Obsidian Entertainment: Einzelhändler haben isometrische RPGs gekillt, so Josh Sawyer

Isometrische Rollenspiele waren in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren sehr populär. Dies soll sich laut Obsidians Josh Sawyer jedoch geändert haben, als Einzelhändler den Tod des Genres beschlossen.

Obsidian Entertainment: Einzelhändler haben isometrische RPGs gekillt, so Josh Sawyer
Mit "Baldur's Gate 3" ist das Genre heute so beliebt wie eh und je

An isometrischen RPGs kamen Gamer in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren kaum vorbei. „Fallout 1“ und „Fallout 2“ von Interplay und den Black Isle Studios, „Icewind Dale“ von Black Isle sowie die ersten beiden „Baldur’s Gate“-Spiele von BioWare waren nur einige der Highlights, in die damalige Spieler eintauchen konnten.

Allerdings verschwanden die isometrischen Rollenspiele bald aus dem Rampenlicht und fristeten lange Zeit ein Nischendasein. Laut Josh Sawyer von Obsidian Entertainment, der unter anderem als Director bei Titeln wie „Fallout: New Vegas“, „Pentiment“ und „Pillars of Eternity“ fungierte, sind die Schuldigen dafür schnell ausgemacht.

Einzelhändler sollen Bestände für isometrische RPGs reduziert haben

Über Twitter hatte Josh Sawyer kürzlich eine Diskussion über das Ende der isometrischen Rollenspiele angestoßen. Seiner Meinung nach hätten die Einzelhändler eine selbsterfüllende Prophezeiung erschaffen, indem sie die Lagerbestände für Spiele bestimmter Genres, wie den isometrischen RPGs, senkten. Dies soll zu schlechten Verkäufen geführt haben.

„BioWare hat Baldur’s Gate gemacht, das sich gut verkauft hat, und [Baldur’s Gate 2] hat sich sehr gut verkauft“, erklärte Sawyer auf Twitter. „Black Isle machte Icewind Dale, das sich ebenfalls gut verkaufte, aber nachdem BioWare Neverwinter Nights ankündigte, beschlossen die Einzelhändler, dass 2D-Iso-Spiele tot seien. Temple of Elemental Evil war für eine lange Zeit das letzte.“ Sawyer gab weiter an, dass er schon oft gehört habe, dass Vertriebsmitarbeiter „ein Genre/einen Stil/einen Look für tot erklärten, ohne dass es dafür Daten gab“ und dementsprechend die Bestände verringerten. „Wahrhaftig auf Stimmungen basierende Prognosen, die zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen führten“, so Sawyer weiter.

Auch der ehemalige leitende Autor von BioWare, David Gaider, schaltete sich in die Diskussion ein und gab an, dass nicht nur die Händler an dem Tod des Genres schuld waren. „Es gibt eine Branchenweisheit, die sich in die Entwicklerteams einschleicht, in der einige Dinge einfach für tot oder zu altmodisch erklärt werden. Und es gibt keine Möglichkeit, dieser Gewissheit zu widersprechen, bis jemand anderes daherkommt und beweist, dass sie zu 100 % unwahr ist.“



Diesen Beweis scheinen die belgischen Larian Studios geliefert zu haben, die das isometrische Genre sowie CRPGS im Allgemeinen mit „Baldur’s Gate 3“ wieder in den Fokus rückten und so beliebt werden ließen, wie nie zuvor. Der Studio-Chef Swen Vincke gab an, dass er hoffe, weitere Spiele in der Art von „Baldur’s Gate 3“ zu sehen. „Ich hoffe, dass es noch mehr Spiele in der Art von CRPGs geben wird. Das ist ein Spiel, das ich gerne spiele, und viele Leute in der Branche spielen es auch gerne. Wenn solche Spiele herauskommen, die keine Geschichte haben, die wir schon kennen, wäre das großartig. Ich freue mich auf diese Art von Spiele.“

Quelle: GamesRadar

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Ich hätte mal wieder gerne ein Syndicate so wie es früher war, der Shooter Mist der damals raus kam fand ich kacke

@ Horst:
Einer meiner Most-Wanted überhaupt. Ist ja mittlerweile in PS+ Extra mit dabei. Ich warte nur noch auf ein gutes Angebot bei den DLCs.

Baldurs Gate 3 sollte nicht darüber hinwegtäuschen das die Mehrheit sowas wohl eher in kleinen Dosen erträgt. Das war halt das Problem damals. Es gab doch einige von diesen riesigen isometrischen RPG.

@DynastyWarrior: Wirf unbedingt nen Blick auf THE ASCENT!! Super geiles Iso-Spiel!

Ich vermisse bis heute die Breath of Fire-Reihe und trauere ihr hinterher. Wenigstens ein Remaster wäre mal Zeit, aber Capcom interessiert sich gefühlt nur noch für Monster Hunter, Resident Evil, und Street Fighter.

@ red_chaos:
Jaaaaa das habe ich sogar mal gescreenshotted. Also quasi auf der Wunschliste. Hole ich mir, wenn es mal ein Super Angebot gibt.

@DynastyWarrior

Wenn du die Spiele in der ISO-Perspektive gut findest, aber das Genre egal ist, solltest du viellecht einmal einen Blick auf Midnight Fight Express werfen.

lg

Also dass Einzelhändler bestimmte Spiele nicht lagern, bzw. nicht in ausreichender Menge lagern, weil sie meinen, dass sie sich nicht verkaufen, das kann durchaus passieren. Aber ob das ausreicht, um ein ganzes Genre zu töten? Das wage ich doch zu bezweifeln.

Dann besteht ja noch Hoffnung, dass es Ego Ballereien und open world krempel irgendwann genauso ergeht… puh…

Ich fand isometrische RPGs schon immer nicht meinem Geschmack entsprechend . Das war schon immer Nische . Da sind sicher Perlen darunter aber bei dieser Ansicht fange ich erst gar nicht an . Und das obwohl ich zum Beispiel klassische Strategie oder auch ein Spellforce sehr zu schätzen weiß . Aber Diablo oder BG konnte ich nie mit warm werden . Und auch ich denke , dass hier die grafische Entwicklung eine viel größere Rolle spielt, als der Einzelhandel .

Ich mag Spiele in der isometrischen Perspektive sehr. Müssen nicht mal RPGs sein. Würde mir viel mehr davon wünschen.

Die letzten (letzte 3 Jahre), die ich genießend gespielt habe, waren Beautiful Desolation, El Hijo, John Wick Hex, Raji AAE, Creature in the Well, Victor Vran, Brothers AToTS, Gatling Gears, Tesla vs Lovecraft, Alien Breed Dreiteiler (PS3).

Welche ich besitze und noch vorhabe zu spielen, wären Bastion, Gauntlet, Nex Machina, Nine Parchments, Ruiner, The Flame in the Flood, The Serpent Rogue, Titan Souls, Torment ToN, Transistor.
Ausserdem (uralte) Realms of Ancient War, Dungeon Hunter Alliance, Costume Quest, Stacking und…tja…das wars.

Bin mir jetzt nicht 100% sicher, ob das alles isos sind/waren. Gibt aber echt nicht so viele.

So ein Blödsinn. Die 3D Grafik und Spiele wie Doom, Quake, aber auch TESO Oblivion haben das Genre gekillt.

Aha, der Einzelhändler wollte diese Spiele also nicht verkaufen (Iso-Spiele gefielen ihnen wohl nicht, oder wie)? Na, ein Glück das ihnen z.B. das Open World Spiel Spiderman 2 gefallen hat. LOL

@Zockerfreak: Ausgestorben ist das Genre ganz sicher nicht! Nur halt nicht so populär wie ein CoD oder Fortnite… Dafür hat es sehr sehr treue Fans, die immer auf ein neues, gutes Spiel innerhalb dieses Genres lechzen! 🙂

@Zockerfreak
Leider gibt es trotzdem ein Diablo 4. So ganz ist das Genre also nicht tot.

Hat schon seinen guten Grund warum solche Spiele ausgestorben sind

Halt ich auch für ein wenig abenteuerlich die Aussage. Dem Einzelhandel ist es doch vollkommen egal, welcher Titel im Regal steht. Hauptsache er verkauft sich gut. Sind ja wohl eher die Publisher, die immer „am Zahn der Zeit“ sind oder das zumindestens meinen zu wollen.

@Yaku: Ganz genau, als würden Einzelhändler die Regale leeren und auf Verkäufe verzichten.
Iso-RPGs litten wie viele andere Genres auch darunter, dass Gamer 3D-Spiele haben wollten. 3D war neu, extrem immersiv, etwas ganz Neues. Nicht mehr, nicht weniger. Davon abgesehen waren auch Iso-RPGs in ihrer Glanzzeit eher Nische! BG3 ist seit 20 Jahren das erste Spiel, was da wieder etwas herausstechen konnte! Sogar ein grandioses Divinity: Original Sin vermochte das nicht.

von Spiel C, D….

Spiel A hat sich gut verkauft, Spiel B sogar noch besser. Aber der Einzelhandel wollte das „Geld“ nicht.

Zitat:
Sawyer gab weiter an, dass er schon oft gehört habe, dass Vertriebsmitarbeiter „ein Genre/einen Stil/einen Look für tot erklärten, ohne dass es dafür Daten gab“ und dementsprechend die Bestände verringerten. „Wahrhaftig auf Stimmungen basierende Prognosen, die zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen führten“, so Sawyer weiter.

Ah okay.
Vielleicht sollte er seine Pillen nehmen oder seinen Aluhut wieder aufsetzen.
Manche Genre sind einfach ausgelutscht und man möchte diese Art von Stil nicht mehr haben oder spielen.
Das ist einfach der Wandel der Zeit.