Bungie und Co: Analyst erklärt Entlassungen und schätzt Monetarisierungs-Gefahr ein

Nachdem es in der Videospielbranche in den vergangenen Monaten zu zahlreichen Entlassungen kam, verwies ein MIDiA Research-Analyst auf die wirtschaftlichen Hintergründe. Auch einer Frage zur zusätzlichen Monetarisierung von Spielen widmete er sich.

Bungie und Co: Analyst erklärt Entlassungen und schätzt Monetarisierungs-Gefahr ein

Die Spieleindustrie gehörte zu den Branchen, die enorm von der COVID-19-Pandemie profitieren konnten. Monatelang waren die Menschen weltweit gezwungen, ihre Freizeit zu Hause zu verbringen. Viele nahmen die Lockdowns zum Anlass, um häufiger als zuvor einen Videostream zu starten oder einen Controller in die Hand zu nehmen, was die Umsätze der Film- und Videospielfirmen in die Höhe trieb.

Die Pandemie ist vorbei, nicht aber die direkten Nachwirkungen. Zusammen mit anderen Krisen in der Welt kam es zu einem erheblichen Anstieg der Inflation, dem die Zentralbanken mit einem kontinuierlichen Anstieg der Leitzinsen entgegenwirkten. Leidtragende sind nicht nur private Kreditnehmer. Auch für Firmen ist die Kapitalbeschaffung deutlich teurer als in der Niedrigzinsphase.

Das Ergebnis der Post-Covid-Umsatzrückgänge und der schwierigen Wirtschaftslage war in der Videospielbranche in den vergangenen Monaten deutlich sichtbar und stellt laut Karol Severin, Games-Analyst bei MIDiA Research, eine Korrektur dar, die notwendig wurde.

“Die jüngsten Entlassungen sind Teil der Korrektur, bei der sich die Unternehmen stärker auf den Gewinn konzentrieren müssen, da Schulden viel teurer sind als früher”, so Severin. “Angesichts der geringeren Wachstumsraten bei den Einnahmen ist der Weg zur Rentabilität leider oft mit Kostensenkungen verbunden, zu denen auch Entlassungen gehören.”

Jüngstes Beispiel sind die Entlassungen bei Bungie. Etwa 100 Mitarbeiter traf es, wie Bloomberg in Erfahrung bringen konnte. Die Kündigungen gingen Berichten zufolge mit einer Verschiebung der finalen “Destiny 2″-Erweiterung einher. Und auch “Marathon”, das nächste große Spiel des 2022 von Sony übernommenen Studios, erscheint offenbar später als geplant.

Auch die Embracer Group traf es nach Jahren der Expansion und einer gescheiterten Finanzspritze. Es kam zu Studioschließungen, Projekteinstellungen und Entlassungen. Weitere Maßnahmen dieser Art werden folgen.

Werden Spiele zu einer Monetarisierung-Hölle?

Doch wie können die Publisher dem aktuellen Marktumfeld entgegenwirken und die Einnahmen steigern? Im Interview mit Severin sprach die englischsprachige Tech-Publikation WCCFTECH darauf aufbauend die Gefahr einer “räuberischen Monetarisierung” an, der sich Verbraucher womöglich bewusst sein sollten.

Der Analyst hingegen sieht zunächst einmal Sparpotential: “Mit dem Aufkommen von Abonnementdiensten werden die Verbraucher wahrscheinlich insgesamt Geld sparen, da es weniger notwendig sein wird, hochpreisige Einzelspiele zu kaufen“, so seine Einschätzung.

Der Einsatz von Mikrotransaktionen und dergleichen werde letztendlich von den Marktkräften entschieden: “Es kann nur so viel Geld verdient werden, wie die Verbraucher bereit sind, auszugeben.”

Severin geht davon aus, dass das Hauptwachstum auf der kosmetischen Seite stattfinden wird. Dabei handelt es sich um einen Teil des Spiels, der optional ist und das eigentliche Gameplay nicht beeinflusst.


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Dass auch die reinen Abokosten steigen können, stellte Sony zuletzt unter Beweis. PlayStation Plus ist seit diesem Jahr über alle Stufen hinweg deutlich teurer. Und auch der Preis des Xbox Game Pass erhöht sich gelegentlich.

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Gibt genug gute Spiele(Nintendo?), einfach so ein Mikrotransaktions Müll nicht unterstützen. Ich glaube einige hier verbringen zu viel Zeit mit… Müll?

@dust78
„Schöner neue Welt, vielen Dank an das maßlose Unternehmen das durch unendliche Gier, diese Richtung endgültig besiegelt hat.“

EA, das unbeliebteste Unternehmen viele Jahre in Folge und der First Mover im Bereich Abo Dienste im Gaming, ist mittlerweile einige Schritte wieder zurückgegangen. Teilweiße wegen Shitstorms, teilweise wegen Gesetzen. Sie agieren „kundenfreundlichen“ als noch vor 10 Jahren.

@ branch
Ich nehm dich gern an die brust, dann wirds dir schon rosig.

Sorry für dich aber du pinkelst den falschen Baum an.
Aber Dodger steht wohl auf dich.
Vielleicht möchte er an deine Brust.
Ihr scheint zu passen

@ Dodger
Heul leise.
Vielleicht solltest du nicht immer versuchen mir ein Gespräch aufzudrängen.

@ OzeanSunny

Möglicherweise solltest gerade du dich nicht über Schreibweise anderer echauffieren. Rechtschreibung und Grammatik scheinen nicht deine Stärke zu sein.

@Topic

Ich verstehe nicht, warum Entlassungen in diesem Bereich so große Wellen schlagen. Es wurden früher (auch schon lange vor Corona) Menschen entlassen, wenn es die wirtschaftliche Situation erforderte. Genauso wurden Leute wieder eingestellt, wenn sie gebraucht wurden. Also aus meiner Sicht kein ungewöhnlicher Vorgang. Auch wenn es für die Betroffenen nicht schön ist.

@OzeanSunny

Wat soll denn besser werden?
Was ist denn grad so schlecht jammer jammer?
Leidest du? Leidest du so sehr, dass du dir rosigere Zeiten wünscht?
Ich nehm dich gern an die brust, dann wirds dir schon rosig.

Nur kosmetische optionale Teile my ass, es wird immer wieder extra Packs geben, damit Leute einen Vorteil haben, so ist es und die Skins werden ebenfalls noch teuer verkauft.

Die könnten wenigstens eine Option einbauen items, kosmetische oder nicht, auch mit simplen Spielen freizuschalten. Wenn jemand 100€ für eine neue Waffe ausgeben will, schön für die Person, aber ilass mich ein paar Aufgaben absolvieren, damit ich es auch so freischalten kann

Klingt irgendwie wie ein ausrede. Würde es nicht ein einziges Abo dings geben für spiele würden die puplisher usw trotzdem alles mögliche versuchen und die spiele mit ihren müll käufe zu bomben…

@ branch
Lol, Lol, Lol
Was bist du denn für einer?
Ich hoffe das es irgendwann mal wieder besser wird.
Wenn du so negativ eingestellt bist dann ist das dein Problem, warte LOL.
LOL dann sieh weiter schwarz, LOL.
LOL allein deine Schreibweise, LOL

Kapitalismus as its best!

Destiny Francise ist für mich der Ultraflop

@branch
Rosig, rosig, rosig…
Ist wohl ein Fall für Akte-X

@ The Man anders aber ist dies gerade im VR Bereich, hier schiessen die Perlen von solchen kreativen Nerds wie Pilze aus n Boden.

Man muss eben leider einsehen, das die Zeiten, in denen Spiele von Kreativen „Nerds“ gemacht werden, leider vorbei sind.

Heute ist das alles ein Multi-Millionen $ Unternehmen, in denen die Investoren zufrieden gestellt werden wollen., und ist eben in der selben Falle wie die Filmindustrie… da ist auf der großen Bühne leider kein Platz mehr für Experimente, da man immer auf Nummer sicher gehen will und dan die Kuh solange Melkt wie es nur geht. Besondere Sachen findet man meist nur noch im Indie Bereich, wobei auch dieser immer mehr schaut wie man das ganze Monetarisieren kann.

Die Goldenen Zeiten sind leider seit ende der 90er vorbei.

@OceanSunny

Du hoffst auf eine „rosige“ Zukunft? Lol
Die Zukunft ist und war für naive und ignorante immer rosig. Alle anderen sehen den Dreck.
Da hast du deine Lösung, wie du zu deiner rosigen Zukunft zurückkehren kannst. Lol
Rosig. Ich krieg mich nicht mehr. Wir demolieren einfach alles, aber hoffentlich wird dadurch alles in Zukunft rosig.
Dir geht’s auch ganz bestimmt super schlecht. Rosig. Lol. Allein das Wort. Rosig. Dat wird nix mehr

Die meisten Handygames sind absolut räuberisch monetarisiert und vor allem die populären Spiele sind auch nicht bei Play Pass / Apple Arcade dabei 😉

Die Masse will offensichtlich entweder überhaupt kein Geld ausgeben oder sie wollen sich abzocken lassen (Mikrotransaktionen und massig Werbung).

Vor allem wenn man die Qualität der „Top“-Mobile-Games anschaut könnte ich kotzen, die Spiele sind komplett ohne Skill, purer Grind, quasi alles auf kostenpflichtige Booster/Items ausgelegt, damit man überhaupt Level aufsteigt.

Bevor ich so einen Müll unterstütze verzichte ich komplett aufs Gaming.

Kosmetische Items sind in begrenztem Rahmen für SP-Spiele okay, sowas wie Dead or Alive mache ich nicht mit. Bei reinen MP-Spielen sind mir kosmetische Gegenstände egal.

@KonsoleroGuy & dust78

Wen das im umkerschluss bedeuten würde das spiele die zum vollpreis verkauft werden und eben nicht im GP Abo erscheien dann auf Microtransaktionen verzichten, würde sich das ganze bestimmt von selber erledigen, aber tatsache ist eher das gegenteil .. Vollpreis + Battlepass, Skin und Micro DLC Kram wo man nur hinschaut.

Das Proplem ist eher das sie Spiele industrie voll im kapitalismus angekommen ist, und da zählen nur noch die puren zahlen … grade wären der Pandemie hat man ein höhenflug was gewinne angeht erlebt und nun will man da nicht mehr von runter sondern immer noch mehr kohle rausziehen. Ein Proplem das sich eigentlich durch alle Branchen durchzieht … das märchen vom endlosen Wachstum, das zwangsweise ihrgend wan in nem großen knall enden musss.

Da hört sich das Apple Arcade gut an und könnte Zukunft haben.

Gut, das Abos, wie so schön geschrieben, räuberisch durchmonetarisiert werden, sollte eigentlich jedem schon vor Jahren klar gewesen sein.
Selbst wenn nur die Hälfte davon kosmetisch ist, ist es die andere nicht. Schöner neue Welt, vielen Dank an das maßlose Unternehmen das durch unendliche Gier, diese Richtung endgültig besiegelt hat.
Wenigstens konnte ich noch die Pionier Zeit den gaming erleben, bevor die Heuschrecke kam.

Ich sags ja so ein Modell wie der Gamepass kann sich nur tragen wenn Entwickler Microtransaktionen einbauen.

Wir können nur hoffen das die Zukunft wieder etwas rosiger irgendwann mal aussehen wird.
Momentan greift eine Krise nach der anderen.

Es kann ja sein das es noch kommt aber bis heute wurde die Erweiterung von destiny 2 nicht verschoben das sieht man auf der Bungie Seite und im PlayStation Network, ich habe das Spiel gestern erst vorbestellt und da steht 27.02 24.