Daedalic Entertainment: Entwicklungsabteilung wird nach Gollum-Flop geschlossen

Daedalic Entertainment zieht sich nach dem enttäuschenden "Der Herr der Ringe: Gollum" aus der Entwicklung von Videospielen zurück. Das gilt auch für das geplante "Der Herr der Ringe"-Projekt, das voraussichtlich 2024 erscheinen sollte.

Daedalic Entertainment: Entwicklungsabteilung wird nach Gollum-Flop geschlossen

Nach mehreren Verschiebungen sank bereits vor dem Debüt die Hoffnung, dass aus „Der Herr der Ringe: Gollum“ ein rundum überzeugendes Spiel wird. Mit einem Metascore von 34 basierend auf rund 50 PS5-Wertungen wurden die Erwartungen allerdings noch einmal deutlich unterboten. Der User-Score pendelte sich gar bei einem Wert von 1.1 ein.

Diese Ergebnis hatte nicht nur Auswirkungen auf die Verkäufe. Auch für das zuständige Entwicklungsteam ist das Resultat verheerend. Wie Daedalic Entertainment gegenüber Gameswirtschaft mitteilte, schließt das Unternehmen die hauseigene Entwicklungsabteilung.

Künftig möchte sich Daedalic Entertainment, seit 2022 im Besitz von Nacon, auf das Publishing konzentrieren und das Geschäftsfeld damit auf die Lizenzierung, Vermarktung und den Vertrieb beschränken. Allein für das laufende Geschäftsjahr werden acht Veröffentlichungen in Aussicht gestellt, die laut Daedalic Entertainment vielversprechend sind.

Das Unternehmen spricht von einer „schwierigen Zäsur“, die aber auch „als ein neuer Anfang in der schon langen Geschichte von Daedalic Entertainment“ angesehen werden kann.

The Lord of the Rings-Projekt gestrichen

Mit der Einstellung der Entwicklungsabteilung wird das 90-köpfige Team um 25 Mitarbeiter reduziert. „Wir schätzen jedes einzelne Mitglied unseres Teams sehr, und es ist für uns von Bedeutung, dass der Übergang möglichst gut verläuft. Daher werden wir unsere ehemaligen Mitarbeiter bei der Suche nach neuen Möglichkeiten innerhalb unseres Netzwerks unterstützen“, so das Unternehmen.

Gameswirtschaft berichtet weiter, dass mit der Umstrukturierung von Daedalic Entertainment auch die Arbeiten an einem weiteren „The Lord of the Rings“-Spiel gestoppt werden. Das Projekt sollte bis Ende 2024 vom Wirtschaftsministerium mit zwei Millionen Euro bezuschusst werden und befand sich seit Mitte 2022 in Arbeit. Den Angaben von Daedalic zufolge wurde das Ministerium bereits informiert.

Der „Gollum“-Flop schließt an eine Reihe ähnlich erfolgloser Produktionen an, darunter das 2017 erschienene „Die Säulen der Erde“ sowie das vorzeitig eingestellte Strategiespiel „A Year of Rain“. Schon vor zweieinhalb Jahren kam es zu Schließungen der Studio-Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen und München, nachdem Daedalic mit der „Deponia“ und ähnlichen Produktionen einst Erfolge feiern konnte.


Weitere Meldungen zum Thema: 


Auch wenn das anfangs erwähnte „Der Herr der Ringe: Gollum“ unter den Erwartungen blieb, möchten die Entwickler nicht auf Verbesserungen verzichten. Es sei eine „lehrreiche Erfahrung“ gewesen, die mit einem Patch, der sich derzeit in der Entwicklung befindet, noch einmal erweitert wird.

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Metascore, Metacritic, Tests.
Selber denken ist offensichtlich spätestens seit 2020 nicht mehr „in“, schätze ich…

Echt schade. Da hat man eine geile Lizenz wie der Herr der Ringe und macht so was daraus.

@ D1ckSteel Danke für die Antwort. Hab die inzwischen mal gegoogelt und habe wirklich noch nie was von denen gehört. Liegt wohl daran das ich kein Fan von P&C Adventure bin.

@LordKacke Das Silent Hill 2 Remake schon gespielt?

Vlt schließen sich ja bei bloober auch die Türen nach dem silent hill 2 Desaster …wäre auf jeden fall wünschenswert..die leute die dort arbeiten haben bestimmt Talent…für fassadenreinigung zum beispiel..eine berufliche umorientierung kann man wirklich nur empfehlen

Zum Thema: Ist zwar schade, die finden jedoch schnell ne neue Stelle.

@Gaia81: Damit beweist du wieder einmal, das du beim Gaming kaum Kompetenzen besitzt. Aus Dem stammen einige wegweisende und unerreichte Spiele. 😉

@Xartah

Daedalic sind für ihre erfolgreichen P&C bekannt, aber auch für schlechte Arbeitsbedingungen. Gollum war eine Ausnahme wo sie abseits vom P&C ein neues Genre versuchten.

Muss gestehen das ich vor dem Gollum Spiel noch nie von Daedalic gehört habe. Sind die das Deutsche City Interactiv oder war Gollum eine Ausnahme?

Wer mag, kann sich mal auf Kununu die Mitarbeiterbewertungen von Daedalic anschauen. Ich nenne mal zwei Beispiele:

1. 76 % bewerten ihr Gehalt als schlecht oder sehr schlecht
2. Viele Bewertungen deuten darauf hin, dass dort jeder anfangen kann, weil sie keine Leute haben. Sehr viele gehen dort aber auch baldmöglichst wieder weg, weil es keine Aufstiegsmöglichkeiten gibt.
Man muss natürlich berücksichtigen, dass Mitarbeiter ein Unternehmen schlechter bewerten, wenn sie dort nicht mehr arbeiten und sich in Sicherheit wiegen.
Nichts desto trotz scheinen die Probleme von Daedalic weniger bei faulen oder dämlichen Mitarbeitern und auch nicht beim französischen Inhaber zu liegen.
Meine Meinung dazu ist, dass es von Anfang an das falsche Projekt war. Als ich das erste Mal davon las, ging mir schon „Schuster bleib bei deinen Leisten“ im Kopf herum. Aber man lässt sich ja auch gern mal positiv überraschen, wobei ich hier eher negativ übergerascht war.

Das Problem wird eher die Budgetverteilung gewesen sein. Die Lizenz von Gollum wird wohl das meiste Geld gefressen haben, weshalb kaum noch Geld für fähige Entwickler, die man ggf. fürs Projekt zeitweise zuholen hätte können, verfügbar war.

Und doch fragt man sich, welcher Kenner diesen Pitch durchgewunken hat und ernsthaft glaubte, ein Spiel mit dem A-Loch Charakter Gollum könnte ein Millionenseller sein? Dass das Fortbestehen des Studios aber bereits nach einem Miserfolg schon so sehr gekippt ist, zeigt eindrucksvoll die Drucksituation, die in der gesamten Branche herrscht. Genau deshalb gibts so viel Fließband und auf Nummer sicher Sch…

So funktioniert Wirtschaft.
Rumheulen wegen ein paar Angestellten, die zu blöd waren ordentlich zu programmieren ist albern.
Das macht nunmal nicht das Management.
Deutsche sollten es einfach lassen mit den Games und Filmen etc. (deutsche Softpower ist für den Arsch.)
Ich weiss es nicht, warum die sowas nicht hinkriegen. Bis auf ein paar Ausnahmen.

Die Armen wurden hier vollkommen verheizt. Und es zeigt sich mal wieder, dass die eigentlich Verantwortung die Mitarbeiter tragen. Nicht die Management-Ebene. Das ist ja deren Hauptrechtfertigung für ihre üppigen Gehälter.
Im Grunde müsste man diese gnadenlos zusammenstreichen.

Wie kann man nur so reagieren. Unabhängig vom Spiel… letztlich stehen Existenzen auf dem Spiel. So viel Arroganz ist nur schwer zu ertragen. Aber rumheulen, wenn „Stolperfield“ exklusiv wird…..
Wünsche den betreffenden Personen erstmal alles Gute. Und allen anderen, niemals in so eine Sotuation zu kommen

@Khadgar1
Der Publisher ist schuld. Stimmt. Dummerweise war das auch Daedalic. Sie wurden zwar während der Entwicklung von Nacon gekauft, aber das hat ihnen vermutlich noch mehr Zeit und Geld eingebracht.
Ohne den Aufkauf wäre Gollum noch mieser erschienen.

Und ja, ich finde man kann durchaus etwas Schadenfreude an den Tag legen. Nicht gegenüber den entlassenen Angestellten, die sicherlich bald eine neue Anstellung finden, sondern gegenüber der Firmenleitung. Das Projekt war von Anfang an zum Scheitern verurteilt und die Firmenbewertungen lesen sich nicht mitarbeiterfreundlich.

Also das Deutsche Entwickler Nichts können, kann ich so nicht stehen lassen. Einige meiner liebsten Spiele aller Zeiten stammen von Deutschen Entwicklern. Schleichfahrt von Massive, Spellforce von Phenomic oder auch Yager von Yager .

coffin dance trägt das studio ins grab..

Also mir tut es leid für die Entwickler und Entwicklerinnen. Die hätten die Leute rauswerfen sollen die dafür verantwortlich die Lotr Lizenz zu kaufen und daraus ein Gollum Spiel zu machen. Das war eine totale Katastrophe mit Ansage!!! Ich hin mir sicher es gab genug Entwickler die das wussten.

@walt the spooky kasak 29

Filme sind wie die Musik absolute Katastrophe. Deshalb höre ich weder Radio noch schaue ich Fernsehen. ^^

Schade aber verständlich.

Gollum hat mich mehr unterhalten als Horizon, Resident Evil und GOW. Meine Meinung: Die Spieler haben kein Anspruch, denn sie mögen nur Gewaltspiele. In Gollum müsste man seine grauen Gehirnzellen wenigstens an manchen Stellen einsetzen. Schade für Daedalic. 🙁 Ich hätte gerne auch das nächste HDR One Day gekauft. Vielleicht wagen sie eines Tages nochmal ein Game zu entwickeln, wenn sie wieder finanziell besser aufgestellt sind. Potenzial haben sie, was großes zu schaffen. Alles gute euch.

Ich fand Gollum ein gutes Spiel,gibt andere die mich weniger unterhalten haben als dieses.Schade drum.

Was hat man auch bei einem Entwickler, der normalerweise Point&Click Adventures (und auch noch sehr gute) entwickelt bei rumkommt? Da wurde doch nicht mal ein ordentliches Budget zur Verfügung gestellt, aber natürlich sind die Entwickler schuld. Falsch, die sind eher die Opfer von Publishern, die mal fix ne bekannte Marke melken wollen. Ist aber natürlich für einige Intelligenzbestien wieder mal viel zu hoch. Die 2 Gehirnzellen sind leider schon für den nächsten Einkauf im Fortnite Shop reserviert.
Interessanter wäre es zu wissen, wie man sich als Entwickler fühlt, wenn man sieht was sich da für eine Katastrophe Richtung Release zubewegt. Da wird sich sicherlich keiner Gedacht haben „ja Mensch, ich glaub das wird ein Hit“

Gollum war kein flop
Es hat gemacht was es sollte, LotR fans über den tisch gezogen. Das teil wurde nie entwickelt um gut zu sein sondern nur um zu kassieren.

Chaos auf Daedalic. Goodbye Daedalic! Gollum bricht aus. A New Ending. Daedalic Doomsday. The Whispered Flop. A Year of Fail.

Und zu guter Letzt…Silence.

RIP Daedalic, mit euren Point and Clicks wart ihr einer der stärksten deutschen Entwickler.

Sehr schön, habt ihr es geschafft, seid ihr nun zufrieden?
Wenn ich Texte lese wie: „Sehr schön“ „Besser ist es.“, „Richtige Blamage“ muss ich mir an den Kopf fassen.
Ich hoffe für euch, dass ihr euch nicht irgendwann übernehmt und die ganzen Nachbarn die von dem Thema keine Ahnung haben mit dem Finger auf euch zeigen und sagen wie mies ihr in eurem Job seid.

Ich wünsche allen Entwickler*innen die an dem Projekt beteiligt waren alles Gute. Ich hoffe ihr konntet trotzdem etwas positives für euch herausziehen. Maximale Erfolge für‘s Nächste. <3

@LukeCage

Super zwei Spiele die wirklich gut gelungen sind aber auf die zweite Spiele kommen 30 die absoluter Mist sind….einfach kacke ^^…..aber aber aus Polen kommen ja nur Hits ^^

Gut das die Müllklitsche dicht gemacht hat. Schade für Leute deren Geld verbrannt wurde.

richtige blamage wenn ich so sehe wie Polen geile spiele raushauen ala The Witcher und Cyberpunk und Deutschland kommt mit so einem Flop an

Deadalic hätte lieber bei ihren tollen adventures bleiben sollen – echt schade

Deadalic

Schade um das Team, zumal es eines aus Deutschland war, aber nach diesem Gollum Debakel auch irgendwie kein Wunder.

Besser ist es. Aus Deutschland kommen kaum gescheite Spiele.

Kein Wunder. Egal ob Musik, Filme oder Games, aus Deutschland schreckt mich da fast alles ab.

Ich weiss echt nicht wie französische, ukrainische, russische, polnische Entwicklunger so top games raus hauen in bester Qualität und deutsche Entwickler nur Mittelmaß oder schlechte Qualität raus hauen was spiele Entwicklungen angeht sind deutsche Studios noch weit unten

Ist natürlich schade für die Angestellten.
Aber nach dem Game mussten ja Konsequenzen gezogen werden.