Das bislang am besten bewertete Spiel des laufenden Jahres ist das von dem französischen Indie-Studio Sandfall Interactive stammende „Clair Obscur: Expedition 33“. Der Titel wurde am 24. April veröffentlicht und konnte innerhalb von nur 33 Tagen satte 3,3 Millionen Kopien verkaufen.
All dies schaffte das Erstlingswerk des Studios mit einem recht überschaubaren Budget, erzählte der Portfolio Director Matthew Handrahan vom Publisher Kepler Interactive nun in einem Interview. Wie hoch das war, wollte Handrahan zwar nicht verraten. Er geht jedoch davon aus, dass niemand auf die tatsächliche Zahl kommen würde.
Publisher vergleicht mit PlayStation-3-Spielen
„Alle wollen unbedingt wissen, wie hoch das Budget ist“, so Handrahan in dem Interview mit den Kollegen von GamesIndustry.biz. „Ich werde es nicht verraten, aber ich würde garantieren, dass, wenn man zehn Leute raten lässt, alle zehn die tatsächliche Zahl nicht erraten würden. Ich bin mir sicher, dass Mirror’s Edge und Vanquish mehr kosteten, um es mal so auszudrücken.“
„Mirror’s Edge“ und „Vanquish“ scheinen etwas seltsame Vergleiche zu sein, da beide Titel vor mehr als zehn Jahren für PlayStation 3 und Xbox 360 erschienen. „Mirror’s Edge“ stammt von DICE und Electronic Arts und wurde 2008 veröffentlicht. „Vanquish“ wurde hingegen 2010 von PlatinumGames und Sega auf den Markt gebracht.
Die offiziellen Budgets wurden für beide Spiele nie öffentlich gemacht. Die Entertainment-Analysten von M2 Research schätzten die Kosten für ein AAA-Spiel im Jahr 2010 jedoch bereits auf 18 bis 28 Millionen US-Dollar.
Publisher prangert „unverantwortlich Praktiken“ an
In dem Interview warf Matthew Handrahan von Kepler Interactive ein, wie viel auch mit einem kleineren Budget erreicht werden kann. Dies sei jedoch ein großes Problem der Branche.
„Ich glaube, dass es in der Branche eine Menge unverantwortlicher Praktiken gibt“, so der Portfolio Director. „Einige Spiele können es schaffen. Grand Theft Auto 6 wird es schaffen, das können wir wohl alle mit großer Zuversicht sagen. Aber es gibt viele Spiele, die mit sehr großen Teams und für sehr viel Geld entwickelt werden, die nicht erfolgreich sind, und das hat seinen Preis. Menschen verlieren ihre Arbeit.“
In dem Interview sprachen Matthew Handrahan sowie der COO und Produzent von Sandfall Interactive, François Meurisse, außerdem darüber, wie es bei dem Studio nach dem Erfolg von „Clair Obscur: Expedition 33“ nun weitergeht. So hätten die Franzosen bereits „großartige Ideen“ für ihr nächstes Spiel.
Quelle: GamesIndustry.biz, Kotaku
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Kommentare
AlgeraZF
30. Mai 2025 um 12:39 UhrUnd Studios wie Gearbox hauen 300+ Mille für Fortsetzungen raus. Und das soll dann an dem Kunden weitergegeben werden?! Nein danke!
Khadgar1
30. Mai 2025 um 12:39 UhrDie ganzen Publisher verbrennen ja einen Grossteil des Budgets mit Sachen, die kein Schwein braucht und keiner nach gefragt hat. Hinterher dann aber heulend erzählen, wie schlecht es der Branche doch geht und man die Preise ja anheben muss, damit man noch mehr Geld sinnlos verbrennen kann. Aber die Gamer kaufen denen den Quatsch ja auch noch ab und lassen sich noch mehr ausnehmen.
Katsuno221
30. Mai 2025 um 12:44 Uhr@Khadgar1 da hast du wohl recht 🙁 mir fällt es leider erst seit kurzem so richtig auf.
CirasdeNarm
30. Mai 2025 um 12:54 UhrDie Kosten für das Marketing zu reduzieren, das würde in vielen Fällen schon enorm helfen. Man sieht es ja an Clair Obscur, wie schnell es populär wurde, ganz ohne eine groß aufgeblasene Kampagne. Dazu kommt natürlich, dass der Titel Qualitäten bietet, die selbst Spiele mit deutlich höheren Kosten nicht vorweisen können (Clair Obscur ist allerdings trotzdem nicht komplett ohne Ecken und Kanten, nur kann das Gesamtpaket dennoch überzeugen).
Horst
30. Mai 2025 um 13:01 Uhr@ Khadgar1: Genau das ist ja das Problem. Sitzen auch viel zu viele überbezahlte Manager und Konsorten in den oberen Etagen, und deren gibt es in vielen großen Unternehmen mittlerweile mehr als Arbeiter. Sind ja auch alles Sachen, die Vincke von Larian bereits laut ausgesprochen hat, jetzt eben auch die Leute von Sandfall Interactive. Ich sage das auch schon seit Jahren und prophezeie eine düstere Zukunft, vielleicht sogar früher oder später nen neuen Video-Games-Crash! Wir sind an nem Punkt, wo es nicht weiter nach oben gehen kann. Die Branche wurde ausgemolken!
Khadgar1
30. Mai 2025 um 13:01 Uhr@Katsuno
Wären Gamer nur mehr wie die Franzosen. Die Branche würde bereits brennen xD
Stattdessen sind sie eher typisch deutsch. Schön zu allem Ja und Amen sagen.
TheMoeJoe
30. Mai 2025 um 13:07 UhrMan muss sich ja nur mal ansehen wie viele Projekte die großen Studios starten und bis zu einem gewissen Grad laufen lassen um sie dann wieder einzustellen. Was alleine da von den paar ganz große Publishern verbraten wird würde wohl ausreichen um jedes Jahr dutzende Spiele wie Clair Obscure zu finanzieren.
Und das Geld, das da verbraten wird, wird dann auf den Preis der Spiele, die dann tatsächlich mal in den Verkauf gehen, drauf geschlagen. Auch diese Praxis bezahlen wir bei jedem Spiel von eben diesen Publishern mit. Deswegen kostet deren Spiele auch 80 Euro oder mehr, und ein Clair Obscure von Anfang an nur 50 Euro.
Alleine wenn man sich ansieht was Sony in den letzten Jahren so an Projekten eingestellt hat, das kommt auf die Verkaufspreise von deren fertigen Spielen auch oben drauf. Diese ganzen eingestampften Live Service Projekte zum Beispiel, die bezahlt der God of War, Ghost of Yotei und Last of Us Käufer alle brav mit.
Khadgar1
30. Mai 2025 um 13:07 Uhr@Horst
Solange die Gamer sich nicht ändern, wird sich da auch nicht viel ändern.
PS Pro Preisgestaltung zB. wieviele sich da aufgeregt haben und meinten es wäre eine Frechheit.
Einen Tag später hat man bereits den Schwanz eingezogen.
Mikrotransaktions, die Gamer werden so erzogen, überteuerte Cosmetics sind gar nicht überteuert. Da wirste schon als Geringverdiener beschimpft, weil du das als teuer bezeichnest xD
Eigentlich hat der Gamer die Preisgestaltung zu einem Grossteil selbst in der Hand. Heisst ja nicht umsonst vote with your wallet. Aber man lässt es halt mit sich machen und merkt es nichtmal in seiner Konsumgeilheit.
Afgncaap
30. Mai 2025 um 13:09 UhrNaja, Kepler sollte sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Haben ja auch das Geldbündel von Microsoft angenommen und somit die Undinge der Branche vorangetrieben.
Sich jetzt hier oberschlau hinstellen und kritisieren, nur weil Obscura wider (ihres) Erwartens zum Hit mutierte, ist IMO albern.
Horst
30. Mai 2025 um 13:13 Uhr@ Khadgar1: Ja, leider wahr. Die Pro ist ein gutes Beispiel, leider. Aber naja, gibt halt auch Leute, die von Anfang gesagt haben, preis stimmt, ich hol sie mir. Da muss jeder für sich entscheiden. Ich hab verzichtet, weil die Sache mit dem Laufwerk mich mehr anpisste als der hohe Preis!
@ Afgncaap: Ja, auch ein Punkt. Ob die Entscheidung mit dem GP aber bei Kepler lag, wage ich zu bezweifeln, unrecht hast du aber sicher nicht!
TheMoeJoe
30. Mai 2025 um 13:18 Uhr@Khadgar1
Die Frage, die sich die Käufer beim Kauf in der Regel stellen ist ja auch weniger „Ist der Preis gerechtfertigt“, sondernd nur „ist mir das den Preis wert“.
Und das ist auch verständlich: Wenn mir ein Spiel den Kaufpreis wert ist, dann kaufe ich es. Warum sollte ich mir da irgendwelche Gedanken machen wie viel Euros von Preis Gewinn sind, wie viel ins Marketing ging, oder welcher Anteil in anderen Kostenstellen des Unternehmens, die eigentlich nichts mit diesem Spiel zu tun haben, landen. Umgekehrt würde ich ein Spiel, dessen Verkaufspreis zu 100% gerechtfertigt und auf die Entwicklung des Spiel zurückzuführen ist, das mir für das Gebotene aber trotzdem zu teuer ist, ja auch wiederum nicht kaufen. Ist ja logisch.
Khadgar1
30. Mai 2025 um 13:20 Uhr@Horst
Das fehlende Laufwerk hat es mMn erst zu so einem Scam gemacht.
Und natürlich muss es jeder für sich entscheiden. Geht auch nicht um leisten können. Das wäre nichtmal ansatzweise ein Problem.
Aber dann darf man sich auch nicht darüber beschweren, dass wir sind, wo wir sind.
Die Lage, in der wir uns befinden, schlussendlich sind wir Gamer zum Grossteil selbst dran schuld.
Geht ja jetzt schön mit Nintendo weiter. Man lernt nicht dazu.
3DG
30. Mai 2025 um 13:25 UhrNaja das sind halt Ausnahmen. Das Spiel kam zum perfektenzeitpunkt und die leute haben ihm eine chance gegeben. Das hätte auch ganz anderes laufen können.
Khadgar1
30. Mai 2025 um 13:28 Uhr@TheMoeJoe
Klar, solche Bedürfnisse sind in der Regel emotional gesteuert.
Hinterher ist das Geschrei aber wieder gross und man ist empört.
Bei Cosmetics ist das immer sehr amüsant. Wenn sich dann jemand über die Flut an Cosmetics in Games beschwert, im gleichen Atemzug aber eine shopping tour bei Fortnite macht xD
Horst
30. Mai 2025 um 13:28 Uhr@Khadgar1: Dem ist wohl nichts mehr hinzu zu fügen 🙂
naughtydog
30. Mai 2025 um 13:38 UhrWenn man mal überlegt, dass man das französich auspricht:
Klär Obskür Expedision Tront Troa
Game-art
30. Mai 2025 um 13:56 UhrDie hatten bestimmt ein Budget von 33 Millionen zur Verfügung.
longlegend
30. Mai 2025 um 14:09 UhrDie roasten ihre eigene Branche wegen der Preise
Aber wenn man das nicht unterstützt ist man natürlich kein „wahrer Gamer“ haha alles klar
StoneyWoney
30. Mai 2025 um 15:21 UhrGut, damit hab ichs schwarz auf weiß.
Ich kann von nun an jede „Spieleentwicklung wird halt teurer, isso“ Aussage als Lüge oder mindestens Falschaussage abstempeln 🙂
Es wirkte auf mich eh so, dass da einiges bei AAA unnötig aufgebläht ist, einfach nur, damit irgendwelche unnützen Abteilungen, die mit Spieleentwicklung null zu tun haben, weiterhin wesentlich besser bezahlt werden als die eigentlichen Entwicklerabteilungen.
Wenn das qualitativ hochwertigste Spiel des Jahres (Technik-, Inszenierungs- und Gameplayqualität inbegriffen) immer noch so viel kostet wie AA von vor 15 Jahren, lasse ich keine Aufpreise gelten, nur weil ein Unternehmen nicht konzentriert arbeiten kann, ohne Budgets von 200mio pro Titel zu sprengen.
TheMoeJoe
30. Mai 2025 um 15:24 Uhr@Khadgar1
Ich denke die Spieler, die diese Preise zahlen, oder Cosmetics in Spielen kaufen, sind nicht die, die sich darüber beschweren. Das sind eben die anderen, die da kein Geld für ausgeben. Am Ende kann man den Käufern aber wieder auch keinen Vorwurf machen, denn wenn ihnen das Gebotene das Geld wert ist, dann ist das eben so. Angebot und Nachfrage. Es gibt ja auch noch „die Anderen“ Spiele, wo man sowas nicht hat. Daher sehe ich da auch kein Problem.
Khadgar1
30. Mai 2025 um 16:15 Uhr@TheMoeJoe
Oh doch, dafür würde ich sogar meine Hand ins Feuer legen. Natürlich nicht 100%
Aber ein grosser Teil.
Früher hat man auch schon bei 60 Tacken schon gesagt, das ist Preis, der es mir wert ist. Nun sind wir bei 80 Tacken und an der Qualität hat sich nichts geändert. Die Leute nehmens einfach nur hin. Das hat auch nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun. Da hätte ein Concord nen Cent kosten müssen.
RoyceRoyal
30. Mai 2025 um 16:20 UhrMittlerweile das unsympathisch Studio. Wenn sie in den netten 15 Jahren weitere 5 so tolle Spiele raushauen, dann ist es vielleicht mal gestattet den Mund zu öffnen.
Unglaublich was sich manche immer rausnehmen.
stonie82
30. Mai 2025 um 16:39 Uhr@RoyceRoyal
Und wer bist Du, dass du anderen gestatten darfst, wann sie den Mund öffnen dürfen?
OldGamer
30. Mai 2025 um 17:02 UhrKhadgar1 und Horst : Hardware ist hier nicht das Thema 😉 und da würde mir doch die eine oder andere GraKa zuerst einfallen….
Ich kenne selbst Entwickler und die würden die Aussage im Artikel 200 % unterschreiben bzw. tun sie das .
Es wurden unendlich viele Marketinglügen erschaffen, die den Leuten vorgaukeln, dass sie Feature X oder Y unbedingt brauchen . Vorne stehen bei mir immer noch FPS und dann der ganze andere Quark wie VRR und Konsorten . Natürlich ist technischer Fortschritt schön . Und manchmal will man einen Grafikblender . Aber nur weil etwas gut aussieht, ist es noch lange nicht gut . Und die Studios/Publisher haben das adaptiert . Schaut euch doch ein ND an. Die bringen ReReReReReReReMaster und die Konsumenten heulen vor Glück . Die setzen Null ein und machen fette Gewinne . Betriebswirtschaftlich Alles richtig gemacht .Games sollten ursprünglich mal unterhalten…. heute sind sie mehr Schw***vergleich als Alles andere . Genauso missfallen mir die Trends mit den „1MB BD UHDs“ oder GameCards . Sowas ist pure Abzocke und kommt bei mir nicht ins Haus . Und wenn das der Trend ist, höre ich nach vielen Jahrzehnten gerne auf mit Zocken und das obwohl ich seit der monochromen Zeit dabei bin.
Argonar
30. Mai 2025 um 18:13 UhrNaja, man darf aber auch nicht vergessen, dass Clair Obscure unter anderem so erfolgreich ist, weil es eine Niche bedient, die jetzt seit mehr als 15 Jahren komplett ignoriert wird. AAA Turn Based RPG. Gibt ja quasi keine Konkurrenz, Trails hält mehr oder weniger als einziges die Flagge hoch und das ist eher im AA Bereich angesiedelt. Wenns ein Weckruf ist, dann dafür, dass dieses „nur Action verkauft sich“ Gedöhns reiner BS ist.
Aber es ist nicht nur das Kampfsystem. Was hab Ich mich gefreut, als ich das erste mal die Weltkarte betreten hab. Das ist auch so ein Gameplay Element, wo die Spieleindustrie seit 2 Jahrzehnten behauptet, dass sowas angeblich nicht mehr funktioniert. Aufstiegssysteme, bei denen man seine Charaktäre tatsächlich „verskillen“ kann und die „bahnbrechende neue“ Erfindung um dieses Problem zu beheben: Respec Tokens.
Wenn die großen RPG Reihen von früher noch so stark (und tatsächlich weiterhin RPGs) wären, wie zu Zeiten der PS2, dann wäre Clair Obscure immer noch ein gutes Spiel, aber es gäb bei weitem nicht so einen Hype darum. Ecken und Kanten hat das Spiel definitiv, aber das Gesamtpaket stimmt und es gibt den Fans genau das, was sie wollen und on top noch ein paar Twists.
Und was die Budgets angeht, die explodieren aus 2 Gründen. Die Welten werden immer sinnlos größer und der Detailgrad steigt auf einem Level, der kaum noch mit dem Auge erkennbar ist. (Stichwort Haarmechanik). Ja Marketing ist auch ein großer Teil, aber man hat auch schon gesehen, dass Spiele ohne Marketing komplett untergehen. Man kann sich halt nicht auf das Glück verlassen.
Übrigens hat sich die PS5 pro nicht besonders gut verkauft, Ich glaub also nicht, dass da viele, die sich vorher beschwert haben, dann klein beigegeben haben. Ja ein paar Early Adopter Waale haben zugeschlagen, die gibts immer (waren aber auch nicht so viele wie sonst), aber danach sind die Verkäufe stark zurück gegangen.