VORSCHAU: Duke Nuke Forever

Inzwischen ist es ein wahres Sammlerstück: die Original verpackte Ausgabe des indizierten „Duke Nukem 3D“. Königlich thront es in einer Vitrine und jeder Spielefan schaut sich mit leuchtenden Augen die aufgedruckten Screenshots vom Tabledance und der Schlacht mit dem Alien-Overlord an. „Duke Nukem 3D“ ist legendär. Auch weil sein Nachfolger einen ausgesprochen holprigen Weg genommen hat. „Duke Nukem 3D“ erschien 1996. Ein Jahr später kündigten 3D Realms „Duke Nukem Forever“ an. Doch erschienen ist der Ego-Shooter bis heute (noch) nicht!

3D Realms steckten trotz schwieriger finanzieller Lage viel Herzblut in die Chaos-Entwicklung. Insider berichten sogar davon, dass Mitarbeiter in Heimarbeit an dem Projekt gewerkelt haben. Glücklicherweise landete „Duke Nukem Forever“ im Jahr 2010 bei den „Borderlands“-Machern von Gearbox und Take 2 erklärte sich bereit, das Spiel auch nach 14 Jahren Entwicklungszeit noch zu vertreiben.

Zurück aus der Rente
Es war lange Jahre still um den Duke. Doch der blonde Sonnenbrillenträger war alles andere als untätig. In der Zwischenzeit ist unser Macho nämlich zur Pop-Ikone aufgestiegen. Der Bursche hat Millionen mit seinem Kampf gegen die Aliens verdient. Nicht zuletzt seine Biografie „Why I am so great“ brachte ihm Kultstatus und richtig fett Kohle ein. Kein Wunder, dass sich der Bursche auch gleich von zwei blonden Gespielinnen verarzten lässt.

Doch die Zeit des frivolen Ausruhens neigt sich dem Ende: Denn die Aliens setzen zu einer zweiten Invasion auf die Erde an. Der US-Präsident persönlich weist Duke zwar dazu an, die Füße still zu halten. Doch dieser wittert eine extraterrestrische Verschwörung. Schließlich wollen die Außerirdischen nur eins: Unsere Frauen – und obendrein auch nur die hübschen! Das kann ein Typ wie der Duke natürlich nicht akzeptieren und so greift er nach 14 Jahren erneut zu Pumpgun, Springerstiefeln und qualmender Zigarre: „Time to kick some ass!“

Zigarre, Witz und Kanone
Wie toll sich unser Duke findet, stellen wir beim Blick auf das HUD fest. Hier gibt es keine Schildanzeige wie in „Crysis“ oder „Halo“ – solchen Firlefanz braucht ein echter Kerl nicht. Der Anti-Held besitzt eine Ego-Anzeige. Diese erfüllt den gleichen Zweck und kann zwischen hektischen Schusswechseln immer wieder durch ein wenig Selbstbeweihräucherung aufgefüllt werden. Werft einen Blick in den Spiegel, geht im Stehen pinkeln oder schreibt ein paar Autogramme, schont fühlt sich Duke wie der geilste Typ auf dem Planeten.

Doch solche Gags füllen nicht nur den Ego-Balken wieder auf, andere Spielereien haben auch handfesten Einfluss auf Dukes Fähigkeiten. Ein Bier etwa sorgt zwar für eine etwas schummerige Sicht, macht Duke aber stärker. Ein Schuss Steroide versetzt ihn sogar in einen Blutrausch. Während dieser Phase ist er schneller und benutzt lediglich seine blanken Fäuste zum Kampf. Ansonsten wird in „Duke Nukem Forever“ allerdings Shooter-Kost der alten Schule geboten. Wir rennen durch schlauchartige Levels und bekommen in Scriptsequenzen eine Gegnerhorde nach der anderen vorgesetzt.
Dabei schleppt der selbstverliebte Pistolero stets zwei Waffen mit sich herum. Das Angebot reicht dabei über Schrotflinten, Raketenwerfer und Maschinengewehre, bis hin zum legendären Schrumpfstrahler, einer Railgun und der Eiskanone. Diese Wummen sind bitter notwendig, schließlich rückt euch bereits zum Start ein Alien-Overlord auf die Pelle. Großartige Taktik ist bei den Bosskämpfen nicht gefragt: Einfach draufhalten und den Geschossen des meterhohen Monstrums ausweichen. Und zum Abschluss kicken wir das Auge des Zyklopen formschön durch die Stangen eines Football-Tores. Da werden Erinnerungen an „Duke Nukem 3D“ wach.

Zwischen den Run’n-Gun-Sequenzen lockern jetzt immer wieder Fahrzeug- und Scriptpassagen den Heldenalltag auf: So wird Duke im Verlauf geschrumpft und rast in einem RC-Car durch die Gegend. Später nimmt er in einem gigantischen Monstertruck Platz und poltert damit durch einen Canyon. Natürlich dürfen Railballereien nicht fehlen: Mit einem mächtigen Geschütz versenkt der Frauenversteher etwa ein außerirdisches Raumschiff. Man darf gespannt sein, welche Ideen Gearbox aus den 14 Jahren Entwicklungszeit übernommen hat und welche der Schere zum Opfer gefallen sind.

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Technik anno 2007
In den vergangenen Wochen wurden wir mit Grafik-Granaten förmlich erschlagen. „Killzone 3“ führt sicherlich das Feld an, dicht gefolgt von „Crysis 2“. „Duke Nukem Forever“ spielt leider nicht in dieser Liga mit. Die Areale sind zwar hübsch anzusehen, entlockten uns aber keine Jubelstürme. Das liegt nicht zuletzt an den teilweise recht unspektakulären Texturen. Auch die Effekte kommen derzeit leider nicht über das Prädikat „Haben wir schon mal gesehen“ hinaus. Was „Duke Nukem Forever“ auszeichnet, ist nicht die Technik, sondern der Humor und die Liebe mit der das gesamte Spiel designt wurde. Ganz ähnlich wie „Bulletstorm“ (wenn uncut) will auch „Duke Nukem Forever“ einfach nur Spaß machen, da muss nicht jeder Pixel mit dreißig Shadern bearbeitet sein.

System: PlayStation 3

Vertrieb: Take 2
Entwickler: 3D Realms / Gearbox
USK: ab 18 Jahre (tba)
Release: 10.06.2011
Offizielle Homepage: http://www.dukenukemforever.com/

Einschätzung: gut

Selten waren wir bei der Einschätzung eines Spiels derart ratlos, wie bei „Duke Nukem Forever“. Klar, der Shooter wird grafisch garantiert keine Bombe und wird in puncto Inszenierung Titel wie „Killzone 3“ oder „Crysis 2“ deutlich hinterher hinken. Wir hoffen aber, dass der Duke durch seine uferlosen Attitüden diese Schwächen ein wenig kaschieren kann. Der pubertäre Humor, den Veteranen bereits aus „Duke Nukem 3D“ kennen, scheint auch in dem wiederbelebten Nachfolger nicht zu kurz zu kommen. Egal, ob wir nun von atomar betriebenen Vibratoren oder dem von Randy Pitchford angekündigten „interaktiven Gloryhole“ sprechen, der Duke ist offensichtlich nicht wirklich erwachsen geworden. Doch ein noch viel größeres Fragezeichen steht noch hinter dem Gameplay: Motiviert „Duke Nukem Forever“ mit tollen Schlachten und einzigartigen Momenten? Wird das vorherrschende Run&Gun nicht auf Dauer eintönig? Auf diese Fragen können wir leider erst Anfang Juni eine Antwort geben.

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