Starfield: Warum fehlte das typische Bethesda-Flair? Ex-Entwickler enthüllt die Ursache

Bethesda ist für großartige Rollenspiele wie „The Elder Scrolls 5: Skyrim“ bekannt und dementsprechend hoch waren die Erwartungen an „Starfield“. Doch das Sci-Fi-Rollenspiel konnte dem Hype letztlich nicht gerecht werden und ließ vor alle das typische Bethesda-Flair vermissen. Die Gründe dafür verriet ein ehemaliger Mitarbeiter jetzt in einem Interview.

Starfield: Warum fehlte das typische Bethesda-Flair? Ex-Entwickler enthüllt die Ursache

Nach einer Entwicklungszeit von etwa acht Jahren veröffentlichte Bethesda im September 2023 das Action-Rollenspiel „Starfield“ für die Xbox Series X/S und den PC. Nachdem sich das Studio in der Vergangenheit vor allem durch „The Elder Scrolls“-Reihe einen Namen als RPG-Experten machen konnte, war die Erwartungshaltung an das Weltraum-Abenteuer entsprechend hoch.

Doch letztlich konnte „Starfield“ dem Hype nicht gerecht werden und ließ gerade im Vergleich mit nach wie vor beliebten Klassikern wie „The Elder Scrolls 5: Skyrim“ das typische Bethesda-Flair vermissen. In einem Interview auf der Game Developers Conference 2025 verriet der ehemalige Mitarbeiter und Entwickler Nate Purkeypile jetzt die Gründe dafür.

Während der Entwicklung fehlte es an Freiheit

Im Gespräch mit PC Gamer erklärte Purkeypile, der an der Entwicklung von „Skyrim“ als World Artist beteiligt war, dass vor allem die Studiogröße und die damit verbundene Arbeitsweise „Starfield“ zum Verhängnis wurde. So mussten sich die Entwickler strikt an die Vorgaben und Pläne halten und genossen keinerlei Freiheiten mehr. Und gerade diese Freiheit sorgte in den vergangenen Bethesda-Spielen für einige der beliebtesten Inhalte. 

Als Beispiel führte Purkeypile die Stadt Schwarzweite oder die Werwölfe an, die alle aus leidenschaftlichen Projekten der Mitarbeiter entstanden sind, die nebenbei verfolgt wurden. „Wir hatten ziemlich viel Freiheit. Die Leute kennen Schwarzweite … das war überhaupt nicht im Zeitplan. Wir haben das einfach nebenbei gemacht und dann eingebaut“, enthüllte der Ex-Entwckler. Und auch die Werwölfe waren ursprünglich „nur Typen mit Hundeköpfen, und jemand hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie großartig zu machen.“

Starfield entstand nach „Checklisten-Design“

In den vergangenen Jahren ist das Entwicklerteam bei Bethesda jedoch immer größer geworden – und die Zeitpläne strenger. Deswegen war es unmöglich, den altbekannten Entwicklungsstil für neuere Projekte wie „Starfield“ beizubehalten. „Viele der großartigen Dinge in Skyrim sind auf die Freiheit zurückzuführen, tun und lassen zu können, was man möchte, im Gegensatz zu einem Spiel mit diesem ganzen Checklisten-Design und Design durch ein Komitee“, sagte Purkeypile.

Würde man heutzutage die frühere Arbeitsweise an den Tag legen, „würde man im Grunde Ärger bekommen“. Er fuhr fort: „Wenn das jeder mit 500 Leuten macht, ist das ein Chaos. Aber mit, wisst ihr, 100 Leuten? Da ist es viel überschaubarer, und da kommen viele der interessanten Dinge heraus.“

Auch wenn Purkeypile die Arbeit an Titeln wie „Skyrim“ oder „Fallout 3“ deutlich mehr Spaß bereitete, sollen seine Aussagen kein Angriff auf Bethesda sein. Der veränderte Arbeitsstil sei schließlich eine unvermeidliche Folge, mit der alle großen Entwicklerteams zu kämpfen haben. Bleibt zu hoffen, dass Bethesda mit „The Elder Scrolls 6“, das sich aktuell in der Mache befindet, wieder zu alter Stärke zurückfinden kann.



„Starfield“ fand dennoch seine Fans – darunter auch „God of War“-Schöpfer David Jaffe, der das Rollenspiel erst kürzlich lobte und ihm „eine der besten Einzelspieler-Geschichten“ attestierte. In Zukunft könnte „Starfield“ außerdem weitere Spieler bekommen, da Gerüchten zufolge auch eine PS5-Version geplant ist. Erst vor zwei Wochen tauchte ein entsprechender Hinweis auf der offiziellen Creation-Club-Webseite des Spiels auf.

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Also wenn ich die Anzahl Kommentare hier sehe, ist das Interesse an Starfield wohl ziemlich am Boden.

Das war eigentlich das Spiel meiner Träume nach dem famosen Skyrim und Fallout 3/4. Mir ging immer wieder durch den Kopf wie geil das wäre, wenn Beth sich an eine Space Opera heranwagen würde und dann wurde es angekündigt… Nur leider scheinen sie sich damit letztendlich überhoben zu haben. Will mir aber auf jeden Fall selber ein Bild davon machen. Bis jetzt gefällt mir eigentlich nur das ideenlose Shootergameplay nicht. The Outer Worlds hatte wenigstens eine pfiffige Mischung aus Bullet Time und VATS integriert.

– „So mussten sich die Entwickler strikt an die Vorgaben und Pläne halten und genossen keinerlei Freiheiten mehr.“ –

Na sieh mal einer an. Beschnittene Kreativität sorgt also für weniger gute Spiele?! Na wer hätte das gedacht? Ich dachte immer, schlaue CEOs und Zahlenakrobaten wüssten, was besser ist für ein Spiel! 😀 😀 😀 Man lernt wohl nie aus… –> Sarkasmus off!

Während ich viele IPs und Studios als „fancy new Start-Ups“ wahrnehme, die sich durch die Bank weg auch mal an neue Dinge ran wagen, denke ich bei Bethesda oft an ein nicht saniertes Behördengebäude, innen wie außen.

„Scan-to-Email? Was ist das denn?“ Irgendwie so.

Allein der Gedanke an diese altbackene Creation Engine, die sich mittels Ladebildschirm von Szene zu Szene buckelt, während man nicht einmal manuell auf absolut leergefegte Planeten landen kann, boah, ne danke.

Das, was der gute Herr hier so beschreibt, genauso fühlt sich Starfield in meinem Bauch auch an – und ich hab’s nicht einmal gespielt. Und dann noch dieser öde DLC, den sie da als allerersten nachgeliefert hatten.

Nee, ich würd’s nicht einmal als Gratistitel spielen. Da wäre mir die Zeit einfach zu schade.

Und so eine schreckliche und alles im Keim erstickende Entwicklungsumgebung, wie er sie beschreibt, alles nur auf Profit getrimmt, sollte man nicht unterstützen.

Ich ahne Schlimmes für TES6, wenn da sich nicht ganz Grundlegendes verändert. Mit der Creation Engine sollten sie beginnen.

Es ist wohl leider ein proplem das man überall in der Branche findet. Die Leidenschaft und Liebe zu Spielen rückt immer mehr in den hintergrund, und es geht nur noch um den Maximalen Profit. anstatt zu sagen „was könnte Spaß machen“ ist die frage eher „wie können wir hier und das noch Monetarisieren ?“. Gaming ist einfach auch nur eine weitere Branche geworden wo sich alles nur ums Geld dreht.

Das merkt man halt Starfield genau so so an wie z.b. einem GTA 5 (wo der Single Player anscheinend vergessen wurde, da der Online Mode Geld wie Heu einfährt), das merkt man bei AC, bei den Spielen aus dem Hause Take 2 und WB .. und das wird man auch bei GTA 6 und den kommenden spielen immer mehr merken.

@ MartinDrake

Ja, Kartoffeln und Drachen.

Kann man spielen, muss man aber nicht. Da bleibe ich lieber bei F76.

Für mich war das Bethesda Flair voll da, ein gutes, aber keineswegs erinnerungswürdiges Spiel, dass eine Engine hat, wo man zwar jede Kartoffel aufsammeln kann, es aber überhaupt nichts zum Spiel beiträgt, ausser vielleicht, dass die eher schwach geschriebenen Dialoge hölzern vorgetragen werden und eine wie immer schwache, lahme Hauptstory erzählen.

Klingt jetzt schlechter als Ichˋs fand, aber ohne „Bethesda–Magie“ wäre vielleicht ein Topspiel draus geworden.

Aber mich hat auch Skyrim nie so richtig begeistert, gabs da auch Kartoffeln?

@RegM1
„…“ganzen Checklisten-Design und Design durch ein Komitee“

Eine weitere Bestätigung, dass die westliche Gamingindustrie durch political correctness den Bach runtergeht.“

Yup. Das sieht man bei vielen Publishern mittlerweile, auch schon lange bei Sony. Deswegen ermüden mich sämtliche AAA Games immer mehr.

@Radium
Das wasan damals mitbekommen hat, ist es eher wegen Microsoft wegen Feinschliff um ein Jahr verschoben worden weil es deren Prestige Titel war.

Das neue TES wird sicherlich auch nicht viel besser.

normale hochs und tiefs wie sie jedes studio hat. was erwartet man nach 90er titeln? muss es dann 100er wertung und im anschluß 110 sein? habe auch lust SF auf der PS zu spielen aber meine erwartung ist nicht all zu hoch. einfach gute unterhaltung, könnt ich gut mit leben.

Bin mir sicher es ist gut. für mich als alten Bethesdafan (falls ich es je auf Playsi zocken kann) wäre es ein Day 1, wobei man da ja optimistisch sein kann. Egal was ihr sagt 😀

…“ganzen Checklisten-Design und Design durch ein Komitee“

Eine weitere Bestätigung, dass die westliche Gamingindustrie durch political correctness den Bach runtergeht.
Jetzt wundert mich auch das miese Charakterdesign nicht mehr, wenn die Industrie nicht bald aufwacht, dann gibt es mehr Tencent-Kooperationen.

Ubisoft hat in einem internen Schreiben bereits angeteasert was als Nächstes kommt…

Den Bugs nach hatte es doch das typische Bethesda flair.

Die Industrie ist so gross das das erst was bei einer Entwicklung einfließen ist, Monetarisierung des Produkts. Wenn sich darum alles aufbaut kommt selten was tolles heraus .
Sie haben schon gute Sachen eingebaut aber man merkt das es fertig sein soll um Geld zu bringen. Nicht um Leute an sich oder sein Produkt zu binden.

ladescreens waren sehr großzügig vorhanden. auch die etwas angestaubte technik wurde benutzt. mehr bethesda flair geht nicht. 😉

finde das spiel nicht schlecht. hat ein paar gute ansätze. schiffsbau ist kein muss, aber bietet mal was neueres, was auch zur spielwelt passt.
grafik sieht ganz nice aus. skillbaum umfangreich, charakter editor top, diverse quests auf dem typischen bethesda niveau, mod support auf konsole usw usw.

klar gibts auch was zu kritisieren, wie die ladescreen exzesse und so, dennoch wurde viel gepatcht, so das man z.b. ein fahrzeug für die planeten bekommen hat und den 60fps patch.

Klingt nach: Microsoft wollte das Spiel schneller fertig haben, hat einen Checklisten- und Zeitplan aufgestellt und weitere Entwickler ins Boot geholt, die noch nie was von Creativität gehört haben. Perfekt!
Ich bleibe dabei, Starfield auf PS5 zock ich nichtmal, wenn es ins PSN Extra schafft.

An den Autor: man könnte den Beitrag kürzer gestalten, wwnn man sich am Anfang nicht 2 mal wieder holt!

Der Bethesda Flair war doch da.
Animationen des Todes und Bugs wo das Auge reicht.

Wenn man immer das gleiche macht, stellt das Hardcorefans vielleicht zufrieden, aber wenn man den Anschluss verliert, kann man nicht mehr alle überzeugen.

Wenn man immer wieder auf jedem System das gleiche alte Game released, aber sich selbst nicht weiterentwickelt, dann bleibt man stehen und die Games wirken dann an vielen Stellen altbacken.

Wenn es denn so tolle Pläne gabe, wo waren die Pläne für die Interaktion mit der Umwelt, dass die NPC auf den Quatsch reagieren, den man macht. Dann waren teilweise die Pläne nicht in Ordnung, den wir sind halt nicht mehr Anfang 2000 und man sollte auch mal über den Tellerrand gucken, was so von Games erwartet wird.

Für mich sind solche Games halt nichts und darum werde ich Starfield auch auslassen bzw. habe es auch nicht auf dem PC gezockt.

Was ich nicht verstehe, Skyrim war ja jetzt auch groß. Hat ja auch net ewig gedauert das zu entwickeln. Warum läuft das bei aktuellen Spielen nicht mehr. Weil die kreativen Köpfe weg sind? Nur noch Mittelmaß nachkommt? Woran liegts?

Sind viele der früheren Entwickler nicht weg? Vielleicht liegt es daran.