Baldur's Gate 3: "Haltet die Spieler nicht für dumm" - Publisher setzt sich für komplexe RPGs ein

Dave Oshry, CEO von New Blood Interactive, sprach in einem Podcast über den kommerziellen Erfolg von "Baldur's Gate 3". Dieser zeige laut ihm, dass es sehr wohl einen Markt für komplexe und tiefgehende CRPGs gibt – und dass Publisher endlich aufhören sollten, die Spieler zu unterschätzen.

Baldur’s Gate 3: „Haltet die Spieler nicht für dumm“ – Publisher setzt sich für komplexe RPGs ein

Zu den besten und gleichzeitig erfolgreichsten Spielen der jüngeren Vergangenheit gehört das von den Larian Studios entwickelte Rollenspiel „Baldur’s Gate 3“.

Nachdem das Studio mit dem kürzlich veröffentlichten Titel-Update #8 einen endgültigen Schlussstrich unter die Entwicklung von „Baldur’s Gate 3“ zog, sprach Dave Oshry, CEO des Publishers New Blood Interactive, über die Auswirkungen des RPG-Hits auf die gesamte Branche.

Laut Oshry habe der Erfolg von „Baldur’s Gate 3“ verdeutlicht, „dass die Spieler nicht dumm sind“ und auch komplexe Rollenspiele zu schätzen wissen. Daher sollten sich laut Oshry wieder mehr Entwickler und Publisher an tiefgehende RPGs wagen, die seiner Meinung nach derzeit Mangelware sind.

Sorgt Baldur’s Gate 3 für ein Comeback komplexer CRPGs?

„Wir leben jetzt in einer Welt nach Baldur’s Gate 3“, sagte Oshry in der neuen Episode des „Quad Damage“-Podcasts. Laut dem CEO von New Blood Interactive hätten die Larian Studios eindrucksvoll bewiesen, dass die Menschen „nicht nur künstlich vereinfachte RPGs spielen wollen“.

Gleichzeitig habe „Baldur’s Gate 3“ klar gemacht, „dass Publisher durchaus 50 Millionen Exemplare eines tiefgründigen CRPGs verkaufen können, das Monate braucht, um durchgespielt zu werden“. Die entsprechende Qualität natürlich immer vorausgesetzt.



Insbesondere die größeren Publisher rief Oshry dazu auf, wieder mehr in komplexe und umfangreiche CRPGs zu investieren. In diesem Zusammenhang hob er Microsoft hervor und forderte die Xbox-Macher dazu auf, es den Entwicklern von Obsidian zu ermöglichen, an einem dritten Teil von „Pillars of Eternity“ zu arbeiten.

Spielerisch versteht sich die Reihe als ein spiritueller Nachfolger zu den klassischen „Baldur’s Gate“-Abenteuern und kam sowohl bei den Kritikern als auch den Spielern gut an. Allerdings entwickelte sich vor allem „Pillars of Eternity 2“ für Obsidian zu einem kommerziellen Flopp.

Larian Studios arbeiten an ihrem nächsten Projekt

Auch wenn ein Teil des Studios zuletzt noch am achten Titel-Update von „Baldur’s Gate 3“ arbeitete, liegt der Fokus von Larian mittlerweile voll und ganz auf dem nächsten großen Projekt. Darauf wies CEO Swen Vincke Anfang des Jahres hin.

Abgesehen von der Tatsache, dass es sich beim nächsten Projekt von Larian nicht um „Baldur’s Gate 4“ handelt, nannte das Studio bislang keine konkreten Details. Auf absehbare Zeit sollten die Spieler auch nicht mit weiteren Informationen rechnen.



Wie Vincke betonte, legte sich das Studio nämlich bewusst eine Mediensperre auf, um sich voll und ganz der Entwicklung des nächsten Projekts widmen zu können. Im März wiederum meldeten sich die Verantwortlichen von Hasbro zu Wort und deuteten an, dass die Ankündigung eines möglichen „Baldur’s Gate 4“ bevorstehen könnte.

Welches Studios die Reihe fortsetzen wird, ließ das Unternehmen allerdings offen.

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Glaub nicht dass die Interessierten grundsätzlich zu dumm sind, den meisten wird schlicht Fortnite, CoD und Co reichen.

Also ganz ehrlich… Solange richtig gute Spiele abgestraft werden, weil sie zu woke sind, bin ich mir nicht sicher ob der Großteil der Spielerschaft noch in der Lage ist, komplexe Spiele zu spielen. Gerade bei Rollenspiele gehört es auch dazu, sich mit den Inhalten thematisch auseinandersetzen. Aber mittlerweile ist die Weltgemeinschaft auf das Niveau eines texanischen Farmers geschrumpf.

RPGs haben andere Probleme. Lieber simpel strukturiertes Gameplay, als andauerndes minderwertiges passives Story-Telling mit ewigen Cutscenes und Dialogen… Divinity OS2 war deshalb grausam. Das „Spielen“ sollte in „Rollenspielen“ im Vordergrund stehen. Nicht das Lesen oder Gucken von Dialogen…. Elden Ring ist deshalb ein überragendes Spiel, daran sollten sich RPGs ein Beispiel nehmen… Rollenspiele müssen interaktiv sein, wir sollen in eine Rolle schlüpfen, nicht Charaktere beim Reden zuschauen…
Richtig schlimm verhunzt dieses Genre, auch gerade der japanische Schrott. Leider ist dieser passive Scheiß schon so sehr in den Köpfen der Gamer etabliert, dass sie denken, dass es zu Spielen dazugehört…

SEHR GUT! Sehe ich genauso. Ich habe mit 8 Jahren Baldurs Gate 1 gespielt und mit längerer Eingewöhnung ist nix zu komplex. Das sollte sich Mal Ubisoft ans Herz legen 🙂

bin ebenfalls der meinung das man spiele komplexer machen bzw diesen bereich weiter ausbauen sollte.
natürlich darf und muss es auch leicht zugängliche spiele geben, nur wird man des öfteren zusehr an die hand genommen oder das gameplay ist so einfach gestaltet das man nur 1-2 knöpfe drücken muss, was dann auch wenig spaß macht. vor allem vermeintliche rpg’s sind mitunter sehr oberflächlich gestaltet und bieten nicht den nötigen tiefgang.

Das ist etwas einseitig formuliert. Man braucht eben Spiele für verschiedene Typen von Spielern. Und wer z.B. lieber einfachere als komplexere Games spielt, ist deswegen ja nicht gleich „dumm“. Da geht es also nicht darum, jemanden für dumm zu verkaufen, sondern um die Frage der Zielgruppe.

@SEEWOLF: Naja, ich denke einfach, da es so extrem viele Spiele gibt, ist das Balancing zwischen 08/15-Müll und tatsächlichen Hochkarätern etwas unausgeglichen. Aber wirklich tolle Spiele gibt es immer noch mehr als genug. Und das auch oft abseits der AAA-Titel. Hatte zum Beispiel sehr viel Spaß mit Banishers, welches auch ne tolle Story erzählt, mit coolen Charakteren etc. …

„Daher sollten sich laut Oshry wieder mehr Entwickler und Publisher an tiefgehende RPGs wagen, die seiner Meinung nach derzeit Mangelware sind.“

Ich bin inzwischen der Ansicht, dass man in der Branche bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Naughty Dog, From Software) kaum noch dazu gewillt oder gar fähig ist und das nicht nur bei RPGs.

Larian wird auch ohne D&D sehr wahrscheinlich abliefern, das Studio hat begriffen, was die Leute wollen und es könnte nicht simpler sein:
Gute Spiele – das ist alles.

Vor allem bei vielen Spielen von großen Publishern fühlt sich vieles mittlerweile extrem nach Spielzeitstreckung durch Füllmaterial an, neuestes Beispiel wäre für mich South of Midnight, eigentlich eine gute Welt, aber Story und Gameplay sind imho zu 80% überflüssiges Füllmaterial, hätte man hier ein 2-3 Stunden Adventure abgeliefert, hätte es die Leute vielleicht überzeugt.

Avowed war vom Kampfsystem und der Erkundung ganz spaßig, die Cutscenes und Dialoge waren allerdings fast nur Wiederholungen, ich habe ca. 2-3 Stunden voice acting geskippt und nicht eine relevante Information verpasst.

Und dabei ist das verwendete Regelwerk schon ziemlich verdummt, pardon, gestreamlined worden – in Vergleich zur 3. Edition oder Pathfinder.

Ich denke das Problem ist nicht das komplexe Regelwerk, sondern die Dokumentation dazu. Wenn ich erst extern nachschauen muss, wie etwas funktioniert, bzw. mich durch ein ewiges Glossar durchlesen muss, ja, dann verliere ich die Lust.

BG3 war einfach grandios, aber ich liebte bereits Divinity OS von Larian.
Mir würde noch ein neues XCom gefallen, oder halt was in die Richtung. Fand da Mutant Year Zero genial, das ging in die Richtung. Spiele dürfen gerne komplex sein, so lange man sie verstehen kann und es ne angemessene Lernkurve gibt! Gepaart mit toller Technik, guter Story und allem, was zu nem guten Game gehört.

Die Leute, wollen gute Games. So einfach ist das.

Ein BG 3 hatte halt aufgrund des Regelwerks aus dem realen Pen and Paper D&D seine Komplexität. Ein verbreitetes und bekanntes Regelwerk unter eingeweihten. Wer D&D oder Pathfinder kannte, konnte eine Menge aus dem Game rausholen, denn mit Verständnis, hat das Game nochmal mehr gebockt.

Das permanente Würfeln ist nicht jedermans Sache, aber der Erfolg gibt Larian recht.

So können Games aussehen und sich verkaufen, wennn Game und Leidenschaft an der Spitze stehen. 2024 hat gezeigt, was passiert, wenn HR das sagen hat.

Das brauchen wir von EA und Ubisoft nicht erwarten und Blizzard ist unter Microsoft fuchtel und steckt im Call of Duty Gulag fest. Das ist eher etwas für den AA und Indie Markt.