Die mit Spannung erwartete zweite Staffel von „The Last of Us“ feierte in der vergangenen Woche ihren Auftakt, wobei die erste Episode einige Abweichungen von der Videospielvorlage zeigte. Dennoch tat dies dem Erfolg keinen Abbruch: Mit 5,3 Millionen Zuschauern in den USA verzeichnete die neue Staffel einen Zuwachs von zehn Prozent im Vergleich zum Start der ersten Staffel.
Diese Woche folgte die zweite Episode, die die wohl bekannteste und schockierendste Szene aus „The Last of Us Part 2“ zeigte. Im Vergleich zum Original wurde dieser Moment jedoch deutlich abgeschwächt und weniger brutal inszeniert. Die Gründe hierfür erläuterte Regisseur Mark Mylod kürzlich in einem Interview. Aber auch für Abby-Darstellerin Kaitlyn Dever war die Szene aufgrund eines persönlichen Ereignisses alles andere als einfach.
Spoilerhinweis: Die folgenden Abschnitte enthalten Details zur zweiten Episode der zweiten Staffel von „The Last of Us“. Lesen auf eigene Gefahr!
Macher wollten „offene Folter vermeiden“
Wie Mylod im Gespräch mit The Hollywood Reporter erläuterte, habe man die Darstellung der Gewalt in der Szene von Joels Tod im Vergleich zum Videospiel bewusst reduziert, um eine „offene Folter zu vermeiden“. Wie der Regisseur erklärte, habe er „kein großes Interesse daran, Gewalt an sich zu zeigen“. Wichtiger war es, „einige der Zusammenhänge zu beleuchten, die diese junge Person zu solch außergewöhnlicher Gewalt und Grausamkeit getrieben haben“.
Die Szene zeigt, wie Abby Joel gefangen nimmt und ihm offenbart, dass er ihren Vater getötet hat. Sie schießt Joel ins Knie und schlägt anschließend mit einem Golfschläger auf sein Bein ein, bevor sie ihn mit ihren Fäusten brutal traktiert. Schließlich beendet sie sein Leben, indem sie ihm einen spitzen Gegenstand in den Hals stößt.
„Mein Hauptanliegen war es, diese eindringlichen Worte auf der Drehbuchseite bestmöglich zum Leben zu erwecken und dem Gewicht dieses Augenblicks gerecht zu werden. Das bedeutete vor allem die Zusammenarbeit mit den Schauspielern und, in diesem speziellen Fall, Kaitlyn und Bella zu beschützen und zu unterstützen, die sich beide in eine extrem verletzliche Lage begeben mussten“, so Mylod weiter, der außerdem gestand, aufgrund der Darstellung von Bella Ramsey geweint zu haben.
„Die Nahaufnahme von Bella“, als sie den Tod von Joel erkennt, war für den Regisseur das „Gruseligste“, aber auch „Befriedigendste“ an der Episode. „Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben – und hoffentlich auch einigen Zuschauern.“
Abby-Darstellerin verlor kurz vor Drehbeginn ihre Mutter
Doch auch für Kaitlyn Dever war die Szene alles andere als leicht zu drehen, wie sie jetzt in einem Interview mit Entertainment Weekly enthüllte. „Es war emotional eine gewaltige Szene, auch choreografisch“, erklärte die Schauspielerin. „Es gab so viele Elemente und Abläufe, die koordiniert werden mussten … um ehrlich zu sein, die Tage vor dieser Szene waren für mich schrecklich.“
Sie verriet: „Ich verlor meine Mutter zwei oder drei Wochen, bevor ich diese Szene bei The Last of Us tatsächlich drehte. Die Beerdigung meiner Mutter war drei Tage, bevor mein erster Drehtag war. Also war ich irgendwie wie in einem Nebel. Ich war wie betäubt.“
Und auch die kommende Woche scheint es ähnlich dramatisch weiterzugehen, wie ein Teaser-Trailer zur dritten Folge bereits andeutete. Hierzulande wird die nächste Episode am 28. April 2025 ihre Premiere feiern und den Fokus ab sofort auf Ellie legen, nachdem der Tod von Joel einen zentralen Wendepunkt dargestellt hat. Insgesamt umfasst die zweite Staffel von „The Last of Us“ sieben Episoden, die in Deutschland exklusiv via Sky oder WOW verfügbar sind.
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Kommentare
Van_Ray
22. April 2025 um 19:54 UhrHabe nur Teil 1 gespielt, bin also vollkommen unbefleckt an die zweite Staffel gegangen. Folge 2 hat mich total begeistert. Auch die vermeintlichen Unterschiede zum Spiel, also Folge 1 als Füllerfolge, um zu ziegen wo die Charaktere sind, was in der Zwischenzeit passiert ist etc. macht aus Seriensicht absolut Sinn. Man muss sich überlegen, dass Spiele und Serien genau wie Bücher und Filme unterschiedliche Medien mit unterschiedlichen Herangehensweisen sind. Genau so wenig wie es Aufgabe eine Bucherverfilmung ist das Buch 1:1 zu verfilmen ist es nicht die Aufgabe einer Serie ein Spiel 1:1 umzusetzen. Unterschiedliche Medien = unterschiedliche Herangehensweisen. Mir gefällt die Serie wobei es natürlich bitter ist mit Joel einen tragenden Charakter so früh zu verlieren.
FURZTROCKEN
22. April 2025 um 20:01 UhrNoch ein Grund weniger die Serie zu schauen, wenn Pascal fehlt. Aber krass, dass sie es durchgezogen haben.
sLiiDer-1337
22. April 2025 um 20:03 UhrWird ja noch in Flashbacks auftauchen.
RoyceRoyal
22. April 2025 um 20:10 UhrToll! Schau es mir erst an wenn alle Folgen raus sind.
@Van: Zum letzten Absatz. In der Tat, man denke an die ersten Staffeln von TWD…da tat es uns als Zuschauer noch richtig weh, weil man es so konsequent nicht gewohnt war.
In TLOU geht’s für mich erst ab diesem Moment los, weil wir dann Ellie pur bekommen. Klar in Teil 1 notwendig, weil Ellie noch ein Kind, aber in Teil 2 hätte der alte Mann nur gestört 🙂
Pascal…äh Joel kommt doch am Ende von Part II nochmal vor 😉
FURZTROCKEN
22. April 2025 um 20:19 UhrIch stelle mir vor, Spitzmaus Ramsey bekommt ab jetzt noch mehr Bildschirmzeit.
Jetzt hilft nur noch ein Wunder. Oder Pizza. Jesus nimm das Lenkrad!
No_Saint
22. April 2025 um 20:25 Uhr@van_ray
Sehe ich auch so und habe auch in vergangenen Beiträgen erwähnt das es nichts außergewöhnliches ist, das Adaptionen von einem zum anderen Medium kreative Unterschiede gibt.
Wichtig ist das diese Szenen funktionieren und der Vorlage trotzdem treu bleiben und das tun Mazin und Druckmann ausgezeichnet.
Nur versteht das nicht jeder.(-;
@royce
Joel taucht nicht nur am Ende auf. Im Laufe der Geschichte hat er in den Flachback tolle Szenen mit Ellie.
xarjaz
22. April 2025 um 20:39 UhrJoel so früh und unerwartet aus der Serie zu nehmen, hatte genau die gewünschte Wirkung. 5 Jahre später geraten manche beim Gedanken daran immer noch in Wallung und wünschen den Autoren die Pest an den Hals. Es gibt mehr als genug Serien mit heiligen Kühen von denen man sicher sein kann, dass sie eh davonkommen.
botombraider
22. April 2025 um 21:08 UhrUnd hier bekommt sie Joel auf dem Silber Taplett serviert , viele Zufälle auf einmal, das ist viel realistischer.
Van_Ray
22. April 2025 um 21:20 Uhr@Royce: Wie gesagt, kenne Teil 2 nicht. Wenn Joel über Rückblicke einen tragenden Teil von Staffel 2 einnimmt, umso besser.
„Und hier bekommt sie Joel auf dem Silber Taplett serviert , viele Zufälle auf einmal, das ist viel realistischer.“
Wir sprechen hier von einer Zombieapokalypse durch Pilze. Da von Realismus zu sprechen erübrigt sich. Dass ihr Joel bei einer Patroullie über den Weg läuft, wenn sie die Stadt ausspäht halte ich gar nicht für so unrealisitisch. Wäre auch mein Ansatz an ihrer Stelle gewesen, wenn ich Joel suchen würde. Einfach die Patrouillen im Auge behalten. Dass derjenige, der im Alleingang eine Klinik mit 10+ militärisch ausgebildeten Gegnern hops nimmt auch Patroullien reitet ist jetzt sehr naheliegend. Da wäre ich jedenfalls nicht in eine Stadt eingedrungen, die extrem stark bewacht ist.
nico2409
22. April 2025 um 22:10 UhrWar für viele Nicht-Gamer ein Games of Thrones Moment! Es liegt auch daran dass in 99% aller Serien die Hauptdarsteller nicht sterben und die Zuseher es einfach nicht gewohnt sind wenn ein geliebter Charakter plötzlich stirbt.
xjohndoex86
22. April 2025 um 23:59 UhrGenau das bestätigt mein Gefühl. Die Stelle im Spiel ist ähnlich unangenehm ausweglos wie die Vergew*ltigungsszene bei Gaspar Noe’s Irreversible oder der Zellentod beim dt. Film Picco. Sowas muss man erst mal inszenieren und durchziehen bzw. auf den Zuschauer loslassen. Der zerfledderte Joel hat sich bis heute in mein Gedächtnis eingebrannt. Dagegen musste ich bei Pascal, dem man etwas Marmelade ins Gesicht geschmiert hat, schon etwas schmunzeln. Und das schätze ich aber so an Druckmann’s TLOU. Die Auswirkung von Gewalt, die notwendig ist Jemanden zu Strecke zu bringen, wird absolut kompromisslos und direkt dargestellt. Allerdings: Wenn man die Twitter/X Beiträge gesehen hat, hat die Szene ihre Wirkung bei Nicht-Spielern dennoch nicht verfehlt. Die waren nämlich auch so schon traumatisiert. ^^
Neo_SUC
23. April 2025 um 01:06 UhrIch war heute, weil ich Zeitlich endlich mit der Staffel 2 angefangen habe am Schluss schockiert dass, das Internet wieder tobt und von Review Bombing hab ich gelesen alleine nur wegen der 2. Episode. Ich kanns nur schwer nachvollziehen. Ich finds persönlich schade um Joel, auf die Flashbacks mit Ellie und Joel freue ich mich schon sehr. Die 2 sind ein Dreamteam! 🙂
Abby hat ja gesagt wo sie auf der Suche nach Joel waren, lass es uns langsam machen.
Joel langsam töten, ihn Quälen quasi, und das wurde gezeigt. Beschäftigt mich schon etwas die Szene.
Die Kontroverse darüber verstehe ich immer noch nicht. Ja ich weiß, man darf nur aus Rache aus nicht alles und jedermann Töten. Am besten niemanden töten, jaja in Filmen und Serien wird mehr getötet als in der realen Welt denke ich.
Was mich jedesmal mehr beschäftigt hat waren die ganzen Bösewichte in The Walking Dead
Jeffrey Dean Morgans Meisterleistung :
Negan mit seinem Stacheldraht Baseballschläger war mein Liebling. Abby ist meiner Persönlichen Meinung nach bis jetzt ok, aber Zuwenig Glaubwürdig kommt sie mir von der Dominanz in der Konversation bei der Joel Szene rüber.
Hab Last of Us : Part 2 nie gespielt. Vielleicht kommt Abby am Schluss nochmal vor, das große Finale die Rache von Ellie vs. Abby wär cool.
hab btw. die Schauspielerin von Intergalactic : The Heretic Prophet wiedererkannt. War eine von der Gruppe von Abbys Fireflys Mitgliedern.
Tati Gabrielle – Nora in The Last of Us Staffel 2
feiere diese Info echt Mega. Ich kaufe Nora die Tough heit etwas mehr ab als Abby. Ernsthaftigkeit und Dominanz meine ich.
Freue mich schon sehr auf Folge 3 🙂
martgore
23. April 2025 um 08:15 UhrIch finde das Spiel brutaler, realistischer, emotionaler und damit auch besser. Aber deshalb ist die Serie nicht schlecht und für Zuschauer die das Spiel nicht gespielt haben, ist das doch okay. Das Fans diskutieren finde ich auch in Ordnung. So lange es objektiv bleibt.
Karlosz
23. April 2025 um 08:42 UhrImmer noch ergibt alles 0 Sinn und es ist klar das man die Konfrontation in der Hütte umgeschrieben hat da Joel im Spiel sehr weichgespült wurde aber auch hier funktioniert es nicht…5 Jahre später in einer Postapokalyptischen Welt sollte man meinen das man mit anderen Problemen zu kämpfen hat als den Vater zu rächen der nicht ganz unschuldig gewesen ist und dann noch diese sinnlose Gewalt vor ihren Freunden und danach so ja alles wieder Friede Freude Eierkuchen „lasst uns nach Hause gehn“ was gar kein Sinn ergibt. Auch hier versucht man einigermaßen die zuviele Zufälle zu erklären wie man sich getroffen hat aber wie im Spiel gnadenlos scheiter…Es ist wie es ist , Druckman wollte Joel Tod sehn und hat dafür jede Unlogik eingebaut um seine kranke Vision zu realisieren…Klar hat sich Part 2 sehr oft verkauft aber nach wievielen Remakes und Remaster ist ne andere Frage!
Van_Ray
23. April 2025 um 09:09 Uhr„5 Jahre später in einer Postapokalyptischen Welt sollte man meinen das man mit anderen Problemen zu kämpfen hat als den Vater zu rächen der nicht ganz unschuldig gewesen ist und dann noch diese sinnlose Gewalt vor ihren Freunden und danach so ja alles wieder Friede Freude Eierkuchen „lasst uns nach Hause gehn“ was gar kein Sinn ergibt.“
Ach ja, was denn? Wie aus den Gesprächen klar wurde, waren sie in Seattle bei den Fireflies, aber „Seattle gibt es nicht mehr“. In so einer apokalyptischen Welt, wo du eh mit großer Wahrscheinlichkeit drauf gehst, warum sollst du da nicht das Ziel verfolgen denjenigen zu töten, der deinen Vater und wahrscheinlich deine ganzen Freunde umgebracht hat. Viel mehr Ziele hast du in der Welt eh nicht als jeden Tag zu überleben. Ich finde das nicht unplausibel und man kann das auch vollkommen nachvollziehen. Die wollten einen Impfstoff herstellen gegen das Virus und Joel tötel aus heiterem Himmel 18 Fireflies. Natürlich sind die nicht gut auf ihn zu sprechen. Wir kennen seine Beweggründe, die nicht. Und selbst wenn sie sie kennen würden, würden wohl viele so abwägen scheiß auf ein Mädchen, wenn man dafür die Menschheit retten kann. Genau das zeigt halt die Serie / das Spiel. Es gibt kein Schwarz und Weiß, kein Gut und Böse, sondern die Welt besteht aus Grautönen und jeder hat seine Beweggründe. Vollkommen nachvollziehbar.
sAIk0
23. April 2025 um 10:14 Uhr@Van_Ray
Bin da auch komplett bei dir. Finde es absolut nachvollziehbar, dass Abby und ihre übrigen Freunde Rache nehmen wollten.
Ergänzend würde ich noch hinzufügen, dass wir Abbys Vater im Spiel ja auch kurz kennenlernen durften. Ein auf den ersten Blick herzensguter und überall helfender Mensch. Dem man nichts Böses unterstellen könnte. Ihm hier eine Schuld an etwas zuzusprechen? Fraglich. Die die in kannten wollen seinen Tot rächen, das kauf ich der Story total ab.
Passt aber auch sehr gut zu deinem Hinweis dass eben nicht alles schwarz/weiß ist und durchaus Grautöne existieren. Das ist das grandiose am dem Spiel, wie es das rüber bringt, das gibt es nur selten. Leider erkennen und verstehen das zu viele nicht.
Und wegen dem, dass man in einer postapokalyptischen Welt besseres zu tun hätte… Ich weiß ja nicht. Wenn ich mir das Lager der Wolfs so anschaue, scheinen die ein „relativ“ geregeltes Leben zu leben mit durchaus vielen Annehmlichkeiten für solch ein Szenario. da kann man schon mal auf die Idee kommen auf einen Rachefeldzug zu gehen.
xarjaz
23. April 2025 um 12:05 UhrIch persönlich kann mir ja wenige Dinge vorstellen, die jemanden mehr motivieren und zur Gewalt anstacheln könnten als der Mord an einem engen Familienmitglied, noch dazu wenn der Mörder frei herumläuft.
Tribito
23. April 2025 um 13:03 UhrDie szene war in der serie leider komplett für den arsch. Angefangen vom austausch von dina und tommy bis hin zum riesenmonolog abbys
dukatan
23. April 2025 um 15:36 UhrJa muss sagen Hut ab, dass Is es durchgezogen haben. Dennoch war das Spielerlebnis einfach ein ganz anderes und das hat auch kein anderes Game mehr geschafft. Alleine das man Abby spielen „muss“ um am Ende komplett im Wechselbad der Gefühle zu erwachen war schon eine Meisterleistung.
Leider kann ich mit der Serienelli weiterhin nicht viel anfangen. Dachte erst liegt am Spiel. Joel und Abby haben aber funktioniert. Mit Bella werde ich in diesem leben nicht mehr warm.