Gran Turismo 7 mit PS VR2 angespielt: Ein neues Rennspielerlebnis dank Virtual Reality?

Mittendrin statt nur dabei: Mit PlayStation VR2 soll der "Real Driving Simulator" noch schneller, besser und vor allem immersiver sein. Überzeugt "Gran Turismo 7" mit PS VR2 oder ist das alles nur heiße Luft?

Gran Turismo 7 mit PS VR2 angespielt: Ein neues Rennspielerlebnis dank Virtual Reality?

„Gran Turismo 7“ erschien vor rund einem Jahr und erhielt unlängst das Update 1.29. Mit dabei die neue Strecke „Grand Valley“ und zusätzliche Autos sowie die Unterstützung für das heute veröffentlichte PlayStation VR2. Wir ließen uns natürlich nicht lumpen und haben kurz nach dem Launch des Updates ausführliche Runden mit der neuen Virtual-Reality-Hardware gedreht. Macht VR-Support „Gran Turismo 7“ nun zum Hardware-Seller?

So spielt sich GT7 mit PlayStation VR2

Auch wenn ihr „Gran Turismo 7“ mit eingeschalteter PlayStation VR2 zockt, so erlebt ihr die Menüs zunächst noch in der klassischen TV-Ansicht. Wir klicken uns also über die Weltkarte auf die Weltstrecken und wählen dort Autopolis in Japan aus. Am Steuer des Fairlady Z Version S drehen wir unsere ersten Proberunden. Ein wenig enttäuschend: Es gibt im Vorfeld des Renn-Events keine auf PlayStation VR2 ausgelegte Intro-Sequenz.

Erst kurz vor dem Startschuss wechselt ihr schlagartig in euer Cockpit. Dieser Augenblick kommt plötzlich und abrupt. Es passt eigentlich gar nicht zu „Gran Turismo“, dass es hier keinen entspannten Übergang zwischen traditioneller Flachbild- und VR-Ansicht gibt. So haben wir speziell in den ersten Rennen wenig Gelegenheit, uns einzugewöhnen. Stattdessen hören wir bereits das Startsignal, ehe das Rennen beginnt.

In den ersten Sekunden erschlägt euch „Gran Turismo 7“ förmlich mit seinen Eindrücken. Durch Drehen des Kopfes sehen wir uns jetzt um, ein Blick in den Rückspiegel zeigt uns die Position unserer Konkurrenten an und wenn wir in Kurven über die Curbs holpern, dann wackelt die Kamera gewaltig.

Das HUD ist übrigens verschwunden. Stattdessen seht ihr ausschließlich Cockpit und Strecke. „Gran Turismo 7“ ist mit der PlayStation VR2 eine ganz andere Erfahrung – ganz egal, ob ihr mit dem Gamepad oder mit einem Lenkrad spielt.

Die Eindrücke sind somit deutlich intensiver, allerdings ohne dass sich dies dauerhaft negativ auf unsere Leistungen auswirkt. Im Gegensatz zu „Gran Turismo Sport“, welches ja auf der PlayStation 4 bereits über PlayStation-VR-Support verfügte, gewinnt das Spielerlebnis hier größtenteils kompromisslos dazu.

„Gran Turismo 7“ sieht mit PSVR2 insgesamt nur dezent unschärfer aus als am TV-Bildschirm und bietet dank der hohen Auflösung eine Tiefenwirkung, die sich sehen lassen kann. Das bedeutet: Wir können Kurven sehr gut einschätzen und vor allem auch einsehen. Das Abschätzen des richtigen Bremspunkts wird dadurch nicht erschwert. Gerade Rennspielprofis und „Gran Turismo“-Enthusiasten dürften diesen Schritt hin zu einem noch realistischeren Fahrerlebnis enorm zu schätzen wissen.

Das Eye-Tracking leistet in „Gran Turismo 7“ übrigens ebenfalls gute Dienste, indem es die Bereiche scharf stellt, auf die ihre gerade schaut. Wenig verwunderlich überzeugen auch Nacht- und Regenrennen weiterhin, auch wenn dort die Fernsicht natürlich deutlich eingeschränkt ist.

PSVR2-Euphorie in kleinen Dosen

„Gran Turismo 7“ mit PlayStation VR2 ist zweifellos technisch beeindruckend, allerdings auch körperlich anstrengend. Der schnelle Spielverlauf in Verbindung mit Richtungswechseln ist gerade für VR-Neulinge eine große Herausforderung. In den Testsessions mussten wir regelmäßige Pausen einlegen, damit es uns nicht komplett aus dem Gamer-Sessel haute. Besonders schnelle Kurvenfahrten über die Curbs sorgten mit der Vielzahl an Eindrücken für Probleme.

Der Grund dahinter ist einfach: Wir sind es aus dem Alltag gewohnt, dass Kräfte bei derartigen Bewegungen auf uns einwirken. Diese gibt es in „Gran Turismo 7“ selbstverständlich nicht. Schließlich sitzen oder stehen wir beim Spielen an einem festen Punkt. Dadurch gibt es im Hirn eine Diskrepanz zwischen dem Erlebten und dem Erlernten. Das Ergebnis können Schwindel, Übelkeit oder Unwohlsein sein.

Diese für Virtual-Reality-Spiele typische Bewegungskrankheit (oder Englisch Motion Sickness) kann in „Gran Turismo 7“ sehr schnell auftreten. Wir empfehlen daher regelmäßige Pausen, ansonsten droht der VR-Hangover und bei diesem hört der Spielspaß zweifellos auf!

Mehr Optionen, bitte!

Es ist recht bitter, dass es im Vergleich zu beispielsweise „Horizon Call of the Mountain“ (Test) sehr wenige Anpassungsmöglichkeiten für den VR-Betrieb gibt. In den Optionen könnt ihr lediglich die Vibrationen eures Headsets anpassen. Wir hätten uns hier weitere Optionen gewünscht – wie beispielsweise die Möglichkeit, sich schrittweise umzuschauen, gewünschte HUD-Elemente zu aktivieren oder die Sitzhöhe des virtuellen Fahrers anzupassen.

Während Polyphony in so vielen Bereichen extreme Detailverliebtheit an den Tag legt, mangelt es hier an Optionen und Möglichkeiten, das Spiel anzupassen und vielleicht auch komfortabler zu gestalten.

Sehr gut gefallen uns dagegen die VR-Präsentationsräume, in denen wir uns die Fahrzeuge noch einmal aus der Nähe anschauen dürfen. Der Detailgrad der Autos und ihrer Cockpits ist auch in VR beeindruckend. Sich diese wirklich aus der Nähe anzuschauen, passt gut ins Auto-Porno-Konzept hinter „Gran Turismo 7“ und ist eine schöne Dreingabe zu den VR-Optionen.

Ein Fazit

War VR in früheren „Gran Turismo“-Teilen eher ein netter Gag, hat diese Spielart dank der fortschrittlichen Hardware der PlayStation VR2 und der PS5 ganz eindeutig mehr Potenzial. Vor allem die gute Sichtweite sorgt hier dafür, dass man mit VR nicht mit einem Handicap an den Start geht.

Ganz im Gegenteil: Das Eintauchen in die Rennspielwelt sorgt für gesteigerte Intensität, mehr Immersion und sogar teils verbesserte Übersicht. Gelegenheitspiloten sollten aber trotzdem zunächst Probefahren. Der Faktor „Motion-Sickness“ spielt in „Gran Turismo 7“ wie bei nur wenigen aktuellen Titeln in den Spielspaß hinein.

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XSniper WolfX

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22. Februar 2023 um 17:46 Uhr
DerKonsolenkenner

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22. Februar 2023 um 17:51 Uhr
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Catwalk1982

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ironman1984

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23. Februar 2023 um 08:19 Uhr