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Übernahme von Activision Blizzard King durch Microsoft


Buzz1991

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vor 6 Stunden schrieb Dave1981:

Klar doch,  wenn es der CMA nur ums Geld gehen würde,  dann hätte Microsoft die schon längst in der Tasche ^^

Naja, ist auch sehr schwer zu sagen. Auch wenn in solchen Positionen sehr viel geschummelt wird, es gibt auch noch eine handvoll Leute die haben Moral und Vernunft, leider zu wenige sonst würde vieles nicht so laufen wie es laufen würde, dennoch können in seltenen Fällen genau solche Leute den Unterschied machen.

Vielleicht bekommt MS diesen Deal, wird schon eine Menge Dollar kosten das sollte man nicht vergessen. Wenn dann noch harte Klauseln dazu kommen, könnte dieser Deal im nachhinein der größte Arschtritt gewesen sein.
Man geht davon aus das MS Cloud Gaming dominieren könnte, das hebelt man mit langen Zeitverträgen zu günstigen Konditionen aus. 
Zudem das die bekannten Marken, Diablo, Tony Hawk, Crash Bandicoot, CoD usw für 10 Jahre multi bleiben müssen, das würde jedem Publisher genug Zeit geben eine Alternative anzubieten. Denn nicht alles muss von Sony abgefedert werden, das darf man nicht außer acht lassen.

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Interessanter Kommentar in der FAZ von Gregor Brunner zum Activision-Deal: „Microsoft verhebt sich“

Im Kern geht es darum, dass die führenden kreativen Köpfe das Unternehmen längst verlassen haben und Activision langfristig gesehen mit 69 Mrd. Dollar vermutlich zu teuer ist.

Der Autor schließt:

“…Aber ein Entwickler, der es in den vergangenen Jahren vermocht hat, seine treuesten Fans zu verärgern, sich von seiner Kernzielgruppe zu entfernen, seine eigene Belegschaft in großem Maße von sich wegzutreiben und keine großen Würfe in Planung hat, was Spiele anbelangt, könnte mit 69 Milliarden Dollar grob überbewertet sein.“

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vor 6 Minuten schrieb Waltero_PES:

Interessanter Kommentar in der FAZ von Gregor Brunner zum Activision-Deal: „Microsoft verhebt sich“

Im Kern geht es darum, dass die führenden kreativen Köpfe das Unternehmen längst verlassen haben und Activision langfristig gesehen mit 69 Mrd. Dollar vermutlich zu teuer ist.

Der Autor schließt:

“…Aber ein Entwickler, der es in den vergangenen Jahren vermocht hat, seine treuesten Fans zu verärgern, sich von seiner Kernzielgruppe zu entfernen, seine eigene Belegschaft in großem Maße von sich wegzutreiben und keine großen Würfe in Planung hat, was Spiele anbelangt, könnte mit 69 Milliarden Dollar grob überbewertet sein.“

Hat er eigentlich recht! Activision ist auch nicht mehr was es einmal war.

Call of Duty ist halt groß. Ansonsten kommt das Geld halt durch Mobile Games wie Diablo Immortal, Candy Crush, Gardenscapes... Selbst WoW ist da bloß noch ein Fleck auf der Abrechnung.

Kann mir irgendwie auch gar nicht vorstellen, dass die wirklich 69 Milliarden wert sind, realistisch betrachtet!

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Auf „anderen“ Seiten gibt es ja schon wieder Träume, dass die Entscheidung der CMA auf dem letzten Meter noch revidiert wird. Angeblich soll der politische Druck riesig sein. Richtig ist: Es gab durch das Business and Trade Commitee eine Befragung von Sarah Cardell (CEO der CMA) und Marcus Brokkering (Vorstand der CMA). Es handelt sich dabei um einen normalen Vorgang und im Ausschuss sitzen Mitglieder des Parlaments. Insofern war das auch nicht so spektakulär, wie es „woanders“ gemacht wird.

Selbstverständlich hat auch die seriöse Presse dazu berichtet:

CMA denies blocking Microsoft-Activision deal is bad for UK’s reputation; unemployment rises – as it happened

Turning a blind eye to anti-competitive deals wouldn’t improve UK’s reputation as good place to do business, suggests Competition and Markets Authority

CMA hits back against criticism of MS-Activision decision

https://www.theguardian.com/business/live/2023/may/16/uk-unemployment-rate-rises-company-payrolls-shrink-earnings-cma-ai-business-live

UK watchdog denies it blocked Microsoft deal on orders of US regulator

Head of Competition and Markets Authority tells MPs decision not to allow acquisition of Activision Blizzard based on ‘own analysis’

https://www.theguardian.com/business/2023/may/16/uk-watchdog-microsoft-us-regulator-competition-markets-authority-activision-blizzard

Kann ja jeder selbst nachlesen. Hört sich für mich nicht so an, als würde da irgendetwas revidiert 😉

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Posted (edited)

Dann gibt es ja noch die vage Hoffnung, dass die Politik oder die Regierung eingreift und die Entscheidung der CMA revidiert. Dazu habe ich mir mal die Guideline der CMA angeschaut (mit Deepl übersetzt. Die Übersetzung steht in Anführungszeichen):

Von einer Möglichkeit, dass das Parlament Entscheidungen der CMA revidieren kann, steht da nichts (bzw. habe ich nichts gefunden).
Unter 2.10. – Secretary of State – steht:
„Der Staatssekretär spielt eine Rolle in bestimmten Fällen von öffentlichem Interesse und in Fällen, die Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit aufwerfen, wie in den Kapiteln 16 und 17 ausführlicher beschrieben. Die Entscheidung über die wettbewerblichen Auswirkungen eines Zusammenschlusses obliegt jedoch nach dem Gesetz allein der CMA. Außerhalb der in Kapitel 16 beschriebenen Fälle von öffentlichem Interesse ist das Fusionskontrollverfahren im Vereinigten Königreich unabhängig von der Regierung, und die britische Regierung spielt keine formelle Rolle bei einer Fusionskontrolluntersuchung der CMA und übt auch sonst keinen Einfluss auf diese aus.
Unter 16 sind dann folgende Ausnahmen beschrieben:
16.4
„a) Pluralität und andere Überlegungen in Bezug auf Zeitungen und andere Medien
b) Interesse an der Aufrechterhaltung der Stabilität des britischen Finanzsystems
c) die Notwendigkeit, im Vereinigten Königreich die Fähigkeit zur Bekämpfung und zur
die Auswirkungen von Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit abzumildern.“
Unter 16.5. erhält der Staatssekretär noch die Möglichkeit, in Punkten zu intervenieren, die noch nicht spezifiziert sind. Dies ist dann aber nachträglich ins Gesetz aufzunehmen und von einer der beiden Kammern zu beschließen.
Unter 17 geht es dann um die Regulierung von Versorgern (Wasser und Abwasser) und unter 17.3 um die nationale Sicherheit:
„Nach dem NSI-Gesetz kann der Staatssekretär bestimmte Übernahmen, die die nationale Sicherheit des Vereinigten Königreichs beeinträchtigen könnten, prüfen und in diese eingreifen. Die nationale Sicherheitsregelung, die von der ISU durchgeführt wird, ist von der Fusionskontrollregelung getrennt, und eine Fusion kann für eine Prüfung nach beiden Regelungen in Frage kommen.“

Um es kurz zusammenzufassen: Weder die Politik kann die Entscheidung der CMA direkt revidieren, noch liegt hier ein Fall vor, wo die Regierung oder der Staatssekretär eingreifen würden (oder könnten).
Ich denke, die Guideline erklärt auch, warum Microsoft nach der Entscheidung auf die nationale Sicherheit zu sprechen kam. Vermutlich wollte man auf einen Weg weisen, wie die Regierung noch auf das Verfahren Einfluss nehmen könnte und Druck ausüben. Dass die Übernahme eines Video-Spiele Publishers etwas mit der nationalen Sicherheit zu tun haben könnte, dürfte allerdings nur schwer zu vermitteln sein 😉

https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1044636/CMA2_guidance.pdf

Edited by Waltero_PES
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Bzgl. Sunaks Verhältnis zu Big Tech gibt es einen interessanten Artikel im Politico: „Rishi Sunak is no tech bro“. Sunaks Verhältnis wird hier als „nuanciert“ beschrieben. Ich habe den folgenden Teil mit Deepl übersetzt:

„…Er unterstützt das Gesetz zur Online-Sicherheit, das digitale Inhalte regeln soll und das er nicht als technisches, sondern als moralisches Problem betrachtet“, sagte der erste oben zitierte ehemalige Minister.

Und Sunak „hielt sich bedeckt“ bei anderen großen Tech-Kämpfen, einschließlich der Pläne für eine neue Regulierung des digitalen Wettbewerbs, als er Kanzler war, so ein weiterer ehemaliger Regierungsberater, der die Positionierung der Kabinettsminister zu dieser Zeit beobachtete.

Als der Gesetzesentwurf für digitale Märkte, Wettbewerb und Verbraucher auf seinem Schreibtisch landete, verlor Big Tech den Kampf um den Umfang der Einspruchsmechanismen in dem vorgeschlagenen Gesetz.

„Ich unterstütze das Wachstum der digitalen Industrien, glaube aber, dass wir nur mit gut funktionierenden Märkten eine florierende digitale Wirtschaft in Großbritannien erreichen werden“, sagte Sunak während des letztjährigen Tory-Führungswettbewerbs, als er seine Unterstützung für das Gesetz zusagte. Letzten Monat nahm Microsoft das bestehende britische Wettbewerbsregime als „schlecht für Großbritannien“ ins Visier, nachdem es am Kauf des US-Spieleunternehmens Activision gehindert wurde.

Sunak mag von den hellen Lichtern der amerikanischen Westküste geblendet worden sein, aber der ehemalige Banker, der jetzt an der Spitze von UK plc steht, ist ein zu großer Pragmatiker, als dass er nicht zuerst auf das Endergebnis schauen würde.“

https://www.politico.eu/article/rishi-sunak-finance-technology-bro-startups-entrepreneur/

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Um die Situation einmal zusammenzufassen: Die CMA ist offensichtlich selbst der Meinung, ausreichend präpariert zu sein, eine gerichtliche Überprüfung vor dem CATL zu bestehen. Aus der politischen Befragung ist die CMA in der öffentlichen Wahrnehmung nicht als Verlierer herausgegangen (The Guardian). Großen politischen Druck auf die CMA sehe ich momentan nicht. Die rechtlichen Voraussetzungen für ein Eingreifen der Regierung liegen auch nicht vor. Die Politik hat ohnehin gar keine Möglichkeiten einzugreifen. Und letztens: Der Prime Minister dürfte selbst wenig Sympathien für das Ansinnen Microsofts hegen. Der öffentliche Druck, den Microsoft hier versucht hat aufzubauen, dürfte ihn in seiner Meinung noch bestärken.

Insofern gehe ich davon aus, dass der nächste Schritt in diesem Verfahren die Überprüfung der Entscheidung durch das Tribunal ist. Und die CMA hat sehr gute Chancen, dass die Entscheidung bestätigt wird. Dann wäre der Deal gescheitert.

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