopfdruck zur Verfügung stehen? 

Tausende Stellen gestrichen und Milliardeninvestitionen in KI: Microsofts Kurs wirft Fragen auf. Satya Nadella äußerte sich zur Lage des Unternehmens und recht schwammig zur Zukunft der Belegschaft.

Microsofts KI-Offensive: Warum Mitarbeiter bezahlen, wenn Entwickler per Knopfdruck zur Verfügung stehen? 
Türen bauen kann die KI offenbar noch nicht.

Trotz milliardenschwerer Gewinne hat Microsoft in diesem Jahr Tausende Arbeitsplätze abgebaut. CEO Satya Nadella äußerte sich inzwischen sowohl intern als auch öffentlich zu diesem Kurs. Während die künstliche Intelligenz eine wachsende Rolle spielt, dürfte die Unsicherheit unter den Beschäftigten nach Nadellas Worten nicht geringer geworden sein.

Unternehmensführung verteidigt Kurs

In seinem Statement (via Windows Central) ging Nadella zunächst auf die jüngsten Entlassungen ein, bei denen rund 9.000 Stellen betroffen waren, darunter viele im Xbox-Bereich. Er würdigte ausdrücklich die Arbeit der entlassenen Mitarbeiter: „Ich möchte allen, die uns verlassen haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Euer Beitrag hat uns als Unternehmen geprägt und dazu beigetragen, das Fundament zu schaffen, auf dem wir heute stehen. Dafür bin ich zutiefst dankbar.“

Gleichzeitig bemühte sich Nadella, die Maßnahmen im Zusammenhang mit einer langfristigen Strategie einzuordnen. Microsoft wachse weiterhin, betonte er mehrfach: „Nach allen objektiven Maßstäben geht es Microsoft hervorragend – unsere Marktperformance, strategische Positionierung und unser Wachstum zeigen alle nach oben. Das Unternehmen investiere mehr als je zuvor, und die Gesamtzahl der Beschäftigten sei „relativ unverändert“.

Diese Aussagen stehen in einem deutlichen Kontrast zu den umfangreichen Stellenstreichungen. Nadella sprach in diesem Zusammenhang von einem „Rätsel des Erfolgs“, das Unternehmen in der Tech-Branche immer wieder herausfordere. Im aktuellen Fall hat das Rätsel allerdings einen Namen.



Künstliche Intelligenz als strategisches Ziel

Ein Schwerpunkt von Nadellas Aussagen lag auf dem Ausbau von KI-Kompetenzen. Nadella zeichnete eine Zukunftsvision, in der „alle 8 Milliarden Menschen jederzeit einen Forscher, Analysten oder Coding-Agenten zur Verfügung hätten“. Und dieses Fachwissen solle genutzt werden, um „Dinge zu erledigen, die ihnen wirklich nützen“.

Zum Beispiel:



Mithilfe von KI könnten Unternehmen, so Nadella, ein völlig neues Maß an Agilität und Innovation erreichen, indem Entscheidungsprozesse verändert und die Zusammenarbeit von Teams gestärkt werde.

Microsoft möchte sich letztlich als Vorreiter im KI-Sektor etablieren und treibt den Umbau hin zur sogenannten „Intelligenzmaschine“ konsequent voran. Nadella formulierte dazu: „Es geht nicht nur darum, Tools für bestimmte Rollen oder Aufgaben zu entwickeln. Es geht darum, Tools zu entwickeln, die es jedem ermöglichen, seine eigenen Tools zu erstellen. Diesen Wandel treiben wir voran – von einer Softwarefabrik zu einer Intelligenzmaschine.“

Stehen wir also vor einer Zukunft, in der Spieler ihre Games per Prompt selbst entwickeln, vielleicht sogar auf Basis bekannter Marken? Angesichts gelockerter Regulierungsvorgaben in den USA scheint der Weg für viele Szenarien offener denn je zu sein.

Keine Garantie für Entlassungsstopp

Nadellas Memo enthielt keine klare Aussage zu möglichen weiteren Stellenstreichungen. Stattdessen sprach er von der „Unsicherheit und der scheinbaren Widersprüchlichkeit unserer heutigen Zeit“, in der sich das Unternehmen bewege. Ob es also bald zu weiteren Entlassungen kommt, bleibt offen.

Seit Jahresbeginn hat Microsoft nach aktuellen Angaben mehr als 15.000 Stellen gestrichen. Diese Entwicklung stößt in der Branche zunehmend auf Kritik, insbesondere angesichts florierender Geschäftszahlen und eines positiven Aktienkurses. Der Marktwert des Konzerns liegt derzeit bei über vier Billionen US-Dollar.

Entsprechend hoch ist auch die Kritik an der Umsetzung der Entlassungen: 



Im Unternehmen selbst verweist man auf grundlegende Transformationen in der Tech-Branche. Die interne Kultur soll laut Nadella weiterhin auf „Wachstum“ und „Stolz auf unser Handwerk“ setzen. Die Mitarbeiter seien dazu aufgerufen, „aus unserer Arbeit im Rahmen von Microsofts Mission, die Welt zu stärken, einen Sinn zu ziehen“.

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Der Vizepräsident der USA hat vor kurzem bekanntgegeben das Microsoft kurz nach den Rausschmiss von 9000 Mitarbeitern H-1b-Visa beantragt hat und kritisiert Microsoft dafür.

Das ist H-1b-Visa:

H-1B ist der Name eines Nichteinwanderungsvisums der Vereinigten Staaten, das es US-amerikanischen Unternehmen erlaubt, speziell qualifizierte ausländische Arbeitnehmer zu beschäftigen.

Es scheint so das KI nur eine Ausrede ist, in Wirklichkeit werden die Mitarbeiter gegen wahrscheinlich billigere ausländische Mitarbeiter ausgetauscht 😀

Der Vizepräsident der USA lügt sobald er den Mund aufmacht.

Sind die H1B Visa’s nicht über Monate verteilt?

Hab gerade recherchiert, es ist tatsächlich so. Eeeeecht übel….

Danke für die Info!
Finde ich sehr interessant MS hat wohl 9.491 H-1 B-Anträge eingereicht, die alle genehmigt wurden.

Da sieht man wieder wie scheinheilig rechts und links agiert.

Gibt es eigentlich SteamOS schon für Rechner als Windowsersatz? Mit meinem PC zocke ich nur und könnte privat auf Win verzichten.

Sollte mit AMD Systemen funktionieren, bei Intel bin ich mir nicht sicher.

„…aus unserer Arbeit im Rahmen von Microsofts Mission, die Welt zu stärken“

Ach Mensch, Missionare im Sinne MS, wenn ich hier so zurück denke…..
XD

Das funktioniert natürlich nur so gut, weil es ihre eigene KI ist.
Wenn ein „normales“ Unternehmen Mitarbeiter durch KI ersetzt, zahlt es die an Gehältern kurzfristig einsparte Kohle über kurz oder lang an den Anbieter der KI. Eine Wahl haben sie dann ohnehin nicht mehr.

Microsoft strebt danach Skynet zu werden!! awwwwwwww

Typisches Statement für die Shareholder.
Durch die Blume zu sagen macht euch keine Sorgen, ihr werdet mehr Geld bekommen egal was passiert.
Dann werfen wir noch mal zigtausende Leute raus.

Die Leute sind sich dessen bewusst, sonst wäre sie ja schon alle abgesprungen. Wenn ich weiß, dass das Unternehmen kein sicherer Hafen ist, aber gut bezahlt, bleiben mir 2 Optionen möglich: Entweder bleib ich solange in der Firma und verdiene gut Geld bis zum Rausschmiss, oder bewerbe mich woanders. Die Leute, die fort fliegen, auch wenn’s do*f ist, haben im Vergleich zur Arbeiterklasse ein viel höheres Einkommen. Und denen stehen viele Türen und Wege offen, woanders in ihrem Beruf unterzukommen. Am Hungertuch werden sie ganz bestimmt nicht nagen müssen.

Da nunmal jeder an sich denken muss, wo er/sie/es unterkommt, werden bei guter Bezahlung auch solche Konzerne in Erwägung gezogen, anstatt diese zu boykottieren.

Soll er weiter machen, irgendwann wird sein Posten auch durch ne KI ersetzt. Immerhin hat der Posten des CEOs das meiste Einsparungspotential.

Also, ich weiß nicht, ob ich damit alleine da stehe, aber wenn ich mir Nadellas Aussagen so durch den Kopf gehen lasse… dann macht mir das echt ne Scheissangst! Was die alles mit der K.I. erreichen wollen, wohin das alles gehen soll… ich will nicht, dass sich jeder Depp sein eigenes Spiel selbst machen kann. Es gibt halt den Beruf eines Spieleentwicklers, und das ist auch gut so! Ich will mir ja auch nicht mein eigenes Auto selbst zusammenbauen… Wie soll das alles irgendwann einmal funktionieren? Wenn K.I. irgendwann so mächtig geworden ist, dass sie in jedem Bereich alles selbst machen kann?! Dann braucht die K.I. doch die Menschen irgendwann nicht mehr…

Gaming ist ja nur eine Branche, die uns am wenigsten Sorgen machen sollte. Generell werden in diversen Branchen viele Abteilungen wegbrechen oder stark reduziert, angefangen beim Vertrieb bis hin Marketing/Content usw. Ist ja schon HEUTZUTAGE „gruselig“ wenn Chatbots den Einkauf oder Customer Service vollständig übernehmen und sogar mit Menschen Preisverhandlungen betreiben. Mal schauen, wo wir in 10 Jahren stehen.

Der Film I, Robot…spielt im Jahr 2035..langsam wird’s ernst

QualityLand (2.0) beschreibt ja ganz gut unsere Zukunft 🙂

Dann kommt der Terminator. 😉

Und der läuft dann mit Windows 14 oder was ?! 😀

Fehlt noch Robocop. 😉

Satya Nadella äußerte sich zur Lage des Unternehmens und recht schwammig zur Zukunft der Belegschaft.

Da weiß man wo die Reise hingeht..Sicherer Arbeitsplatz klingt anders..

„Recht schwammig“… das Leitmotiv von MS. Egal ob Nadella, Spencer oder Bond. Wenn irgendjemand von denen konkrete Aussagen machen muss, ist man am Ende nicht schlauer als vorher! Gehaltloses Blabla ist deren Masche, um keine bindenden Aussagen zu machen, damit sie nachher immer sagen können „nee nee, so war das nicht gedacht“…

Die Glaubwürdigkeit haben die 2 eh verloren..daher ist es eigentlich egal was sie sagen..

Ja, auch wahr 😀

Wie immer gilt, dem Kapital sind die Menschen scheißegal.

ich finde das ja immer so toll, wenn dann alle die Stellen streichen wer soll dann noch die Produkte kaufen ? dann doch Bürgergeld für alle oder Slums ?

Grundgehalt für alle, aber natürlich Social Ranking abhängig.