PS4-ANGESPIELT: F1 2015

Eine neue Saison, ein neues Formel-1-Spiel: Codemasters kehrt mit „F1 2015“ der alten Konsolengeneration den Rücken. Der im Juni kommende aktuellste Teil der Rennspielreihe erscheint nicht mehr für die Playstation 3, sondern nur noch für die PS4. Bandai Namco verpasste im vergangenen Jahr den Sprung auf die aktuelle Konsolengeneration, doch will nun mit Codemasters‘ „F1 2015“ mächtig Gas geben. Und dank frischer Ego-Engine, besserem Geschwindigkeitsgefühl und TV-Präsentation könnte dieses Vorhaben auch gelingen!

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Vergangenheit und Gegenwart
„F1 2015“ beinhaltet alle Daten der aktuellen Formel-1-Saison. Sebastian Vettel fährt also bei Ferrari, Fernando Alonso quält sich bei McLaren mit den schwachen Honda-Motoren herum und natürlich kehrt auch der Kurs von Mexiko in den Rennkalender zurück. Veränderungen innerhalb der Saison – also etwa bei Fahrerwechseln – fängt Codemasters erneut mit regelmäßigen, kostenlosen Updates auf und hält das Spiel damit auf dem neusten Stand.

Doch dem nicht genug: In „F1 2015“ gehen außerdem die Fahrer der vergangenen Rennsaison an den Start. In der so genannten 2014 FIA Formula One World Championship durchlebt ihr noch einmal die Geschehnisse des vergangenen Jahres. Klassische Fahrer – wie also in „F1 2013“ – wird es dagegen nicht geben!

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Mehr Emotionen
Trotzdem sollen die großen Gefühle auch in „F1 2015“ nicht zu kurz kommen. Im Gegensatz zum Vorgänger setzt Codemasters daher vermehrt auf die Präsentation wie bei einer TV-Übertragung. Vor dem Rennen gibt es also Einblendungen aus der Boxengasse. Später geht es dann in den Parc Fermé und zur Siegerehrung. Ja, richtig gehört: Wir bekommen endlich Champagnerduschen und Jubelstürme. Etwas, das bislang bei nahezu kaum einem Rennspiel vernünftig dargestellt wurde.

Innerhalb der Rennen implementiert man nun erstmals Sprachsteuerung. Mit Hilfe des PS4-Headsets tretet ihr in Kontakt mit der Boxencrew, ändert Einstellungen oder kündigt einen spontanen Stopp an. Wie das Ganze in der Praxis funktionieren wird, verriet man uns auf dem Level-Up-Event in Frankfurt leider noch nicht. Denn auch bei der Demo-Version war diese Funktion noch nicht integriert.

Gleiches gilt für den Pro-Season-Modus. Dieser richtet sich in erster Linie an Rennspielexperten. Hier durchlebt ihr eine Saison ohne jegliche Hilfestellungen wie Rewinds, ABS oder die dynamische Ideallinie. Dazu kontrolliert ihr eure Boliden ausschließlich aus der Cockpit-Ansicht.

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Unterwegs in Singapur
Aus den über 20 Strecken in „F1 2015“ war leider nur der Nachtkurs von Singapur mit dem 2014er-Fahrzeugen von Red Bull Racing – also Sebastian Vettel oder Daniel Ricciardo – spielbar. Bei schönstem Regenwetter drehten wir also mit Sebastian Vettel die ersten Runden und erfreuten uns an der aufpolierten 1080p-Grafik der runderneuerten EGO-Engine von Codemasters. Die frühe Alpha-Version lief noch nicht auf 60 Bildern die Sekunde, doch dies soll bis zum Launch im Juni behoben sein.

Besonders die Regeneffekte begeisterten nach wenigen Sekunden. Noch in der Startaufstellung stehend tropft der Regen wunderhübsch auf das Chassis des F1-Flitzers. Sobald die Ampeln aber auf grün umspringen, fliegt einem die Gischt förmlich entgegen. Dichte, graue Wasserwolken erschweren einem spürbar die Sicht und sorgen besonders in den engeren Passagen der Strecke für klaustrophobische Momente. Doch viel wichtiger: Wie wirkt sich Regen auf das Fahrgefühl aus? Das kommt letztlich auf den gewählten Schwierigkeitsgrad an. Auf „Einfach“ preschen wir problemlos in Kurven, stellen die Reifen quer und beschleunigen wieder hinaus. Hier fühlt sich der Kurs ein wenig seifig an, doch zu echten Ausbrüche gehört schon extreme Unfähigkeit.

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Es geht auch anspruchsvoll
Auf „Profi“ fordert „F1 2015“ deutlich mehr Fingerspitzengefühl. Drücken wir hier bereits zum Start allzu sehr aufs Gaspedal, vollführt unser virtueller Vettel einen formschönen Dreher. „F1 2015“ bleibt zwar gut kontrollierbar, spielt sich aber bedeutend anspruchsvoller. Hier empfehlen auch die Entwickler ein Lenkrad für ein optimales Fahrgefühl.

Insgesamt aber hinterlässt „F1 2015“ nach etlichen Proberunden in Singapur einen guten Eindruck. Die Fahrphysik passt sich stimmig den Gegebenheiten an. Bei Regen spielt sich „F1 2015“ also komplett anders als auf einer trockenen Strecke. Die Steuerung ist auch mit dem Gamepad angenehm griffig und speziell die Cockpit- und die Helmperspektive vermitteln ein gutes Geschwindigkeitsgefühl. Genau das fehlte uns bei der Verfolger-Kamera allerdings noch, hier genießt man zwar eine bessere Übersicht, aber verliert ein bisschen den Rausch der Geschwindigkeit.

Gleichzeitig fragen wir uns, warum Codemasters ausgerechnet Singapur für diese Demo ausgewählt hat. Denn grafisch macht der Kurs aufgrund der immer gleichen, künstlichen Lichtverhältnisse vergleichsweise wenig her. Alles wirkt irgendwie grau in grau. Die höhere Auflösung und die verbesserten Fahrzeugmodelle machen sich natürlich bemerkbar, doch es hätte sicherlich stimmungsvollere Kurse für diese erste Demo gegeben. Netter Gag am Rande: Bei Regen spannen die Polygon-Zuschauer auf der Tribüne farbige Schirme auf. Hoffentlich behält „F1 2015“ diese Liebe zum Detail auch in der Championship-Season und im Online-Modus bei.

System: PlayStation 4
Vertrieb: Bandai Namco Entertainment
Entwickler: Codemasters
Releasedatum: 12. Juni 2015
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.codemasters.com/de/

Einschätzung: gut

Aktuelle Daten, verbesserter Meisterschaftsmodi, neue Grafik-Eingine – Codemasters erledigt seine Hausaufgaben für das erste Formel-1-Spiel auf der Playstation 4. Die ersten Runden auf dem Nachtkurs von Singapur machen jedenfalls Lust auf mehr. Man spürt, dass der Schritt zur aktuellen Konsolengeneration einem Spiel wie „F1 2015“ gut tut. Die zusätzlichen Ressourcen investiert Codemasters in ein besseres Fahrgefühl und spürbar aufgebohrte Grafik. „F1 2015“ spielt sich klasse und bietet dank vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten auch etwas für erfahrenere Rennspieler, die auf neues Futter für ihr Lenkrad warten. Ein dickes Fragezeichen steht aktuell hinter dem Karrieremodus und dessen Präsentation. Gibt es endlich mehr als nur eine Abfolge von Einzel-Grand-Prix? Bringt Codemasters endlich das Event-Feeling eines Formel-1-Rennens auf den Bildschirm? Noch wichtiger ist natürlich die Fahrphysik, die nach der Alpha-Demo einen guten Eindruck hinterlässt, aber sicherlich für die fertige Version noch ausbaufähig ist.

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