PlayStation Plus: Automatische Preiserhöhung im Fokus - Gericht fällt Urteil

Vor dem Berliner Kammergericht klagte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gegen zwei Klauseln der Nutzungsbedingungen von PlayStation Plus. Darunter den einseitigen Preiserhöhungen, die sich Sony Interactive Entertainment vorbehält. Doch wie entschied das Gericht?

PlayStation Plus: Automatische Preiserhöhung im Fokus – Gericht fällt Urteil

Im Sommer 2023 kündigte Sony Interactive Entertainment Preiserhöhungen für die 12-Monats-Abos aller drei Stufen von PlayStation Plus an. Während der Preis des Jahres-Abos von Essential auf 71,99 Euro stieg, hob der Konzern den Preis für zwölf Monate PS Plus Extra auf 125,99 Euro an. Die Premium-Mitgliedschaft wiederum schlägt seit der Preiserhöhung mit 151,99 Euro jährlich zubuche.

Ein Schritt, der den Verbraucherzentrale Bundesverband auf den Plan rief. Die Verbraucherschützer kritisierten jedoch nicht nur die Preiserhöhungen an sich. Gleichzeitig klagte der Bundesverband gegen einen Abschnitt in den Nutzungsbedingungen von PlayStation Plus. In diesem behielt sich Sony Interactive Entertainment die Möglichkeit einseitiger Preiserhöhungen vor. „Um die Kosten für die Bereitstellung des Dienstes zu decken“, wie das Unternehmen ausführte.

„Wir werden dich mindestens 60 Tage vor Inkrafttreten einer Preiserhöhung per E-Mail darüber informieren. Vor Inkrafttreten der Preisänderung hast du die Möglichkeit zur Kündigung“, heißt es in den Nutzungsbedingungen weiter.

Auch gegen Sonys Klausel, die Anzahl und Verfügbarkeit der im Abonnement enthaltenen Spiele und Online-Funktionen jederzeit und ohne Vorankündigung ändern zu können, gingen die Verbraucherschützer rechtlich vor.

Berliner Kammergericht fällt ein Urteil

Mittlerweile liegt das Urteil des Berliner Kammergerichts vor und gibt dem Verbraucherzentrale Bundesverband in beiden Punkten Recht. Zum einen erklärte das Gericht die Klausel der automatischen und einseitigen Preiserhöhungen für unwirksam.

Laut Jana Brockfeld, Referentin im Team Rechtsdurchsetzung des Verbraucherzentrale Bundesverbands, setzt eine Preiserhöhung bei laufenden Verträgen ausdrücklich die Zustimmung der Abonnenten voraus.

Das Kammergericht folgte mit seinem Urteil der Auffassung der Verbraucherschützer, die der Meinung sind, dass die einseitigen Preiserhöhungen die Abonnenten in einer unangemessenen Form benachteiligen.



Anstatt auf die automatischen Preiserhöhungen zu setzen, müsse beiden Seiten die Möglichkeit geboten werden, den Vertrag kurzfristig zu kündigen. Um mögliche Steigerungen der Kosten an die Abonnenten weiterzugeben, könnte Sony die laufenden PlayStation Plus-Abos beispielsweise beenden und den Kunden anschließend ein neues Angebot unterbreiten.

„Es spreche nichts dagegen, Verbraucher selbst entscheiden zu lassen, ob sie das Abonnement zum neuen Preis fortführen wollen oder nicht. Ihre Zustimmung könne einfach bei jeder Nutzung der Dienste erfragt werden“, heißt es zu möglichen Preiserhöhungen weiter.

Sony darf Angebot der Spiele und Features nicht beliebig ändern

Die zweite Klausel, gegen die der Verbraucherschutz klagte, bezeichnete das Berliner Kammergericht ebenfalls als rechtlich unzulässig. Demnach sei es Abonnenten nicht zuzumuten, dass sich Sony Interactive Entertainment das Recht vorbehält, die Anzahl der Spiele oder Features von PS Plus beliebig zu ändern.

In der Begründung merkte das Gericht an, dass eine solche Klausel dazu führen würde, dass beim Abschluss des Abos nicht ansatzweise klar wäre, mit welchen Features und Inhalten die Abonnenten langfristig rechnen dürfen.

Sony Interactive Entertainment äußerte sich zum Urteil des Gerichts noch nicht.

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@Soniel:
Danke für die Infos.

Und ich mein Premium bei Sony selbst hat dann 110 Euro beim BF gekostet. Und 110 Euro Guthaben für 90 Euro kaufen bzw mehr Guthaben für noch billiger kaufen bis man bei effektiv 80 Euro für Premium ist.

@DynastyWarrior

Doch, das ist damit wohl möglich. Denn dieses Jahr konnte man so Premium für 90 Euro kaufen, du kannst das bei mydealz in der Suche nach recherchieren. Und halt wenn man halt genauso viel Guthaben gekauft hat wie nötig. Auf effektiv 80 Euro kann man dann kommen, wenn man größeres Guthaben kauft und in Kauf nimmt mit Restguthaben dazustehen. Entweder er meinte das so oder die Aussage war um 10 Euro übertrieben.

@Soniel:
Bei Keysellern kaufe ich ja auch seit ca. 15 Jahren. Aber der sagt was von 80€ für Premium. Das sind über 70€ weniger. Selbst über Black Friday wohl nicht möglich.
Das habe ich allerdings dieses Jahr auch vor. Über BF kaufen. Das wurde mir in den letzten zwei Jahren schmackhaft gemacht. Mein Abo lief immer bis zum 01. Januar. Habe es aber diesmal auslaufen lassen, um es mir dieses Jahr über BF zu holen. Mal sehen wie es läuft. Ich würde schon gerne wieder irgendwann Extra/Premium haben wollen. Aber nicht mehr zu diesen Horrorbeträgen.

@DynastyWarrior

Wahrscheinlich kauft er PSN Codes bei Key Sellern, da kann man bei 100 Euro Guthaben auch schon mal bei 80 eigenen Euro landen (je größer das Guthaben, desto größer die Ersparnis).
Und dann auf ein Angebot von Sony für Premium, meist Black Friday, warten.
Jedes Jahr wiederholen.
Man braucht aber auch den richtigen Rhythmus, da Sonys Angebote nur beschränkt für Leute gelten, die gerade PS Plus haben (dann gibt es nur Angebote für Upgrades).

@Ridgewalker
Geht mir genauso. Bin eh kein Abo Fan und versuche es echt überall zu vermeiden. Bei PS plus dachte ich, das ist eines welches ich wirklich „brauchen“ würde.
Pustekuchen, seit der letzten ordentlichen Preiserhöhung bin ich raus. Und muss auch sagen, es fühlt sich so viel besser an. Kein abgehetze mehr bei Spielen die plötzlich rausfallen könnten. Kein rumgeswitche zwischen Spielen die man alle mal irgendwie kurz anzockt und dann doch weiter springt. Weil hat ja nix gekostet.
Und dann noch dieser eine Fall über den ich mich heute noch ärgere. Horizon Zero Dawn damals über Ps plus gezockt.
Wollte es eig die letzten Monate immer häufiger doch mal wieder zocken. Dann kam noch das Remastered und dachte mir, geil, für nen 10er nehm ich das Upgrade mit (in dem Moment hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr auf dem Schirm, dass ich den ersten Teil nicht gekauft sondern übers Abo gehockt habe).
Richtig ärgerlich.
Daher, umso schneller man aus diesem Abo raus kommt umso besser.

@ BoC-Dread-King:
Wie denn das? Erzähl mal von deiner Quelle.

@Evermore
Also verstehe ich das richtig? Wenn ich meine 12 Monate für 71 Euro am laufen habe könnte Sony mir das dank dieses Urteils mittendrin kündigen und mir sagen dass das Abo ab jetzt 80 Euro kostet?

Nein, aber da sich das Abo automatisch verlängert, würde beim nächsten Zyklus der höhere Preis abgezogen. Mit Abschluss des Abo´s bist du einen Vertrag mit 71 € eingegangen und die Preiserhöhung ist bei automatischer Erhöhung höchst unseriös. Daher musst du der Preiserhöhung zustimmen.

Sony hat es da auf die abgesehen gehabt, die das nicht so genau überprüfen. Jeden Cent mitnehmen und auf die Dummen hoffen. Ist schon echt mies.

Ich habe längst gekündigt und wisst ihr was? Ich fühle mich seitdem besser. Netflix ging mir auch auf den Zeiger. Jetzt nur noch 5€ bekommen die Spacken von mir. Einfach irgendwelche gute Serien mit einem Cliffhanger absetzen. Drecksladen.

@Neurontin
Schreibe den Support an. Ich bin optimistisch das da was geht. Halte dich relativ kurz sachlich.

Bsp.:

Transaktions-ID / Auftragsnummer: Trage deine ID vom Kauf ein

#
Guten Tag,

ich habe am xx.xx.2025 das Spiel Arma Reforger gekauft. Leider kommt es bei mir und anderen Spielern zu starken Bildfehlern.

Könnten Sie mir bitte den Kauf rückabwickeln?

Danke
#
Texte den Supporter nicht zu. Nur weil der für Playstation arbeitet heißt das nicht das der etwas übers Gaming und Fachbegriffe weiß.

@Neurontin
Man kann ja nicht mal vor dem ersten Start des Spiels eine Rückgabe beantragen.
Ab dem Drücken auf den Download-Button ist das Thema durch, und selbst davor, gibt es meines Wissens keinen Button dafür, sondern man muss den Support kontaktieren.

Finde Arma auch ganz geil, aber mit dem Tearing hast du natürlich recht.

Hab noch nie mehr als 80 € für PS+P gezahlt.

Kann evermore hier nur zustimmen, habe diesen Teil auch so verstanden.

Klingt damit eher nach einem Urteil für Unternehmen statt den Kunden.
Damit könnten Firmen alle Altverträge zu den früheren Konditionen einfach kündigen und den Kunden damit quasi den neuen Preis aufzwingen.
So eine Laufzeit zu alten Konditionen bis 2040 wird wohl nicht so gerne gesehen ^^

Das mit der Rückgabe geht mir bei Sony schon seit Ewigkeiten auf den Senkel.
Ich kaufte mir nun Arma Reforger. Das Spiel ist aber sowohl im Performance-, wie auch im Fidelity-Modus einfach unansehnlich umgesetzt. Das Bild zerreißt bei Kameraschwenks ständig. Das Spiel ansich ist ganz gut aber die Bilddarstellung ist ein Graus. Könnte ich es wie bei Steam innerhalb von zwei Spielstunden zurückgeben, hätte ich das sofort getan. Nun habe ich 40€ zum Fenster rausgeworfen… Müsste ich auf jeden Euro gucken, würde ich mich nun irrsinnig ärgern. So geht es mir nur gehörig auf den Senkel, dass ich auf dem Spiel sitzen bleibe.

@naughty

Wie recht du doch hast.

„ Anstatt auf die automatischen Preiserhöhungen zu setzen, müsse beiden Seiten die Möglichkeit geboten werden, den Vertrag kurzfristig zu kündigen. Um mögliche Steigerungen der Kosten an die Abonnenten weiterzugeben, könnte Sony die laufenden PlayStation Plus-Abos beispielsweise beenden und den Kunden anschließend ein neues Angebot unterbreiten.“

Also verstehe ich das richtig? Wenn ich meine 12 Monate für 71 Euro am laufen habe könnte Sony mir das dank dieses Urteils mittendrin kündigen und mir sagen dass das Abo ab jetzt 80 Euro kostet? Wenn ich dann nein sage bleibt die Kündigung doch bestehen und ich bekomme nur das Geld für die restlichen Monate zurück. Was ist daran jetzt bitte besser?
Vorher konnte ich doch auch schon auf automatisch verlängern ja oder nein klicken. Wenn mir die Kostensteigerung von 60 Euro auf 71 Euro nicht gepasst hätte wäre durch den Klick auf nein doch eh keine Verlängerung zustande gekommen. Nur halt mit dem unterschied das ich mein Jahr für 60 Euro definitiv noch vollständig nutzen konnte.

Sonys grottige Refund-Politik gehört auch mal auf den Prüfstand.

Mir egal Habe kein PS Plus. 🙂

Bin ich der einzige der kein Problem mit den Playstation Plus AGB’s hat, ich wurde rechtzeitig informiert ich habe die Wahl gehabt und mich entschieden! hehe 🙂 und das einige Spiele im Store teuer sind bzw. lange im UVP sind,ist für mich ein Grund Spiele auch weiterhin als Disk zukaufen. Ich beschwere mich doch auch nicht beim Verbraucherschutz das Lebensmittel immer teurer werden, Dank unserer „tollen Politik“

Absolut die richtige Entscheidung.
Konzerne wollen nicht nur unser bestes auch wenn sie das gerne suggerieren wollen.
Deswegen Daumen hoch dafür

Wie kann so ein Urteil gefällt werden, unfassbar! 🙁

Wichtig und richtig!

나는 K-Pop Twice에 동의한다

Richtig so. Bin ein Fanboy was Playstation betrifft aber es hat grenzen.

Hört sich doch erstm al alles ganz vernünftig an auch wenn es Sony nicht gefallen dürfte. Das Urteil kann man nun auch ganz gut auf andere Abos wie den GP, Ubi Plus oder EA Play usw. anwenden, so das diese nicht ohne weiteres an Inhalten oder Preisen Ihrer Abos herumpfuschen können.

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