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Judas: Nach GTA-6-Verzögerung wird über eine "heimliche Verschiebung" spekuliert

"GTA 6" wurde in dieser Woche zwar kurz und knapp, aber mit reichlich Öffentlichkeitswirkung verschoben. Deutlich zurückhaltender ist der Publisher Take-Two im Fall von "Judas", das unter der Führung von Ken Levine entsteht. Kam es auch hier zu Verzögerungen? Das ist offensichtlich, allerdings lohnt ein Blick auf die Gesamtsituation.

Judas: Nach GTA-6-Verzögerung wird über eine „heimliche Verschiebung“ spekuliert

Die Verschiebung von “GTA 6” auf Mai 2026 sorgte für Gesprächsstoff in der Gaming-Welt und warf Fragen zu einem anderen Spiel auf, das frühen Einschätzungen zufolge längst auf dem Markt verweilen sollte. Im Februar 2023, also kurz nach der Ankündigung von „Judas“, äußerte Take-Two-CEO Strauss Zelnick die Prognose, dass wir den Titel irgendwann vor Ende März 2025 selbst in Angriff nehmen können. 

Es war allerdings keine formelle Ankündigung, sondern mehr eine Randbemerkung: Take-Two gab damals bekannt, in den Geschäftsjahren 2023 bis 2025 (bis Ende März 2025) nicht weniger als 87 Spiele veröffentlichen zu wollen. Auf Nachfrage, ob „Judas“ zu diesen Spielen gehöre, reagierte „Zelnick“ in einem IGN-Gespräch mit einem knappen „Ja“, verwies aber allgemein darauf, dass „Rückschläge“ immer möglich seien. 

Verzögerungen deuteten sich schon früh an

Der März ist inzwischen verstrichen und „Judas“, das unter der Führung des „BioShock“-Schöpfers Ken Levine entsteht, wurde nicht veröffentlicht. Das war auf Basis der Faktenlage abzusehen. Offiziell wird der Release in den Finanzberichten von Take-Two seit jeher nur mit “TBA” (to be announced) gelistet – anders als bei “GTA 6”, dessen Veröffentlichung vor der Verschiebung offiziell für Herbst 2025 eingeplant war.

Im Gegensatz zum Rockstar-Blockbuster fehlt im Fall von „Judas“ – abgesehen von Zelnicks Kommentar – die formelle Ankündigung eines Release-Zeitraums, wodurch es keine angekündigte Verschiebung gab. Und dass der Titel in einer Art Entwicklungshölle steckt, berichtete Bloomberg bereits im Januar 2022 – also fast ein Jahr vor der offiziellen Ankündigung des Spiels. 

Mehrere ehemalige Mitarbeiter beschrieben damals einen über Jahre andauernden Entwicklungsprozess, in dem Spielinhalte regelmäßig verworfen und neu entworfen wurden. Ursache dafür sei vor allem Levines kreativer Arbeitsstil, der häufige Kurswechsel und eine hohe Änderungsfrequenz beinhalte. Entscheidungen, die teilweise durch persönliche Vorlieben oder aktuelle Spieletrends beeinflusst wurden, führten den Quellen zufolge zu Demotivation im Team.

Bereits in einem Gespräch mit Grantland aus dem Jahr 2013 plauderte Levine über die Auswirkungen seines Arbeitsstils. „Wenn es nicht stimmt, geht es weg. Das ist nicht ohne Kosten, aber ich habe festgestellt, dass die erfahrensten Leute bei Irrational am ehesten damit klarkommen, Dinge wegzuwerfen.“ Wenige Monate zuvor erklärte er gegenüber Ausgamers, dass er während der Entwicklung von „BioShock Infinite“ wahrscheinlich „Material für zwei Spiele gestrichen“ habe. 

Release 2025? „Haha“, lautet die Antwort

Ähnlich scheint es bei „Judas“ zu laufen. Die ursprüngliche Zielsetzung, das Projekt um 2017 zu veröffentlichen, wurde mehrfach verschoben. Die flexible interne Zeitplanung hätte einigen Entwicklern zufolge zwar auch Vorteile, stelle jedoch insbesondere für Künstler und Designer eine Herausforderung dar. Da Inhalte vor der offiziellen Vorstellung nicht gezeigt werden durften, erschwere dies berufliche Wechsel oder Bewerbungen.

Warum es ein relevantes Thema ist, beschrieb Bloombergs Jason Schreier im vergangenen Februar in einem Tweet: „Morgen jährt sich zum elften Mal die Schließung des BioShock-Entwicklers Irrational Games und die anschließende Gründung von Ken Levines Ghost Story Games, das bisher noch kein Spiel veröffentlicht hat. Fast alle der ursprünglich 15 Mitarbeiter von Ghost Story haben inzwischen gekündigt.“

Ein Follower wollte daraufhin wissen, ob Schreier irgendetwas zu „Judas“ verraten könne, ergänzt durch die Frage, ob der Titel für 2025 auf Kurs sei. Schreiers Antwort bestand lediglich aus einem „haha“. 

Konzept von Judas bleibt ambitioniert

Erstmals offiziell vorgestellt wurde “Judas” im Rahmen der Game Awards 2023. Der Titel präsentiert sich als erzählerisch geprägter Ego-Shooter mit starker Ähnlichkeit zur “BioShock”-Reihe, setzt jedoch stärker auf Entscheidungsfreiheit und nicht-lineares Storytelling. Im Verlauf übernimmt der Spieler die Rolle von Judas, einer als “gestörte” Figur beschriebenen Person, die sich auf einem auseinanderbrechenden Raumschiff befindet. Bündnisse mit anderen Überlebenden können geschlossen oder gebrochen werden – mit direkten Konsequenzen für den Verlauf der Geschichte.

In einem Ende 2024 veröffentlichten Interview, das immerhin als Lebenszeichen gewertet werden kann, erklärte Levine, dass “Judas” deutlich komplexer sei als seine früheren Werke. Während “BioShock” in einem klaren Story-Korridor verlief, soll “Judas” auf ein System setzen, das Spielereingaben laufend analysiert und individuell darauf reagiert. Ziel sei eine möglichst dynamische Erzählstruktur, in der jede Entscheidung Konsequenzen habe und sich auf Folgeereignisse auswirke. Dies mache den Entwicklungsprozess jedoch erheblich aufwendiger.

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Wann “Judas” tatsächlich erscheint, bleibt derzeit offen. Da der Titel weiterhin unter „TBA“ geführt wird und kein aktueller Release-Zeitraum vorliegt, könnte selbst ein Launch im kommenden Jahr wackeln. Der nächste Geschäftsbericht von Take-Two wird in den kommenden Tagen erwartet.

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Kommentare

xjohndoex86

xjohndoex86

04. Mai 2025 um 12:41 Uhr
KillzonePro

KillzonePro

04. Mai 2025 um 13:21 Uhr