David Jaffe: God of War-Schöpfer ist froh, keine Spiele mehr machen zu müssen

Es scheint, dass David Jaffe endgültig mit der Spielebranche abgeschlossen hat. Diese sei mittlerweile nur noch für eine bestimmte Art von Mensch geeignet.

David Jaffe: God of War-Schöpfer ist froh, keine Spiele mehr machen zu müssen

Die „God of War“-Reihe ist eng mit David Jaffe verbunden. Der erste Teil entstand unter der Leitung des Game Designers und gehört zu den besten Spielen der PS2-Ära. Auch am Nachfolger war Jaffe beteiligt. Zudem entwickelte er die „Twisted Metal“-Reihe, war für „Calling All Cars!“ verantwortlich und erschuf in seinem eigenen Studio „Drawn to Death“, das allerdings wenig Anklang fand.

Während Jaffe demnach über weitreichende Einblicke in die Videospielbranche verfügte, möchte er kein Teil mehr davon sein. In einer Videobotschaft ging er auf die Gründe ein und beschrieb diese Gebiet als nicht sehr verlockend.

„Manche Leute machen Videospiele und lieben es, das ist großartig. Aber manche Leute können es einfach nicht begreifen… Ihr denkt, dass dieser Job der beste Job der Welt ist – er ist so hart.“, so Jaffe. „Ich habe ihn 20 Jahre lang gemacht, er ist so hart, er fordert einen solchen Tribut. Und zum Ende hin hat es keinen Spaß mehr gemacht.“

Produktionskosten durchbrechen Milliarden-Dollar-Marke

Im weiteren Verlauf seines Statements widmete sich Jaffe den explodierenden Produktionskosten. So habe er gehört, dass AAA-Produktionen mittlerweile eine Milliarde Dollar verschlingen, inklusive Marketing. Selbst durchschnittliche Spiele seien mit allen Kosten bei einer halben Milliarde Dollar angekommen. „Meint ihr, es macht Spaß, so etwas zu beaufsichtigen?“, so Jaffe, der in seiner Karriere meist leitende Positionen hatte.

„All die Köche in der Küche, vom Vertrieb über das Marketing bis hin zu den reinen Politikern im Team zu Beginn… Und dann gibt es den Programmierer, der sich mehr um die Grafik als um das Gameplay kümmert, und das Marketing weiß, dass sich Grafiken verkaufen“, heißt es in Jaffes Botschaft weiter.

Demnach müsse man sich „mit dem politischen Bullshit des Marketings und des leitenden Programmierers auseinandersetzen, die zusammen zu Mittag essen und sich unterhalten.“

Daher beschäftige sich Jaffe lieber mit seinen YouTube-Videos und Streams, bei denen ihm niemand sagen kann, was er tun solle. „Und ich muss mir keine Gedanken darüber machen: Kann ich das twittern oder muss ich es durch 40 f…… Befehlsketten laufen lassen?“


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Abschließend betonte Jaffe noch einmal, dass seine Aussagen nicht dahingehend interpretiert werden sollten, dass er noch immer an der Entwicklung von Spielen beteiligt sein möchte. Denn es bedarf einer „besonderen Rasse“, um im heutigen Klima in der Spieleentwicklung tätig zu sein.

„Probiert den Job aus, vor allem in der heutigen Zeit. Und wenn ihr ihn liebt, dann seid ihr ein besonderer Mensch. Aber nein, danke, nicht für mich“, so Jaffe.

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Ist garantiert kein Traumjob. Als Indie Entwickler biste zwar kreativ unabhängig aber dir fehlt das ständig das Budget alles umzusetzen. Als AAA Entwickler wiederum gibt es gerade durch das hohe Budget einen extremen Druck rechtzeitig zu liefern. In Crunchphasen bestimmt ’ne richtige Knochenmühle. Dann haste eine enorm übersättigte- und verwöhnte Spielerschaft, die allesamt besser wissen wie es geht und einem sogar mit Mord drohen. Muss wirklich Spaß machen dieser Job… ^^ Selbst wenn man spöttisch bei Jaffe von One Hit Wonder sprechen könnte, so hat er einen der bahnbrechendsten Titel aller Videospielzeiten mit Santa Monica auf die Beine gestellt. Und was willste mehr? Komm zur Ruhe, Dave.

AnthroGamer.
Wenn ein Spiel wesentlich über 20-30mio Dollar kostet und das tun Aaa sprich ohne Marketing , dann muss dieses Spiel ein Erfolg werden sonst drohen selbst große publishe pleite zu gehen.
Deshalb muss ein hohes Marketing Budget her. Dazu gehört nicht nur Werbung, nur mal so angemerkt!
Bei den Produktionskosten von heute sind enorme Risiken gebunden. Der Erfolgsdruck ist enorm und das bei immer mehr Konkurrenz

@AnthroGamer
Versteh ich oft auch nicht wirklich. Kann mich noch an die Vorrelease Zeit von * Anthem * erinnern…an Häuserwänden, in der U Bahn, überall Werbung „Entfesselt eure Kräfte“…und 1 Jahr später war nix mehr übrig, außer leeren Worten… Ich find“s traurig, wie schnell Visionen heutzutage fallen gelassen werden, nur weil nicht gleich alles nach Plan läuft… Aber, irgendwie auch ein bisschen verständlich, weil vielen 80€ für ein tolles Game schon zuviel sind. Man kann seinem eigenen Hobby auch selbst das Grab ausheben ~ MEINE Meinung!…

An seinen Worten ist was wahres dran. Mich stört das auch an dieser Industrie. Leute unterstützt mehr Indies! Btw, Wollte mir als nextes Tchia holen.

diepresse.com/1457017/wie-hollywood-die-10-teuersten-videospiel-produktionen#slide-13

Wenn ein GTA V von 2013 schon mit allem Drum und Dran 266 Mio. USD gekostet hat, wird GTA VI die 1 Mrd. knacken.

@vangus
Danke. Alles erklärt.

Ergänzend sei noch zu sagen, ist die Ausweitung von Franchises in die Film- und Serienwelt (neue Zielgruppen erschließen) und das Anheben des Preises für ein Vollpreisspiel auf 80€.

80 Millionen ^^.

Vor 15 Jahren oder was?

AAA Spiele kosten alle mindestens 100 Millionen bis weit über 250 Millionen. TLoU2 und GoWR verschlingen 250 Millionen, und da sind wir noch nicht bei Ubisoft-Produktionen oder Call of Duty.

Die Kosten steigen stetig.

Was glaubt ihr, warum Sony 10 Service-Games raushauen wollen? Die brauchen das Geld und gehen deshalb All-In, mit der Hoffnung auf wenigstens zwei Hits.
Sony können ihren Output sonst irgendwann nicht mehr finanzieren…. Shawn Layden hat das schon lange vorhergesagt, dass Sony so nicht weiter machen können wie bisher. Die ansteigenden Kosten sind ein Fakt und irgendwas muss früher oder später passieren, damit es weiter gehen kann. Alle schimpfen auf Jim Ryan, aber er reagiert bisher genau richtig auf die Umstände.

„Activision hat sich noch einmal zu der halben Milliarde US-Dollar geäußert, die der Publisher in die neue Marke Destiny gesteckt hat. Im Rahmen eines Interviews erklärt der Publisher unter anderem, warum er überhaupt soviel Geld investiert hat….“

Ja ne, schon klar. Gibt’s nicht, gab’s nicht und wird auch nie geben xD

Und GoW R hat auch gute 200 Millionen gekostet. Ist aber auch kein Wunder wenn man schon für das Marketing zig Millionen verbrennt.

@Ifosil der Zweite
Viele Games haben das 80 Mio $ Budged weit überschritten. Bei GTA 5 waren es sogar über 250 Mio.
Von der Milliarden ist man aber noch weit entfernt.

Das muss ein Missverständnis sein, es gibt kein Spiel, was 500 Millionen gekostet hat, geschweige den 1 Milliarde. Vermutlich ist was am Interview falsch übersetzt worden oder die haben was falsch verstanden.

Nur die größten und komplexesten Spiele haben um die 80 Millionen verschlungen, inklusive Marketing. Im Kern wird das Spiel davon ca. die Hälfte einnehmen. Wenn man gescheit mit den Ressourcen und kommenden KIs umgeht, sollten die Kosten in den Griff zubekommen sein.

Ein Spiel, was in der Produktion 500 Milliarden kosten würde, würde schon in der Planung verworfen.

Hätte auch kein bock bei den ganzen Pussies und Heulsusen

@PS_XBOX: Ein Großteil der Entwickler hat dort teilweise gelebt könnte man so sagen. Und jeden Tag gab es Pizza und Softdrinks. Wenn man so ein Leben mag, ok, aber gesund war das nicht 😀 Aber immerhin gab es haufenweise kostenlose EA Spiele, die man sich mit nach Hause nehmen konnte. Wobei dann natürlich die Frage ist, ob man zum Zocken noch groß Lust hat, wenn man fast 24/7 mit Game-Entwicklung zu tun hat

@Mr.Retrowave
Sehr interessant. Was war an der Arbeit so abschreckend? Kannst du uns hierzu nähere Details geben?

@martgore
Sorry aber allein diese Aussage von ihm:
„„Demnach müsse man sich „mit dem politischen Bullshit des Marketings und des leitenden Programmierers auseinandersetzen, die zusammen zu Mittag essen und sich unterhalten.“

Das gehört in fast jedem Job dazu. Wenn er auf solche Unterhaltungen und Zusammensein keine Lust hat, dann hätte er Fliesenleger sein sollen. Da kannst du stundenlang deiner Arbeit nachgehen ohne mit anderen Mitarbeitern reden zu müssen. Finde die Aussage sehr beleidigend für seine Ex-Mitarbeiter.

Hab vor ca. 17 Jahren mal eine Zeit lang bei Crytek in Frankfurt gearbeitet (Crysis 1) Die Zeit dort hat mich so hart abgeschreckt, dass ich danach eine andere Berufsrichtung (Webentwicklung) eingeschlagen habe 😀

der Hatte mal kurzzeitig erfolg mit GOW 1-2 vor fast 20J. und der twisted Metal serie. aber das was er noch als Programmieren lernte und konnte ist mittlerweile veraltet. deshalb hat der Typ auch nix mehr gerissen

Wie hier Menschen über Menschen urteilen, an Hand eines Auszuges. Der Mann redet aus seiner Erfahrung von 20 Jahren. Aus diesen Zeilen wird ihm unterstellt, das es gar nicht so schlimm sei und es nur an ihm liegt. Unterhaltsam.. weiter so.

„Klingt auch eher nach einem verbitterten Mann, der seinen Spirit verloren hat, gute Spiele zu machen… “

Finde ich nicht, für mich klingt das eher nach jemandem der mit seiner Vergangenheit einfach abgeschlossen und mit sich im Reinen ist.

Absolut nachvollziehbar. Wollte früher immer in die Gaming-Industrie. Bin froh, dass ich dort nicht gelandet bin. Hobby ist freudiges hobby geblieben und nicht tägliche Arbeit.

Mein Chef hat früher immer gesagt arbeit soll kein Spaß machen, sie soll dein Leben finanzieren.

Seit der ps2 äre dürfte sich die tech Branche schon leicht verändert haben. Hat was von heutigem Fußball vs Basler mit Kippe im Maul beim Training von früher.

Liest sich wie ne ausführliche Version von: Kapitalismus hat den Spaß zerstört ^^ Na guten Morgen. Zumal GoW maßgeblich an der Entstehung des Mainstreams beteiligt war.

@Hendl Ach ja? Das sieht man? Steile These.

Ein Typ mit Ecken und Kanten. Finde ich gut, was er sagt. Er kennt die Industrie besser als wir alle hier.

Ich kann absolut verstehen, was er meint. Besonders das Triple A Segment ist heutzutage ein richtig hartes Pflaster geworden und ja..gerade kontroverse Dinge sind heutzutage recht schnell ein Grund zur Cancel Culture und anderen unschönen Dingen.

Ruh dich aus Jaffe, du hattest deine Zeit und hast den besten Zeitpunkt gefunden, dem ganzen Unsinn den Rücken zu kehren.

… schau dir den typ mal an, der kommt aus dem burnout einfach nicht mehr raus!

@Horst
Klingt sehr nach einem introvertiertem Menschen. Solche Leute sind in einem Job in dem es auf Teamarbeit ankommt natürlich fehl am Platz und werden auf Dauer unglücklich.

Na da scheint er trotz „leichter“ Verbitterung doch irgendwie seinen Frieden gemacht zu haben. Dennoch kann ich nach paar Dekaden im Berufsleben sagen, dass hier nicht Videospiel exklusive sondern allgemein gültige Konzernstrukturen beschrieben werden. Der Hauptgrund, aus dem ich mich schon vor einiger Zeit kleineren, jüngeren und hungrigeren Branchen zugewendet habe.

„Demnach müsse man sich „mit dem politischen Bullshit des Marketings und des leitenden Programmierers auseinandersetzen, die zusammen zu Mittag essen und sich unterhalten.““

Mehr muss man nicht sagen 😉 😀 😀

Klingt auch eher nach einem verbitterten Mann, der seinen Spirit verloren hat, gute Spiele zu machen…

Klar war es hart, Spiele zu machen in den 2000ern und 2010ern. Aber ich würde sagen, das lag auch am Führungsstil des Teams. Wer von Anfang bis Ende sich und sein Team crunchen lässt, ist natürlich irgendwann ausgebrannt. Nicht umsonst gab es in der Vergangenheit kleinere und größere Skandale, die wohl zumindest stellenweise zu einem Umdenken geführt haben, wie man Projekte und seine Mitarbeiter organisiert.