Clair Obscur Expedition 33: Sind rundenbasierte Rollenspiele „uncool“? Entwickler sieht trotz Erfolgen weiterhin Vorurteile

Trotz des beeindruckenden Erfolgs von „Clair Obscur: Expedition 33“ glaubt Game Director Guillaume Broche von Sandfall Interactive, dass nach wie vor Vorurteile gegenüber rundenbasierten Rollenspielen herrschen und das Genre im Laufe der Zeit „uncool“ wurde.

Clair Obscur Expedition 33: Sind rundenbasierte Rollenspiele „uncool“? Entwickler sieht trotz Erfolgen weiterhin Vorurteile

Rundenbasierte Kampfsysteme entstanden in den frühen Tagen der Videospiele mehr oder weniger aus einer Not heraus, da die damalige Hardware nicht leistungsfähig genug war, um komplexe Echtzeit-Kämpfe darzustellen. Dadurch wurden legendäre Reihen wie „Final Fantasy“ oder „Dragon Quest“ geboren und rundenbasierte Kämpfe im Rollenspiel-Genre zur Norm.

Doch als die Hardware leistungsstärker wurde und der Trend in Richtung Action und aufwändiger Inszenierung ging, wandelten sich auch die Kampfsysteme. Selbst Reihen wie „Final Fantasy“ wechselten zu actionorientierteren Systemen, um ein breiteres Publikum anzusprechen, wie auch Square Enix-Producer Naoki Yoshida einräumte

Zuletzt bewiesen Titel wie „Octopath Traveler“, „Sea of Stars“, „Baldur’s Gate 3“, „Persona 5“ und natürlich auch der Überraschungshit „Clair Obscur: Expedition 33“ jedoch, dass Spiele mit rundenbasierten Systemen ebenfalls große Erfolge erzielen können. Dennoch gebe es weiterhin Vorurteile, wie Guillaume Broche von Sandfall Interactive jetzt in einem Interview erläuterte.

„Als Open-World-Spiele beliebter wurden, wurden JRPGs als ‚uncool‘ angesehen“

„Ich könnte ewig über diese Vorurteile reden“, sagte der Game Director von „Clair Obscur: Expedition 33“ im Gespräch mit Automaton (via VGC). „Ich persönlich denke, japanische rundenbasierte Rollenspiele waren bis zur Ära der Xbox 360 super populär. Aber als Open-World-Spiele durch die Gaming-Medien immer beliebter wurden, wurden [JRPGs] als ‚uncool‘ angesehen (lacht).“

Zwar führt auch Broche erfolgreiche Beispiele wie etwa Atlus’ „Persona“-Reihe an, aber dennoch ist der Entwickler davon überzeugt, dass rundenbasierte Rollenspiele und vor allem JRPGs noch weit von ihrer ursprünglichen Popularität entfernt seien. 

„Obwohl sie immer noch in großer Stückzahl verkauft werden, wobei die Persona-Reihe ein Paradebeispiel ist, habe ich das Gefühl, dass das Vorurteil gegen rundenbasierte RPGs nicht völlig verschwunden ist“, so der Entwickler weiter.

Genre-Abweichungen von Clair Obscur kein Zugeständnis an Kritiker

Und obwohl Broche die Ansicht teilt, dass Rollenspiele mit rundenbasierten Kampfsystemen nicht mehr so beliebt wären, machte er im Verlauf des Interviews auch deutlich, dass man gewisse Mechaniken von „Clair Obscur: Expedition 33“, wie etwa das Ausweichen oder Parieren in Echtzeit, nicht nur hinzugefügt habe, um das Spiel „cooler“ zu machen.

„Es ist nicht so, dass wir das Parier-System hinzugefügt und so eine narrative Erfahrung geschaffen haben, weil wir vermeiden wollten, dass unser Spiel auf Vorurteile stößt“, erklärte Broche. „Wir haben es einfach gemacht, weil wir es machen wollten.“ 



Vor allem die Idee für das Parier-System hatte der Game Director bereits sehr früh im Kopf. Er verriet aber auch, dass die ersten Versuche, diese Mechanik umzusetzen, nicht sonderlich gut liefen. Die nötige Inspiration fand er schließlich bei FromSoftwares „Sekiro: Shadows Die Twice“, das er auch selbst spielte. „So entstand das Parier-System, das ihr jetzt kennt“, sagte er.

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Das beste Rundenbasuerte KS hat mMn die „Shin Megami Tensei“-Reihe.

Rundenbasiert ist nur dann uncool, wenn man es wie früher aufzieht. Also alles schön langsam, ohne Respekt für die Zeit der Spieler.
Flotte Rundentaktik, eventuell mit ein paar Effekt-Bonbons ist alles andere als uncool und auch heute noch lecker.

Ich finde Rundenbasiert besser. 🙂

Antwort auf TMoD13

Schwer zu sagen.

Command & Conquer war schon eine Offenbarung. So zocke ich heute noch gerne Civ, aber die direkte Dramatik von Echtzeit möchte man auch nicht missen.

Und wenn das game noch so gut sein soll, rundenbasiert, nichts für mich.

Kommt auf die Umsetzung an . Bei CO war es super gemacht . Und rundenbasiert ist ja nicht gleich rundenbasiert . FFX war noch ein klassisches Beispiel . Meine beiden Top JRPGs (VC 1 und VC4) würde ich auch als rundenbasiert betrachten … aber vermutlich manch Einer nicht .
Mir persönlich gefällt es, denn es entschleunigt die Spiele und ich persönlich kann dann mehr genießen .

Antwort auf OldGamer

Vakyria Chronicles 1 und 4 sind ja auch rundenbasiert.
Rundenbasiert heißt schlicht sequenziell und nicht rundenbasiert bedeutet parallel.

2023 kam Chained Echoes und Sea of Stars, 2024 kam Baldurs Gate 3
2025 Claire Obscure 33

Alles nominierte Goty Kandidaten, alles Rundrmenbasierte RPGs (bei 33 ist es abzusehen das es nominiert wurd)

Ich dachte immer, dass rundenbasiert nix für mich ist bis ich Clair Obscur gezockt hab. Bin total begeistert und süchtig nach dem rundenbasierten Kampfsystem mit aktivem ausweichen/kontern. Habe mittlerweile über 90h drin.

Falls jemand Spieleempfehlungen hat mit ähnlichem Kampfsystem (also rundenbasiert mit ausweichmöglichkeiten) immer her damit 😀

Antwort auf Stefan-SRB

Wem du Retro magst, dann Chained Echoes, die Story gehört zu den besten Geschichten die es in den letzten Jahren gab.

Antwort auf Stefan-SRB

Also Sea of Stars hat auch Reaktionselemente. Aber das macht da eher einen Bonuswert aus als dass es so grundlegend wichtig wäre wie in Clair Obscur.

Zudem ist der Stil ganz anders, also vielleicht schon in der Hinsicht nichts für dich, keine Ahnung. Kannst ja sonst mal die Demo daddeln.

Was ansonsten stilistisch am ehesten in die Richtung geht, also storygetriebenes, emotionales, düsteres und cinematisches Abenteuer in einer Welt am Abgrund, als rundenbasiertes JRPG, sind eigentlich nur ältere Titel wie Final Fantasy X und Lost Odyssey. Lost Odyssey hat auch Reaktionseinlagen, aber ebenfalls nicht annähernd so wichtig wie in Clair Obscur, und ist zudem Xbox360-exklusiv.

Die Persona-Spiele sind in diesem überzogenen Zack! Bumm! Knall! Faktor sehr ähnlich und in dem Sinne definitiv eine Inspiration für Clair Obscur…Also dass jede Menü-Auswahl von einer wilden Kamerafahrt begleitet wird und die Kämpfe sehr fix von statten gehen. Aber hier gibt es dafür keine Reaktionseinlagen.

Ist schwer, da eine eindeutige Empfehlung geben zu können 😛

Also ich steh auf rundenbasierte Kampfsysteme. Nicht auf son Murks wie in Clair Obscur. Eher so klassisch wie in Dragon Quest oder Divinity Original Sin. Schön strategisch vorgehen ohne Zeitdruck und einfach mal auch etwas länger was nachschauen. Für mich könnte jedes Spiel so sein 🙂

Tatsächlich dachte ich damals zu Zeiten FFVII-X nicht einmal ansatzweise daran, dass rundenbasierte Kampfsysteme jemals Mangelware werden. Sie waren einfach fester Bestandteil der Videospiellandschaft in unseren Augen und somit unantastbar in gewisser Weise. – Mit unseren Augen, meine ich meinen Freundeskreis aus Kinder- und Jugendzeit. Ich kann mich noch sehr lebhaft an eine Unterhaltung erinnern, während wir zockten. Es ging dabei um unsere Vorstellungen und Erwartungen. Und darum, wie wir uns vorstellten, wie sich FF entwickeln würde. Naiv wie wir waren, dachten wir dabei nur an die Grafik. An fotorealistische Kulissen, vor denen wir unsere High-End-Builds hätten bewundern dürfen, die sich in fordernden Boss-Kämpfen hätten entluden.
…stattdessen gab es übersteuerte Effektgewitter und Action-Systeme die nur auf die Reaktionsfähigkeiten des Spielers bauen. Enttäuschend, dass Roundbased zu einem Nischen-Feature verkümmerte.

Ich sag ja gar nicht, dass Echtzeit-Kampfsysteme grundsätzlich falsch oder schlecht sind. Nur hätte sie nicht überall zum Einsatz kommen müssen. Übertrieben gesagt: Es gab heiligen Boden, auf den das nichts zu suchen hatte.

Habe es schon öfters versucht,auch wenn solche Games oft tolle Wertungen haben,ich kann einfach nix anfangen damit.

Antwort auf AllroundGamer79

Geht mir genauso

Für mich sind solche games nichts, ist aber alles Geschmackssache.

Rundenbasierte Spiele sind toll, was für Taktikfüchse. Aber ich glaub für die Generation Doomscrolling ist das nix…und auch wenn wir heute die Leute am Handy damit meinen, dieser Typus hat vor 2000 Jahren auch die Witze von Jesus nicht bis zum Ende angehört.

Wer nicht 3 Minuten (oder Monate) still sitzen kann, ist glaub grundsätzlich nicht für rundenbasiertes Gameplay gemacht.
Somit kann man wohl sagen: Liebhaberinnen und Liebhaber rundenbasierter Spiele sind in sich ruhend oder schlicht cool!

Hat nix mit cool oder uncool zu tun.
Das ist einfach Geschmacksache.
Man mag es.
Man mag es nicht.
Man mag unterschiedliche Combat Systeme.

Ganz einfach.

Antwort auf ras

Man kann schlicht auch verschiedene Systeme gleichzeitig mögen. Sorgt definitiv für mehr Abwechslung. ^^

Solange das Game Spaß macht ist mir das egal ob Rundenbasiert oder nicht.
Bei einem Game funktioniert das und bei einem anderen nicht.

Wenn rundenbasiert Uncool ist dann will ich nichts cooles mehr 😉

Da ich als coolster aller Gamer gerne rundenbasierte Rollenspiele zocke, ist dieses Vorurteil eh Quatsch