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The Last of Us Part 2 Remastered im Test: Eines der besten PlayStation-Spiele wird noch etwas besser

In wenigen Tagen findet mit "The Last of Us Part 2 Remastered" eines der besten PlayStation 4-Games seinen Weg auf die PS5. In unserem Test verraten wir euch, ob es sich lohnt, Ellies und Abbys Überlebenskampf mitzuerleben.

play3 Review: The Last of Us Part 2 Remastered im Test: Eines der besten PlayStation-Spiele wird noch etwas besser

9.5

"The Last of Us Part 2 Remastered" erscheint am 19. Januar 2024 exklusiv für die PlayStation 5.

Mehr als dreieinhalb Jahre nach seinem ursprünglichen Release findet Naughty Dogs Meisterwerk als „The Last of Us Part 2 Remastered“ seinen Weg auf die PlayStation 5. Mit an Bord sind neben dem gefeierten wie gleichermaßen kontrovers diskutierten Hauptspiel auch einige neue Inhalte. Hierzu zählen vor dem Release verworfene Levels, verschiedene technische Verbesserungen sowie mit „Kein Zurück“ ein neuer Roguelike-Spielmodus.

Wie sich die überarbeitete Fassung des PS4-Hits auf Sonys aktueller Konsole schlägt, verraten wir euch in unserem Test zur Neuauflage.

Ein erwachsenes Abenteuer über Hass, Rache und Vergebung

Seit ihrer kräftezehrenden Reise quer durch die Überreste der einstigen USA sind fünf Jahre vergangen. Ellie und Joel haben sich seither in der Siedlung Jackson niedergelassen und führen dort ein fast schon wieder normales Leben. Sie haben einen geregelten Alltag, gehen auf Patrouille und feiern sogar kleine Feste. Als eine Gruppe Fremder unter der Führung einer gewissen Abby auftaucht, sollen sich die Dinge allerdings schnell überschlagen.

Nach einem niederschmetternden Schicksalsschlag bricht Ellie erneut auf, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Abby umzubringen. Unterwegs lernt sie ihren neuen Feind nicht nur besser kennen, sondern macht ebenfalls unliebsame Bekanntschaft mit neuen Infizierten und Fraktionen. Das Ende dieses gewaltigen Unterfangens soll von ihr nicht nur einen hohen Tribut fordern, sondern unsere Protagonistin auch für immer verändern.

Ellie begibt sich in „The Last of Us Part 2 Remastered“ auf einen dunklen Pfad.

Die Story von „The Last of Us Part 2“ hatte von Anfang an einen schwierigen Stand bei vielen Fans. Darüber hinaus schlagen Naughty Dog überaus ernste Töne an und fokussieren sich im Rahmen der Handlung auf komplexe Themen wie Hass, Rache und Vergebung. Euch erwartet hier absolut kein „Gute-Laune-Spiel“. Doch gerade wegen der erwachsenen Handhabung dieser Dinge ist die Story noch immer ein Highlight.

Dass die Geschichte des Titels auch in der „Remastered“-Version die größte Stärke des Titels ist, liegt ebenfalls an der noch immer herausragenden, teils unerbittlich brutalen Inszenierung des Spiels. Zugegeben, ein paar Längen im Laufe der Story, gerade während der zweiten Hälfte, sind uns negativ aufgefallen, doch insgesamt ist dies auch im Jahr 2024 noch immer eine Erfahrung, die jeder PlayStation-Spieler einmal selbst erlebt haben sollte.



Verfeinertes Gameplay

Hinsichtlich des Gameplays baut der Titel auf dem mehr als soliden Fundament des Vorgängers auf und erweitert dieses intelligent um neue Optionen. Viele Areale, die wir mit Ellie und Abby in „The Last of Us Part 2 Remastered“ erkunden, sind deutlich weitläufiger als noch jene in „The Last of Us (Part 1)“. Da unsere Spielfiguren nun auch über den Boden kriechen können, ergeben sich daraus neue taktische Möglichkeiten für Stealth und Action.

Konfrontationen mit anderen Überlebenden sind oft besonders kräftezehrend.

Des Weiteren hat auch die Gegner-KI einen Schritt nach vorn gemacht, obgleich es noch immer vereinzelte Aussetzer gibt. Wenn ihr etwa in der Nähe von Gegnern eure Waffe nachladet, können dies eure Feinde in Hörweite mitbekommen und dem Geräusch auf die Spur gehen. Es gibt viele kleine Details, die viel zur Atmosphäre des Spiels beitragen und die Kämpfe, insbesondere auf den höheren Schwierigkeitsgraden, noch intensiver machen.

Zudem gibt es in „The Last of Us Part 2 Remastered“ neue Gegnertypen, denen sich Ellie und Abby entgegenstellen müssen. Hierzu zählen beispielsweise Hunde, die von der WLF eingesetzt werden. Hunde können Ellies Fährte aufnehmen und euch so in Verstecken oder auch im hohen Gras aufspüren. Die Seraphiten, eine weitere neue Fraktion, kommuniziert indes über Pfeif-Signale. Hier ist besonders vorsichtiges Vorgehen gefragt.

Glücklicherweise erhalten sowohl Ellie als auch Abby im Rahmen der Story-Kampagne neue Waffen und dürfen diese an Werkbänken nach und nach verbessern. Außerdem können wir auch die Fähigkeiten unserer beiden Hauptfiguren im Laufe des Abenteuers aufwerten.

Ellie kann nun, anders als noch in „Part 1“, auch liegend kämpfen!

Dank neuer spielerischer Möglichkeiten und neuer Gegnertypen, die von uns frische Taktiken erfordern, überflügelt „The Last of Us Part 2 Remastered“ spielerisch klar seinen Vorgänger. Auch nach mehr als 20 Stunden hatten wir noch immer großen Spaß in der Postapokalpyse.

Verlorene Levels und Roguelike-Adrenalin

Doch nun kommen wir endlich zu den neuen Elementen, genauer den Verlorenen Levels und dem „Kein Zurück“-Modus. Erstere gewähren uns einen Blick auf drei Abschnitte, die einmal für das fertige Spiel geplant waren, letztendlich jedoch wieder verworfen worden sind. Wir können uns durch die Pre-Alpha-Versionen dieser Levels bewegen. Diese stammen also aus einer sehr frühen und dementsprechend unfertigen Version des Action-Adventures.

Es ist ein schöner kleiner Blick auf das, was hätte sein können und wird durch optionale Entwicklerkommentare ergänzt, die näher auf die Hintergründe des verworfenen Abschnitts eingehen. Leider sind die drei Abschnitte sehr kurz ausgefallen. Außerdem solltet ihr die Story des Spiels bereits kennen, bevor ihr euch die Verlorenen Levels genauer anseht, da ihr ansonsten gespoilert werden dürftet.

Die Story-Kampagne zumindest ein paar Stunden gespielt haben solltet ihr auch für den neuen Roguelike-Modus „Kein Zurück“. Dieser setzt Kenntnisse zum Gameplay des Titels voraus und wirft euch, Roguelike-typisch, ins zufallsgenerierte Szenarien. Mal müsst ihr mehrere Gegnerwellen überstehen, mal eine gewisse Zeit den offenen Kampf überleben und auch Bosskämpfe gegen besonders mächtige Feinde am Ende eines Runs fordern euch einiges ab.



Für jede erfolgreich absolvierte Runde erhaltet ihr Upgrade-Materialien und Währung, die ihr anschließend in eurem Versteck gegen neue Waffen oder andere nützliche Dinge eintauschen könnt. Darüber hinaus ist es hier ebenfalls möglich, einzelne Waffen an der Werkbank aufzuwerten. So erhaltet ihr nach und nach Zugriff auf ein immer größeres Arsenal. Wenn ihr jedoch sterbt, dann geht euer gesamter Fortschritt verloren und ihr startet wieder bei Null.

Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern, die in der Regel sehr fordernd ausfallen, gibt euch Naughty Dog in „Kein Zurück“ die Auswahl zwischen verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Sogar ein benutzerdefinierter Schwierigkeitsgrad wird geboten, bei dem ihr die Feinde, Missionen und Mods frei auswählen dürft. Hier könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen und Szenarien entwickeln, die in der sehr düsteren Kampagne undenkbar gewesen wären.

Kurzum: Der „Kein Zurück“-Modus ist eine wirklich schöne Ergänzung in „The Last of Us Part 2 Remastered“, die uns auch nach dem Test sicherlich noch einige Stunden an den DualSense-Controller fesseln wird. Die Rougelike-Action ist adrenalintreibend, spannend und echt spaßig.

Die Verlorenen Levels und „Kein Zurück“ sind dabei nur die großen Bonusinhalte, doch es gibt noch viel mehr zu entdecken. Hierzu zählen zum Beispiel ein neue Speedrun-Option, ein Freies-Spiel-Gitarren-Modus, neue Behind-the-Scenes-Einblicke sowie viele freischaltbare Extras wie neue Filter und Kostüme für die Charaktere.



Technische Verbesserungen

Bevor wir zum Fazit kommen, noch ein paar Worte zu den technischen Verbesserungen. Bereits auf der PlayStation 4 sah das Action-Adventure schlichtweg herausragend aus und daran hat sich auch in der PlayStation 5-Version nichts verändert. Dank 4K-Auflösung sind die Texturen noch schärfer, die Beleuchtung wirkt feiner und auch an den Schatten, den Ladezeiten und der Bildwiederholungsrate wurde gearbeitet.

„The Last of Us Part 2 Remastered“ sieht auf der PS5 fantastisch aus.

Insgesamt wirkt alles in „The Last of Us Part 2 Remastered“ also noch einen Tick feiner als im PS4-Original, was in einer noch etwas angenehmeren Spielerfahrung resultiert. Es fühlt sich im direkten Vergleich noch geschmeidiger und somit besser an, auch wenn die Grafik keinen gewaltigen Sprung macht.



Das jüngste Werk aus dem Hause Naughty Dog kann sich also auch dreieinhalb Jahre nach seinem ursprünglichen Release noch immer mehr als sehen lassen. Aufgrund der Unterstützung der DualSense-Features fühlt sich Ellies Überlebenskampf zudem packender an als je zuvor. Abgerundet wird dies von einem großartigen Soundtrack und einer sehr guten deutschen Synchronisation.

9.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Ernste, erwachsene Story
  • Großartige Inszenierung
  • Verfeinertes Gameplay
  • Verlorene Levels sind ein schöner Bonus
  • "Kein Zurück" ist ein toller neuer Spielmodus
  • Grafisch auch auf PlayStation 5 ein Augenschmaus
CONTRA
  • Story hat die eine oder andere Länge
  • Gegner-KI hat noch immer ab und an Aussetzer

The Last of Us Part 2 Remastered im Test: Eines der besten PlayStation-Spiele wird noch etwas besser

Mit „The Last of Us Part 2 Remastered“ erhaltet ihr ein hervorragendes Paket, dem das Kunststück gelingt, seine ohnehin bereits herausragende Vorlage sogar noch einen Tick besser zu machen. Dank zahlreicher freischaltbarer Inhalte, neuer Boni sowie der Verlorenen Level und insbesondere aufgrund des „Kein Zurück“-Modus ist die technisch überarbeitete Neuauflage ein fantastisches Erlebnis. Egal ob ihr eure PS4-Version upgraden oder euch erstmals in diese erbarmungslose Welt stürzen möchtet, hier seid ihr richtig.

Auch im Jahr 2024 hat das jüngste Werk von Naughty Dog somit nichts von seiner brutalen, teils fast schon unbarhmerzigen Wucht verloren. Mehr noch: Hier erwartet euch die bisher zweifelsohne beste Version eines der besten Spiele der PlayStation 4-Ära. “The Last of Us Part 2 Remastered” ist auf der PlayStation 5 eine brachiale wie gleichermaßen emotionale Achterbahnfahrt, die ihr allein wegen der mal niederschmetternden, mal bittersüßen Momente auf keinen Fall verpassen solltet.

Hotlist

Kommentare

OptimusMaximus

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_YoungAvenger_

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