Mit Nintendo ist bekanntermaßen nicht zu spaßen: Das japanische Unternehmen verfolgt eine sehr strikte Nulltoleranzpolitik gegenüber Software-Piraterie und Hacking, die nicht selten in rechtlichen Schritten gegen Einzelpersonen endet.
Die erste Switch war aufgrund einer Hardware-Schwachstelle im Nvidia Tegra X1-Chip anfänglich relativ leicht zu hacken, worauf Nintendo mit einer Revision der Konsole reagierte. Aus diesem Grund lassen sich die neuen Modelle nur durch physische Eingriffe modifizieren – was stets mit dem Risiko eines Bans oder sogar der Beschädigung der Konsole einhergeht.
Und für die kommende Switch 2 hat Nintendo die Schutzmaßnahmen offenbar noch weiter verstärkt. Das geht jetzt auch den ersten Berichten diverser Hacker hervor, die derzeit daran verzweifeln, die neue Konsole zu „knacken“.
Nintendo sagt Hackern den Kampf an
Demnach ziehen Manipulationsversuche an der Switch 2 – egal ob Hardware- oder Firmware-seitig – schwerwiegende Konsequenzen nach sich. Das hat jetzt eine bekannte Persönlichkeit aus der Moddingszene enthüllt (via TwistedVoxel). Ein häufig genutztes Tool, um eine Konsole zu modifizieren oder Zugriff auf ihr „Innenleben“ zu bekommen, ist die sogenannte MIG Switch. Doch die neue Konsole wurde sofort unbrauchbar, löste einen Bootloop aus und verwandelte sich selbst in einen „Ziegelstein“ (bricked).
Darüber hinaus scheint den Hackern zufolge selbst ein einfacher Zugriff auf den Flash-Speicher des ROM-Chips den Abwehrmechanismus zu aktivieren, der zur sofortigen Funktionsunfähigkeit führt. Außerdem erkenne die Switch 2 selbst kleinste Stromschwankungen, wenn beispielsweise versucht wird, die Hardware mit Diagnosewerkzeugen zu untersuchen.
Aus diesem Grund gehen die Hacker davon aus, dass Nintendo entsprechende Schutzmechanismen direkt in die Hardware der Switch 2 eingebaut hat, um Manipulationen sofort aufzudecken. Demnach hat Nintendo offenbar aus der Vergangenheit gelernt und die neue Konsole durch raffinierte Maßnahmen deutlich widerstandsfähiger gemacht – den Hackern zufolge ein großer Unterschied gegenüber der ersten Switch.
Ersten Switch 2-Moddern drohen rechtliche Konsequenzen
Wie die Hacker ebenso berichten, waren bislang alle Versuche, die unbrauchbaren Konsolen wiederherzustellen, erfolglos. Zwar bietet Nintendo ein Tool an, um Firmware neu aufzuspielen, doch das funktioniert nur mit einer Internetverbindung zu Nintendos Servern. Zudem lässt sich nicht mehr auswählen, welche Firmware-Version installiert werden soll. Die beliebte Methode, ältere Firmware zu nutzen, um Sicherheitsupdates zu umgehen, fällt damit ebenfalls flach.
Den Angaben zufolge müssen außerdem bereits drei der erfahrenen Modder mit Konsequenzen rechnen, nachdem ihre Systeme unbrauchbar wurden. Nintendo forderte sie dazu auf, die Geräte zurückzusenden und vollständig zu bezahlen. Andernfalls drohen rechtliche Schritte. Das deutet darauf hin, dass Nintendo interne Systeme hat, die unautorisierte Aktivitäten erkennen und automatisch melden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nintendo die Schutzmaßnahmen für die Switch 2 konsequent verstärkt hat. So müsse sich Modder und Hacker vorerst wohl auf alternative Methoden wie die Emulation verlassen, um mit der Software der neuen Konsole experimentieren zu können – doch auch hier dürfte sich das Auslesen von Spieldaten von der Hardware aufgrund der neuen Sicherheitsvorkehrungen schwierig werden.
Weitere Meldungen zu Nintendo Switch 2.
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Kommentare
generalTT
02. Juni 2025 um 12:21 UhrNur eine Frage der Zeit 🙂
PS3süchtiger
02. Juni 2025 um 12:23 UhrDie Technik der Szene wächst aber auch… deshalb ist es auch nur eine Frage der Zeit.. je älter die Konsole, je Anfälliger wird sie.
Sam1510
02. Juni 2025 um 12:31 UhrWird schon noch. Die PS3? halt auch lange als unknackbar und heute ist das kein Problem mehr.
Samson86
02. Juni 2025 um 12:32 Uhr😀 n Monat mach Release ist das Ding durch.
RegM1
02. Juni 2025 um 12:38 UhrBin ich der einzige, den Nintendos Methoden stören?
Die Konsole bricked schnell und die Daten werden auch ohne Zustimmung übermittelt?
Wäre lustig, wenn es hier mal wieder ein YLOD oder RROD geben würde.
4ThePlayerz
02. Juni 2025 um 12:39 Uhrnachdem ihre Systeme unbrauchbar wurden. Nintendo forderte sie dazu auf, die Geräte zurückzusenden und vollständig zu bezahlen. Andernfalls drohen rechtliche Schritte. Das deutet darauf hin, dass Nintendo interne Systeme hat, die unautorisierte Aktivitäten erkennen und automatisch melden.
Verstehe ich das jetzt richtig, das die Hacker ihre bezahlten Konsolen an Nintendo zurück geben müssen, und nochmals zur Kasse geben werden? xD
m0uSe
02. Juni 2025 um 12:43 UhrAuf unendliche Zeit ist alles knackbar. Aber es gibt auch Systeme, die bis jetzt noch nicht ausgehebt wurden. Die letzte Xbox hat bis jetzt zum Beispiel noch keiner geknackt. Zumindest gibts nichts öffentliches.
OldGamer
02. Juni 2025 um 12:44 Uhr@RegM1 : Eine Konsole die noch nicht auf den Markt ist und Du hast schon flächendeckende Reparaturzahlen ? Respekt !
Und Datenübermittlung …Du hast hoffentlich keine Gerät von Amazon, Huawei, Xiaomi, Samsung und/oder Geräte mit Windows zu Hause ? Sonst braucht man mit Datenübermittlung und Sorge darum nicht wirklich anfangen 😉
Ridgewalker
02. Juni 2025 um 12:55 UhrBei den Preisen, werden sie alles tun um es zu knacken.. toi toi toi
Evermore
02. Juni 2025 um 13:02 UhrStimme aus SpongeBob. „Zwei Wochen später“
Play3 berichtet über den Typen der den Kopierschutz geknackt hat.
RegM1
02. Juni 2025 um 13:08 Uhr@OldGamer
Textverständnis üben wir noch…
Und bei anderen Geräten kann ich quasi alles ändern, sogar ein anderes OS wie LineageOS oder SteamOS installieren.
Versuche ich das bei der Switch, ist es vorbei, dabei sind solche Modifikationen in den meisten Ländern komplett legal.
OzeanSunny
02. Juni 2025 um 13:19 UhrHacker sind kreativ.
Gebt ihnen nur ein bisschen Zeit.
Wer natürlich so etwas macht muss auch mit den Konsequenzen leben.
Katsuno221
02. Juni 2025 um 13:19 Uhr@RegM1 ich denke der hat dich gut verstanden.
Am Ende bekommt eh jeder deine Daten, der einzige Weg ist es, offline zu gehen.
Du kannst machen was du willst, einer bekommt sie immer.
Dann sollen lieber die meine Daten bekommen, bei denen ich Kunde bin, denn mein Verhalten hat dann Einfluss auf weitere Entwicklungen und Entscheidungen. Das nützt allen mehr, als deine Daten zu nen VPN Anbieter zu geben der diese dann nur verkauft ohne Nutzen oder Mehrwert für dich, abgesehen von ungewünschten Anrufen.
Ich vertraue den bekannten Firmen wie Nintendo oder Sony da mehr, denn wenn sowas raus kommen würde, wäre der Schaden zu groß.
Serial Killer
02. Juni 2025 um 13:23 UhrWenn die per remote lahmgelegt werden kann
Hätte ich eh kein bock auf eine gemoddete
CryHammer
02. Juni 2025 um 14:54 UhrAch…
KlausImHausAusDieMaus
02. Juni 2025 um 15:01 UhrIst nur eine Frage der Zeit.
Terranigma
02. Juni 2025 um 15:46 UhrWurde bereits bestätigt, dass es sich dabei um Fake News handelt.
PS Dragon
02. Juni 2025 um 17:13 UhrUnknackbar gibt es nicht, die frage ist nur wieviel aufwand und zeit es benötigt und wie hartnäckig jemand sich da hinter klemmt.
Zockerfreak
02. Juni 2025 um 17:15 UhrNichts ist unknackbar,Nintendo wird das auch noch kapieren.Ist ein Kampf gegen Windmühlen
PS Dragon
02. Juni 2025 um 17:19 Uhr@RegM1
Auch Sony, MS sowie im Prinzip alle Entwickler und Publisher sammeln mittlerweile fleißig Daten. Deswegen musst du ja bei den meisten Games mittlerweile auch immer erst ner art AGB zustimmen, wen du sie das erste mal starten tust .. Nintendo tut hier nichts, was andere nicht auch machen.
Oder versuch doch mal auf der PS5 oder ner Xbox ein anderes OS drauf zu machen , das geht, wen überhaupt nur mit zwielichtigen Methoden. Oder versuch was an der Konsole zu Manipulieren, du wirst schneller gebannt als dir lieb sein kann.
Gemüseschaf
02. Juni 2025 um 18:52 UhrDie Meldungen bezüglich der angeblichen Bricks mit Mig Switch beruhen auf einem Beitrag bei gbatemp, von einem dort absolut unbekannten Nutzer, der erst seit wenigen Monaten angemeldet ist. Das kann ganz einfach auch Trolling sein.
RegM1
02. Juni 2025 um 18:58 UhrIst wohl tatsächlich Trolling.
Schade, dass solche Meldungen dann überall verbreitet werden, da sollte Nintendo jetzt tatsächlich gegen vorgehen.
RegM1
02. Juni 2025 um 18:58 UhrAlso gegen den User, nicht zwangsläufig gegen die Newsseiten.
Samson86
02. Juni 2025 um 20:05 UhrIch muss da echt etwas Schmunzeln, wenn hier echt einige glauben, ihre Daten würden von Nintendo und Sony nicht verkauft werden. :D. Zu mal es bei beiden ja auch gern zu riesigen datenleaks kommt.
RegM1
02. Juni 2025 um 20:23 Uhr@Samson86
Die Diskussion habe ich aufgegeben, viele Leute meinen noch immer große Firmen wären ihre Freunde.
Erinnert mich ein wenig an das Stockholm-Syndrom.
Argonar
02. Juni 2025 um 22:58 UhrParanoid sein bringt aber auch nichts, die Daten sind sowieso alle online, aber ziemlich sicher aus anderen Quellen. Browsing Verhalten sei Dank. Ich will gar nicht wissen, wie viele Cookies die Leute so akzeptieren…
Vielleicht sollten sich die Aluhut Träger auch mal mit DSGVO und CRA beschäftigen. Im Gegensatz zu dem was der Volksmund so glaubt, ist das mit User Daten gar nicht mehr so einfach und viele Firmen betreiben ziemlich viel Aufwand, weil die Strafen noch höher wären.
Wird sicher nicht perfekt umgesetzt, aber Daten einfach weiterverkaufen geht nicht mehr, jedenfalls wenn man Geschäfte in der EU machen will und so ungeschickt das Ganze generell zu ignorieren sind nur Minibuden. Wers nicht glaubt, darf gerne seine Rechte auf Auskunft und danach Löschung/Anonymisierung in Anspruch nehmen, nach einiger zeit nochmal Auskunft und dann schauen was passiert.
RegM1
02. Juni 2025 um 23:47 Uhr@Argonar
Meta hat vor wenigen Tagen gezeigt, wie schnell es geht, dass Daten für KI-Trainingszwecke genutzt werden, inklusive sehr kurzer Möglichkeit zum Widerspruch.
Möchtest du den Wert dieser Daten mal schätzen? 😉
Willst du mal meine Postfächer sehen, die ich für random Websites zur Anmeldung nehme? Die Ordner sind voll von Betrugsversuchen (Phishing uvm.).
Logischerweise werden die Daten immer „entwendet“ und bestraft werden müssen nur die Hacker, nicht die Unternehmen, die nicht genug für den Schutz der Daten getan haben…
Aber lassen wir das, ich weiß, wie ich mich im Netz schützen muss, wäre halt schön, wenn mehr Leute besser informiert wären.
Stattdessen liest man dann solche Beiträge wie den von Katsuno, der meint, dass VPN Anbieter böse sind, dabei gibt es sehr viele, die sogar Audits gemacht haben, da ist auch die no log policy überprüft.
Wie gesagt, vielen sind ihre Daten einfach egal, so wird denen wenigstens mehr Schrott verkauft 😉
SEEWOLF
03. Juni 2025 um 00:10 UhrDas Betriebssystem der S2 ist sicherlich wie ein kryptisches Labyrinth aufgebaut, welches nur Nintendo kennt. Sobald dem nun ein Hacker auf den Grund gehen will und sinnbildlich einmal falsch abbiegt oder in einer Sackgasse landet, ist die Hardware Schrott. Wenn dem so sein sollte, kann man Nintendo in ihrem Sinne dazu nur gratulieren. Die Hackerszene wird jedoch aus Gründen der „Berufsehre“ diese Sache niemals aufgeben. Lieber schrotten sie tausende Geräte, anstatt einfach mal die Finger davon zu lassen. Kann man halt nichts machen. Ist sozusagen Berufskrankheit. Bin mal gespannt, ob die S2 wirklich irgendwann geknackt wird, was ich geneigt bin anzuzweifeln. 😉
RoyceRoyal
03. Juni 2025 um 10:59 UhrWar nicht auch hier letztens ein Artikel, dass die letzte „unhackbare“ Konsole per Tony Hawk Wasteland gehackt wurde indem man durch das Spiel einen Code im System hinterlegen konnte? War das ne 360 oder so?
Argonar
03. Juni 2025 um 16:57 Uhr@RegM1
Ich muss sagen zu einem gewissen Grad ist das schon irgendwie auch ein Du-Problem, weil Ich verwende seit mittlerweile Jahrzehnten eine Mailaddresse, wo man dieverse Funaddressen anlegen kann (eben wenn ich meine echte Addresse nicht hergeben will), die im selben Postfach aufschlagen. Meine Spamfilter erwischen quasi alles und es ist nicht sonderlich viel.
Und bei Meta ist der Drops noch nicht gelutscht. War ja ein netter Versuch, aber grade wegen der DSGVO kommen da schon die ersten Klagen, sowie Seize and Desist Anordnungen. Probieren können sies ja mal. Aber selbst wenn die auf Opt-In umstellen, wirds immer noch genug Leute geben, die drauf reinfallen.
Aber ja VPNs haben einen schlechteren Ruf, als sie sollten. Hab die Diskussion auch schon mehrfach mit „Experten“ geführt. Neben Audits sind gabs auch schon erfolglose Klagen, bzw. beim Versuch an Daten zu kommen kam dann die Erkenntnis, dass die halt echt nichts speichern. Die haben den Sitz halt auch nicht in Ländern, wo Datenspeichern Plicht ist. Und wie bei allen Services gilt, gibt halt schwarze Schafe.