Activision Blizzard: Entlassungen widersprechen Microsofts Zusagen - FTC legt Beschwerde ein

Die von Microsoft vorgenommenen Entlassungen rufen die amerikanische Regulierungsbehörde auf den Plan. Die Maßnahmen würden dem widersprechen, was die Redmonder im Rahmen des Kartellfahrens vor Gericht zugesichert hatten.

Activision Blizzard: Entlassungen widersprechen Microsofts Zusagen – FTC legt Beschwerde ein
Mit dem Kauf von Activision Blizzard wanderten viele etablierte Marken in den Besitz von Microsoft.

Bei Microsoft kam es im Januar zu Massenentlassungen. 1.900 Mitarbeiter aus der Gaming-Sparte verloren ihren Job. Ein großer Teil der Betroffenen soll zuvor beim übernommenen Publisher Activision Blizzard beschäftigt gewesen sein.

Update: Microsoft hat sich inzwischen zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet.

Laut der FTC, die den 69 Milliarden Dollar schweren Kauf des Unternehmens hinter “Call of Duty” und Co im vergangenen Jahr verhindern wollte, stehen die Entlassungen im Widerspruch zu den Aussagen im Kartellverfahren, das vor der inzwischen durchgeführten Akquisition durchlaufen wurde.

Die amerikanische Kartellbehörde versucht weiterhin, den Zusammenschluss zu verhindern. Eine nachträgliche Trennung von Microsoft und Activision Blizzard ist zwar nicht wahrscheinlich, aber aufgrund des laufenden Verfahrens eine theoretische Möglichkeit.



Wirksame Maßnahmen werden erschwert

Eine entsprechende Beschwerde der FTC wurde am Mittwoch bei einem US-Bundesberufungsgericht eingereicht. Laut der Federal Trade Commission habe Microsoft dem Gericht zugesichert, dass “das Unternehmen nach dem Zusammenschluss so strukturiert und betrieben wird, dass Microsoft ohne weiteres in der Lage sein wird, einige oder alle Activision-Geschäfte als solide Marktteilnehmer zu veräußern”, sofern eine solche Veräußerung angeordnet wird.

Die FTC beanstandet in diesem Zusammenhang Microsofts Behauptungen, dass die Entlassungen „Überschneidungsbereiche“ zwischen dem Xbox-Unternehmen und Activision Blizzard reduzieren würden.

Das stehe im Widerspruch zu Microsofts vor Gericht getätigter Behauptung, dass die beiden Unternehmen nach dem Zusammenschluss „unabhängig voneinander operieren werden“, erklärt die FTC.

Die FTC argumentiert, dass die Kündigungen für die Behörde eine Hürde darstellen würden, „wirksame Maßnahmen“ zu ergreifen, falls sie in ihrem laufenden Verwaltungsverfahren erfolgreich sein sollte. Denn bei einer möglichen Trennung der Unternehmen würden wichtige Verwaltungsbereiche fehlen.

Wie wird die Xbox-Sparte ausgerichtet?

Unklar ist weiterhin, wie es mit der Xbox-Sparte weitergeht. Abhängig davon, welche Gerüchte zutreffen, gibt es mehrere mögliche Zukunftsszenarien. Dazu gehören unter anderem:

  • Microsoft bringt einzelne, bisher exklusive Xbox-Spiele mit Verzögerungen auf Konsolen wie PS5 und Switch. In der Gerüchteküche kursieren Titel wie “Starfield” und “Hi-Fi Rush“, aber auch Kernmarken wie “Gears of War”.
  • Microsoft veröffentlicht fortan alle Spiele für sämtliche Konsolen, sodass es auf der Xbox-Hardware keine Exklusivspiele mehr gibt. Damit wäre die Xbox-Hardware nahezu überflüssig, was für den dritten Punkt sprechen könnte.
  • Microsoft zieht sich aus dem Konsolengeschäft zurück und tritt fortan als plattformübergreifender Publisher von Videospielen auf. In dem Fall hätte auch die FTC kaum noch greifende Argumente.

In den vergangenen Tagen machten viele weitere und zum Teil recht wilde Spekulationen die Runde. Auch ein Zusammenschluss mit Nintendo wurde gemutmaßt.

Ebenfalls macht derzeit das Gerücht die Runde, dass der Xbox Game Pass in Microsoft Game Pass umbenannt wird. Ein GameStop-Tweet habe den vermeintlichen Hinweis geliefert. Doch Vorsicht: Publisher wie EA nutzen diese Bezeichnung schon seit Jahren.



Was Microsoft wirklich plant, erfahren wir in der kommenden Woche während eines vom Xbox-Chef Phil Spencer angekündigten Business-Meetings.

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