Zum Inhalt springen

Wenn Gaming keinen Spaß mehr macht


Konsolenheini

Empfohlene Beiträge

Am 1/3/2023 um 10:18 AM schrieb Konsolenheini:

Was sind eure Erfahrungen so über eure Spiele Phase oder Nicht- Spiele Phase ?

¡Ay, caramba! Da kann ich was zu sagen! Wer allerdings zartbesaitet ist, sollte besser nicht weiterlesen. Für psychische Schäden mental instabiler Jammerlappen, die sich noch von Mutti die Schlüpper waschen lassen, hafte ich nicht. 😎

Zunächst sei erwähnt, dass ich als Jahrgang '83 inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Gaming in den Daumen habe und so ziemlich alles gesehen und gespielt habe, was jemals Relevanz hatte – außer VR (überteuertes Spielzeug für Rich Kids). Das wiederum bedeutet fast automatisch, das Spiele mich nicht mehr hypen können. Selbst größere Vorfreude ist quasi kaum mehr vorhanden. Warum auch? Es kommt ja nix Neues mehr. Nur noch Fortsetzungen, Remakes oder Reboots. Was soll mich daran bitten hypen? Als zuletzt ein Spiel in mir vor Veröffentlichung Turbulenzen in messbarer Größenordnung ausgelöst hat, wurde noch in alter Währung bezahlt, hieß unser Kanzler wie ein Gemüse, und das Gesicht meiner Mutter sah noch nicht aus wie eine ledrige Handtasche. Der Titel des Spiels: The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Ein kleiner, unbedeutender Indie-Titel, den hier wohl kaum jemand gespielt hat. Ich schon und ich hab's geliebt. Das war vor 25 Jahren.

In den Jahren danach gab es mit Grand Theft Auto IV, The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 nur noch dreimal Daumengymnastik, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe. Ansonsten herrscht inzwischen weitgehende Apathie. Und falls jetzt jemandem die Frage unter der Fontanelle juckt, warum ich die Titel alle komplett ausschreibe, anstatt sie abzukürzen: Weil auf meinem Profilbild ein Helm zu sehen ist. 😎

"Aber Helmi", höre ich jetzt schon die Meute plärren. "Was sind denn die Gründe für deine Apathie?" Och, die kann ich dir nennen, imaginärer Fragensteller.

miese Qualität
Machen wir uns nix vor: Seit dem Entwickler auch auf Konsole die Möglichkeit habe, Spiele lange nach Markteinführung zu manipulieren, werden eben diese tendenziell immer schlechter; besonders die von großen Publishern. Als Beispiele seien hier Cyberpunk 2077, Battlefield 2042 oder auch Fallout 76 genannt. Spiele mit enormem Budget, die als absolute Vollkatastrophen auf den Markt gesch(m)issen wurden. Übrigens: Die Quersumme der eben genannten Titel ist 37.

DLC
Analog zum obigen Punkt müssen natürlich auch die leidigen DLC genannt werden. Fast immer habe ich das Gefühl, dass Teile des fertigen Spieles extrahiert und dem naiven Kunden im Tausch gegen ein paar Mark zurückgegeben werden. Eine räudige Praxis, die es zu verurteilen gilt.

Mikrotransaktionen
Im Grunde das größte Videospiel-Übel unserer Zeit. Sie machen absolut nichts besser; ganz im Gegenteil. Was vor 17 Jahren mit vergleichsweise harmloser Pferderüstung begann, ist inzwischen zu einer absoluten Seuche geworden. Timesavers hier, Pemiumwährung da, Penisverlängerung dort drüben. Ich kann die Scheiße echt nimmer sehen. Und wer Geld für diesen Dreck ausgibt, ist Teil des Problems.

Glücksspiel
FIFA Ultimate Team, Madden Ultimate Team, der NBA2K-Dreck: alles davon ist Glücksspiel. Vollkommen egal, wie sehr die Verantwortlichen versuchen, das Ganze als "optional" zu verkaufen. Und alle genannten Spiele sind FSK 0. Muss ich mehr sagen?

Soweit die Gründe, die mit den Spielen an sich zu tun haben. Aber die sind natürlich nur die halbe Wahrheit.
Mir fehlt inzwischen einfach die Energie, mich noch auf unbekannte Spiele einzulassen. Anstatt irgendwas Neues anzufangen, platiniere ich lieber zum 33. Mal Fallout 3. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich verfüge über eine dreistellige Zahl an PSN-Konten. Das Resultat einer Zeit, bevor man seinen Namen ändern konnte.

Ich brauche, wärend ich dies tippe, nur etwas nach links zu sehen, und habe sofort meine Spielesammlung im Blick. Exakt 129 Titel (bzw. Hüllen) für acht Systeme. Lediglich sechs dieser Titel sind aufgrund fehlender Konsolen (PS2, Dreamcast) nicht spielbar. Hinzu kommen noch etwa 150 digital erworbene Spiele. Alles andere ist installiert und kann jederzeit gestartet werden. Aber ich hab keinen Bock. Ich habe einfach keine Lust dazu. Stattdessen gucke ich inzwischen lieber Filme. Anfang 2022 besaß ich 23 Filme. Inzwischen sind es 294. Die Prioritäten haben sich verschoben. Wohl auch, weil man Videospiele inzwischen nicht mehr komplett bekommt. Filme, CDs, Bücher: alles komplett fertige Produkte.

Abschließend muss auch das Thema Zeit angesprochen werden. Mit 40 bin ich nicht alt im klassischen Sinne. Natürlich nicht. Aber eben auch keine 20 mehr. Und ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass mich das Thema Zeit immer mehr beschäftigt. Die Lebenserwartung für Männer in Deutschland beträgt aktuell 78,54 Jahre. Nach Adam Riese und Eva Zwerg bedeutet das, dass ich mindestens die Hälfte meiner irdischen Existenz bereits hinter mir haben. Daher gehe ich inzwischen immer häufiger mit der Frage an Dinge heran: "Ist dies meine Zeit wert?"

Die Rede ist ja zumeist davon, ob Produkt X das Geld wert sei, was man dafür ausgeben solle. Doch aus meiner Sicht ist das höchstens sekundär. Viel wichtiger ist doch, ob es die eigene Zeit wert ist. Denn Geld ist ungebunden und kann beliebig getauscht und vermehrt werden. Ich kann jemandem die Geldbörse klauen und das darin enthaltene Geld meinem hinzuaddieren und frei darüber verfügen. Mit Lebenszeit geht das jedoch nicht.

Ende

P.S.: Den Disclaimer am Anfang hätte ich mir auch sparen können. Ich lasse ihn aber stehen, denn das Wort Schlüpper hab ich noch nie geschrieben. 😎

 

fhnsfgns5fg5ns5fgn5xff4i75.jpg

  • Like 4
  • Haha 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb GrimMonolith:

¡Ay, caramba! Da kann ich was zu sagen! Wer allerdings zartbesaitet ist, sollte besser nicht weiterlesen. Für psychische Schäden mental instabiler Jammerlappen, die sich noch von Mutti die Schlüpper waschen lassen, hafte ich nicht. 😎

Zunächst sei erwähnt, dass ich als Jahrgang '83 inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Gaming in den Daumen habe und so ziemlich alles gesehen und gespielt habe, was jemals Relevanz hatte – außer VR (überteuertes Spielzeug für Rich Kids). Das wiederum bedeutet fast automatisch, das Spiele mich nicht mehr hypen können. Selbst größere Vorfreude ist quasi kaum mehr vorhanden. Warum auch? Es kommt ja nix Neues mehr. Nur noch Fortsetzungen, Remakes oder Reboots. Was soll mich daran bitten hypen? Als zuletzt ein Spiel in mir vor Veröffentlichung Turbulenzen in messbarer Größenordnung ausgelöst hat, wurde noch in alter Währung bezahlt, hieß unser Kanzler wie ein Gemüse, und das Gesicht meiner Mutter sah noch nicht aus wie eine ledrige Handtasche. Der Titel des Spiels: The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Ein kleiner, unbedeutender Indie-Titel, den hier wohl kaum jemand gespielt hat. Ich schon und ich hab's geliebt. Das war vor 25 Jahren.

In den Jahren danach gab es mit Grand Theft Auto IV, The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 nur noch dreimal Daumengymnastik, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe. Ansonsten herrscht inzwischen weitgehende Apathie. Und falls jetzt jemandem die Frage unter der Fontanelle juckt, warum ich die Titel alle komplett ausschreibe, anstatt sie abzukürzen: Weil auf meinem Profilbild ein Helm zu sehen ist. 😎

"Aber Helmi", höre ich jetzt schon die Meute plärren. "Was sind denn die Gründe für deine Apathie?" Och, die kann ich dir nennen, imaginärer Fragensteller.

miese Qualität
Machen wir uns nix vor: Seit dem Entwickler auch auf Konsole die Möglichkeit habe, Spiele lange nach Markteinführung zu manipulieren, werden eben diese tendenziell immer schlechter; besonders die von großen Publishern. Als Beispiele seien hier Cyberpunk 2077, Battlefield 2042 oder auch Fallout 76 genannt. Spiele mit enormem Budget, die als absolute Vollkatastrophen auf den Markt gesch(m)issen wurden. Übrigens: Die Quersumme der eben genannten Titel ist 37.

DLC
Analog zum obigen Punkt müssen natürlich auch die leidigen DLC genannt werden. Fast immer habe ich das Gefühl, dass Teile des fertigen Spieles extrahiert und dem naiven Kunden im Tausch gegen ein paar Mark zurückgegeben werden. Eine räudige Praxis, die es zu verurteilen gilt.

Mikrotransaktionen
Im Grunde das größte Videospiel-Übel unserer Zeit. Sie machen absolut nichts besser; ganz im Gegenteil. Was vor 17 Jahren mit vergleichsweise harmloser Pferderüstung begann, ist inzwischen zu einer absoluten Seuche geworden. Timesavers hier, Pemiumwährung da, Penisverlängerung dort drüben. Ich kann die Scheiße echt nimmer sehen. Und wer Geld für diesen Dreck ausgibt, ist Teil des Problems.

Glücksspiel
FIFA Ultimate Team, Madden Ultimate Team, der NBA2K-Dreck: alles davon ist Glücksspiel. Vollkommen egal, wie sehr die Verantwortlichen versuchen, das Ganze als "optional" zu verkaufen. Und alle genannten Spiele sind FSK 0. Muss ich mehr sagen?

Soweit die Gründe, die mit den Spielen an sich zu tun haben. Aber die sind natürlich nur die halbe Wahrheit.
Mir fehlt inzwischen einfach die Energie, mich noch auf unbekannte Spiele einzulassen. Anstatt irgendwas Neues anzufangen, platiniere ich lieber zum 33. Mal Fallout 3. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich verfüge über eine dreistellige Zahl an PSN-Konten. Das Resultat einer Zeit, bevor man seinen Namen ändern konnte.

Ich brauche, wärend ich dies tippe, nur etwas nach links zu sehen, und habe sofort meine Spielesammlung im Blick. Exakt 129 Titel (bzw. Hüllen) für acht Systeme. Lediglich sechs dieser Titel sind aufgrund fehlender Konsolen (PS2, Dreamcast) nicht spielbar. Hinzu kommen noch etwa 150 digital erworbene Spiele. Alles andere ist installiert und kann jederzeit gestartet werden. Aber ich hab keinen Bock. Ich habe einfach keine Lust dazu. Stattdessen gucke ich inzwischen lieber Filme. Anfang 2022 besaß ich 23 Filme. Inzwischen sind es 294. Die Prioritäten haben sich verschoben. Wohl auch, weil man Videospiele inzwischen nicht mehr komplett bekommt. Filme, CDs, Bücher: alles komplett fertige Produkte.

Abschließend muss auch das Thema Zeit angesprochen werden. Mit 40 bin ich nicht alt im klassischen Sinne. Natürlich nicht. Aber eben auch keine 20 mehr. Und ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass mich das Thema Zeit immer mehr beschäftigt. Die Lebenserwartung für Männer in Deutschland beträgt aktuell 78,54 Jahre. Nach Adam Riese und Eva Zwerg bedeutet das, dass ich mindestens die Hälfte meiner irdischen Existenz bereits hinter mir haben. Daher gehe ich inzwischen immer häufiger mit der Frage an Dinge heran: "Ist dies meine Zeit wert?"

Die Rede ist ja zumeist davon, ob Produkt X das Geld wert sei, was man dafür ausgeben solle. Doch aus meiner Sicht ist das höchstens sekundär. Viel wichtiger ist doch, ob es die eigene Zeit wert ist. Denn Geld ist ungebunden und kann beliebig getauscht und vermehrt werden. Ich kann jemandem die Geldbörse klauen und das darin enthaltene Geld meinem hinzuaddieren und frei darüber verfügen. Mit Lebenszeit geht das jedoch nicht.

Ende

P.S.: Den Disclaimer am Anfang hätte ich mir auch sparen können. Ich lasse ihn aber stehen, denn das Wort Schlüpper hab ich noch nie geschrieben. 😎

 

fhnsfgns5fg5ns5fgn5xff4i75.jpg

Ich danke dir für deine Zeilen, und kann dir in einigen Punkten recht geben. Das kann durchaus der Grund sein.. zumindest ist es bei dir der Grund.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb GrimMonolith:

Zunächst sei erwähnt, dass ich als Jahrgang '83 inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Gaming in den Daumen habe und so ziemlich alles gesehen und gespielt habe, was jemals Relevanz hatte

Und da liegt eben der Hund begraben.

Die Magie Spiele als ganzes neu zu entdecken ist verflogen, und wird auch nicht wieder kommen. Da können die neuen Releases noch so gut sein, es wird einfach nicht passieren.

  • Confused 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb ReaperX:

Neben den von dir genannten Punkten gibt es noch andere Punkte, die mir persönlich immer mehr die Lust am Gaming nehmen. Punkte wie "Zahl mehr als der Pöbel und zocke früher als der Pöbel!" Oder wenn schon im Vorfeld der Berichterstattung klar wird, dass Season- und/oder Battle-Pässe folgen werden. DLCs bereits im Vorfeld angekündigt werden. Da stellt sich bei mir automatisch die Frage: "Wie viel vom ursprünglich angedachten Spiel ist nun im Endprodukt tatsächlich auch enthalten?"

Aber der besagte „Pöbel“ macht es ja trotzdem mit!

Free2Play, Season Pässe, DLCs, Loot-Boxen etc. sind ja nicht umsonst so populär!

Für jeden, der darüber meckert, hast du wieder 10 andere, die das alles mitmachen und akzeptieren, damit auch (selbst wenn nur passiv) unterstützen.

Die meisten durchschnittlichen-Spieler interessiert es nicht die Bohne, was aus der Branche wird, oder wie ihr Konsum-Verhalten das ganze beeinflusst. Geiz ist Geil regiert, und der Fokus wird immer mehr das Extrahieren von Mikrotransaktions-Geldern werden.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb GrimMonolith:

¡Ay, caramba! Da kann ich was zu sagen! Wer allerdings zartbesaitet ist, sollte besser nicht weiterlesen. Für psychische Schäden mental instabiler Jammerlappen, die sich noch von Mutti die Schlüpper waschen lassen, hafte ich nicht. 😎

Zunächst sei erwähnt, dass ich als Jahrgang '83 inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Gaming in den Daumen habe und so ziemlich alles gesehen und gespielt habe, was jemals Relevanz hatte – außer VR (überteuertes Spielzeug für Rich Kids). Das wiederum bedeutet fast automatisch, das Spiele mich nicht mehr hypen können. Selbst größere Vorfreude ist quasi kaum mehr vorhanden. Warum auch? Es kommt ja nix Neues mehr. Nur noch Fortsetzungen, Remakes oder Reboots. Was soll mich daran bitten hypen? Als zuletzt ein Spiel in mir vor Veröffentlichung Turbulenzen in messbarer Größenordnung ausgelöst hat, wurde noch in alter Währung bezahlt, hieß unser Kanzler wie ein Gemüse, und das Gesicht meiner Mutter sah noch nicht aus wie eine ledrige Handtasche. Der Titel des Spiels: The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Ein kleiner, unbedeutender Indie-Titel, den hier wohl kaum jemand gespielt hat. Ich schon und ich hab's geliebt. Das war vor 25 Jahren.

In den Jahren danach gab es mit Grand Theft Auto IV, The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 nur noch dreimal Daumengymnastik, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe. Ansonsten herrscht inzwischen weitgehende Apathie. Und falls jetzt jemandem die Frage unter der Fontanelle juckt, warum ich die Titel alle komplett ausschreibe, anstatt sie abzukürzen: Weil auf meinem Profilbild ein Helm zu sehen ist. 😎

"Aber Helmi", höre ich jetzt schon die Meute plärren. "Was sind denn die Gründe für deine Apathie?" Och, die kann ich dir nennen, imaginärer Fragensteller.

miese Qualität
Machen wir uns nix vor: Seit dem Entwickler auch auf Konsole die Möglichkeit habe, Spiele lange nach Markteinführung zu manipulieren, werden eben diese tendenziell immer schlechter; besonders die von großen Publishern. Als Beispiele seien hier Cyberpunk 2077, Battlefield 2042 oder auch Fallout 76 genannt. Spiele mit enormem Budget, die als absolute Vollkatastrophen auf den Markt gesch(m)issen wurden. Übrigens: Die Quersumme der eben genannten Titel ist 37.

DLC
Analog zum obigen Punkt müssen natürlich auch die leidigen DLC genannt werden. Fast immer habe ich das Gefühl, dass Teile des fertigen Spieles extrahiert und dem naiven Kunden im Tausch gegen ein paar Mark zurückgegeben werden. Eine räudige Praxis, die es zu verurteilen gilt.

Mikrotransaktionen
Im Grunde das größte Videospiel-Übel unserer Zeit. Sie machen absolut nichts besser; ganz im Gegenteil. Was vor 17 Jahren mit vergleichsweise harmloser Pferderüstung begann, ist inzwischen zu einer absoluten Seuche geworden. Timesavers hier, Pemiumwährung da, Penisverlängerung dort drüben. Ich kann die Scheiße echt nimmer sehen. Und wer Geld für diesen Dreck ausgibt, ist Teil des Problems.

Glücksspiel
FIFA Ultimate Team, Madden Ultimate Team, der NBA2K-Dreck: alles davon ist Glücksspiel. Vollkommen egal, wie sehr die Verantwortlichen versuchen, das Ganze als "optional" zu verkaufen. Und alle genannten Spiele sind FSK 0. Muss ich mehr sagen?

Soweit die Gründe, die mit den Spielen an sich zu tun haben. Aber die sind natürlich nur die halbe Wahrheit.
Mir fehlt inzwischen einfach die Energie, mich noch auf unbekannte Spiele einzulassen. Anstatt irgendwas Neues anzufangen, platiniere ich lieber zum 33. Mal Fallout 3. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich verfüge über eine dreistellige Zahl an PSN-Konten. Das Resultat einer Zeit, bevor man seinen Namen ändern konnte.

Ich brauche, wärend ich dies tippe, nur etwas nach links zu sehen, und habe sofort meine Spielesammlung im Blick. Exakt 129 Titel (bzw. Hüllen) für acht Systeme. Lediglich sechs dieser Titel sind aufgrund fehlender Konsolen (PS2, Dreamcast) nicht spielbar. Hinzu kommen noch etwa 150 digital erworbene Spiele. Alles andere ist installiert und kann jederzeit gestartet werden. Aber ich hab keinen Bock. Ich habe einfach keine Lust dazu. Stattdessen gucke ich inzwischen lieber Filme. Anfang 2022 besaß ich 23 Filme. Inzwischen sind es 294. Die Prioritäten haben sich verschoben. Wohl auch, weil man Videospiele inzwischen nicht mehr komplett bekommt. Filme, CDs, Bücher: alles komplett fertige Produkte.

Abschließend muss auch das Thema Zeit angesprochen werden. Mit 40 bin ich nicht alt im klassischen Sinne. Natürlich nicht. Aber eben auch keine 20 mehr. Und ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass mich das Thema Zeit immer mehr beschäftigt. Die Lebenserwartung für Männer in Deutschland beträgt aktuell 78,54 Jahre. Nach Adam Riese und Eva Zwerg bedeutet das, dass ich mindestens die Hälfte meiner irdischen Existenz bereits hinter mir haben. Daher gehe ich inzwischen immer häufiger mit der Frage an Dinge heran: "Ist dies meine Zeit wert?"

Die Rede ist ja zumeist davon, ob Produkt X das Geld wert sei, was man dafür ausgeben solle. Doch aus meiner Sicht ist das höchstens sekundär. Viel wichtiger ist doch, ob es die eigene Zeit wert ist. Denn Geld ist ungebunden und kann beliebig getauscht und vermehrt werden. Ich kann jemandem die Geldbörse klauen und das darin enthaltene Geld meinem hinzuaddieren und frei darüber verfügen. Mit Lebenszeit geht das jedoch nicht.

Ende

P.S.: Den Disclaimer am Anfang hätte ich mir auch sparen können. Ich lasse ihn aber stehen, denn das Wort Schlüpper hab ich noch nie geschrieben. 😎

 

fhnsfgns5fg5ns5fgn5xff4i75.jpg

Das kann ich so komplett unterschreiben. Ich bin mittlerweile 45 und spiele nun um die 38 Jahre. Angefangen von einem Philips Videopac, vom C64, SNES, diversen Rechenknechten, bis heute zur XSX und PS5. Die Welle, die ich in den bald 40 Jahren, die ich mit Gaming verbracht habe, ist groß.

Prinzipiell hat sich in den letzten Jahren, mein Spielverhalten komplett wieder gedreht. Früher extrem viele Story Perlen gespielt. Anfang der 2000er dann viele Jahre Competive im gesponserten Clan und danach immer noch auf Multiplayer Titel fixiert gewesen. Mittlerweile bin ich wieder auf Storylastige Titel hängen geblieben, da ich doch wieder mehr Spieltiefe erwarte, als nur permanent meinen Gegner am anderen Ende des Internets zu erledigen. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Es benötigt heute einfach mehr, um mich an ein Spiel zu binden und mich zu fesseln. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Viel gezockt hab ich zur Zeit von Nes und Snes, dann erst wieder mit der WiiU vollends eingestiegen. seitdem zocke ich aber mehr als jemals zuvor. 

Dazwischen immer nur sporadisch und nie irgendwas durchgespielt. 

Könnt euch vorstellen wieviel ich zum nachholen habe, gekauft habe ich die Konsolen ja trotzdem weil es mich immer interessiert hat. 

Zwischen 14 und 25 war nur einfach kaum Zeit dafür weil andere Dinge mir persönlich viel wichtiger waren. 

Keine Lust Phasen gibt es manchmal, ist aber normal, auf Pizza oder Burger hab ich ja auch nicht immer Lust. 

Was für mich ne kack Zeit war, N64, PS1 hatte ich null Interesse daran, weil auf N64 gab es kaum was zu zocken verglichen mitm Snes mMn und zur PS wollte ich nicht wechseln weil ich sehr pissed war auf die PS. 

PS hab ich erst zur PS3 gerade so akzeptieren können, abee nur weil ich sie mehr oder weniger geschenkt bekommen habe vom Kumpel. 

Ich finde seit der PS4 gen sind games besser den je, ausser natürlich das ganze multiplayer Zeug, sowas würde ich aber eh nie zocken. 

Bearbeitet von Gunse
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Minuten schrieb puGa:

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Es benötigt heute einfach mehr, um mich an ein Spiel zu binden und mich zu fesseln. 

Sehe ich nach über 30 Jahren Gaming auch so. Wirklich abholen/mitnehmen können mich nur noch wenige Titel (Sekiro, Death Stranding zBsp). Gibt zwar jedes Jahr mehrere Titel die ich interessant finde, aber auch weiß das es nur so „einmal durch und wegwerf“ Dinger für mich sind. Die werden dann nach Release für kleines Geld gekauft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb GrimMonolith:

¡Ay, caramba! Da kann ich was zu sagen! Wer allerdings zartbesaitet ist, sollte besser nicht weiterlesen. Für psychische Schäden mental instabiler Jammerlappen, die sich noch von Mutti die Schlüpper waschen lassen, hafte ich nicht. 😎

Zunächst sei erwähnt, dass ich als Jahrgang '83 inzwischen mehr als drei Jahrzehnte Gaming in den Daumen habe und so ziemlich alles gesehen und gespielt habe, was jemals Relevanz hatte – außer VR (überteuertes Spielzeug für Rich Kids). Das wiederum bedeutet fast automatisch, das Spiele mich nicht mehr hypen können. Selbst größere Vorfreude ist quasi kaum mehr vorhanden. Warum auch? Es kommt ja nix Neues mehr. Nur noch Fortsetzungen, Remakes oder Reboots. Was soll mich daran bitten hypen? Als zuletzt ein Spiel in mir vor Veröffentlichung Turbulenzen in messbarer Größenordnung ausgelöst hat, wurde noch in alter Währung bezahlt, hieß unser Kanzler wie ein Gemüse, und das Gesicht meiner Mutter sah noch nicht aus wie eine ledrige Handtasche. Der Titel des Spiels: The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Ein kleiner, unbedeutender Indie-Titel, den hier wohl kaum jemand gespielt hat. Ich schon und ich hab's geliebt. Das war vor 25 Jahren.

In den Jahren danach gab es mit Grand Theft Auto IV, The Elder Scrolls V: Skyrim und Fallout 4 nur noch dreimal Daumengymnastik, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe. Ansonsten herrscht inzwischen weitgehende Apathie. Und falls jetzt jemandem die Frage unter der Fontanelle juckt, warum ich die Titel alle komplett ausschreibe, anstatt sie abzukürzen: Weil auf meinem Profilbild ein Helm zu sehen ist. 😎

"Aber Helmi", höre ich jetzt schon die Meute plärren. "Was sind denn die Gründe für deine Apathie?" Och, die kann ich dir nennen, imaginärer Fragensteller.

miese Qualität
Machen wir uns nix vor: Seit dem Entwickler auch auf Konsole die Möglichkeit habe, Spiele lange nach Markteinführung zu manipulieren, werden eben diese tendenziell immer schlechter; besonders die von großen Publishern. Als Beispiele seien hier Cyberpunk 2077, Battlefield 2042 oder auch Fallout 76 genannt. Spiele mit enormem Budget, die als absolute Vollkatastrophen auf den Markt gesch(m)issen wurden. Übrigens: Die Quersumme der eben genannten Titel ist 37.

DLC
Analog zum obigen Punkt müssen natürlich auch die leidigen DLC genannt werden. Fast immer habe ich das Gefühl, dass Teile des fertigen Spieles extrahiert und dem naiven Kunden im Tausch gegen ein paar Mark zurückgegeben werden. Eine räudige Praxis, die es zu verurteilen gilt.

Mikrotransaktionen
Im Grunde das größte Videospiel-Übel unserer Zeit. Sie machen absolut nichts besser; ganz im Gegenteil. Was vor 17 Jahren mit vergleichsweise harmloser Pferderüstung begann, ist inzwischen zu einer absoluten Seuche geworden. Timesavers hier, Pemiumwährung da, Penisverlängerung dort drüben. Ich kann die Scheiße echt nimmer sehen. Und wer Geld für diesen Dreck ausgibt, ist Teil des Problems.

Glücksspiel
FIFA Ultimate Team, Madden Ultimate Team, der NBA2K-Dreck: alles davon ist Glücksspiel. Vollkommen egal, wie sehr die Verantwortlichen versuchen, das Ganze als "optional" zu verkaufen. Und alle genannten Spiele sind FSK 0. Muss ich mehr sagen?

Soweit die Gründe, die mit den Spielen an sich zu tun haben. Aber die sind natürlich nur die halbe Wahrheit.
Mir fehlt inzwischen einfach die Energie, mich noch auf unbekannte Spiele einzulassen. Anstatt irgendwas Neues anzufangen, platiniere ich lieber zum 33. Mal Fallout 3. Und nein, das ist nicht übertrieben. Ich verfüge über eine dreistellige Zahl an PSN-Konten. Das Resultat einer Zeit, bevor man seinen Namen ändern konnte.

Ich brauche, wärend ich dies tippe, nur etwas nach links zu sehen, und habe sofort meine Spielesammlung im Blick. Exakt 129 Titel (bzw. Hüllen) für acht Systeme. Lediglich sechs dieser Titel sind aufgrund fehlender Konsolen (PS2, Dreamcast) nicht spielbar. Hinzu kommen noch etwa 150 digital erworbene Spiele. Alles andere ist installiert und kann jederzeit gestartet werden. Aber ich hab keinen Bock. Ich habe einfach keine Lust dazu. Stattdessen gucke ich inzwischen lieber Filme. Anfang 2022 besaß ich 23 Filme. Inzwischen sind es 294. Die Prioritäten haben sich verschoben. Wohl auch, weil man Videospiele inzwischen nicht mehr komplett bekommt. Filme, CDs, Bücher: alles komplett fertige Produkte.

Abschließend muss auch das Thema Zeit angesprochen werden. Mit 40 bin ich nicht alt im klassischen Sinne. Natürlich nicht. Aber eben auch keine 20 mehr. Und ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass mich das Thema Zeit immer mehr beschäftigt. Die Lebenserwartung für Männer in Deutschland beträgt aktuell 78,54 Jahre. Nach Adam Riese und Eva Zwerg bedeutet das, dass ich mindestens die Hälfte meiner irdischen Existenz bereits hinter mir haben. Daher gehe ich inzwischen immer häufiger mit der Frage an Dinge heran: "Ist dies meine Zeit wert?"

Die Rede ist ja zumeist davon, ob Produkt X das Geld wert sei, was man dafür ausgeben solle. Doch aus meiner Sicht ist das höchstens sekundär. Viel wichtiger ist doch, ob es die eigene Zeit wert ist. Denn Geld ist ungebunden und kann beliebig getauscht und vermehrt werden. Ich kann jemandem die Geldbörse klauen und das darin enthaltene Geld meinem hinzuaddieren und frei darüber verfügen. Mit Lebenszeit geht das jedoch nicht.

Ende

P.S.: Den Disclaimer am Anfang hätte ich mir auch sparen können. Ich lasse ihn aber stehen, denn das Wort Schlüpper hab ich noch nie geschrieben. 😎

 

fhnsfgns5fg5ns5fgn5xff4i75.jpg

Wahre Worte...

am Ende ist jeder selbst verantwortlich für seine negativen Gedanken zum Thema gaming, viele Probleme sind jahrelang bekannt gerade was dieses day one Patches angeht und halb-fertige.. 

man muss nicht alles zocken was rauskommt, man muss nicht alles am Release Tag zocken.. viele wollen immer Up to Date sein und überall mitreden oder bei YT und so der Held sein. Oh ich bin schon durch bla bla gebt mir Aufmerksamkeit.. da geht der Spaß verloren...  

Nichts läuft im Leben weg außer Lebenszeit.. daher Augen auf und zockt nicht jeden Müll

 

Und wer sich gerne bei  CoD ein Hasenkostüm kaufen will soll es machen .. ist sinnlos aber scheint ja anzukommen diese ingame Käufe... 

Cheers :prost:

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb ReaperX:

Spieler:innen, die

sagen, sagen auch

Ja, genau ihr seid Teil des Problems. 😉

Zu den Spielentwicklern, die nur für die Aktie entwickeln, gesellen sich auch Spieler:innen ohne wirklichen Anspruch. Deren einzigen Anspruch sehen die nur im möglichst kostengünstigen Zugriff auf alle Spiele.

Aber das siehst du ja oft, im Kontext von Gamepass!

Zitate wie: "Ich habe XYZ gespielt, was ich sonst NIEMALS gekauft hätte" und ähnliches.

Wenn man ein Spiel wirklich so gut findet, sollte man es vielleicht auch vernünftig unterstützen.

  • Like 1
  • Haha 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...